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Pflug - Fluch oder Segen?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Mai 29, 2023 14:30

Kartoffelbluete hat geschrieben:Warum ist Weizen bodenphysiologisch eine Katastophe? Der Raps ist es ja mit Sicherheit nicht.


Na gut.
Da hatte ich gestern etwas übertrieben.
In der W/W/R Folge sind praktisch keine " Gesundungsfrüchte, welche den Horizont zwischen dem recht flach wurzelnden Weizen und dem tief wurzelnden Raps biologisch auf schließt und das überwiegend aerobe Bodenleben im B- Horizont nährt und nutzt.( Stichwort Mykorrhiza)
Für Zwischenfrüchte zwischen dem WW, die das eventuell ansatzweise leisten könnten fehlt oft das Wasser und die Zeit, so weit vorzudringen und dort etwas zu bewirken.
Da wird mit entsprechend tiefer Bodenbearbeitung eingegriffen.
Die" Stroh-ausgleichs-düngung"ist/war ein förderndes Werkzeug, welches uns ja auch schon genommen wird.
Das ist alles legitim!
Aber durch die tiefe Bearbeitung kommt viel Sauerstoff in Tiefen, wo er natürlich nicht vorkommen würde.
Bisher gab es genügend Werkzeuge aus dem Chemiebaukasten, um die aufsteigenden Probleme mit resistenten Unkräutern und Pflanzenkrankheiten im Schach zu halten.
Aber einer Fruchtfolge, die nicht ohne erheblichen PSM- Einsatz eine gesunde Ernte aufwachsen lässt, hat nun mal Mängel.
Das sollte jeder verstehen, der mit der , statt gegen die, Natur nachdenkt.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon tyr » Mo Mai 29, 2023 16:36

bauer hans hat geschrieben:
AEgro hat geschrieben:Der Pflug ist gut. :mrgreen:
Den haben sie im alten Mesopotamien schon eingesetzt.

das war ein spitzer balken,der den boden aufgerissen und gelockert hat.
Direktsaat würde überall gehen,aber nur mit Chemie.
eine menge kosten würden eingespart werden.


Ein wendender Pflug ist seit mindestens dem 1. Jh nChr. bekannt.
Der Spitze Stock wird zwar heute noch in einigen Teilen der Welt verwendet, war aber schon zu Zeiten der Sumerer nicht mehr Stand der Ackertechnik
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon elchtestversagt » Mo Mai 29, 2023 18:31

Auch wenn unsereins das Pflügen wegen Herzproblemen vor mehr als 20 Jahren aufgegeben hat, kann man das nicht so stehen lassen.
Wir können Pflügen von vor 500 oder 100 oder sogar 50 Jahren nicht mit dem Pflügen von heute vergleichen. "Damals" gab es so, wenn man sich alte Vids ansieht , den reinen Tisch auch nicht wie heute. Damals war Schälen alles bis 10 cm, Pflügen alles bis 15 cm.
Erst in den siebzigern kam das tiefere Pflügen auf, mit der "Erfindung" des Packers dann das heute, hier übliche Pflügen bei tiefen von 30, 35cm auf. Ob das nun besser oder schlechter oder sonstwas ist, das sollen andere entscheiden.
Btw, bei uns wurden 90% unserer Flächen in den frühen achzigern tief gepflügt, also von 1 mtr bis zu 1,50 mtr. Erst in den letzten fünf Jahren, trotz der dann schon langen Mulchsaat, konnte man sehen, das der Boden besser strukturiert ist, und auch erst im vergangenen Jahr ( 2018 war es auch bei uns noch deutlich sichtbarer..)zeigt sich im Vergleich mit den pflügenden Nachbarschlägen, das man bei unseren Böden die typische Wellenbewegung im Getreide wegen der lang anhaltenden Trockenheit ( die unterschiedlichen Bodenblöcke neuer Boden alter Boden beim tief gepflügten) nur noch ganz ebend sehen konnte im gegensatz zum Nachbarschlag, wo das Getreide diese Bodenblöcke mit Wachstumshöhen von 20cm ( alter Boden höher...) deutlich zu sehen waren...
Nur mal so am Rande...
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon tyr » Mo Mai 29, 2023 22:15

Zumindest hier in der Gegend kenn ich keinen, der wesendlich unter 20cm pflügt, wozu auch. der Pflug soll ja nicht den toten Lehmboden darunter hochholen.
Aber... fast alle nicht pflüger sind hier inzwischen, zumindest teilweise, auf den Pflug zurückgekommen, weil Pfluglos eben nicht die ultimative Erfindung ist, sondern auf Dauer, auf unseren Böden hier, zu signifikanten Ertragsverlusten führten, die die Kostenersparnis durch weglassen des Pfluges nicht wett machte, außerdem zu viel Verdichtung und Staunässe führte.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Botaniker » Mo Mai 29, 2023 22:27

@tyr, du solltest als alter Telegramfan mal hier reinschauen. Da kannst auch du noch was lernen.

https://t.me/DirektsaatGruppe
Botaniker
 
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Mai 29, 2023 22:58

tyr hat geschrieben:... außerdem zu viel Verdichtung und Staunässe führte.

Diese Verdichtung und Staunässe ist nur durch regelmäßigen Pflugeinsatz nicht verschwunden.
Sie wird leider oft nur auf die Pflugsole vergraben . :cry:
Ich kann auf meinen leichten hängigen Sandböden auch nicht ganz auf den Pflug verzichten.
Aber er ist kein Heilsbringer, der ein bis mehrmals jährlich durch jeden Acker gezogen werden muss.
Wir Landwirte sollten viel öfter hinterfragen, wann und wie tief wir pflügen.
Nicht immer, wenn es technisch geht, ist Pflügen sinnvoll.
Selbst wenn" es schon immer so gemacht wurde".
Als die Bauern noch hinter dem Pflug her laufen mussten, hatten sie ein besseres Gespür für den Boden.

Da kann ich teilweise den neuen Pflugverboten und Zwischenfruchtzwängen auch was positives abgewinnen.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen? Pflugverbot?

Beitragvon Limpurger » Di Mai 30, 2023 7:20

Vorweg - eine Bodenlockerung kann man auch ohne Pflug erreichen, ob nun durch einen Tiefenlockerer oder entsprechende Kulturen wie Tiefenrettich oä.. Es ist doch egal welches Gerät man wann und einsetzt - es gibt kein Universalrezept. Ich bin kein Freund von intensiver Bodenbearbeitung, trotzdem kann ich einem Pflugverbot nichts positives abgewinnen. Warum können diese Kopfgesteuerten in Berlin oder Brüssel es nicht dem einzelnen Betriebsleiter überlassen wie er seine Flächen bewirtschaftet --> funktionierende Systeme werden sich langfristig behaupten und Strohfeuer so schnell verschwinden wie sie gekommen sind. Es ist doch genau dasselbe wie aktuell mit dem Gesetzentwurf zu den Heizungen. Da wird vordergründig nur der Schadstoffausstoß betrachtet und auf "Teufel komm raus" der Markt mit dann Unsummen von Geld (Privatvermögen und Steuermittel) total aus dem Gleichgewicht gebracht. Ob die Ziele dadurch schneller und erreicht werden sei mal dahnigestellt - die Akzeptanz in der Gesellschaft ist definitiv nachhaltig geschädigt. Und bei allen gesetzlichen Regularien in der Landwirtschaft ist es doch dasselbe - solange sich die entsprechende Maßnahmen durch entsprechende Fördermittel rechnet läßt sich die Praxis zwangsläufig darauf ein, fallen diese dann weg wird so gearbeitet wie es eben funktioniert. Ob es nun die Betriebe sind die nach einem kurzen Ausflug ins Bio-Umfeld nach dem Verpflichtungs-Zeitraum wieder auf konventionell zurückgehen, oder nach Auslaufen der Mulchsaat-Förderung wieder pflügen oder was auch immer mal gefördert war nach Programm-Auslauf wieder aufgegeben wird: Ohne für den Betriebsleiter überzeugende Effekte wird kein Betriebsleiter an Verfahren festhalten die in seiner Praxis keine positiven Effekte haben. Wenn ein BL pflügt oder eben nicht ist es seine Entscheidung, er wird dafür seine Gründe haben.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Wini » Mi Mai 31, 2023 11:23

Ich fand die einleitenden Worte bei der Versuchführung von Bayer in Hafenpreppach heuer sehr aufschlußreich.
https://agrar.bayer.de/Regionales/Versuchsstandorte/Hafenpreppach

Nachdem der pfluglos wirtschaftende Gastgeber mittlerweile im Getreideanbau bei mehr als 1000 AFS-Pflanzen
in der unbehandelten Parzelle angelangt war, wurde wohl im letzten Jahr reumütig entschieden, die Versuchsflächen
erstmals wieder zu pflügen.

Trotzdem hatte sich in der heurigen Null-Parzelle im Weizen eine beacchtliche Anzahl an AFS und Klette etabliert.

Beindruckt haben mich auch die relativ schwachen Ergebnisse der Bayer-Produkte bei der AFS-Bekämpfung.
Auffallend war auch der hohe Besatz mit Klettenlabkraut, einem weiteren Freund der pfluglosen Getreideanbautechnik
nach erfolgter und angepriesener "Stapel-Gabe" mehrerer Herbizide.

Gegen Klette kann man ja wohl noch aktuell nachbehandeln.

Gegen den blühenden AFS auf pfluglos-Fläschen hilft aktuell wohl nur noch eine ordentliche
AHS-Behandlung mit mindestens 18cm/kg.

Bestärkt von meiner Entscheidung, den Pflug als wichtigstes Bodenbearbeitungsgerät am Hof zu haben, fuhr ich nach Hause.

Gruß
Wini
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Manfred » Mi Mai 31, 2023 15:06

Ich verstehe nicht, wieso das Thema so ideologisch diskutiert werden muss.
Für den einen passt es halt, für den anderen nicht.
Für den Boden ist es optimal, wenn er ganzjährig mit lebenden Pflanzen, die das Bodenleben mit ihren Wurzelexsudaten ernährten, bedeckt ist, behelfsweise, wo das nicht möglich ist, wenigstens mit Mulch, der gegen Austrocknung und UV-Stahlung schützt.
Ob man den Boden durch den Pflug oder eine andere Maschine umbricht, macht in erster Näherung keinen großen Unterschied. In zweiter Näherung können Zerkleinerung, die Postitionierung von Unkrautsamen etc. natürlich schon einges an Einfluss haben.
Für manche Kulturen geht es ohne Bodenbewegung nicht. Für manches erwärmt sich ein bedeckter Boden zu spät etc.
Und einen Ackerbau ganz ohne Bodenbearbeitung, mit ganzjähriger Bodenbedeckung und gleichzeitig mit minimalem bis gar keinem Herbizideinsatz und annehmbaren Erträgen hin zu kriegen ist allerhöchste Schule.
Wenn es gelingt, hat man aber einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil.
Und für die Leute, die das schaffen, bedeutet pfluglos, ihre Direktsaattechnik so zu optimieren, dass selbst die Saatrille nach Ablegen des Saatguts mögl. nicht mehr sichtbar ist, sprich mögl. kein cm2 offener Boden entsteht, wo dann Unkraut keinem würde.
Die Bodenlockerung erfolgt durch das Bodenleben und die Zwischenfrüchte. Aber wer schon mal bei mildem Frühlingswetter den "Duft" eines Ackers voller faulender Rettiche genossen hat, weiß dass auch David Brandts Methode in D bei weitem nicht überall einsetzbar ist. :lol:

M.E. sollte man als Ackerbauer darauf hin arbeiten und auf Teilflächen eigene Versuche machen, wegen des Potentials, das darin steckt. Und wenn etwas nicht klappt, dürfen auch wieder Pflug und Spritze ran. Ein belebter, gut ernährter Boden mit guter Aggregatbildung wird auch dann nicht oder nur minimal wegwaschen.
Und ein fast toter Boden, den kein Bio-Klebstoff zusammenhält, fließt halt ungebremst weg, wenn er aufgebrochen am Hang liegt und ihn ein Starkregen erwischt. Das ist landwirtschaftlicher Pfusch und sollte heute nicht mehr passieren.
Böden, wie sie David Brandt, Gabe Brown etc. durch ihre Bewirtschaftung geschaffen haben, schlucken unseren Jahresniederschlag in wenigen Stunden. Bei Brown haben sie 2015 eine durchschnittliche Infiltrationsgeschwindigkeit von 381 Liter pro qm in einer Stunde gemessen. Da kann es regnen, was es will und es fließt nichts an der Oberfläche weg. Sein Ausgangwert 1991 waren 12,5 Liter pro Quadratmeter und Stunde.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon josire » Mi Mai 31, 2023 20:30

Wini hat geschrieben:Ich fand die einleitenden Worte bei der Versuchführung von Bayer in Hafenpreppach heuer sehr aufschlußreich.
https://agrar.bayer.de/Regionales/Versuchsstandorte/Hafenpreppach

Nachdem der pfluglos wirtschaftende Gastgeber mittlerweile im Getreideanbau bei mehr als 1000 AFS-Pflanzen
in der unbehandelten Parzelle angelangt war, wurde wohl im letzten Jahr reumütig entschieden, die Versuchsflächen
erstmals wieder zu pflügen.

Trotzdem hatte sich in der heurigen Null-Parzelle im Weizen eine beacchtliche Anzahl an AFS und Klette etabliert.

Beindruckt haben mich auch die relativ schwachen Ergebnisse der Bayer-Produkte bei der AFS-Bekämpfung.
Auffallend war auch der hohe Besatz mit Klettenlabkraut, einem weiteren Freund der pfluglosen Getreideanbautechnik
nach erfolgter und angepriesener "Stapel-Gabe" mehrerer Herbizide.

Gegen Klette kann man ja wohl noch aktuell nachbehandeln.

Gegen den blühenden AFS auf pfluglos-Fläschen hilft aktuell wohl nur noch eine ordentliche
AHS-Behandlung mit mindestens 18cm/kg.

Bestärkt von meiner Entscheidung, den Pflug als wichtigstes Bodenbearbeitungsgerät am Hof zu haben, fuhr ich nach Hause.

Gruß
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So interpretiert es halt jeder so wie er es gerne hätte. Den größeren Einfluss hatte wohl nach einheitlicher Meinung, der späte Saat Zeitpunkt um den 5.Oktober.
Ich kann mich auch an Aussagen von Dir erinnern wonach Du mit der Sense den AFU bekämpft hast.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Mi Mai 31, 2023 20:46

Wini hat geschrieben:
Bestärkt von meiner Entscheidung, den Pflug als wichtigstes Bodenbearbeitungsgerät am Hof zu haben, fuhr ich nach Hause.


Wenn dem so ist, dann ist es schlecht bestellt um deine Landwirtschaft!
Das Pflügen ist ein erheblicher Eingriff in den Boden. Wer den zur Standardmaßnahme macht, der versteht vom ldw. Boden nicht wirklich viel!
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Mad » Do Jun 01, 2023 1:51

DWEWT hat geschrieben:Das Pflügen ist ein erheblicher Eingriff in den Boden. Wer den zur Standardmaßnahme macht, der versteht vom ldw. Boden nicht wirklich viel!


Dass ich dir mal zustimmen würde. Aber ja, du triffst den Nagel auf den Kopf.


Wini hat geschrieben:Nachdem der pfluglos wirtschaftende Gastgeber mittlerweile im Getreideanbau bei mehr als 1000 AFS-Pflanzen
in der unbehandelten Parzelle angelangt war, wurde wohl im letzten Jahr reumütig entschieden, die Versuchsflächen
erstmals wieder zu pflügen.

Trotzdem hatte sich in der heurigen Null-Parzelle im Weizen eine beacchtliche Anzahl an AFS und Klette etabliert.

Gruß
Wini


Find ich richtig süß, dass du dir selber widersprichst, ohne es zu merken. :mrgreen:

Für Laien wie Wini: Nullparzellen, auf denen gegen Unkräuter und -gräser nichts unternommen wird, müssen zwangsläufig absolut verseucht werden, wenn dementsprechend nicht mal die Düngung angepasst, oder wenigstens mit einem Striegel vorgegangen wird.
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Do Jun 01, 2023 7:02

Fakt ist ja nun mal, dass die agrochemischen Maßnahmen gegen den AFu deutlich an ihreGrenzen geraten. Klar ist auch, dass allein mit Hack- und Striegelmaßnahmen dem Problem nicht beizukommen ist. Klar ist auch, dass es, obwohl das AFu-Problem nicht neu ist, die Wissenschaft keine klaren Aussagen machen kann zu pflanzenbaulichen Maßnahmen. Frühe oder späte Aussaat? Vergraben oder and er Oberfläche belassen? Wirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgen? Zu all diesen Fragen gibt es mehr Bauchgefühle als wissenschaftlich fundierte Aussagen. Maßnahmen wie das Abnehmen der Fruchtstände mögen kurzfristig eine Entlastung bringen. Eine nachhaltige Wirkung zeigen sie nicht! Der AFu deutet lediglich auf den Anfang vom Ende der glorreichen PSM-Zeit hin. Die Resistenzen werden auch bei anderen ungewünschten Pflanzen weiter zunehmen und die privatwirtchaftliche Forschung ist ganz allgemein auf dem Rückzug. Somit sind neue Wirkstoffe für die Zukunft nur noch im eingeschränktem Maße zu erwarten. Wer wird schon lange forschen wollen, wenn die Politik ihm bei der Anwendung seines Mittels dann einen Strich durch die Rechnung macht? Wer zukünftig erfolgreich pflanzenbaulich unterwegs sein will, der muss in allen Bereichen flexibel sein. Bodenbearbeitung, Anbautechnik, Kulturflegetechnik/PSM, Stoppelbearbeitung, Fruchtfolge/Sortenwahl und Wechsel von Sömmerung und Winterung sind die grundlegenden Fragen. Dazu kommt noch die Beobachtung der Marktsituationen und die Ansprüche an die "Ökologisierung" und die Dokumentation. Die Ansprüche werden steigen und für viele werden sie nicht erfüllbar sein!
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon T4512 » Do Jun 01, 2023 12:31

DWEWT hat geschrieben:Fakt ist ja nun mal, dass die agrochemischen Maßnahmen gegen den AFu deutlich an ihreGrenzen geraten. Klar ist auch, dass allein mit Hack- und Striegelmaßnahmen dem Problem nicht beizukommen ist. Klar ist auch, dass es, obwohl das AFu-Problem nicht neu ist, die Wissenschaft keine klaren Aussagen machen kann zu pflanzenbaulichen Maßnahmen. Frühe oder späte Aussaat? Vergraben oder and er Oberfläche belassen? Wirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgen? Zu all diesen Fragen gibt es mehr Bauchgefühle als wissenschaftlich fundierte Aussagen. Maßnahmen wie das Abnehmen der Fruchtstände mögen kurzfristig eine Entlastung bringen. Eine nachhaltige Wirkung zeigen sie nicht! Der AFu deutet lediglich auf den Anfang vom Ende der glorreichen PSM-Zeit hin. Die Resistenzen werden auch bei anderen ungewünschten Pflanzen weiter zunehmen und die privatwirtchaftliche Forschung ist ganz allgemein auf dem Rückzug. Somit sind neue Wirkstoffe für die Zukunft nur noch im eingeschränktem Maße zu erwarten. Wer wird schon lange forschen wollen, wenn die Politik ihm bei der Anwendung seines Mittels dann einen Strich durch die Rechnung macht? Wer zukünftig erfolgreich pflanzenbaulich unterwegs sein will, der muss in allen Bereichen flexibel sein. Bodenbearbeitung, Anbautechnik, Kulturflegetechnik/PSM, Stoppelbearbeitung, Fruchtfolge/Sortenwahl und Wechsel von Sömmerung und Winterung sind die grundlegenden Fragen. Dazu kommt noch die Beobachtung der Marktsituationen und die Ansprüche an die "Ökologisierung" und die Dokumentation. Die Ansprüche werden steigen und für viele werden sie nicht erfüllbar sein!


Unser Plan ist es vom Bio-Bauern den Striegel zu mieten. Aber mit Sommerungen fällt man doch auf die Schnauze. Gerade auf schlechtem Land wo der Fuchsschwanz das größte Problem darstellt. Aber ja der Fuchsschwanz ist die größte Bedrohung im Ackerbau bei uns in der Gegend aufjedenfall.
Dieses Jahr kommt überall Fuchsschwanz hoch. Das beste wäre echt wenn man die Stoppel abbrennen dürfte. Ich weiß darf man nicht. Aber damit hätte man die Chance viele Millionen Samen zu vernichten. Stattdessen muss mehr Geld Diesel und Pestizide eingesetzt werden um was gegen den Fuchsschwanz zu tun.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Wini » So Aug 13, 2023 19:37

Särs liebe Pflug-Freunde,

aufgrund der erfreulichen Nach-Ernte-Niederschläge von weit mehr als 100L/m² in Franken, konnten
die geplanten Raps-Flächen ausnahmslos durch sofortigen Stoppelsturz nach der Weizenernte
flott in einen sauberen Tisch für die folgende Rapssaat übergeführt werden.

Die Niederschläge die nach der Pflugfurche gefallen sind, zerlegen die Schollen fast schon ganz
allein, so dass zur bevorstehenden Rapsaussaat aktuell ein wunderbares Scheinsaatbett als Basis
in einem zweiten Bearbeitungsgang mit der nachfolgenden Kreiselegge im Eiltempo geschaffen wurde.

Der Pflug kann aktuell selbst nach einem Starkregenereignis sofort eingesetzt werden, während
die Grubber-Fraktion tagelang auf das Abtrocknen der Stroh-Schlamm-Massen warten muß.

Hierbei ist auf die Aktivierung der Differentialsperre zu achten, um den Boden-Impact
auf der ungepflügten Stoppelseite während der Überfahrt zu minimieren.

In diesem Regen-Herbst ist der Pflug wirklich ein Super-Segen im professionellen Ackerbau.

Gruß
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