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Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Hier findet man Hilfe in Sachen Landtechnik.
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76 Beiträge • Seite 2 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Obelix » Fr Nov 19, 2021 14:03

motzlarerbauer hat geschrieben: ... Der Vorbesitzer will auf Stufenlos umsteigen. ...

Ich eigentlich auch.

Nur die Preise für Stufenlose, gerade mit kleineren PS-Zahlen so um die 90-120 PS,
sind extrem hoch. Die Händler sagen, der Stufenlose benötigt gut 25 % mehr PS,
um die gleiche Leistung zu zeigen, also nimm ab 150 PS. Was dann wieder eine ganz
andere Preisklasse ist.

Ist halt nicht so einfach das Thema "stufenlos", wobei ich der Ansicht bin, dass in
nicht ferner Zukunft alle neuen Traktor "stufenlos" sind und gefederte Vorderachse
haben.

Die Lastschalter halte ich persönlich für zu reparaturanfällig. Wie seht Ihr das?
Die Neuen mit kupplungslosem Start/Stopp nur über die Bremse - hält das dauerhaft?
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon langholzbauer » Fr Nov 19, 2021 14:39

Naj,
bei den neuen voll lastschaltbaren Getrieben ist doch der Übergang zu stufenlos schon kaum noch relevant.
In Anbetracht der ständig steigenden Kraftstoffkosten sollte m.E. jeder, der noch richtig mit Gespür für Technik fahren und schalten kann, so wenig, wie möglich "Hilfstechnik" kaufen.
Die modernsten Traktoren können heute schon viel mehr, als für den üblichen Einsatz im bäuerlichen Familienbetrieb genutzt, geschweige denn gebraucht wird.
Und das wollen die Hersteller trotzdem bezahlt haben.

Die pedallose Anhaltefunktion ist eigentlich heute bei allen Schleppern mit Wendeschaltung kein Problem mehr und hält durch die nassen Lamellenkupplungen, bei richtiger Kalibrierung, erheblich länger durch, als jede Trockenkupplung.
Ist ja auch keiner gezwungen diese zu nutzen. :wink:
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Vario_TA » Fr Nov 19, 2021 15:37

Obelix hat geschrieben:Die Händler sagen, der Stufenlose benötigt gut 25 % mehr PS,
um die gleiche Leistung zu zeigen

Das war, ist und bleibt ganz einfach falsch. Eine der extrem wenigen Ausnahmen sind die kleinen Stufenlosen bei CNH zu Beginn des zweiten Fahrbereichs, die sind da wirklich nicht gut.
Im Großen und Ganzen wird man aber bei den meisten Getrieben keinen Unterschied bemerken und wenn überhaupt auch meist keine nennenswerten Unterschiede messen können. Die schlechtesten Wirkungsgrade haben tendenziell Getriebe mit sehr vielen Lastschaltstufen. Wer also ausgerechnet wegen des Wirkungsgrads einen vielstufigen Lastschalter anstatt eines stufenlosen kauft, handelt meist mit Zitronen. Nicht umsonst geht der Trend seit Jahren zu Doppelkupplungsarchitekturen, um zum Beispiel trotz vieler Lastschaltstufen die Verluste in Grenzen zu halten.

Wer einen richtig hohen Wirkungsgrad haben will, muss unsynchronisierte Getriebe mit wenigen Gängen kaufen.
Ob das (abgesehen von dem begrenzten Angebot solcher Fahrzeuge) der Arbeit zuträglich ist, sei mal dahingestellt.

Stufenlose haben nicht nur einen Komfortvorteil, sondern sind auch verschleißgünstiger als Lastschalter. Schleifende Kupplungen sind nie gut für die Lebensdauer. Und gerade die Lastschalter, von denen die Fahrer schwärmen, dass der Gangwechsel fast nicht spürbar ist und es fast wie stufenloses Fahren ist, arbeiten besonders viel mit schleifenden Kupplungen. Nur so kann ein sanfter Gangwechsel unter Last funktionieren.
Zum Fahren ist das natürlich toll. Nur effizienter und haltbarer wäre es, die Gangwechsel nicht so stark zu verschleifen. Ein Lastschalter bietet immer nur einen Kompromiss zwischen wenig Verschleiß und hohem Fahrkomfort. Stufenlose bieten beides.

Für viele kleinere Betriebe ist ein Stufenloser sicher nicht rentabel, keine Frage. Der Aufpreis bei kleineren Traktoren ist teils enorm. Und da meist auch sowieso nur höher ausgestattete Modellvarianten stufenlos erhältlich sind, wird es oft nochmals teurer.
In den meisten Fällen kann man sich das getrost sparen.
Wer es unbedingt haben will, muss dafür eben blechen. Manche Hobbys sind teuer.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon langholzbauer » Fr Nov 19, 2021 16:47

Wenn ein vielstufiger Lastschalter vom vorausschauenden Fahrer manuell, statt von der E-Box geschaltet wird, ist der Verschleiß durch " Schleifmomente" praktisch zu vernachlässigen!

Aber ja, das setzt halt Fahrer mit Sachverstand voraus, die nicht aus Langeweile am Handy daddeln und den einzigen Strommasten im Feld dabei übersehen. :wink: :lol:

Und da sind wir zurück beim TE, der vom Mähen schreibt, wo eben der Fahrer auf den Bestand , ev. noch Wild und das Gelände achten muss, und mit durchschnittlichem IQ. mit den Fingern am Schalthebel aktuell , nach Eingewöhnung, noch schneller und ruhiger agiert, als die derzeit verfügbare Technik....
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Cowboy74 » Fr Nov 19, 2021 17:34

Also seitdem der Stufenlose bei mir am Hof ist, läuft er mehr als geplant. Mähen ist jetzt eine Offenbarung, gerade wenn man beim ersten Schnitt am Zaun mähen darf. Auch beim pressen, schaffe ich mit dem Stufenlosen 10 bis 15 Prozent mehr Ballen, da ich bei leerer Presse schneller bin, als mit meinem Ladtschalter. Über Kupplung treten brauchen wir gar nicht reden. Ich bin vom Stufenlosen überzeugt.
Deutz statt Fendt - das ist der Trend. ;-)
Pressen kauft man am besten aus Irland.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Vario_TA » Fr Nov 19, 2021 18:02

langholzbauer hat geschrieben:Wenn ein vielstufiger Lastschalter vom vorausschauenden Fahrer manuell, statt von der E-Box geschaltet wird, ist der Verschleiß durch " Schleifmomente" praktisch zu vernachlässigen!

Da kannst du so viel vorausschauen wie du willst, das ändert am Schaltverhalten absolut garnichts. Ob du selbst auf einen Knopf drückst oder ob die Elektronik entscheidet, dass gerade der passende Schaltzeitpunkt gekommen ist, ist völlig egal, der Schaltvorgang selbst wird immer gleich ausgeführt.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon langholzbauer » Fr Nov 19, 2021 18:26

Na, na, na...
Selbst ohne unterschiedliche Schaltcharakteristik , reduziert sich die Anzahl der Schaltvorgänge durch einen sachkundigen Fahrer schon erheblich.
Und dann kann eben auch der etwas bessere Fahrer in Anbetracht der beginnenden Steigungen gleich mal den richtigen Gang einlegen, bevor die Schaltbox so etwas erst in ihrem Programm sucht und dann alle möglichen Gänge einzeln mit dem Schleppmoment durchschaltet...
Ich hab da schon genug Geschichten mit sämtlicher EDV erlebt, der bis heute noch jeder gesunde Menschenverstand überlegen ist.!
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon schoadl » Fr Nov 19, 2021 21:36

motzlarerbauer hat geschrieben:
Klingt auch nicht schlecht. 8-Fach Lastschaltung kannte ich noch garnicht bei New-Holland.
Hast du da auch preislich ne Richtung

Hallo
Der auf dem Bild ist ein T5.110Dc mit Niedriegdach mit sehr guter Ausstattung . Der kostet mit ca. 100Std . 88.900 € auf EBay Kleinanzeigen .


MfG schoadl
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon strokes » Fr Nov 19, 2021 21:40

Tom D hat geschrieben:Ob der Zeitpunkt gut oder schlecht ist hängt doch von verschiedenen Faktoren ab. Für Betriebe die aus der Pauschalierung rausfallen kann es durchaus attraktiv sein den alten Schlepper in diesem Jahr zu verkaufen und im nächsten Jahr den neuen zu kaufen, wenn der Alte noch einen entsprechenden Wert hat. Aufgrund von Chip bedingten Lieferproblemen werden zum Teil Gebrauchte Schlepper die dann ja sofort verfügbar sind besser auch bezahlt als vorher.


Diese Prozedure gilt nur für Betriebsmittel. Maschinen werden im 5jahres zeitraum berichtigt.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon schoadl » Fr Nov 19, 2021 22:33

langholzbauer hat geschrieben:Na, na, na...
Selbst ohne unterschiedliche Schaltcharakteristik , reduziert sich die Anzahl der Schaltvorgänge durch einen sachkundigen Fahrer schon erheblich.
Und dann kann eben auch der etwas bessere Fahrer in Anbetracht der beginnenden Steigungen gleich mal den richtigen Gang einlegen, bevor die Schaltbox so etwas erst in ihrem Programm sucht und dann alle möglichen Gänge einzeln mit dem Schleppmoment durchschaltet...
Ich hab da schon genug Geschichten mit sämtlicher EDV erlebt, der bis heute noch jeder gesunde Menschenverstand überlegen ist.!


Gebe ich dir vollkommen Recht . Wer mit einem Lastschalter fertig wird mit einen "vario " genau so fertig . Hirn und Verstand können durch nichts ersetzt werden .

Lamellenkupplungen unterliegen eig. Fast keinem Verschleiß . Bei richtigem Gebrauch.
Vario TA müsste die eig. Wissen da im Fendt 500 und 800 die LS auch ewig hält . Wenn man mit Hirn fährt bei denen verkacken auch meistens nicht die Lamellen sondern Kupplungskörbe und Dichtungen . Wie bei anderen Herstellern auch .

Aber man glaubt es nicht es gibt noch welche die es nicht können. Der Bruder von meinem Arbeitskollegen ist so einer . Beim wenden mim Pflug hält er den Schlepper am Häng immer schön mit der Kupplung . Was war ?Abends war nur noch ein Rupfendes Anfahren möglich.

Fertig werden kann man mit allem werden .
Ich empfinde das jedes Lastschaltgetriebe seine Berechtigung hat egal ob es bei New Holland das Electro command ,
Power command oder das Dynamic command ist .

Was mir auch viel ab gibt sind die Valtra mit Handschaltung und 4 LS Stufen .

MfG schoadl
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Obelix » Sa Nov 20, 2021 8:54

Vielen Dank für die Antworten auf meine Frage bzgl. der Haltbarkeit "Lastschaltung Start/Stopp",
die meine Auffassung bestätigen: Entweder reines Primitiv-Schaltgetriebe oder Stufenlos.

"Interessant" fand ich die Ausführungen bzgl. richtigem Schalten beim "Lastschalter".
Ich bin mit Sicherheit ein "Falschschalter" ...., da ich im Forsteinsatz kaum "vorausschauend"
schalten werde und ich eigentlich permanent unter Last anfahren muss.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon wastl90 » Sa Nov 20, 2021 11:47

Die Aussage "Stufenlose benötigt mehr Kraft" halte ich auch für schwierig. Man fährt mit einen Stufenlosen einfach geschmeidiger. Gerade bei Dingen wie mähen, wo eben mal der Bestand dichter oder dünner steht, fährt der Schlepper eben einfach immer am Maximum. Der Stufenlose fährt bei dichten Beständen ein paar km/h langsamer und erhöht die Geschwindigkeit im dünneren Bestand wieder. Beim Schalter kann es eben sein, dass der größere Gang ein ticken zu groß ist und beim kleineren Gang der Schlepper nicht ausgelastet ist. Die Aussage relativiert sich aber ab einem 24+X Gang Getriebe (gute Abstufung vorausgesetzt).
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Vario_TA » Sa Nov 20, 2021 12:21

langholzbauer hat geschrieben:Na, na, na...
Selbst ohne unterschiedliche Schaltcharakteristik , reduziert sich die Anzahl der Schaltvorgänge durch einen sachkundigen Fahrer schon erheblich.
Und dann kann eben auch der etwas bessere Fahrer in Anbetracht der beginnenden Steigungen gleich mal den richtigen Gang einlegen, bevor die Schaltbox so etwas erst in ihrem Programm sucht und dann alle möglichen Gänge einzeln mit dem Schleppmoment durchschaltet...
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Da gebe ich dir weitgehend recht, nur war das überhaupt nicht der Punkt, den ich angesprochen hatte.
Sanfte Schaltvorgänge kosten tendenziell deutlich mehr Kupplungslebensdauer als schnelle (nicht ganz so komfortable). Das und nichts anderes habe ich gesagt.
Speziell bei Arbeiten, wo unter hoher Last geschaltet wird (zum Beispiel Transport oder Bodenbearbeitung bei nicht perfekt gleichmäßigem Boden) verursachen bei langsamen (komfortablen) Schaltvorgängen sehr viel Kupplungsarbeit und entsprechend Verschleiß.

schoadl hat geschrieben:Lamellenkupplungen unterliegen eig. Fast keinem Verschleiß . Bei richtigem Gebrauch.
Vario TA müsste die eig. Wissen da im Fendt 500 und 800 die LS auch ewig hält . Wenn man mit Hirn fährt bei denen verkacken auch meistens nicht die Lamellen sondern Kupplungskörbe und Dichtungen . Wie bei anderen Herstellern auch .

Die meisten Kupplungen sind auf die Lebensdauer der Maschinen ausgelegt, dementsprechend kann man bei günstigen Bedingungen sehr hohe Lebensdauern erreichen, das ist klar.
Es ist aber Unsinn, dabei von "fast kein Verschleiß" zu sprechen.
Speziell bei den 500er und 800er Fendt kommt hinzu, dass die Schaltgeschwindigkeiten recht hoch liegen. Das ist dank der sehr guten Torsionsdämpfung der Turbokupplung nicht unkomfortabel und verursacht auch keine nennenswerten Stöße auf den Antriebsstrang. Das ist aber die absolute Ausnahme. Heute gibt es praktisch keine Schlepper mehr mit hydrodynamischer Kupplung. Die Schaltgeschwindigkeiten sind viel geringer, um die Schaltvorgänge komfortabel zu halten. Wie gesagt: bei Lastschaltern besteht da ein Zielkonflikt, bei Stufenlosen nicht.
Ich will garnicht abstreiten, dass auch heutige Lastschalter ein Schlepperleben problemlos überstehen. können, die Ingenieure und Werkstoffe sind ja nicht schlechter geworden (eher im Gegenteil). Nur sollte man sich bewusst sein, dass Reibkupplungen nunmal einem Verschleiß unterliegen, der je nach Anwendung sehr unterschiedlich ausfallen kann und dementsprechend zu sehr unterschiedlichen Lebensdauern führt.
Manche aktuelle Lastschalter nutzen zum Beispiel keine separate Hauptkupplung mehr, sondern nutzen als Anfahrelement die Lastschalteinheiten. Das ist zwar grundsätzlich sinnvoll (weniger Kupplungen und damit zum Beispiel weniger Gewicht und Bauraum, der dann für andere Dinge genutzt werden kann), belastet aber die Lastschalteinheiten zusätzlich beim Anfahren.
Bei ungünstigem Fahrprofil (zb viel Frontlader und schwerer Transport, womöglich noch in hügeligem Gelände) belastet das die Kupplungen deutlich stärker.
Klar, es werden auch entsprechende Maßnahmen getroffen, um die Lebensdauer zu erhöhen. Darauf genauer einzugehen spare ich mir mal. Es sollte eben jedem bewusst sein, dass Reibkupplungen typische Verschleißteile sind. Man kann sie zwar auf die Lebensdauer des Fahrzeugs auslegen, nur ob die tatsächliche Verwendung des Fahrzeugs auch halbwegs dem Durchschnitt entspricht oder ob Schwerpunktmäßig Aufgaben anfallen, die eben ungünstig für einzelne Kupplungen sind, ist fraglich.
Das ist prinzipiell natürlich nicht nur bei Lastschaltgetrieben der Fall, sondern bei fast allen Dingen. Nur ist der Kupplungsverschleiß bei Lastschaltgetrieben eben extrem stark abhängig vom Einsatz, weshalb ich es für sinnvoll halte, darauf hinzuweisen.


Obelix hat geschrieben:
Ich bin mit Sicherheit ein "Falschschalter" ...., da ich im Forsteinsatz kaum "vorausschauend"
schalten werde und ich eigentlich permanent unter Last anfahren muss.

Das ist ja in dem Sinne kein "falsches" Schalten. Eine ungünstige Arbeit, ja. Aber nichts daran ist "falsch". Was nicht anders geht, geht halt nicht anders.
Anfahren unter Last geht bei einem gestuften Getriebe an einem Dieselmotor nur über ein Anfahrelement.
Wenn man sehr häufig unter Last anfahren muss, ist das zweifelsfrei nicht das ideale Anwendungsgebiet für ein gestuftes Getriebe. Ob das den Aufpreis zu einem Stufenlosen (finanziell) rechtfertigt, lässt sich natürlich schwer beurteilen. In den meisten Fällen wahrscheinlich nicht. Wobei bei so einer Anwendung ein Stufenloser natürlich noch einen größeren Komfortvorteil hat. Wie gesagt: manche Hobbys sind teuer.

wastl90 hat geschrieben:Beim Schalter kann es eben sein, dass der größere Gang ein ticken zu groß ist und beim kleineren Gang der Schlepper nicht ausgelastet ist. Die Aussage relativiert sich aber ab einem 24+X Gang Getriebe (gute Abstufung vorausgesetzt).

Das ist ja genau der Punkt: ein 24+X Gang Getriebe erreicht in den seltensten Fällen messbar höhere Wirkungsgrade als stufenlose Getriebe. Der höhere Wirkungsgrad einfacher Schaltgetriebe relativiert sich halt auch mit zunehmender Komplexität/Ganganzahl. Einige Volllastschalter mit vielen Gängen erreichen oft sogar schlechtere Wirkungsgrade als manche Stufenlose.
Der Wirkungsgradunterschied zwischen einem popeligen Synchrongetriebe und einem Vierfachlastschalter ist in der Regel deutlich größer als der Wirkungsgradunterschied zwischen einem Vierfachlastschalter und einem Stufenlosen. Sogar innerhalb eines Lastschalters gibt es zwischen den Gängen teils größere Unterschiede. Warum die Wirkungsgraddiskussion dennoch nur bei Stufenlosen immer wieder aufkommt, ist mir ein Rätsel.
Ich habe noch nie jemanden argumentieren sehen, dass er zum Beispiel lieber in einer niedrigen Lastschatstufe in einer hohen Gruppe statt in einer hohen Lastschatstufe in einer kleinen Gruppe arbeitet, weil da der Wirkungsgrad spürbar höher ist. Ist ja auch Blödsinn, so geringe Unterschiede kann keiner spüren. Nur bei stufenlosen scheinen die gleichen Wirkungsgradunterschiede plötzlich gigantische Auswirkungen zu haben. Schon seltsam.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Heinrich Löwe » Sa Nov 20, 2021 12:55

Ich stand, bei fast identischem Betrieb, vor 5 Jahren vor der gleichen Frage; im Rennen waren damals Deutz, NH und John Deere. Letzterer ist es geworden, wie allgaier ein 6mc; bis heute sehr zufrieden, 4fach Lastschalter Powerquad; ausgereifte Technik.
War nicht teurer als die anderen. Hängt aber auch vom Händler ab. Den Deutz hätte ich aber auch nicht genommen, wenn er 20% billiger gewesen wäre.
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Re: Neuer AllroundSchlepper 120-150 PS

Beitragvon Obelix » Sa Nov 20, 2021 18:25

Vario_TA hat geschrieben: ... Warum die Wirkungsgraddiskussion dennoch nur bei Stufenlosen immer wieder aufkommt, ist mir ein Rätsel. ...

Mir ist das auch ein Rätsel.

Aber Du musst Dich mal an die eigene Nase fassen. Warum machst gerade Du
immer wieder auf die Wirkungsgraddiskussion auf und gibst der eine Bedeutung,
die vollkommen überflüssig ist. Man kann ja auch einfach mal persönliche
Meinungen von anderen stehen lassen, auch wenn sie in Deinen Augen in Bezug
auf Wirkungsgrad vollkommen falsch sind.

Du hast das schon hunderte Mal hier im Forum versucht, die Wirkungsgrad-
diskussion richtig zu stellen und es hat im Ergebnis nichts gebracht. Also lass
es zukünftig einfach. Du schadest damit Fendt!
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