es geht hier zwar in erster Linie um Klimaveränderungen. Aber gerne greife ich die Gentechnik auf (die ich faszinierend finde, genau wie Kerntechnik, die ich studiert habe). Ich denke, dass weder Du noch ich beurteilen können, was bzgl. einer gentechnischen Anwendung richtig oder falsch ist. Und es gibt auch keinen Wissenschaftler, der die langfristigen Auswirkungen vorhersagen kann. Hinzu kommt, dass Befürworter nicht immer frei von persönlichen (wirtschaftlichen) Interessen urteilen. Auf Basis der Literatur beider Lager komme ich zum Ergebnis, dass der Einsatz von Gentechnik nicht verantwortbar ist und plädiere für ein Anwendungsverbot, obwohl das GenTG den Einsatz unter definierten Bedingungen erlaubt. In einem demokratischen Staat sollte eine abweichende Meinung/Forderung möglich sein.
Wie Du zu Deiner Aussage kommst, dass Menschen und Organisationen, die bestimmte Sachverhalte anders einschätzen als Du, Lügner sind, bleibt Dein Geheimnis.
Bzgl. der CO2 Wirkung auf das Klima sieht man ebenfalls zwei Lager, wobei die Mehrheitsverhältnisse eindeutig sind. Einen unumstößlichen Beweis für den Einfluss des Menschen auf die Klimaveränderung gibt es offensichtlich nicht. Umgekehrt gilt das ebenfalls. Die Faktenlage weist m.E. auf eine hohe Wahrscheinlichkeit der Verursachung durch den Menschen hin (s.u. Anthropozän). Die umfassenden Risikobetrachtungen bzgl. Veränderung/Gefährdung der Lebensgrundlagen führen mich zu der Ansicht, dass auch der Agrarbereich (gemeinsam mit den mit verantwortlichen Verbrauchern) über die Bedeutung seiner CO2 Emissionen nachdenken muss, um seine Produktionstechniken weiter zu verbessern. Damit stimme ich mit den Empfehlungen des BMEL überein. Der Prozess findet ja auch statt, m.E.allerdings zu langsam, wie die Zielverfehlungen verschiedener Indikatoren zeigen.
Aus Bildungsserver WiKI zum Stichwort Anthropozän:
…..Die Wahrscheinlichkeit scheint tatsächlich relativ hoch, dass die Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre durch den Menschen Folgen haben wird, die die Wiederkehr einer nächsten Eiszeit verhindern könnten. Das rapide Abschmelzen des arktischen Meereises und das wahrscheinliche, wenn auch längerfristige Abschmelzen des Grönlandeises werden Bedingungen schaffen, die die geringfügigen Schwankungen der Erdbahnparameter möglicherweise zu wenig zur Wirkung kommen lassen werden, um eine neue Eiszeit (Kaltzeit) einzuleiten. Außerdem ist anzunehmen, dass bis dahin die Konzentration der Treibhausgase wohl kaum auf vorindustrielle Niveaus zurückkehren wird. Dabei sind die neuen Klimaverhältnisse nur ein Merkmal, wenn auch vielleicht das entscheidende des neuen Zeitalters. Der Mensch prägt in vielerlei Hinsicht seine Umwelt selbst und sieht sich zunehmend veranlasst, die Folgen zu bewältigen. Damit nimmt er radikal Abschied von seinem früheren Verhältnis zur Natur, auf die er keinen Einfluss hatte, und sieht sich mehr und mehr einer Umwelt gegenüber, die sein eigenes Produkt ist, das auf ihn zurückwirkt, das er aber auch zu beherrschen lernen muss, will er nicht sein eigenes Opfer werden.