Bei der Neuanlage unserer 30 kWp Photovoltaik haben wir uns vom Lieferanten eine sogenannte Flash-Liste vorab liefern lassen. Schon bevor also die Module geliefert wurden konnten wir sehen, wie die im Werk getesteten Module in der Leistungsstreuung waren und konnten die Sortierung vorbereiten. Dazu muß man wissen, daß jedes Modul eine eigene Herstellernummer hat, die in der Flashliste mit der getesteten Leistung aufgeführt ist.
Die Nennleistung eines Moduls lag bei 235 Watt. Aber in der Liste wurden die Module mit Leistungen zwischen 235,2 und 237 Watt angegeben. Also streuten alle sowieso über dem Nennwert. Da hatten wir Glück mit der Lieferung. Normal streuen sie um den Nennwert herum.
Da die Leistung eines Strings sich nach dem schwächsten Modul richtet ist es unökonomisch, die Module einfach der Reihe nach zu montieren. Besser ist es, man faßt gleichstarke Module in einem String zusammen. Und noch besser ist es, wenn man dann den stärksten String oben an den Dachfirst bringt und den schwächsten String unten an die Dachrinne. Denn die Sonne erreicht gewöhnlich zuerst den Dachfirst.
So kann man ein paar wenige Prozente mehr aus der Anlage herausquetschen als ohne Sortierung. Diese Sortierung der Module kostete uns zwar einen vollen Arbeitstag, aber es hat sich gelohnt. Schon jetzt kann man erkennen, daß die zwei Wechselrichter mit je 15 kW max. Leistung unterschiedliche Leistungen abgegeben haben.
Wechselrichter 1 faßt die obersten drei Strings zusammen und hat vom 9. März bis jetzt 6.297 kWh geliefert. WR 2 mit den drei unteren Strings hat 6175 kWh geliefert. Also bereits ein Unterschied von 122 kWh in 4 Monaten. Dabei spielt natürlich neben der Sortierung auch die Platzierung auf dem Dach auch eine Rolle.
Wenn man dann noch darauf achtet, daß die Leitung zwischen der PV-Anlage und dem Zählerkasten einen möglichst hohen Querschnitt aufweist, hat man nochmal vielleicht 1-2 % Verlust vermieden.
Durch solche konsequenten Maßnahmen, die einen einmaligen Zeit- oder Geldaufwand darstellen, kann man die Leistung der PV-Anlage für die gesamte Lebensdauer um mehrere Prozentpunkte erhöhen. Das macht dann unterm Strich locker mehrere tausend Euro in 20 Jahren.
Hat sonst noch Jemand diesen Aufwand getrieben? Das Ergebnis würde mich interessieren.