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Pflug - Fluch oder Segen?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Limpurger » Mo Aug 14, 2023 13:14

DWEWT hat geschrieben:Ich freue mich schon auf die Pflugbilder, wenn unsere jetzt noch no till-Fraktion in Zukunft, wegen nicht mehr vorhandener PSM, wieder auf Bewährtes zurückgreifen muss. Das wird bestimmt sehr lustig.

Noch ist das ja nicht in Stein gemeißelt. Und ob dann für alle Betroffenen der Pflug wieder zum Werkezug der Wahl wird darf doch angezweifelt werden denn auch das schönste Pflugbild schützt nicht vor Erosion und Austrocknung. Das mit dem zeitweiligen Pflugverbot ist aber Fakt, da haben die Bodenwender doch ganz schön dran zu schlucken. Ob die das lustig finden darf man auch in Frage stellen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon JulianL » Mo Aug 14, 2023 15:48

Das Thema Erosion wird in meinen Augen massiv übertrieben und aufgebauscht. Wir haben in Deutschland Flächen die vermutlich sein weit über einem Jahrhundert mit dem Pflug bearbeitet werden und oh wunder auf diesen Flächen ist noch Boden da und auf dem wächst sogar was.
In meinem Betrieb wird auch seit mehreren Generationen gepflügt, von sinkenden Erträgen keine Spur.

Zum Thema Verdunstung. Ich lebe in einer Region Deutschlands die rund 1000mm Regen pro Jahr bekommt. Im Frühjahr bin ich bisher fast jedes Jahr froh gewesen wenn der Acker so schnell wie möglich abgetrocknet ist und z.B. zum Kartoffellegen überhaupt befahrbar war. Muss man immer Standort und Boden spezifisch betrachten.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon ciagnik » Mo Aug 14, 2023 17:26

Die Freiheit den Pflug einzusetzen oder auch nicht muß jedem selbst überlassen bleiben. Eine Pflugfurche in unseren Gefilden (schwäbische Alb) mit anzutreffenden mittleren und schweren Tonböden ist gängige fachliche Praxis-auch wenn es viele aus anderen Regionen unter anderen Verhältnissen es anders sehen mögen. Pflügen ist bei mir per se eine erosionsverhindernde Maßnahme!! Darüber hinaus schafft die Pflugfurche mithilfe der Frostgare über den Winter ein wunderbar gares Saatbeet und ich muß den Boden im Spätwinter /Frühling nicht vergewaltigen. Dies sage ich bewußt aus jahrzehntelanger praktischer Erfahrung. Nun gab es unlängst von irgendwelchen Drehstuhlpiloten in den Beamtensilos völlig sinnbefreite Pirouetten in der neuerdings Kwasser 1 u. 2 genannten Erosionskulisse nach (GlöZ 5). Dies bedeutet,daß auf meinen Nebenerwerbsbetrieb bezogen jetzt 2 Drittel meiner Ackerflächen-obwohl keine größere Hanglage,bezw. auch brettleben- als erosionsgefährdet eingestuft werden. Welch eine Irrsinn,zumal bisher keine Fläche nach der alten Kulisse CC wasser eingestuft war. Die Ideologen,die diese Kulissen in BW neu verbrochen haben,sind dabei völlig kompetenzbefreit und haben die Kulissengrenzen willkürlich am grünen Tisch unter Auschluß objektiver Parameter enteignungsgleich gezogen. Das muß man sich zuerst mal reinziehen -der great reset läßt grüßen. Und das tollste daran: Auch viele Grünlandflächen sind bei mir jetzt mit Kwasser1 u. 2 hinterlegt,dabei ist doch Grünland noch nie einer Erosionsgefährdung unterlegen. Nachdem die Corona -Sau am Ende des Dorfes angelangt ist-treiben die Herrschaften jetzt die Klima-Sau durchs Dorf und rechnen in ihrer heiligen Einfalt jetzt wohl mit Tsunamis auf der Schwäbischen Alb.
Nach dieser Verordnung könnte ich gemäß Erosionskulisse erst ab 16. Februar eine Pflugfurche zur nachfolgenden Frühjahrskultur durchführen-also Planwirtschaft pur-die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Mir fällt hierzu nur der irische Schriftsteller Oscar Wilde ein: " I.D.I.O.T.E.N sind eine weise Einrichtung der Natur, die es den Dummköpfen erlaubt sich für klug zu halten" . Ich gehe davon aus,daß noch viele andere Landwirte von dieserThematik ebenfalls betroffen sind-und es vielleicht noch gar nicht realisiert haben. Vom Bauernverband habe ich zum neuesten Wirken dieser "Kulissenajatollahs" auch noch nichts vernommen-stecken die mit ihren Köpfen alle schon in den "grünen Ärschen"?
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Wini » Mo Aug 14, 2023 19:52

langholzbauer hat geschrieben:Der " Indianer-Tip" ist das Beste! :lol:


Ich kenne junge Landwirtschaftsmeister und Freizeit-Schlepper-Fahrer, denen in der Fahrschule nix
über den Einsatz einer Differentialsperre zum Pflügen erklärt wurde, oder es nicht begriffen haben.

Die fahren ja eh nur Straßenfahrt bis zur Fahrprüfung.

So mancher war schon echt erstaunt, den ich beim Pflügen ein paar Runden
mitgenommen habe und mich gefragt haben, was diese komische, blinkende,
orange Kontrollleuchte zu sagen hat.

Gruß
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Ohne Packer

Beitragvon adefrankl » Mo Aug 14, 2023 20:06

böser wolf hat geschrieben:Pflügt ihr alle ohne Packer ?

Hier im Mittelfranken (östlicher Bereich) war und ist eigentlich nie ein Packer zu sehen. Abgesehen davon, dass jetzt vielleicht 40% pfluglos bestellt wird (sehr grobe Schätzung, bei mir 75%). Gegebenenfalls wird höchstens noch nach der Saat gewalzt. Und durch bessere Sähtechnik versuche ich das auch zu vermeiden (Prismenwalze nach Kreiselegge, Andruckrollen nach Sähmaschine). (Um gegebenenfalls beim Raps mal den Rand zu walzen habe ich noch eine leichte Prismenwalze (weit über 50 Jahre alt, ca. 2,3 m breit).
Die Geschichte von "Des Kaisers neue Kleider" würde heutzutage mit einer Hausdurchsuchung im Elternhaus des Kindes enden.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Limpurger » Mo Aug 14, 2023 23:39

Und schon sind wir soweit wie ich oben angedeutet habe - vom Pflugverbot betroffene Pflüger haben mit der Umsetzung des Pflugverzichts teilweise ein massives Problem. Dem einen oder anderen ist das Lachen schon vergangen.
PS: Wer pflügen will soll dies doch auch tun, das mehrmalige Grubern kann genausoviel Gefüge zerstören wie einmal mit dem Pflug. Das Werkzeug ist nicht das primäre Problem sondern Bedingungen wie Zeitpunkt und Art und Weise wie man es einsetzt.
Diesen ganzen Vorschriftswahn kann man schon satt haben, auch diese Gebietskulissen für Erosion die mit dem gleichen Sachverstand wie die roten Gebiete erstellt wurden. Da hat so mancher User hier schon sehr passende Formulierungen zum Thema Ideologie, Planwirtschaft und fehlendem Praxisbezug der Entscheider gelistet, kann ich beim meisten mitgehen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Di Aug 15, 2023 5:35

Es iegt auch in der Mentalität des Deutschen begründet, dass er das, was er für das Richtige hält, gern den anderen aufzwingen möchte. Da sind dann die Politiker richtig gute Deutsche!
btw: Was ändert sich denn durch das "Pflugverbot" wie es oft pauschal genannt wird wirklich? Dort wo die Frostgare wichtig ist, z.B. auf dem Tonboden, ist das Pflügen auch weiterhin erlaubt. Auf fast allen anderen Böden ist eine Pflugfurche nach der Sperrzeit oft ausreichend. Es geht sicher gar nicht um das "Pflügen", sondern um den Grundsatz der behördlichen Vorgabe. Daran sollen wir uns besser gewöhnen, denn da kommen noch viel mehr.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Botaniker » Di Aug 15, 2023 7:34

DWEWT hat geschrieben:Daran sollen wir uns besser gewöhnen, denn da kommen noch viel mehr.


Mit Volldampf Richtung DDR 2.0, das erste mal grandios gescheitert aber diesmal klappt es bestimmt. :prost:
(Der Beitrag enthält ne Menge Ironie)
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon tyr » Di Aug 15, 2023 7:40

Wobei sich die DDR- Führung in die praktische Ausführung der Bodenbearbeitung eigendlich nicht reingehangen hat....^^
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon JulianL » Di Aug 15, 2023 10:49

Dass das zeitlich begrenzte Pflugverbot nur in Wasser oder Wind erosionsgefährdeten Gebieten gilt ist mir tatsächlich neu. War das letztes Jahr auch schon so geplant?
Ich bin davon ausgegangen das gilt allgemein und hatte mich eigentlich auch schon darauf eingestellt dass vor den Kartoffeln keine Herbstfurche mehr möglich ist. Aber demnach braucht mich das gar nicht zu interessieren, denn laut Karte ist keiner meiner Schläge betroffen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon langholzbauer » Di Aug 15, 2023 13:25

Und da hat @DWEWT völlig Recht.
(Weiter)Bildung ist das wichtigste Werkzeug in jeder Branche. :wink:
Pflügen mit entsprechender folgender Bearbeitung zur Aussaat ist noch nirgends verboten.
In Anbetracht der letzten Winter bringt auf den meisten Standorten eine gelungene Winterzwischenfrucht mehr, als eine blanke Winterfurche von Oktober bis Februar.
Die richtig schweren Standorte dürfen ja weiterhin Winterfurchen ziehen.
Und auch Du @JulianL darfst gern mal drüber nachdenken und /oder ausprobieren ,ob nicht ein billiger Senf/Ölrettich/Sommerraps....oder irgendwelche teureren Herbstzwischenfruchtmischungen gesünder für den Acker und durchaus wirtschaftlich sind.
Wenn das Wetter ab Februar bei Euch üblicherweise Pflügen erlaubt, dann erwärmt sich der Boden früher, als nach einer Winterfurche.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Botaniker » Di Aug 15, 2023 13:57

Als normal Sterblicher blickt man kaum noch durch, wann man was noch darf auf seinen Flächen.
Vorteil, die Aus- und Fortbildung kann man sich schenken, reicht wenn man Gesetzes- und Verordnungstexte lesen und interpretieren kann.
Ne juristische Aus- und Fortbildung ist jedenfalls eher angeraten als ne Landwirtschaftliche. :prost:
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon langholzbauer » Di Aug 15, 2023 14:29

Ach Nee!
Die kritische Auseinandersetzung mit diesem ganzen Bürokratiemonster, noch vor dessen gesetzlicher Bestätigung , wird eine wichtigere Aufgabe für alle aktiven Landwirte , lange vor der hoch gelobten Digitalisierung!
Wie war das noch mit Agieren oder nur Reagieren ?
Zum Agieren gehört auch der Mut, sich kompetente Verbündete zu suchen, um gegen geplanten rein politischen Schwachsinn rechtzeitig mindestens ein Veto einzulegen!
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Botaniker » Di Aug 15, 2023 21:11

langholzbauer hat geschrieben:Zum Agieren gehört auch der Mut, sich kompetente Verbündete zu suchen, um gegen geplanten rein politischen Schwachsinn rechtzeitig mindestens ein Veto einzulegen!


Wie hätte das denn praktisch aussehen sollen?
Wie hätte ich ein Vetorecht haben können?
Welche kompetenten Verbündete hätte ich da animieren können?
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon JulianL » Di Aug 15, 2023 21:34

langholzbauer hat geschrieben:Und auch Du @JulianL darfst gern mal drüber nachdenken und /oder ausprobieren ,ob nicht ein billiger Senf/Ölrettich/Sommerraps....oder irgendwelche teureren Herbstzwischenfruchtmischungen gesünder für den Acker und durchaus wirtschaftlich sind.
Wenn das Wetter ab Februar bei Euch üblicherweise Pflügen erlaubt, dann erwärmt sich der Boden früher, als nach einer Winterfurche.

Brauche ich nicht drüber nachdenken, ich habe vor einer Woche eine Mischung aus Ölrettich/Senf etc. gesät. Das mache ich auch schon seit Jahren.
Trotzdem pflüge ich meist so dass sicher noch Frost in den Boden geht. Februar ist mir in der Regel zu spät, meist war es Dezember oder Januar. Je nach Wettee und wie sich der Aufwuchs bis zum Herbst entwickelt hat.
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