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Mutterkuhstall

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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56 Beiträge • Seite 3 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Beitragvon CarpeDiem » Di Nov 18, 2008 20:27

Von Kollegen höre ich immer wieder, dass die rentabelste Mutterkuhhaltung die ist, wo die Mutterkühe nur noch als top up bei der Betriebsprämie erscheinen und man das Grünland entweder in Ackerland umwandeln konnte, oder aber anderweitig verwertete. Stimmt das denn???
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Beitragvon harkon » Mi Nov 19, 2008 12:23

alf hat geschrieben:auf jeden fall unter 1000€ bei momentan ca. 550€ pro absetzer und 15€ für die kuh pro winter an futter .

und das ist ohne prämie oder direktvermarktung nicht kostendeckend .


Hast Du eventuell genauere Zahlen der DB-Rechnung?

Gruß,
harkon.
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Beitragvon Manfred » Mi Nov 19, 2008 15:35

Die Zahlen sind für jeden Betrieb so unterschiedlich, das wirst du schon selber rechnen müssen.
z.B. als Vorlage:
http://www.fh-eberswalde.de/_obj/2CDEA1 ... rkuh_4.pdf
Schau dir an, was die an Stallkosten ansetzen und was für einen DB sie erzielen.
Konventionelle Absetzervermarktung ist nicht wirklich das Mittel der Wahl, wenn bei Mutterkuhhaltung was übrig bleiben soll.
Entweder musst du dein Geld über Flächenprämien (Bio oder Landschaftspflegegrogramme) oder über eine anständige Vermarktung (ob als hochpreisiges Fleisch oder als Zuchttiere) verdienen. Am besten beides.
Sonst kannst du es unter Hobby verbuchen. (Evtl. abgesehen von großen Betreiben mit billigem, arrondiertem Grünland.)
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Beitragvon harkon » Mi Nov 19, 2008 16:48

Oh, das ist ja sehr ernüchternd...

Vielen Dank,

harkon.
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Beitragvon maja355 » Mi Nov 19, 2008 17:40

ich halte den Altkuhertrag viel zu niedrig angesetzt.
550EUR gibs immer, eher mehr, wenn auch die Preise im Moment im Argen liegen.
Ergebnis: 570EUR/Kuh mal 25 (wie im Anfangspost)=14000EUR
nicht bewegend aber immerhin.
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Beitragvon Manfred » Do Nov 20, 2008 8:19

Hallo Maja,

der Altkuhertrag wird über die Jahre gerechnet.
Da sie keine Kosten für die Nachzucht von Kühen ausweisen, sind diese darin vermutlich schon enthalten.
Also
Verkaufserlös der Kuh
minus Anschaffungskosten der Kuh (auch eigene Aufzucht kostet und man kann das Kalb nicht verkaufen)
geteilt durch die Nutzungsjahre der Kuh
Dann dürften die knapp 60 Euro pro Jahr und Kuh gut hinkommen.

Wichtiger ist der Punkt Arbeitserledigung. Sie rechnen mit gut 200 Euro Arbeitserledigungskosten pro Kuh und Jahr, weil sie Angestellte haben.
Als selbständiger Landwirt rechnet man ja meist die Arbeitszeit nicht ein und legt erst den Gewinn auf die Arbeitszeit um.
Ohne Arbeitszeitansatz ist der DB also 207,88 Euro pro Kuh höher.
(Falls das jemand übersehen hat).

Bei einer kleinen Mutterkuhherde muss man diese kurze Arbeitszeit aber erst mal schaffen. Selbst wenn man sich mit 10 Euro inkl. Sozialversicherung und Steuer pro Stunde selber kleinrechnet, wären das nur knapp 21 Stunden je Kuh mit Kalb pro Jahr, inkl. Winterfütterung, Ausmisten, Behandlungen und Wiegen etc. etc.
Dahin kommst du bei 20 Kühen fast schon mit nur einer Stunde Arbeitszeit pro Tag im Jahresmittel.
Die Arbeitszeit für die Futterbergung steckt in den Futterkosten, wird also getrennt betrachtet. Auch da wird man als kleiner Betrieb Probleme bekommen, die genannten Werte zu erreichen.
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Beitragvon maja355 » Do Nov 20, 2008 8:24

guter Ansatz.
Hab ich so nicht gesehen.
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Beitragvon Qtreiber » Do Nov 20, 2008 9:27

Es wäre sehr interessant für mich, hier zu erfahren, WIE man mit der MuKuhaltung Gewinn erwirtschaften will (ohne die Prämie in die Mutterkuh mit einzurechnen, aber DIE gibt es ja auch OHNE Mutterkuh und ohne die Nische "Zuchtviehverkauf").
Alles was hier über Veredelung usw. geschrieben wird, gehört strenggenommen nämlich nicht mehr zur MuKuHaltung. Das Produkt der MuKu ist ausschliesslich und allein der verkaufte Absetzer !
Ich füttere die zwar auch weiter und vermarkte sie dann. Das könnte ich aber genauso, wenn ich für 500,-- Euro weibliche Absetzer kaufen würde.
Der Selbstvermarktungserlös erhöht damit zwar das Einkommen, ist aber nicht der MuKu-Haltung zuzurechnen.
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Beitragvon Manfred » Do Nov 20, 2008 9:52

Jein.
Wie schon geschrieben, wenn du konventionell vermarktest und keine Naturschutzpgromme in Anspruch nimmst, ist es verdammt eng. Dann geht es nur über Menge und billiges Grünland, das anders nicht vernünftig zu verwerten ist. Einfach nur Kosten runter.
Wenn du die Absetzter nich billiger selber erzeugen als zukaufen kannst, kannst du die Flächen auch liegen lassen.
Es sind aber auch Mitnahmeeffekte vorstellbar, z.b. indem die Mutterkuhaltung auf schlechten Flächen den Durchschnittlichen Viehbesatz pro ha drückt und andere Betreibsteile intensiver arabeiten können.

Prämien für Beweidungsflächen oder Zuschüsse für Zäune etc. gibt es nur, wenn du die Flächen beweidest. Und eine hochpreisige Vermarktung hängt auch daran, was die Leute auf deinem Betreib sehen. Dann spielt es schon eine Rolle, ob du die Absetzer selber erzeugtst oder zukaufst.

Und den Zukauf von Absetzern kann man sich ebenfalls schönrechnen. Die Tiere zu finden, zu transportieren, evtl. auf der Weide einzugewöhnen, kostet auch Zeit und Geld. Wenn ich mir z.B. hier im Süden 20 weibliche Absetzer von kleineren Milchviehbetreiben zusammenkaufen will, bin ich schnell ein paar Tage unterwegs oder zahle einen Händler fürs unterwegs sein.
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Beitragvon Qtreiber » Do Nov 20, 2008 21:10

Manfred hat geschrieben:Wenn du die Absetzter nich billiger selber erzeugen als zukaufen kannst, kannst du die Flächen auch liegen lassen.

Wenn man die Absetzer billiger erzeugen könnte, als kaufen, DANN wäre ja ein Gewinn mit Mutterkühen zu erwirtschaften. ICH kann jedenfalls für 500,-- KEINEN Absetzer erzeugen.
Manfred hat geschrieben:Es sind aber auch Mitnahmeeffekte vorstellbar, z.b. indem die Mutterkuhaltung auf schlechten Flächen den Durchschnittlichen Viehbesatz pro ha drückt und andere Betreibsteile intensiver arabeiten können. .

Das muss man mir aber jetzt mal erklären. Wenn ICH gar keine Tiere halte, ist bei mir der durchschnittliche Viehbesatz geringer als MIT Tieren. Oder meinst du, schlechte Flächen zupachten, darauf wenige Mutterkühe halten und dadurch auf der gesamten Fläche durchschnittlich weniger Tiere haben ? Das geht aber auch, wenn ich auf den zugepachteten Flächen KEINE Mutterkühe halte und die Flächen entweder nur einmal im Jahr heue und das Heu verkaufe oder sogar nur mulche.
Manfred hat geschrieben:Prämien für Beweidungsflächen oder Zuschüsse für Zäune etc. gibt es nur, wenn du die Flächen beweidest .

Zuschüsse sind aber immer nur Zuschüsse. Den Großteil muss ich immer noch selbst bezahlen. Kein Vieh, keine Notwendigkeit von Zäunen.
Manfred hat geschrieben:Und eine hochpreisige Vermarktung hängt auch daran, was die Leute auf deinem Betreib sehen. Dann spielt es schon eine Rolle, ob du die Absetzer selber erzeugtst oder zukaufst. .

Eine hochpreisige Vermarktung ist hier eher ein Wunschdenken. Dafür ist der Wettbewerb zu groß. Ich gebe allerdings zu, dass manche potentiellen Kunden sich an den süßen Kälbchen, die an ihren Müttern nuckeln, ergötzen können. Die werden aber meistens keine Kunden, weil ihnen beim Anblick der niedlichen Kälber der Appetitt auf saftiges rindfleisch vergangen ist.....
Manfred hat geschrieben:Und den Zukauf von Absetzern kann man sich ebenfalls schönrechnen. Die Tiere zu finden, zu transportieren, evtl. auf der Weide einzugewöhnen, kostet auch Zeit und Geld. Wenn ich mir z.B. hier im Süden 20 weibliche Absetzer von kleineren Milchviehbetreiben zusammenkaufen will, bin ich schnell ein paar Tage unterwegs oder zahle einen Händler fürs unterwegs sein.


Der Zukauf ist hier kein Problem. Ich bin umgeben von etwa 200 Mutterkühen im Umkreis von 2 km .
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Beitragvon harkon » Do Nov 20, 2008 22:49

Hallo Qtreiber,

guter Beitrag.
In unserer Gegend wird ein Mutterkuhstall gebaut, der wohl um 3000€ pro Mutterkuhplatz kosten soll und ich schaffe es einfach nicht auszurechnen, wie das wohl gehen kann. Es handelt sich dabei um einen Bestand von etwa 120 Mutterkühen und konventioneller Vermarktung der Abestzer.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon Manfred » Fr Nov 21, 2008 14:46

Manfred hat geschrieben:Oder meinst du, schlechte Flächen zupachten, darauf wenige Mutterkühe halten und dadurch auf der gesamten Fläche durchschnittlich weniger Tiere haben ? Das geht aber auch, wenn ich auf den zugepachteten Flächen KEINE Mutterkühe halte und die Flächen entweder nur einmal im Jahr heue und das Heu verkaufe oder sogar nur mulche.

Zum ersten Teil: Ja.
Zum zweiten Teil: Wenn das für dich wirtschaftlicher und technisch machbar ist: Ja.

Zuschüsse sind aber immer nur Zuschüsse. Den Großteil muss ich immer noch selbst bezahlen.

Das ist heute leider in vielen Fällen so. Trotzdem sind die Prämien und Zuschüsse oft der Unterschied zwischen Nullsummenspiel (oder gar Verlust) und Gewinn.

Eine hochpreisige Vermarktung ist hier eher ein Wunschdenken.


Das hängt nach meiner bescheidenen Erfahrung mehr von den Machern als von der Region ab. Als Biobetrieb kannst du z.B. fast überall an tegut vermarkten und so Preise über Durchschnitt erzielen. Ich kenne auch einen konventionellen Mutterkuhbetrieb, der in seiner Region den Ackerbaubetrieben die nicht ganz billigen Flächen wegpachtet. Und der macht das nicht aus Spaß an der Freude, sondern weil die Kasse stimmt. Ist halt ein Vermarktungsprofi erster Güte.

So ganz verstehe ich dein Problem immer noch nicht: Wenn du nicht willst, oder eigentlich willst, aber für dich keine wirtschaftliche Perspektive siehst: Dann lass es halt? Es zwingt dich doch keiner.
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