Ach Liberty. Der Wolf ist Thema, seine Wechselwirkung mit "dem Ökosystem" aber nicht?
Jetzt landen wir wieder beim religiösen Wahn. Was nicht ins zusammenfantasierte Weltbild passt, wird einfach ausgeklammert. Erinnert mich stark an "die Erde ist eine Scheibe" und "Gott hat die Erde vor ein paar tausend Jahren in 7 Tagen erschaffen".
Erinnert mich auch an den Mink. Von überzeugten Tierbefreiern (kommt daher der Nick Liberty) aus Pelzzuchten in die Freiheit entlassen, hat der Mink innerhalb weniger Jahre seinen einheimischen Verwandten, den euroäischen Nerz praktisch ausgerottet. Soweit ich weiß, gibt es nur noch Bestände auf ein paar Inseln und einige Tiere aus Wiederansiedlungsversuchen. Aber das Thema war der Mink, nicht der Nerz.
Herdenschutzhunde benötigen selbstverständlich eine Ausbildung. Dazu gehört z.B. die Sozialisation mit Menschen und anderen Hunden, sonst hängen sie dem erstbesten Spaziergänger oder seinem streunenden Wauwau am Gemächt. In ihren östlichen Herkunftsländern tragen sie nicht umsonst regionenweise den Spitznamen "der weiße Tod". Dort legt man weniger Wert auf die Sozialisation, weil sie die Herden nebenbei auch vor 2-beinigen Dieben schützen sollen.
Hast du schon mal einen mittelprächtig bis garnicht erzogenen Herdenschutzhund als Wachhund auf einem Schrottplatz ode Bauernhof erlebt? Die halten alles und jeden, was sie nicht von kleinauf kennen, unter Einsatz ihres Lebens aus ihrem Revier, wenn man es ihnen nicht anders beibringt.
Auch die Gewöhnung an die Herde gehört dazu. Idealerweise kommen die jungen Hunde von einem Schäfer und kennt den Job. Die Schafe kennen aber dieses Verhalten der Hunde (ich bin ein Schaf, und kuschle mit Schafen) überhaupt nicht und evtl. vorhandene Hütehunde müssen auch erst lernen, mit den Herdenschutzhunden umzugehen, die sich in ihren Augen irrational verhalten. Das kostet alles Zeit und Geld. Das die Herdenschutzhunde der effektivste Schutz vor Wölfen sind, stellt niemand in Abrede.