Wenn man sich nur guten Gewissens wenigstens mal darauf verlassen könnte, daß man kriegt, was man erhofft.
Ich glaube mittlerweile nicht mehr an den ganzen Zertifizierungskram und kaufe uniformierte Lebensmittel und Bedarfsgüter dort, wo sie am günstigsten (nicht unbedingt am billigsten) sind und der Rest kommt aus eigener Erzeugung oder von Handwerkern (Fleischer, Bäcker usw.) aus der Nähe. Eine Ausnahme bildet der b*fr*st, weil ich da aufgrund selbst gezogener Vergleiche einfach von der Qualität überzeugt bin, auch wenns teurer ist. Obwohl ich dort nach Möglichkeit auch nur Grundzutaten einkaufe und dann selber koche.

kassandra hat geschrieben:
ich denke schon, dass der Verbraucher insgesamt kritischer geworden ist und auch Infos, sofern sie darauf enthalten sind, lesen wird.

Das Einkaufsverhalten der Verbraucher ändert sich zur Zeit so stark wie noch nie. Das wird man aber erst in den nächsten Jahrzehnten merken, guckt euch doch die Kundschaft an, die (wieder) verstärkt auf "regional und frisch", teilweise auch auf BIO zurück greift. Alles junge Muttis die ihren Kindern etwas "besseres","gesünderes" bieten wollen.

Davon ab ist bei dem einen oder anderen auch schon angekommen, dass man nicht jeden Tag 2 Kg Fleisch zu sich nehmen muss und soll, und statt dessen auch weniger Fleisch, dafür aber hochwertigeres kaufen kann. In den folgenden Generationen wird man sowas wieder verstärkt merken, ist ja nicht so dass nur der "Bioboom" davon profitiert, ich bin auch kein BIO Betrieb, und ich kenne auch einige andere die KEIN Biobetrieb sind, und trotzdem stetigen Zuwachs an Kundschaft haben.

Einen erheblichen Teil zu diesem Verhalten tragen meiner Meinung nach aber auch die in den letzten Jahre mehr gewordenen Skandale um die Tier und Lebensmittelproduktion, sowie dass man gemerkt hat, dass für gewisse Mengen an billigen Fleisch auch gewisse Mengen an neuen Ställen gebaut werden müssen.....und die will ja immer keiner haben.... .

Rumpsteak hat geschrieben:
Alles junge Muttis die ihren Kindern etwas "besseres","gesünderes" bieten wollen.

Davon ab ist bei dem einen oder anderen auch schon angekommen, dass man nicht jeden Tag 2 Kg Fleisch zu sich nehmen muss und soll, und statt dessen auch weniger Fleisch, dafür aber hochwertigeres kaufen kann. In den folgenden Generationen wird man sowas wieder verstärkt merken, ist ja nicht so dass nur der "Bioboom" davon profitiert, ich bin auch kein BIO Betrieb, und ich kenne auch einige andere die KEIN Biobetrieb sind, und trotzdem stetigen Zuwachs an Kundschaft haben.

Einen erheblichen Teil zu diesem Verhalten tragen meiner Meinung nach aber auch die in den letzten Jahre mehr gewordenen Skandale um die Tier und Lebensmittelproduktion, sowie dass man gemerkt hat, dass für gewisse Mengen an billigen Fleisch auch gewisse Mengen an neuen Ställen gebaut werden müssen.....und die will ja immer keiner haben.... .

Hallo Rumpsteak,

noch hinzuzufügen ist bei der Ernährung, dass bereits im Kindergarten wie auch in der Schule regelmäßig entsprechende Projekte oder Themenblöcke mit "Ernährung" stattfinden und behandelt werden. Auf diese Weise wird es intensiver aufgenommen und auch umgesetzt.

Zur Frage ob Bio oder konventionelle Erzeugung sollte man schon auch berücksichtigen, dass auf anderen Erdteilen die Menschen teilweise nur gering oder gar keine Landwirtschaft betreiben können aufgrund naturgegebener Bedingungen. Zudem wird die Weltbevölkerung in Zukunft weiter ansteigen. Diesen Menschen dann mitzuteilen, dass wir wegen ethischen und moralischen Gründen von nun an uns das Privileg anmaßen nur bio-Produkte zu erzeugen, ist m.E. ungerechtfertigt. Mich interessiert es dann schon, wie darauf die voll-bio-Befürworter argumentieren. ....lg kassandra..

kassandra hat geschrieben:
Diesen Menschen dann mitzuteilen, dass wir wegen ethischen und moralischen Gründen von nun an uns das Privileg anmaßen nur bio-Produkte zu erzeugen, ist m.E. ungerechtfertigt. Mich interessiert es dann schon, wie darauf die voll-bio-Befürworter argumentieren. ....lg kassandra..

Ich bin kein Bioschlachter, und Bio hat genau so Vorzüge wie die Konventionelle Erzeugung, das darfst Du hier nur nicht sagen. Eine Mischung aus beidem wäre was. Da wir in Deutschland und generell Europa aber sowieso viel mehr produzieren als wir mit unserem "Fressverhalten" selber verbrauchen und exportieren, ist/wäre ein anders denken nicht verkehrt und schadet auch niemandem. WENN es IRGENDWANN mal zu einem Engpass beim Essen geben SOLLTE, sollte man zuerst an die Fastfoodketten,Imbissbetriebe,Fertigfutter,Genussmittel etc denken, bevor man an gewissen "Erzeugermethoden" an den Karren pissen will.

Die Diskussion wie viel Lebensmittel alleine in Deutschland weg geschmissen werden müssen obwohl sie noch mehr als essbar wären spare ich mir jetzt lieber.. .

Rumpsteak hat geschrieben:

kassandra hat geschrieben:
Diesen Menschen dann mitzuteilen, dass wir wegen ethischen und moralischen Gründen von nun an uns das Privileg anmaßen nur bio-Produkte zu erzeugen, ist m.E. ungerechtfertigt. Mich interessiert es dann schon, wie darauf die voll-bio-Befürworter argumentieren. ....lg kassandra..

Ich bin kein Bioschlachter, und Bio hat genau so Vorzüge wie die Konventionelle Erzeugung, das darfst Du hier nur nicht sagen. Eine Mischung aus beidem wäre was. Da wir in Deutschland und generell Europa aber sowieso viel mehr produzieren als wir mit unserem "Fressverhalten" selber verbrauchen und exportieren, ist/wäre ein anders denken nicht verkehrt und schadet auch niemandem. WENN es IRGENDWANN mal zu einem Engpass beim Essen geben SOLLTE, sollte man zuerst an die Fastfoodketten,Imbissbetriebe,Fertigfutter,Genussmittel etc denken, bevor man an gewissen "Erzeugermethoden" an den Karren pissen will.

Die Diskussion wie viel Lebensmittel alleine in Deutschland weg geschmissen werden müssen obwohl sie noch mehr als essbar wären spare ich mir jetzt lieber.. .

Was für ein Blödsinn....die Menge gekaufter Lebensmittel und die Verzehrsgewohnheiten sind absolut abhängig vom Geldbeutel der Gesellschaft. Die Erzeugung ist unabhängig vom deutschen Volk. Gäbe es das deutsche Volk nicht, würde der Rest der Welt dennoch gerne die erzeugten Lebensmittel abnehmen.
Soll die Gesellschaft zwangsversorgt werden? Soll das Wirtschafts - und Gesellschaftsmodell abgeschafft werden? Nur zu, die Antwort ist Krieg, nichts anderes.

Rumpsteak hat geschrieben:

kassandra hat geschrieben:
ich denke schon, dass der Verbraucher insgesamt kritischer geworden ist und auch Infos, sofern sie darauf enthalten sind, lesen wird.

Das Einkaufsverhalten der Verbraucher ändert sich zur Zeit so stark wie noch nie. Das wird man aber erst in den nächsten Jahrzehnten merken, guckt euch doch die Kundschaft an, die (wieder) verstärkt auf "regional und frisch", teilweise auch auf BIO zurück greift. Alles junge Muttis die ihren Kindern etwas "besseres","gesünderes" bieten wollen.

Davon ab ist bei dem einen oder anderen auch schon angekommen, dass man nicht jeden Tag 2 Kg Fleisch zu sich nehmen muss und soll, und statt dessen auch weniger Fleisch, dafür aber hochwertigeres kaufen kann. In den folgenden Generationen wird man sowas wieder verstärkt merken, ist ja nicht so dass nur der "Bioboom" davon profitiert, ich bin auch kein BIO Betrieb, und ich kenne auch einige andere die KEIN Biobetrieb sind, und trotzdem stetigen Zuwachs an Kundschaft haben.

Einen erheblichen Teil zu diesem Verhalten tragen meiner Meinung nach aber auch die in den letzten Jahre mehr gewordenen Skandale um die Tier und Lebensmittelproduktion, sowie dass man gemerkt hat, dass für gewisse Mengen an billigen Fleisch auch gewisse Mengen an neuen Ställen gebaut werden müssen.....und die will ja immer keiner haben.... .

Google machts möglich,die Anzahl der Handwerksbetriebe im Metzger-/Schlachter- oder Fleischerhandwerk schrumpft seit Jahren...Realitätsferne ist schön, kann aber auch blind machen. Wer allerdings die Hautevolee als Kunden hat, der kann sich temporär als im Vorteil befindlich bezeichnen...die Masse wird zunehmend noch billiger kaufen.

Tier hat geschrieben:
Was für ein Blödsinn....die Menge gekaufter Lebensmittel und die Verzehrsgewohnheiten sind absolut abhängig vom Geldbeutel der Gesellschaft. Die Erzeugung ist unabhängig vom deutschen Volk. Gäbe es das deutsche Volk nicht, würde der Rest der Welt dennoch gerne die erzeugten Lebensmittel abnehmen.
Soll die Gesellschaft zwangsversorgt werden? Soll das Wirtschafts - und Gesellschaftsmodell abgeschafft werden? Nur zu, die Antwort ist Krieg, nichts anderes.

Ich weiß nicht wo Du ausgebrochen bist aber ich hoffe trotzdem dass wenigstens Du Deiner Logik folgen kannst. WAS von dem ich geschrieben habe, hat auch nur annähernd etwas mit dem Geldbeutel der Bevölkerung zu tun ? Jeden Tag billig kaufen geht, jeden zweiten oder dritten Tag etwas teurer aber "besser" geht nicht ?

Ich kanns Dir gerne noch mal erklären, wir produzieren Europaweit MEHR als wir selber essen UND exportieren können. ANSONSTEN würden wir nicht so viel entsorgen was noch gut ist. Überleg bitte BEVOR Du antwortest.

Ich hab dieses Regionalfenster noch nicht gesehen. Wie erkennt man das? Ist das auf bestimmte Konzerne begrenzt?

Ist das so was wie "Unser Norden"?
http://www.unser-norden.de/

Tier hat geschrieben:Google machts möglich,die Anzahl der Handwerksbetriebe im Metzger-/Schlachter- oder Fleischerhandwerk schrumpft seit Jahren...Realitätsferne ist schön, kann aber auch blind machen.

Das hat auch verschiedene Hintergründe. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe schrumpft auch, steht unsere Zukunft jetzt auf dem Spiel ? Müssen wir hungern ? Googeln ist schön...ersetzt das selbstständige denken aber nicht.

Es geht doch um Regional und nicht um die Grundversorgung. Ergo ist dein verlauteter Trend vom Freitag Blödsinn, weil Regional eben nie eine Verbesserung in irgendeine Richtung bringen kann und wird. Regional ist dem Kleingeist der deutschen Seele geschuldet. Wenn man einem Neuseeländer so was erzählen würde, dann würde der in einen Lachkrampf verfallen. Die zunehmende Verstädterung ergibt genau das Gegenteil, global, alles zu jeder Zeit nur mit dem Anstrich eines irgendwie gearteten neuen Lebensstils.....Nur wer reich ist, kann solche Diskussionen führen.

Nein, nur wer reich ist kann sich solche Lebensweisen leisten. Wir leben in einer Überfluss Gesellschaft, und wir produzieren MEHR als wir selber essen können. Wir schmeißen eher etwas weg und kaufen es neu, nicht nur bei Lebensmitteln und nicht nur in Deutschland. Eine arme Gesellschaft kann sowas nicht. Die ''Verstädterung'' ist übrigens ein positiver Nebeneffekt FÜR diesen regionalen Bezug.

Was steht denn eigentlich hinter dem Gedanken der "Regionalität"? Wieso wird das eigentlich jetzt verstärkt in den Blickpunkt gerückt? Was habe ich als Konsument davon, wenn ich Dinge kaufe, die in meiner Nähe produziert wurden? Da sollte sich jeder mal selber Gedanken machen und nicht nur auf diesen neuen Zug aufspringen, weil das grade "in" ist und per se "nachhaltig".

Für mich bestünde das Hauptargument darin, das Transportwesen nicht noch stärker auszudehnen. Denn Globalisierung und ständige Verfügbarkeit von irgendwas setzt ja voraus, daß der Transport dessen von irgendwoher zu mir immer funktioniert. Welche Ausmaße der ganze LKW-Verkehr aber inzwischen angenommen hat (und das wird nicht weniger, im Gegenteil - mit allen daraus folgenden Problemen), das sieht man ja, wenn man nur mal kurz unter der Woche ein Stück Autobahn fährt.
Die Lagerhaltung findet schon lange nicht mehr stationär statt, sondern auf der Straße.

Fragt sich nur, ob man diese Probleme lösen oder verringern kann, indem man regional kauft. Wenn ich direkt beim Erzeuger kaufe, muß ich auch von Hinz zu Kunz fahren, bis ich alles, was ich brauche, zusammen habe. Da bin ich doch im Supermarkt besser bedient, dort fahre ich einmal hin - naja, den Rest des Spruches kennt Ihr bestimmt.

Ich denke, bei gewissen Dingen ist Regionalität schon sinnvoller als Zentralisierung - z. B. bei Molkereien und Schlachthöfen. Aber "Regionalität = gut" - das würde ich nicht so stehen lassen.

kaltblutreiter hat geschrieben: Wenn ich direkt beim Erzeuger kaufe, muß ich auch von Hinz zu Kunz fahren, bis ich alles, was ich brauche, zusammen habe.

Wochenmärkte gibt es bei euch wohl nicht ?

Regional hat schon mal den Vorteil dass man seine eigene Region unterstützt, aus allen Ecken kommen Buh rufe wenn hiesige Automobilhersteller ihre Produktion ins Ausland verlegen, wenn der Bäcker um die Ecke kaputt geht weil alle Welt nur noch günstigere Backwaren aus dem Supermarkt kauft, die oft im Ausland hergestellt werden ist das der Lauf der Dinge.. .

Regionale Einkäufe unterstützen die regionale Wirtschaft, eine gut laufende, regionale Wirtschaft erhält und erweitert regionale Arbeitsplätze..aber davon haben wir ja eh genug.

Ich denke es hat auch viel mit Wertschätzung zu tun. Meine Frau besitzt eine Töpferei und unsere Kunden schätzen die persönliche Gestaltung der Wahre. Durch die vielen Märkte, kennen wir fast jeden regionalen Anbieter. Darunter sind aber auch Großproduzenten die sich nur äußerlich als regional geben, aber im Hintergrund Industrielle Massenwahre herstellen. Durch den starken Tourismus in Waldeck, können bei uns auch kleinere Produzenten gut und günstig anbieten und davon leben. Lebensmittel vermitteln mir auch Lebensqualität. Durch meine Kinder muss ich natürlich auch immer mal bei MC vorbei schauen und vermittele meinen Kindern immer „Reine DIN Mast, keine Qualität!“ Ich hoffe sie verstehen es irgendwann.
Brennholz Jürgen

Es öohnt sich aber durchaus schon mal bei solchen Regionalprogrammen genauer hinzuschauen. Da hatten wir letzte Woche im Bekanntenkreis mal ne Unterhaltung drüber. Eine junge Familie hier im Dorf kauft teilweise bei einer Biolieferfirma ein, die neben Bio eben auch mit Regionalität wirbt. Dies war auch der ausschlaggebende Punkt, wieso diese Familie da kauft. Tja, und dann hat einer der Nebenerwerbler hier sich mal die Homepage angschaut. Und siehe da, es gibt zwar einen regionalen Schwerpunkt, aber es werden auch Produkte aus ganz Deutschland ins Sortiment genommen. Ok, es manche, wie z.B. Spargel, gibt es eben regional nicht, aber da waren auch Produkte wie Kartoffeln oder manche Gemüsesorten dabei, die es sehr wohl auch regional gibt.

Gruß