Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich dachte, dass durch den Seilausstoß Kringel und Seilquetschungen komplett der Vergangenheit angehören. Da das Seil unter der gleichen Vor-Spannung aufgewickelt wird, wie es ausgestoßen wird. Dem ist aber nicht so! Wenn das Seil öfter ohne oder unter geringer Spannung aufgespult wurde und dann wieder ein schwerer Brocken kommt, dann kann das Seil trotzdem gequetscht werden und unter Umständen dadurch nicht mehr vom Ausstoß abgespult werden. Das hatte ich vor kurzem bei der Windenprüfung auch mal angesprochen. Der Mechaniker meinte, das wäre technisch so nicht möglich. Man kann zwar der Druck der Rolle auf das Seil einstellen, es gibt aber Grenzen bzgl. des maximalen Drucks auf das Seil.
Ich habe an meiner 6t Krpan auch Seilausstoß dran, an der alten 4t hatte ich das nicht. Vor allem im Gelände und wenn man bergauf ziehen muss, mMn ein enormer Vorteil, egal ob das jemand glaubt oder nicht. Natürlich geht es auch ohne, genauso wie beim Funk, für meine Arbeitsweise bringt beides aber große Vorteile. Und die professionellen Forstpartien mit Traktorseilwinde, welche ich kenne, haben alle ausnahmslos sowohl Funk und Seilausstoß an den Winden dran.
Nachdem ich bei der Verwandschaft immer wieder mal im Wald aushelfe, hab ich schon mit verschiedenen Winden gearbeitet, davon hatte eine Seilausstoß. Ich sehe es genauso wie Waldmichel, das arbeiten wird dadurch ein bisschen leichter, für mich jetzt kein Grund meine Winde ohne SA zu tauschen, das Seil muss ich ja trotzdem selbst zum Baum oder den Berg hoch ziehen. Wenn ich jetzt jeden Tag damit arbeiten müsste würde ich evtl. drüber nachdenken mir sowas anzuschaffen. Muss aber dazu sagen ich gehe da von einer Winde ohne SA aus die mechanisch in Ordnung und bei geöffneter Bremse leichtgängig ist, wo auch die Seilauslaufbremse sauber eingestellt ist. Wenn es hier hakt kann man den Unterschied natürlich als erheblich empfinden. Viele Winden werden überhaupt nicht gewartet, irgendwann geht das Seil schwer raus und dann muss eine mit Ausstoss her, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, in Wirklichkeit war die Winde die sie vorher hatten nicht in Ordnung. Was mich am Ausstoß etwas stört, normalerweise merke ich durch die benötigte Kraft beim ausziehen wenn mit der Winde irgendwas nicht stimmt, wenn etwas klemmt oder schwer geht, mit Ausstoß bekommt man das überhaupt nicht mit, solange er das schafft.
Beim arbeiten mit Ausstoß ist es mir auch schon passiert das ich das komplette Seil hinter die Winde gespult habe. Je öfter man damit arbeitet, umso seltener passiert es und irgendwann fast gar nicht mehr. Diese Winde hatte eine Seileinlaufbremse, da konnte man das lockere Seil auch erstaunlich gut und sauber wieder aufspulen. Das stramme Aufspulen wie unter Last kann man dadurch aber nur teilweise ersetzen und nach einem schweren Zug kann es auch mal passieren das der Ausstoß überfordert ist, eben wie bei einer normalen Winde. Ausfälle oder Schäden sind mir nicht bekannt, aber klar, alles was zusätzlich dran ist kann auch kaputt gehen.
Zu den Herstellern, jede Winde die gut gewartet wird tut auch ihren Dienst und zieht das was drauf steht, die Marke ist da nicht ganz so entscheidend. Ich würde eher danach schauen wie praktisch die ist, Halterungen und Ablagen, Staukästen an der Winde, für den der das braucht, ich hab immer gerne alles dabei. Zur Größe, 6-8t ist schon ganz schön viel, da kann man große Bäume im ganzen den Berg hoch ziehen. Man sollte bedenken das Winden in der Klasse auch einen entsprechendend großen Traktor erfordern und auch das Seil, Ketten, Umlenkrollen usw. darauf ausgelegt sein müssen, man schleppt da ganz schön Gewicht durch den Wald! Man merkt es vor allem wenn man mit einer großen Winde auch Kleinzeug machen will, das wird dann zur Qual. Kommt drauf an was man genau damit macht, aber ich würde da eher zur kleineren tendieren.
Guter Beitrag Topholzer. Es ist schon erstaunlich wie es immer wieder ausartet wenn solche Fragen gestellt werden. Vor allem das man eine Meinung hat und die dann für alle anderen auch zu gelten hat. Nix desto trotz gebe ich jetzt auch meinen Senf dazu. Erfahrung: Slowenienwinde ohne Funk mit Stahlseil Slowenienwinde mit Funk und Kunststoffseil Getriebewinde ohne alles mit Stahlseil ( Funk natürlich!)
Ein Grundding was hier bereits angesprochen wurde: Ich muss das Seil zum Baum schleppen! Das geht natürlich viel leichter wenn ich nicht noch die Trommel drehen muss die dann noch recht hart geht. Darum sollte ein Seilausstoß doch eine Erleichterung darstellen. Ich habe mein Stahlseil dann durch ein Kunststoffseil ersetzt, Winde sauber eingestellt, das war eine richtige Erleichterung. Habe keinen Seilausstoß vermisst. Es gibt natürlich hier im Forum die Mythen das Kunstoffseile ja so extrem empfindlich seien und mit nix kontakt haben dürfen. Völliger Schwachsinn, die halten schon was aus, sogar auf steinigen Boden. Meins ist nie abgerissen oder beschädigt worden. Habe dann eine gebrauchte Getriebewinde gekauft ohne alles. Was soll ich sagen, von der geht das Stahlseil die ersten 15-20m leichter runter und auszuziehen als das Kunststoffseil von der Slowenienwinde. Dann kommt natürlich das Eigengewicht des Seiles. Dann wird es schon anstrengend, das habe ich beim Seilausstoß aber auch. Seilklemmer kommen komischerweise auch nicht vor, zumindest ich hatte noch keinen auf ca 80Fm bewegtes Holz. Ich war völlig überzeugt das ich wenn ich eine größere Winde brauche eine Slowenienwinde mit Seilausstoß kaufe da eine Getriebewinde mit Seilausstoß, Einaufbremse und Seilverteilung das doppelte kostet. Das braucht man ja alles laut BayWa Vertreter. Nein, man braucht es nicht!! Ich würde also jedem raten zu überlegen ob es nicht besser wäre 1500€ mehr auszugeben u d dann doch eine etwas bessere Winde zu kaufen. Obwohl die Slowenienwinden 90% aller User hier reichen wird.
Wer jährlich mehrere Tage lang Holz von unten aus steilen Hängen seilen muss, sollte sich mit Hilfswinden, statt Seilausstoß beschäftigen. Wie vor mir schon einige erwähnten, ist für Gelegenheitsrücker eine gute Wartung ausreichend. Und wenn ich weiß, daß ich mit Stahlseil weit hoch muß, dann kann ich es auch manuell am Schlepper,auf die geschätzte Länge ausziehen...
Wir wissen doch wie es läuft wenn sich Technikinteressierte unterhalten, da wird das maximal technisch machbare ganz schnell zum Mindeststandard erklärt.
Eigentlich immer die gleichen Debatten, was der "Eine" nicht besitzt, das kann beim "Anderen" nicht wirklich gut bzw. vorteilhaft sein.
Allradschlepper, Seilwinde, Rückewagen, der Nutzen wurde von vielen "Nichtbesitzern" so lange in Frage gestellt bis man es schließlich selbst angeschafft hat.
Klar wie, wer nix besseres kennt ..... Die wirklich wahre Erleuchtung (Erleichterung) kommt dann aber erst am dritten Tag, wenn er mit einer guten Seilwinde ohne Seilausstoß aber eben mit dem Dyneema/Kunststoffseil den Berg hochrennt.
Wird immer lustiger Ich stell die Seilbahn auf und sitz in der Kabine statt Seil ziehen Dann muß ich nicht mit dem Seil den Hang hinauf rennen ich glaub ich spinn.
Benutze Klopapier beidseitig dann hast den ökologischen Erfolg auf der Hand !!
Denke es geht hier um Seilwinden im Standardbereich mit ca. 80m Seillänge, und nicht um Seilbahnen mit Seillängen jenseits der 200m ? das Berghochrennen war gegensätzliche Ironie zum Vorredner mit dem "Licht aufgehen". Aber nochmals, wer ständig mit Seil den Berghoch muss und sich dabei nicht abquälen möchte, eben für diese fälle gibt es das Kunststoffseil.
gibts es bei Kunststoffseil auch die Probleme wie bei Drahtseil? Also quetschungen weil zu lose gewickelt, bzw. Seiltrommel läuft nacht; Überkreuz auf der Trommel etc.?
Also was am Kunstoffseil schon dooof ist, es ist nicht Motorsägen fest! Aber ich würd es nicht mehr hergeben. Nach dem absägen habe ich es wieder gespleisst, geht besser als gedacht.