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Aktuelle Zeit: Do Okt 16, 2025 22:08

Hunger in der Welt

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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81 Beiträge • Seite 4 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Beitragvon Franz Henneken » Mi Dez 03, 2008 10:30

Irgendenner hat geschrieben:
H.B. hat geschrieben:Afrika könnte angeblich anhand ihrer fruchbaren Fläche beinahe die Ernährung der ganzen Welt sicherstellen.


genau so isses... da liegt massig ungenutze fläche rum... gibt ja eingie durchaus fruchtbare gegenden. afrika besteht ja ned nur aus der sahara und anderen wüsten...


Es ist schon länger bekannt, dass reichlich brach liegende Äcker in Afrika existieren. An einigen Stellen wurde noch vor wenigen Jahren erfolgreich angebaut. Aber warum jetzt nicht mehr?

Weil seitens der EU kein Interresse besteht. Man will ja exportieren, dafür sollen die deutschen Bauern und auch andere bis auf Deuwel komm raus produzieren.

Wieso soll ein afrikanischer Bauer südlich der Sahara Hirse oder Mais anbauen und dann versuchen, ein paar Säckchen davon zu verkaufen, wenn von der EU auf dem gleichen Markt europäische Agrarprodukte verschenkt werden? Er bleibt auf seinen Ertrag sitzen oder muss ihn auch verschenken. Im Jahr darauf wird er lieber in der Schlange stehen mit denen, die geschenkt bekommen.

So wird sich diese ekelhafte Dynamik noch selbst antreiben und sogar beschleunigen, wenn nicht durch regionale Projekte gegengesteuert wird. So kümmert sich zum Beispiel Misereor gezielt Kleinbauern:

http://www.misereor.de/en/presse/detail ... a7cf5f1446

Es gibt noch andere Organisationen, die ähnlich helfen. Aber es gibt genug staatliche Aktionen, die so etwas wie Hilfe nur vorgaukeln, uns, den Spendern, und anderen, den Empfängern. Und diese Aktionen fördern zuerst Monokulturen und Konzerne, weil sie damit verbändelt sind. Durch diese Aktionen werden gewachsene Strukturen zerstört und Probleme erst geschaffen, siehe Argentinien.

Fangt erst einmal an, zu misstrauen, bevor Ihr vertrauen könnt!

Es grüßt - 8) Franz
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Beitragvon Ernstfried » Mi Dez 03, 2008 11:10

estrell hat geschrieben:leider machen unsere Exporte dort die Wirtschaft kaput - wenn wir billiger zB Zwiebeln exportieren, als die Menschen sie da anbauen können isses Wurscht ob Zwiebeln da gut wachsen - die baut dann einfach keiner mehr an!


Diese Behauptung ist falsch, und wird auch durch permanente Wiederholung nicht richtiger.
Denn: Die dortigen Regierungen könnten ja problemlos auf die von uns exportierten Nahrungsmittel Importzölle erheben !
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
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Beitragvon Franz Henneken » Mi Dez 03, 2008 11:17

Ernstfried hat geschrieben:
estrell hat geschrieben:leider machen unsere Exporte dort die Wirtschaft kaput - wenn wir billiger zB Zwiebeln exportieren, als die Menschen sie da anbauen können isses Wurscht ob Zwiebeln da gut wachsen - die baut dann einfach keiner mehr an!


Diese Behauptung ist falsch, und wird auch durch permanente Wiederholung nicht richtiger.
Denn: Die dortigen Regierungen könnten ja problemlos auf die von uns exportierten Nahrungsmittel Importzölle erheben !


Was ist, wenn sie einfach durch andersweitige Handelsschranken daran gehindert werden? Geht schneller als man denkt! Ein klein wenig Bestechung, und schon läuft alles wie geschmiert.

Es grüßt - 8) Franz
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Beitragvon estrell » Mi Dez 03, 2008 11:21

Man kann sich nun stundenlang streiten, was "die dortigen Regierungen" oder die EU oder wer auch immer... und wieso das alles

Mich wundert etwas sehr: da leben Menschen in Ländern, in denen die Erzeugung von Nahrungsmitteln mit wesentlich weniger Aufwand verbunden ist als bei uns, in denen gar 2 - 3 Ernten möglich wären.... diese Menschen hocken mit x Kindern in Slums, wühlen im Müll... rundum geht alles vor die Hunde...

Warum geht von denen keine Familie hin, geht nach Hause oder wohin immer sie will, baut da eine Hütte, bebaut einen Garten, hällt sich nach und nach ein paar Tiere.... die haben Kinder, die die Maschinen ersetzen könnten - die haben "Menpower"... aber ne, lieber wird in den Slums in den Blechhütten verhungert.

Warum muss Hilfe immer von aussen kommen, wo doch das einfachste direkt vor der Türe liegt?

Und - waum bei den ganzen Miserior und weisderteufelhilfsdiensten - haben die Leute heute wesentlich weniger als früher, bevor diese Hilfsdienste kamen, selbst wenn die Dienste Hilfe zur Selbsthilfe angeboten haben?
Warum haben die Dorfbewohner nachdem der Hilfsdienst weg war, nichts eiligeres zu tun gehabt, als die Wasserpumpen wieder in Einzelteile zum Hausbau zu zerlegen, die angelegten Gärten veröden zu lassen und jeden angelegten Euro damit schnellstmöglich mit Füßen zu treten?
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Beitragvon Obelix » Mi Dez 03, 2008 12:14

estrell hat geschrieben: ... Mich wundert etwas sehr: da leben Menschen in Ländern, in denen die Erzeugung von Nahrungsmitteln mit wesentlich weniger Aufwand verbunden ist als bei uns, in denen gar 2 - 3 Ernten möglich wären.... diese Menschen hocken mit x Kindern in Slums, wühlen im Müll... rundum geht alles vor die Hunde...

Warum geht von denen keine Familie hin, geht nach Hause oder wohin immer sie will, baut da eine Hütte, bebaut einen Garten, hällt sich nach und nach ein paar Tiere ...


Hallo,

- diese Menschen haben kein Land, was Ihnen selbst gehört. Wenn die auf Fremden Land etwas machen, werden die erschossen.
- diese Menschen haben das Wissen nicht, wie man Nahrung anbaut
- diese Menschen haben nicht die grundlegenden Werkzeuge
- diese Menschen haben einen Samen, um etwas zu sähen
- diese Menschen benötigen einen Metalitätswechsel

(Komischer Weise haben diese Menschen irgendwo aber Zugang zu Sat-TV-sehen oder teilweise sogar zu Handies. Sorry, hab im Fernsehn mehrere dahingehende Berichte gesehen.)

Das Paradoxe ist, dass viele heute arme Länder in der Kolonialzeit unter anderer Führung keine Hungerprobleme hatten.

Das grundlegende Problem ist das fehlende oder das flasche Interesse der Wirtschaft an diesen Menschen und Ländern. Damit hat auch die Politik kein Interesse.

Für irgendwelche zockenden Banker kann z.B. allein nur Deutschland eben mal 500 Mrd. Euro bereitstellen. Und die verwenden das Geld, um sich selbst goldene Millionenabfindungen zu zahlen. Stört keinen.

Für die Lösung der weltweiten Hungerprobleme - was tut man da?
Jaja, Sachzwänge, politisch langwierige Verhandlungen, Interessenabwägung, die Mentalität, die Landeskultur, diplomatische Auseinandersetzungen mit bestehenden Regierungen usw. machen schnelle durchgegreifende Soforthilfe und langfristig angelegte Anreize zur Geburtenkontrolle unmöglich.

So ist halt unser System, von dem wir alle profitieren.

Grüße
Obelix
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Beitragvon estrell » Mi Dez 03, 2008 13:39

diese Menschen benötigen einen Metalitätswechsel


jep.

Aber - wenn ich doch sehe, das meine Kinder verrecken, das das Land um mich vor die Hunde geht - was brauche ich dann noch, das stärker ist als diese Anreize, das ich meinen Arsch hoch bekomme?

Aber da stehe ICH genau so kopfschüttelnd daneben, wie ich das bei einem tue, der wegen seines Hartz4 jammert.
Und jetzt nicht maulen, davon hätte grad ich ja keine Ahnung - ich hab weit schlimmeres vor nicht all zu langer Zeit hinter mir, nicht gejammert, nicht den Kopf in den Sand... in die Hände gespuckt und neu begonnen. Wie gesagt, ich verstehe nicht wie sich jemand nur so hängen lassen kann. Es gibt immer Möglichkeiten, man darf sich nur nicht hängenlassen, muss aufhören sich am Sack zu kratzen und was tun.

Ich habs so satt!
Haben keine Werkzeuge .... bitte die haben HÄNDE! Und in der Steinzeit konnte man Pflüge aus Holz machen - DIE Ausrede is ja wohl popelig! Selbst mit ner primitiven Hacke kann man einen notdürftigen Gemüsegarten pflegen!
Die haben kein Saatgut - aber wohl ein Fernsehen!
Die Regierung.... - ne, auch da gäbs Mittel und Wege - und wenn man sich direkt an die Regierung wendet oder an wen auch immer und um etwas Land bittet.

Haben das Wissen nicht??? die haben teilweise bis vor ganz kurzem ja noch selber Vieh und Felder gehabt, das ist nicht "Generationen weit her"! Und haben ihren eigenen Boden teilweise im Stich gelassen wegen eines Lebens in der Stadt. Das sind nicht alles Vertriebene.

Mann Obelix - teilweise stillen diese Frauen ihre Kinder nicht mehr, weil Fläschchen ja viel moderner sind! Und die Kids gehen wegen mangelnder Wasserhygiene dann ein - SO blöd muss man sein!
Die kriegen ein Kind nach dem anderen, WEIL ihnen die dauernd verhungern!
Die schicken Mädchen nicht zu Schule, lassen Jungs nur beschränkt was lernen weil die ja auch arbeiten müssen - kein Mensch würde diese Menschen am NACHDENKEN hindern - nur - sie kommen nie dazu, Schlüsse zu ziehen, sich selber für ihre Situation verantwortlich zu machen... und irgendwann nehmen sie ihre Macheten und Knüppel und schlagen um sich... das 2008! Und dabei wollen sie dann auch noch ernst genommen werden.

Aber was sag ich - ich brauch nur um mich rum zu sehen und da sind die Leut auch nicht besser.
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Beitragvon zimtstangerl » Mi Dez 03, 2008 14:32

HAllo Obelix!
Der große NAchteil, an dem 'die Umstände sind schuld', 'die Gesellschaft' is schuld' besteht halt darin, dass alle schuld sind nur nicht der/die Betroffene selbst.

Metalitätswechesel?

Persönlich hab ich was gegen dieses Psycho-Imperialismus nach dem Motto: 'die bräuchten ja nur so zu sein wie wir' (oder vielleicht nicht ganz, man will ja nicht so sein, aber ein bisserl wär nicht schlecht). Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die erst einen Mentalitätswechsel hinter sich haben. Denn die Leute waren bis vor kurzem sehr wohl bereit, wie auch in der LAge zu arbeiten, aber seit mittlerweile 5 JAhrzehnten is es ja nun nicht mehr so wirklich nötig, weil die ja wissen, dass die USA und Europa ihnen schon helfen werden. In der Krise? Na klar! Aber immer? Wos nix kost is nix wert. Und deshalb wird auch der Solarofen nicht geschätzt.

Seit Jahrzehnten erfindet der Westen in seiner 'Großzügigkeit' ein Development Programme nach dem anderen, unterstützt hier, unterstützt dort, aber zu wirklich einschneidenden Maßnahmen können sich die Herrschaften nicht durchringen, denn das wäre dann mit wirklichen (zumindest kurzfristig) Einschnitten verbunden: Aufhebung sämtlicher Handelsbarrieren (Zölle, sonstige Vorschriften), Abschaffung der Subventionen im Inland, Abschaffung von Exportgarantien, v.a. aber Abschaffung von staatlichen Geldspritzen. Handel beutet nicht aus. Handel schafft Arbeitsplätze, gegenseitige Vernetzung, schafft Frieden und Wohlstand.

Aber das würde auch bedeuten, dass man den linken und rechten Despoten, die glauben die Notenpresse sei ihr Privateigentum, die meinen sie könnten enteignen wie ihnen gerade lustig is, die meinen, Korruption sei das Privileg der Herrschenden, die die Steuern (= legalisierter Diebstahl) erhöhen wie's ihnen paßt, einmal ordentlich die Leviten lesen müßte. Nicht um sie zum Freihanel zu zwingen (free trade imperialism), sondern um sie zu zwingen legitim erworbene Eigentumsrechte zu respektieren.

Der Geldregen verschwindet in den 3Ms der Entwicklungshilde: Monuments, Mercedes, Machine guns.

Free trade schafft v.a. eines: Arbeitsteilung, Arbeitszusammenführung, Spezialisierung, Produktivitätssteigerung, billigere Produkte. Dass Länder, die 0 Erfahrung mit der Stahlproduktion haben, ein Stahlwerk (natürlich verstaatlicht) nach dem anderen hinbauen müssen, zeugt von politischem Größenwahn und ökonomischen Analphabetismus. Aber das macht ja nix: der Westen kann sich dann rühmen, wieder was für ein Land getan zu haben.

Das grundlegende Problem ist das fehlende oder das flasche Interesse der Wirtschaft an diesen Menschen und Ländern. Damit hat auch die Politik kein Interesse.

das wär ja etwas ganz Neues. Wirtschaft hat immer Interesse an neuen Absatzmärkten (selbst wenn sie den erst schaffen müssen - komparativer Pioniervorteil). Und die Politik hat auch immer Interesse (zum eigenen Machterhalt und zur Befriedigung der eigenen Zeitpräferenz). Erstes bringt Vorteile, zweites nur Schaden. Wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen kommt so wie so nur Schwachsinn rauß.

Es gibt keine Organisation, die nachhaltig helfen kann. Organisationen die vorgeben zu helfen, schaffen nur eins: Stärkung der Politik, langfristig auf Kosten der Menschen. Das einzige was hilft ist ökonomische Freiheit. Es gibt nicht zu viele Menschen auf der Welt, es gibt zu viele Menschen, die in ihrer Freiheit (und dazu gehört der Respekt vor Sondereigentum) eingeschränkt sind. Von jemandem, dessen einzige Altersvorsorge seine Kinder sein werden zu verlangen er/sie möge sich sterilisieren lassen ist schon reichlich zynisch. Und es wär nicht schlecht, die Kausalitäten zu beachten: nicht weniger Kinder schaffen Wohlstand, sondern Wohlstand führt zu weniger Kindern.

Diesfalls ist Estrell zuzustimmen. Wer seinen Arsch nicht hochkriegt und verhungert (ich red jetzt nicht von Dafur) hat (s)ein Problem, wer seinen Arsch nicht hoch kriegt und seine Kinder verhungern läßt, ist selbst ein Arsch. (hier wie dort)
Schöne Grüße aus Ungarn
Wolfgang
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Beitragvon Rumpsteak » Do Dez 04, 2008 22:21

Ich denke mal, dass diese Menschen sehr wohl alleine überleben können, wenn man sie lässt! In Europa werden soviel Nahrungsmittel Produziert und vor allem exportiert, dass wir uns sogar leisten können welche weg zu schmeißen!

Sicher ist es sinnlos in der Sahara Kartoffeln zu pflanzen, aber Afrika besteht ja wie bereits gesagt nicht nur aus der Sahara! Anstatt also ständig irgendwelche Nahrungsmittel zu exportieren, wäre es sinnvoller den Menschen dort mehr über Dinge wie Ackerbau bei zu bringen.

Das Problem für die EU wäre dann aber wieder, dass man in Afrika auf unsere produzierte Ware eventuell irgendwann verzichten könnte.
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Beitragvon forstbetriebwf » Fr Dez 05, 2008 13:12

Also zu dem Spendenwahn usw kann ich nur eines sagen,mit Sicherheit ist es schlimm in manchen Regionen der Welt Hunger,Armut usw,aber auch dort sind viele probleme selbstgemacht ewiger Bürgerkrieg uvm.Von den Millionen spenden jedes Jahr was kommt denn da wirklich an,und was versickert irgendwo in dubiosen Kanälen oder wird für Waffen und Kriegsmatrial verwendet.Wir haben in unserem so hochgelobten Land genug Menschen die Hilfe benötigen,und denen sollte man mal zuerst helfen bevor alles ins Ausland geht.Einen Kommentar zu den Kirchen den erpar ich mir hier lieber.
Meine Meinung ist hier eindeutig solange es in Deutschland vielen schlecht geht sollte man dafür mal für abhilfe sorgen.
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Beitragvon Franz Henneken » Fr Dez 05, 2008 16:59

Rumpsteak hat geschrieben:Ich denke mal, dass diese Menschen sehr wohl alleine überleben können, wenn man sie lässt! In Europa werden soviel Nahrungsmittel Produziert und vor allem exportiert, dass wir uns sogar leisten können welche weg zu schmeißen!

Sicher ist es sinnlos in der Sahara Kartoffeln zu pflanzen, aber Afrika besteht ja wie bereits gesagt nicht nur aus der Sahara! Anstatt also ständig irgendwelche Nahrungsmittel zu exportieren, wäre es sinnvoller den Menschen dort mehr über Dinge wie Ackerbau bei zu bringen.

Das Problem für die EU wäre dann aber wieder, dass man in Afrika auf unsere produzierte Ware eventuell irgendwann verzichten könnte.


Aber genau das wollen unsere Politiker anscheinend nicht! Es hängen zu viele wirtschaftliche Interessen an die Verschiffung von landwirtschaftlichen Überschüssen Richtung Afrika, zu viele verdienen daran, dass dieser bescheuerte Handel betrieben und auf Dauer aufrecht erhalten wird.

Stellt Euch mal vor, die brach liegenden Länderein in Afrika würden im kommenden Jahr in voller Pracht beackert. Wohin dann mit unseren Überschüssen?

Dass es knapp bei den Lebensmitteln ist, kann nicht über gewisse Überschüsse hinwegtäuschen, wir produzieren höchst effizient oder, mit anderen Worten, auf Deuwel komm raus. Dass aber global mehr Lebensmittel erzeugt werden, wenn wir nichts oder zumindest deutlich weniger nach Afrika verschicken, leuchtet manchen hierzulande nicht ein. So ist es aber, weil dann die Märkte in Afrika wieder funktionieren: Bauern dort können Land bestellen und Vieh halten, und anschließend ihre Produkte auf den heimischen Märkten verkaufen, aus denen sie "dank" unserer so tollen Entwicklungshilfe gedrängt wurden.

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Beitragvon Irgendenner » Fr Dez 05, 2008 17:42

was bringen geldspenden oder das lebensmittel von uns in afrika verkauft werden wenn die leute kein geld zum essen kaufen haben...
die sollen einfach sleber was anbauen wie ses früher auch getan haben.

da gehts doch eh nur de regierungen und firmen ums geld um mehr ned.
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Beitragvon forenkobold » Fr Dez 05, 2008 20:15

Ach Franz....

als ob diese Länder bei ihren Produktionsbedingungen und ihrem Lohnniveau nicht billiger produzieren könnten als wir mit dem bisschen Ausgleichszahlungen und unseren strengen Produktionsvorschriften und sonstigen Auflagen.
Und wenn wir die Überschüsse in Biogasanlagen schütten oder Weizen verheizen, drückt Misereor wieder auf die Tränendrüsen..
Die wahren Massenproduzenten und Preisdrücker sitzen in Ländern wie Brasilien.
Wie war es denn beim Zucker? Der angeprangerte EU-Überschußzucker, der zu weltmarktpreisen global gehandelt wurde, machte nur 10% der brasilianischen Zuckerexporte aus. Und der Weltmarktpresi wurde DORT gemacht, wo Tagelöhner um weniger ale einen Euro am Tag mit der Rückenspritze duchs Zuckerrohr laufen und wo hunderte von hektar Zuckerrohr zur Ernteerleichterung einfach mal abgefackelt werden.
Das ist nur EIN Beispieel von vielen, wo irgendwelche Depen den Sündenbock der EU-Landwirtschaft zugeschoben haben.
Und alle Franzens dieser Welt glauben es.. naiv wie sie sind
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Beitragvon Franz Henneken » Sa Dez 06, 2008 11:03

Irgendenner hat geschrieben:was bringen geldspenden oder das lebensmittel von uns in afrika verkauft werden wenn die leute kein geld zum essen kaufen haben...
die sollen einfach sleber was anbauen wie ses früher auch getan haben.

da gehts doch eh nur de regierungen und firmen ums geld um mehr ned.


Die von der EU und sonst wen dort hingebrachten Lebensmittel werden dort VERSCHENKT! Wieso soll dann denn ein Bauer überhaupt noch Landwirtschaft betreiben, wenn er seine Familie gratis mit Spenden durchbringen kann?

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Beitragvon Franz Henneken » Sa Dez 06, 2008 11:26

forenkobold hat geschrieben:. . . als ob diese Länder bei ihren Produktionsbedingungen und ihrem Lohnniveau nicht billiger produzieren könnten als wir mit dem bisschen Ausgleichszahlungen und unseren strengen Produktionsvorschriften und sonstigen Auflagen. . .


Klar könnten diese Länder bei uns als "Niedriglohnländer" durchgehen. Aber ich denke, hier wie dort läuft was schief, und weder hier wie dort leben Bauern, die auch Gewinner sind.

forenkobold hat geschrieben:. . . Und wenn wir die Überschüsse in Biogasanlagen schütten oder Weizen verheizen, drückt Misereor wieder auf die Tränendrüsen. . .


Zurecht! Im Allgemeinen gehören Lebensmittel zuerst auf den Teller.

forenkobold hat geschrieben:. . . Die wahren Massenproduzenten und Preisdrücker sitzen in Ländern wie Brasilien. . .


. . . und bestimmt haben irgendwelche Global Player genau dort ihre Hände im Spiel und drücken, was das Zeug hält.

forenkobold hat geschrieben:. . . Wie war es denn beim Zucker? Der angeprangerte EU-Überschußzucker, der zu weltmarktpreisen global gehandelt wurde, machte nur 10% der brasilianischen Zuckerexporte aus. Und der Weltmarktpresi wurde DORT gemacht, wo Tagelöhner um weniger ale einen Euro am Tag mit der Rückenspritze duchs Zuckerrohr laufen und wo hunderte von hektar Zuckerrohr zur Ernteerleichterung einfach mal abgefackelt werden. . .


Das ist ja auch wieder so eine Perversion: Erst abholzen, was es noch abzuholzen gibt, dann Monokulturen schaffen, zum Schluss das zuviel angebaute Zuckerrohr verbrennen. Wozu wird es denn überhaupt dann angebaut?

Wenn die FAO und die UNO fordern, die Landwirtschaft gerade in den bedürftigen Ländern zu fördern, kann auch Misereor nicht so falsch liegen, oder?

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Beitragvon 2810 » Sa Dez 06, 2008 12:54

Franz Henneken hat geschrieben:
Das ist ja auch wieder so eine Perversion: Erst abholzen, was es noch abzuholzen gibt, dann Monokulturen schaffen, zum Schluss das zuviel angebaute Zuckerrohr verbrennen. Wozu wird es denn überhaupt dann angebaut?

Wenn die FAO und die UNO fordern, die Landwirtschaft gerade in den bedürftigen Ländern zu fördern, kann auch Misereor nicht so falsch liegen, oder?


Hallo Franz , das mit dem abholzen seh ich auch so wie Du , aber Du hast Forenkobold falsch verstanden , als er schrieb .."zur Ernteerleichterung abgefackelt ..."
War noch nicht in Brasilien , habe nur aus den Medien erfahren , dass unter Anderem zur Ernteerleichterung das Rohr abgefackelt wird (Nebeneffekt :Schlangen gehen über den Jordan --> weniger Ausfälle bei den Handschnittern ) Auf Luftbildern kann man diese Feuer auch lokalisieren .

Förderung von LW im Sinne der o.a. Organisationen bedeutet doch auch
Ausbildung , breite Streuung von Eigentum und Korruptionsbekämpfung .

Schon vergessen ist , dass im vergangenen jahr die Preise gestiegen waren , und plötzlich war es auch nicht recht, dass manche Länder nicht mehr so viel exportierten.
Ich fühle mich nicht schuldig , das z.Bsp. in Simbawe ein korrupter Herrscher sein Land gegen die Wand fährt .

Kontraproduktiv ist auch die Asylpolitik Europas . In den Augen dieser Leute ist es gigantisch , was wir Ihnen bieten : Du brauchst nicht arbeiten,
bekommst den Gegenwert von 4 Schafen im Monat an Kohle , kein Wunder , dass die sich verschulden , für eine Passage nach Europa .
Was könnte mit diesem Geld in ihren Ländern bewirkt werden .
Zuletzt geändert von 2810 am Sa Dez 06, 2008 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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