Holzgas hat noch keinen glücklich gemacht bei dem Versuch es motorisch zu nutzen.
"Das ganze Jahr laufen" kann weder PV (wegen der gottgegebenen Umstände) noch ein BHKW (wegen der fehlenden Wärmenutzung). Also muss man das Beste draus machen. Bei der derzeitigen Kapitalverzinsung dürfen die Anlagen ja auch was länger halten.

Wasserdampf als Medium ist ja nicht schlecht. Man könnte auch eine Dampfmaschine mit HV-Technik konstruieren und mit der Abwärme die Heizung betreiben. Man könnte dann regeln wieviel Energie in die Dampftechnik (=Stromerzeugung) oder in die Heiztechnik übergeht. Somit würde man das Hauptproblem aller Holzvergasermotoren umgehen, nämlich die Verteerung des Motors durch die Holzgase.
Letztlich ist der Wirkungsgrad der Dampftechnik das Hauptkriterium. Und der ist bei Dampfmaschinen miserabel. Unter 40 %.

Kormoran2 hat geschrieben:Letztlich ist der Wirkungsgrad der Dampftechnik das Hauptkriterium. Und der ist bei Dampfmaschinen miserabel. Unter 40 %.

Weit darunter. Aber der thermische Wirkungsgrad ist ja egal, wenn die "Abwärme" genutzt wird, bzw. die Wärmekraftmaschine im Temperaturgefälle einer ohnehin betriebenen Heizung hängt.
Bloß ist eine Dampfmaschine zu wartungsaufwändig, man muss den Abdampf kondensieren, einen gefährlichen Kessel bewachen usw.
Daher wurde mit Stirlingmotoren experimentiert. Noch schlechterer Wirkungsgrad als Dampf, aber "trocken" und ohne Druckkessel.
Ich werfe noch mal Peltier-Elemente in den Raum...

Wenn ohnehin mit Erdgas oder Öl geheizt bietet es sich an gewöhnliche Otto- oder Dieselkraftmaschinen zu verwenden. Ups jetzt habe ich das böse Wort gesagt

@Kormoran & countryman
Für 40 % Wirkungsgrad braucht man schon Großtechnik - sehr heißen Dampf und mehrstufige Dampfturbinen etc. Im Haushaltsgeräteformat ist das nicht zu realisieren.

Unglaublich gering war der Wirkungsgrad von Dampflokomotiven (bis vor etwa 100 Jahren): um die 3 % ...

Eine Möglichkeit der Stromerzeugung "nebenbei" an Holzheizkesseln wäre Thermoelektrik via Peltier-Elementen.
Unter Ausnutzung der Temperaturunterschiede zwischen Abgas- und Umgebungstemperatur oder Wasservor- und Rücklauf könnten bis zu 1...2 % der Heizleistung in Strom umgewandelt werden.
Ist aber teuer und auch nicht ganz trivial ...
(die Firma, in der ich immer noch nebenbei geringfügig arbeite, hat viel Lehrgeld mit thermoelektrischen Blöcken im x-kW-Bereich zum schnellen wechselweisen Temperieren (heizen/kühlen)
von Prozessflüssigkeiten verbraten. Das 'Arbeiten' der Materialien hat zu viel frühem Ausfall geführt. Jetzt wird zum Kühlen einfach kaltes Wasser aus der Leitung genommen ... Das nur nebenbei.)

@h-m-a
Das Stromnetz ist jetzt schon einigermaßen intelligent - und wird mit jedem Prozent mehr an 'Erneuerbaren' noch viel intelligenter sein müssen.
Die 'Intelligenz' verschiebt die Probleme aber nur ein Stück weiter nach hinten. Irgendwann ist auch der intelligent aufgeladene Boiler voll, und kann keinen 'Überstrom' mehr aufnehmen. Was dann?

A.

Man müßte Strom in ein Element umwandeln können, das man auf dem Hof in Kisten stapeln kann. Wer das schafft, braucht in diesem Leben nie wieder zu arbeiten.


August der Starke von Bayern hat damals den Naturwissenschaftler Böttcher damit beauftragt, künstliches Gold herzustellen. Böttcher hat den Auftrag angenommen, aber nie ausführen können. Als Nebenprodukt sozusagen, hat er das Porzellan erfunden bzw. zunächst das Böttcher-Steinzeug. Wir brauchen also einen neuen Böttcher.

das könnte mit Natronlauge gehen , ist in der Erforschung einige maßen weit vorangeschritten .
Oder mit Ettringitbeton , steht aber erst mit der Entwicklung ganz am Anfang .
Bei beiden ist das Prinzip , im Sommer wird das jeweilige Verfahren_Produkt getrocknet und im Winter wird Wasser zugegeben , was wiederum Wärme erzeugt .
Marktreife falls , dann erst in ein paar Jahren .

holz-metall-artinger hat geschrieben:Strom ist eine Sekundärenergie und kann hergestellt werden wenn Primärenergie vorhanden ist.
( Sonne, Wind, Wasserfall, ÖL, ein Ochse der rundum läuft ) Entscheidend ist Primär-E. Kann nicht hergestellt und vernichtet werden.

Schön , dann G8 .

Falke hat geschrieben:Für 40 % Wirkungsgrad braucht man schon Großtechnik - sehr heißen Dampf und mehrstufige Dampfturbinen etc. Im Haushaltsgeräteformat ist das nicht zu realisieren.

Wetten!
Technisch problemlos möglich.
Wirtschaftlich dagegen (noch) sinnlos.

Ich habe mit Kumpels (Ingi-Studenten bzw. "schon fertig") mal aus der Bierlaune eine Mini-Turbine gebaut, die trotz extrem hoher Drehzahlen praktisch verlustfrei läuft.
Welle komplett gelagert in Öl, wuchten sich die Blätter durch magnetische Anziehung bzw. irgendwann fliehkraftbedingtes Wiederabstoßen von "Eisenstaub" selbst aus.
Etwa 600.000U/Min konnten so (ohne irgendeine Wärmeabfuhr) realisiert werden.

Diese Turbine kann theoretisch aus einem Fliegenfurz Strom erzeugen.
On Top zu allen bisher bekannten Turbinen auf dieser Welt.

Ihr Alten (sorry ) unterschätzt mal nicht Eure Kinder.
Die sind zwar dumm, faul, und liegen generell bis mittags im Bett...manchmal aber auch nicht

Ich verkleide jetzt einfach mein altes Balkongeländer mit PVA Modulen und zur Not wird der Strom halt als Heizung oder Klimaanlage verbraten

den Strom nicht nutzen kann man ja allezeit, als Dekoelemente sind die PV Module allerdings immer noch relativ teuer.

@Kormoran, laß mal den Sachsen und Polen ihren August.
Gruß Yogi