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Politik, der Aufschwung, Vollbeschäftigung - passt das?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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71 Beiträge • Seite 3 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Beitragvon Fassi » So Jul 13, 2008 22:47

Das hängt nicht nur an der Mentalität. Sobald hier in Nordhessen was geplant, was Arbeitsplätze bringt, taucht irgendein Grüner auf und schon wird die Sache kompliziert. Da werden Lurche, Schmetterlinge, Gräser usw. gefunden, um den Bau einer Autobahntrasse schon 20 Jahre in Bewegung zu halten, und die Vollendung nochmal genauso lang rauszuzögern (wenn sie überhaupt mal fertig wird). Bei Gewerbegebieten und Logistikzentren genauso (wo sitzt man eigentlich mittiger als Nordhessen?).

Und die liebe Politik? Bremst wos nur geht, sagt aber immer dann wenn sie mal nicht dran sind, sie würden es schneller machen. Ich hab fast das Gefühl, wir werden systematisch leergeräumt. Von meinem Abijahrgang sind noch 4 hier im Kreis, der Rest ist aus Arbeitsgründen weg (mir bleibt da ja auch nichts anderes mehr übrig).

Und die Arbeitslosenzahl glaube ich hinten und vorne nicht. Wenn man alle in Maßnahmen (also auch Weiterbildungen und Integrationsmaßnahmen) mit dazu nimmt dürften die Arbeitslosenquote um einiges höher liegen. Aber auf die Schiene kann man gut drücken, hauptsache die Statistik paßt, der Rest ist der ARGE doch egal.

Gruß Christian
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Beitragvon Kaninchen » So Jul 13, 2008 23:08

Ich glaube auch nicht, daß es an der Mentalität liegt.

Vielmehr handelt es sich bei den bevölkerungsärmeren Bundesländern S.-H. M.-V- und Brandenburg einfach um periphere Räume, die keine Bodenschätze aufweisen, noch keine Wissenschaftszentren sind und die eben nicht viel hergeben - dafür haben wir Lebensqualität satt! :wink:

Immer den Horizont frei! Beste Luft!

Wir sind ja nicht umsonst berühmt für den weiten Blick :lol:

Aber zum Reichwerden sollte man sich eine andere Region aussuchen.... :wink:
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon Rohana » So Jul 13, 2008 23:13

Fassi nu mach mal nen Punkt, ich glaub nicht dass irgendwer extra Lurche, Gräser und Schmetterlinge (er)findet, damit es bei euch keine Arbeitsplätze gibt :shock:
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Beitragvon Kaninchen » So Jul 13, 2008 23:31

Rohana, Fassi hat hier nicht grad unrecht.

Weißt du überall werden täglich Tierarten ausgerottet :( finde ich auch schlimm :( aber nirgendwo wird darüber so viel lamentiert wie in Deutschland.
Warum kümmert sich denn keiner mal um andere Länder?
Warum sind wir denn immer die Weltretterbevölkerung? :shock:

- Weil wir uns dazu machen! :shock:
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon Fassi » Mo Jul 14, 2008 9:48

Drauf wetten, dass sie die Viecher nicht aussetzen würde ich nicht. Aber es wrid erstmal das genommen, was da ist.

Bei HeLI sollte die A44 dadurch verhindert werden, dass entlang der Strecke irgentwelche Schmetterlinge leben, und durch den Autobahnverkehr zu viele totgefahren (!) werden und dadurch die Population ausstirbt. Is klar, da fliegen ja auch täglich hunderte Schmetterlinge mal eben über die paar Meter Autobahn, statt links oder rechts über mehrere Hektar Wiesen. GsD sah das Gericht genauso blödsinnig an, wie der normale Mensch. Aber jeder Abschnitt der A44 muß erstmal vom Gericht abgesegnet werden, weil dieNAturschutzverbände sofort (mit solchen Argumenten) klagen. Und hinten bei Wabern mit der 49 ists auch nicht viel anders.

Ist jetzt nur ein Beispiel aus der Gegend. Mittlerweile ist für Arbeitsplätze eh zu spät, überall im Umkreis sind ja schon Gewerbeparks oder Logistikzentren. Das geht hier halt schon seit zig Jahren so. Wir müssen teilweise erstmal kilometerweit über katastrophale Landstraßen fahren, um eine Verkehrsanbindung zu kommen. Pendeln ist nicht wirklich ein Lösung. Klar sie wollen nicht bewußt Arbeitsplätze vernichten, aber hier hängt halt eins am anderen.

Gruß Christian
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Beitragvon estrell » Mo Jul 14, 2008 10:14

Mal halblang - wir haben zB das Bieberprojekt - und auch das mit den Fischottern.
Fischotter sind zwar noch keine da, aber wir bereiten schon mal alles vor, da die Fischotter sich jährlich in ein einem Radius von 75km ausbreiten - wissenschaftlich erwiesen - und man sich also ausrechnen kann, wann die hier an der Warche ankommen. 8) (www.fischotter.be)

Und in Aachen gabs am Grenzübergang mal Hamster - man hat keinen gefunden, aber man hat sich bei der Suche sehr, sehr viel und sehr lange Mühe gegeben.
Anderswo gibts einen Vogel, den noch keiner gesehen hat - der jedoch dringenden Schutz braucht.
Das Braunkohlegebiet lag leider unter einem BUND-Obstgarten....
Überall ist halt Entenhausen.
Und nicht nur die Deutschen retten dauernd die Welt - seh ich mich um, ist es doch auch so, das Bin Laden die Welt retten muss, oder Gandi, oder Mandela oder Bush. Jeder nennt seine Gründe die Allerbesten und ihre Anhänger lieben sie dafür. Kampf also den jeweiligen Schurkenstaaten.

So, das dazu.

Arbeitsplätze hängen mM nach nicht an noch mehr zusätlichen Autobahnen, noch mehr Beförderung hin und her, noch mehr zentralisierter Gewerbeparks. Das macht doch eigentlich gerade unsere Welt kaput!

Beschäftigung hängt an vielen mittelständischen Unternehmen die in der Region für die Region produzieren. Die Ausbildungsplätze vorhalten um ihren Nachwuchs auszubilden, die forschen, tüfteln und erfinden... Sehr gut ausgebildete, fähige Menschen - nicht Arbeitssklaven und Manager.

Nicht Großkonzerne, die sich der Menschen bedienen wie Heuschrecken des Landes, um weiterzuziehen, wenn sie Gebiete abgeweidet haben, um diese als Wüste zurück zu lassen.
Und es sollten die Schaffenden sein, nicht die Verwaltenden, die das Einkommen erzielen - und man sollte auch nicht für einen Schaffenden drei oder mehr Verwaltende brauchen.

Ein Mittelständler hat auch weniger Möglichkeiten Politik massiv zu beeinflussen, wie das Konzerne können - die Immagepflege ist inzwischen überall wichtiger als die eigentliche Politik.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon gerd gerdsen » Mo Jul 14, 2008 10:56

belgien, weiß ich nicht viel drüber, wird da nicht französisch gesprochen ? kannst du das auch, andrea ?
ich kann hier nur nördlich der grenze schauen, die haben alle viel bessere autos als wir, obwohl die fast doppelt so teuer sind, handwerker kriegste hier fast gar nicht mehr weil die alle in dänemark arbeiten, dafür steht hier in deutschland ein discounter neben dem anderen, für die dänen, willst du mit euro bezahlen muß erst umgerechnet werden, aber wenn das nicht wäre könntest du hier abends die fußwege hoch klappen, kaputte strassen haben die in dänemark auch keine, die asphaltieren sogar intakte strassen neu, einfach weil die schon wieder an der reihe sind und die einfach nicht wissen wohin mit dem geld . auf dieser seite der grenze reiht sich schlagloch an schlagloch, jeder hat hier schon mindestens einmal die federn am auto gebrochen gehabt und eine windschutzscheibe hält durchschnittlich ein halbes jahr bis zum nächsten einschlag .
in dänemark sind die stundenlöhne fast doppelt so hoch wie bei uns, nach steuer ist es ungefähr wieder gleich, aber keine rentenversicherungsbeiträge, keine krankenkasse, das wird dort alles steuer finanziert . arbeitslose gibts keine .
achja die dänischen bauern kaufen und pachten hier mittlerweile in deutschland was das zeug hält, die zahlen das doppelte vom hiesigen preis .
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Beitragvon estrell » Mo Jul 14, 2008 12:00

Belgien - da ist man "dreisprachig" es wird Flämisch (sowas wie Niederländisch) gesprochen im Nordteil ->Flandern. Man spricht im Südteil französisch -> die Wallonie und dann gibt es entlang der deutschen Grenze die Deutschsprachige Gemeinschaft, da spricht man sowas wie deutsch :wink:
Ohne Französichkenntnisse ist man aber trotzdem schon im Abseits - allein deswegen, da zB viele Informationen in landwirtschaftlichen Bereich nur in französisch verfügbar sind, manche Institutionen haben fast ausschließlich fancophone Mitarbeiter und dann ists lästig immer nach Dollmetschern zu fragen - obwohl die einem von Gesetz her zustünden - aber warum, wenn man sich ja auch eine Sprache aneignen kann. Ja, ich spreche Französisch - einfach weil ich es brauche - zB kann ich so auch als Helfer in wallonische Betriebe - bin so auch wertvoller als Arbeitskraft. Für Büroarbeit langst aber nicht - schreiben und reden sind grad in französisch zweierlei :?

Aus der Geschichte war es früher so, das das Geld in der Wallonie steckte - da war die Industrie - Schwerindustrie - Stahl... in Verviers gabs Tuchindustrie... die Wallonie war sehr reich, ist aber lange her.
Damals war in Flandern das, was vermutlich Meck-Pom in Deutschland ist - Landwirtschaft, aber extrem arm.
Die Flandern haben haben immer gearbeitet, waren kaufmännisch bewandert, so schafften sie es, auch weil sie Sprachen lernten, sich nach und nach zur finanziell gutgestellten Region aufzuarbeiten, wärend die Wallonie mit der Industrie den Bach runter ging - da sonnt man sich gerne im vergangenen Glanz - und ist stolz darauf, ausser Französisch nix anderes zu können.

Dänemark ist ein sehr schönes Land - so touristisch gesehen - ich würde aber nicht lebensland dort bleiben mögen - man hat dort seinen eigenen Stil und seine Lebensart.
Von Besuchen weiß ich, das zumindest von 10 Jahren es dort auch extrem arme Menschen gab, riesige Wohnsilos in Blöcken, worin ich nicht eingepfercht sein möchte, hohe Lebenshaltungskosten...

Unsere Nachbarn in den Niederlanden haben auch beste Straßen - auch in Flandern ist das Wegenetz erstklassig - hier - nuja... man merkt - im Kofferraum eingesperrt - inzwischen keinen Unterschied mehr zwischen Belgischen Schlaglöchern und Deutschen.. da werden die Strassen in der Eifel auch immer besch.... .

Wer hier Kohle hat, hat sie aus Luxemburg - wo man die fleissigen Belgier sehr schätzt. Aber ob da alles Gold ist, was glänzt, weiß ich nicht. Teilweise gibts da auch prima Strassen - riesen Einkaufszentren, und teilweise noch günstigere Preise als in Deutschland. Belgien ist ein verdammt teueres Pflaster - wir kaufen hier alle in Deutschland ein.

Wenn ich so im Dorf rumgucke, würde ich sagen, das man sein Auto sehr liebt, aber viele haben auch ältere Autos - wer kann, baut neu und hat auch kein Problem, sich damit bis über beide Ohren zu verschulden, wenns danach nur protzig genug aussieht. Rundum ists sehr ähnlich.
Es gibt hier sowohl den Potenzneurotiker mit 250PS Trecker und verchromtem Kuhfänger als auch den mit dem ollen Fendt oder Deutz.
In der deutschen Eifel fahren zugegeben weniger alte Traktoren - der Einsatz von "Produkten" aus der Chemie oder von Düngemitteln würde ich als ungefähr gleich ansehen.
Man hat in Deutschland früher angefangen, sich über Kanalisation Gedanken zu machen, geht aber ansonsten jenseits der Grenze genau so schluderig mit der Natur um.

Belgische Handwerker arbeiten vorzugsweise in Luxemburg - jahrelang haben wir deswegen Probleme gehabt, Handwerker zu bekommen, inzwischen kommen die deutschen Handwerker gerne nach Belgien - weil man sie hier zügig bezahlt. Das ist ein Vorteil der EU für die Handwerksbetriebe - aber für die Bewohner aus machen Ländern wird die Freizügigkeit dann rasch Mangel.
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Beitragvon Oberlandrat » Di Jul 15, 2008 9:07

Also bei uns in der westlichen Oberpfalz (in der Mitte von Bayern) läuft es wirtschaftlich einigermaßen. Die Arbeitslosenquote ist nun von gut fünf auf unter drei Prozent gefallen. Mir fällt im Bekanntenkreis niemand ein, der arbeitslos ist. Zwischenzeitlich weiß ich auch von 55jährigen ohne Ausbildung, die nach längerer Arbeitslosigkeit wieder Arbeit gefunden haben. In verschiedenen Bereichen (vor allem Maschinenbau) werden Fachkräfte (Techniker, Ingenieure) händeringend gesucht. Selbst LKW-Fahrer sind derzeit ziemlich gesucht. Allerdings gibt es sicher auch Berufe wie Sozialpädagogen, welche es schwieriger haben, einen Job zu finden. Das Einkommensniveau erreicht bei uns keine Spitzenwerte, dafür sind die Lebenshaltungskosten auch nicht so hoch wie in anderen Gegenden. Insgesamt kann man ganz gut leben.

Ich glaube schon das die Mentalität und die politischen Rahmenbedingungen eine nicht unerhebliche Rolle spielen. (Die Mentalität der Menschen hat über Wahlen Einfluss auf die Politik.) Nach dem Krieg gehörten wir zu den ärmsten Gegenden in Deutschland. In unserem gesamten Landkreis gab es nach dem Krieg eine einzige geteerte Straße. Von dieser Basis aus haben wir uns ganz gut entwickelt. Dies funktioniert jedoch meines Erachtens nicht mit Leuten, die sich nur hinstellen und darauf warten, dass sich der Staat für sie um alles kümmert, jede Veränderung bekämpfen und wenn jemand beruflich erfolgreich ist und gutes Geld verdient, diesen als bösen Kapitalisten beschimpfen. Vielmehr braucht es Leute, die z. B. eine frühere Dorfschmiede zu einem weltweit tätigen Maschinenbauunternehmen entwickeln. Dieser Unternehmer braucht aber auch Mitarbeiter die etwas leisten (der Unternehmer hat mal vor einigen Jahren versucht Teile in Rumänien fertigen zu lassen. Er hat dies schnell wieder aufgegeben und hat gesagt, ihm sei deutlich geworden, wie wertvoll seine Mitarbeiter seien und dass er künftig nur noch in Deutschland produzieren lassen wolle). Weiterhin braucht er auch entsprechende Infrastruktur. Er muss Rohstoffe anliefern lassen und fertige Produkte abtransportieren.

Natürlich sieht eine Autobahn in der Landschaft nicht sehr schön aus, es ist aber augenfällig, dass sich Gegenden mit schlechter Infrastruktur nicht so gut entwickeln. Aus der Region für die Region ist zwar ein schöner Slogan, aber das was in der Region abgesetzt werden kann, reicht nicht aus. Selbst die Milch die bei uns produziert wird, könnte niemals in unserer Gegend abgesetzt werden, weil die Nachfrage hierfür viel zu gering ist. Diese wird zu einem nicht unbedeutenden Teil nach Italien verkauft. Sicherlich gibt es auch Auswüchse, die mir nicht so gefallen. Ich kann z. B. nicht nachvollziehen, wieso norddeutsches Industriebier angekarrt wird, obwohl es bei uns teilweise besseres Bier gibt, oder wieso Teiglinge für Brezen, die bei uns verkauft werden, in Marokko hergestellt werden müssen. Dies ist wohl die andere Seite der Globalisierung.
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Beitragvon SHierling » Di Jul 15, 2008 9:23

Na, da widersprichst Du Dir aber ganz schön, Oberlandrat (ausgerechnet so einer sollte es wohl besser wissen) ...
Aus der Region für die Region ist zwar ein schöner Slogan, aber das was in der Region abgesetzt werden kann, reicht nicht aus, Selbst die Milch die bei uns produziert wird, könnte niemals in unserer Gegend abgesetzt werden,. (....) Ich kann z. B. nicht nachvollziehen, wieso norddeutsches Industriebier angekarrt wird, obwohl es bei uns teilweise besseres Bier gibt, oder wieso Teiglinge für Brezen, die bei uns verkauft werden, in Marokko hergestellt werden müssen.
Ja was denn nun? Das die Leutte bei euch ihre eigenen Brezeln nicht essen wollen, ist ja noch euer Privat-Problem, aber glaubst Du allen Ernstes, die Italiener können nachvollziehen, warum "eure" Milch bei ihnen "angekarrt werden" soll? (und nicht nur die, ich brauch Müller, Weihenstephan oder anderes Zeug hier oben auch nicht, ich trinke lieber Milch von Kühen die nicht den ganzen Winter angebunden rumstehen müssen)

Wenn ihr Milch "exportieren" wollt, damit "es zum überleben reicht", dann funktioniert das halt nur, wenn ihr im Gegenzug auch wieder Bier "importiert" (womit das ganze System dann oft hinfällig wird). Einfach zu glauben, man könne seinen Reichtum daraus rekrutieren, daß andere Leute weniger produzieren und einem alles abnehmen, was man als Überschuß verkaufen will, kann ja wohl nicht funktionieren ;-) ;-) ;-)
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Beitragvon Trakehnerstar » Di Jul 15, 2008 10:05

Warum Italien milch braucht, ist doch klar, weil sie nicht genug selber produziert. Italien hat eben nicht ausreichend voraussetzungen zur Milchviehhaltung, genauso wie Lüchow-Danneberg relativ wenig oliven erzeugt. Oberfranken könnte seinen Bierbedarf aber locker selber decken. :D
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Beitragvon SHierling » Di Jul 15, 2008 10:19

Du hast mich mißverstanden. Das in Lüchow-Dannenberg keine Oliven wachsen, heißt im Umkehrschluß ja eben gerade NICHT, daß die Leute da irgendeine Verpflichtung hätten "einfach so, ohne Ausgleich" die Italiener zu finanzieren. Und das selbe gilt für die Bayern und Schwaben.
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Beitragvon estrell » Di Jul 15, 2008 10:32

wenn nun aber die Lüchwo-Dannenberger zwar Oliven mögen, aber die Italiener nicht "finanzieren" wollen - können sie doch einfach die Oliven bezahlen - wieso müssen denn die aus Lüchow etwas "zurückliefern"? Sie könnten zB den Berlinern Eintrittskarten zu einer örtlichen Gedenkstätte verkaufen und so die Kohle für die Oliven verdienen...

Sollten die Italiener aber im Tausch für die Oliven lieber Erdbeeren wollen, wären sie mit den Oliven doch besser zu den Rheinländern gegangen - Öhm - oder so....

Ich kann mir aber keinen Grund vorstellen, warum die Italiener ihre Oliven den Griechen oder Türken verkaufen wollen würden - wieso wird aber Bier aus dem Norden in den ebenfalls Bierproduzierenden Süden gekarrt? Oder Milch(Produkte) hin und her?
Ein dreimaliger Hinundhertransport macht zudem irrsinnigerweise Produkte noch billiger als zuvor - wiedersinnig und allem Handelsgesetzt zum Trotz.
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Beitragvon estrell » Di Jul 15, 2008 11:01

Ist nicht so einfach.
Man sollte meinen, es ist teurer, von Brandenburg nach xy zu fahren, als einen Nachbarbetrieb zu xy zu nutzen.
Wenn der Brandenburger aber seinen Leuten weniger bezahlt, vieleicht veraltete Maschinen - oder schon abgeschriebene benutzt - oder nur einen zusätzlichen Auftrag brauchte, der gar mit Verlust gefahren wird um durch die Mischkalkulation doch noch einen Gewinn zu machen... oder der in xy keine Ausschreibung mitmacht oder nicht die Kriterien erfüllte um mitmachen zu dürfen... *schulterzuck*

Wo es nur um den Transport eines Rohstoffs von a nach b oder von a nach z geht ist das Rechnen leicht - wo es dazu noch um eine komplexe Berechnung unter Verwendung von Menpower geht wirds echt kompliziert.
Jedoch finde ich auch dabei ist die "Subvention" durch zu niedrige Beförderungskosten ein Faktor, der sich in der Zukunft als Ausschlaggebend erweist.
In dem Zusammenhang sind dann Gegenden mit guter Infrastruktur klar bevorzugt, zumal wenn sie ans Schienennetz angeschlossen sind.
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Beitragvon SHierling » Di Jul 15, 2008 15:53

Ich hab hier noch einen für die Guten Deutschen aus den tüchtigen Landstrichen ;-) http://www.bnhof.de/~ho4907/files/sound ... _-_wir.mp3
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