Fassi hat geschrieben: Etwas völlig Unnormales für Mutterkühe und ein sehr deutliches Zeichen für schlechten Mutterinstinkt. Wenn sie nach mir tritt, wenn ich ans Euter will, ok. Aber tritt sie nach dem eigenen Kalb und wehrt es ab, ist das Spiel aus. Außer man möchte regelmäßig solche Aktionen haben.

Gruß

Das ist leider auch nicht richtig. Es wäre zunächst zu klären, ob das Kalb vielleicht, wenn niemand in der Nähe ist, ebenfalls abgewehrt wird. Nervöse Kühe und Erstkalbinnen zählen oft dazu, lassen das Kalb in "Gefahrensituationen" nicht saugen! Ist die Gefahr gebannt, und die Kuh entspannt sich, lässt die Kuh das Kalb i.d.R. sehr wohl an das Euter. Ich kann nur raten, Kuh und Kalb zusammen in einer Box zu lassen und auf den Füllgrad des Bauches des Kalbes zu achten. Außerdem muss beobachtet werden, ob das Kalb immer wieder zum Euter der Mutter strebt oder ob es häufig relaxt liegt. Erst wenn sich Dehydrationserscheinungen zeigen, muss eingegriffen werden. Einen Tag sollte man Kuh und Kalb schon geben, ohne einzugreifen.

Und ist merzen die Lösung des Problems ?

Wie gesagt, wer Spaß an zusätzlicher Arbeit hat, kann es ja gerne machen. Ich werde auf Grund positiver Erfahrungen weiterhin jedes Tier merzen, das Theater beim Annehmen der eigenen Nachzucht macht. Mütterlichkeit ist nun mal erblich.

Gruß

Eben. Muss jeder selbst wissen, was für ihn passt.
Bei mir kommt jedes Tier, das solche Probleme macht und dadurch Mehraufwand verursacht, auf die Sibirien-Liste.
Ob es an irgendeiner Verhaltensstörung, einem empfindlichen Euter oder Angst liegt, ist mir egal. Mag sein, dass jemand anders mit einer Kuh, die ich aussortiere, glücklich werden würde, aber in meinem System funktioniert sie halt nicht. Also kriegt die nächste ihre Chance.

Hallo,

bitte nicht streiten zum Thema. Die Entscheidung über den Verbleib der Kuh wird irgendwann getroffen, aber jetzt gilt es einfach nur gut durch die Zeit zu kommen.

Ich werde morgen eine "Ausgrätzsch Fessel" anlegen und hoffen, dass dies schon viel bringt. Aber der Lebenswille des Kalbes ist da.

Nochmals vielen Dank für eure Tipps.

Du kannst ja mal nach "Schlagfessel" googeln. Da gibts ganz einfache, billige und auch Luxusversionen Das ist ein Bügel, der die Flanke der Kuh hochzieht, so daß das Kniegelenk mehr oder weniger blockiert wird.

Da möchte ich aber nicht in der Nähe sein, wenn das mit dem Bügel versucht wird. Das habe ich zu Beginn meiner Mutterkuhhaltung auch mal versucht, der Bügel war noch aus der Milchviehhaltung da. Das Tier ist völlig ausgetickt, hat geschrieen und nach allen Seiten getreten. Und dann versuch mal den Bügel wieder runter zu kriegen. Davon lieber Finger weg.

Hallo,

nee den Bügel würde ich ungern probieren, zumal ich mich immer frage ob solch ein Bügel bei ner schönen runden Mutterkuh auch halten würde.

Das was Tyr mit der Stange schreibt habe ich schon von anfang an, denn irgend eine Sicherheit brauche ich. Es ist zwar keine reine Stange, sondern ein DOKA-Holzträger aber das funktioniert wurderbar. Den will ich auch nicht aus Sicherheitsgründen missen.

Ja dem Kalb gehts gut. Abends wird die Mutter fixiert (einschließlich Bein) und dann räumt er alles leer.

Morgens probieren wir noch Milchaustauscher, aber das ist halt nicht zu vergleichen mit Mama-Milch.
Mal schauen wie die Mutter mit der Fußfessel klarkommt.
Ich werde berichten.

take_it_1999 hat geschrieben:Ja dem Kalb gehts gut. Abends wird die Mutter fixiert (einschließlich Bein) und dann räumt er alles leer.

Einmal am Tag Milch aufzunehmen, ist für Wiederkäuer artuntypisch. Das gibt es nur bei Säugetieren mit extrem hohen Fettgehalt in der Milch, z.B. beim Feldhasen. Außerdem wird die Kuh vermutlich Euterprobleme bekommen, wenn sie dann in ca. 4 Wochen in die maximale Milchleistung kommt. Zu bedenken ist auch, dass all diese "Fesselungsmaßnahmen" bei der Kuh dazu führen, dass sie, sobald sie die Nähe von Menschen spürt, mit der Adrenalinausschüttung beginnt. D.h., entweder es ist ganz klar eine Besserung der Situation zu erkenne oder es muss eine Lösung für das Kalb her. Die Kuh wird sollte dann zeitnah auf ihre letzte Reise geschickt werden.