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Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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57 Beiträge • Seite 2 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon DWEWT » Mo Nov 21, 2022 20:22

T5060 hat geschrieben:So ist das, wenn die Milchkühe erst mal draussen sind, wird jede Kompensation schwierig.


Was willst du denn nach Aufgabe der Milchviehhaltung kompensieren?
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon DWEWT » Mo Nov 21, 2022 20:40

HL1937 hat geschrieben:

endlich hats mal einer kapiert.

Nochmal: allgemein bekannt ist die Färsenmast der letzte Schritt vor der Aufgabe der Tierhaltung.

Seid Ihr so arbeitsgeil daß man am Ende des Arbeitstages außerhalb, abends noch im Mist wühlen muß, füttern oder sonstigen Schmarrn??

Wer die Tiere mal weg hat, bereut es Jahre später noch, nicht früher diesen Schritt schon gegangen zu sein.

Aber der Ammoniak scheint bei vielen die gleiche Wirkung zu haben wie die Corona Impfung.


Ich denke nicht, dass dein landwirtschaftlicher Horizont es zulässt, hier ein Produktionssystem ganz allgemein zu beurteilen. Wenn du die Erfahrung gemacht hast, die offensichtlich deinen Äußerungen zugrunde liegt und wenn dieser Sachverhalt evtl. zur Aufgabe deiner "Wirtschaft" geführt hat, dann ist das für die deutsche Landwirtschaft sicher kein Verlust.
Die Wirtschaftlichkeit der Färsenmast hängt von den Vermarktungsmöglichkeiten ab. Für Erzeuger mit Abliefermentalität ist das natürlich nichts!
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Otto Mohl » Mo Nov 21, 2022 20:47

20 ha maximal extensiviert, nicht mehr Tiere als nötig, d.h. in meinem Bundesland vier Mutterkühe, besser Schafe (ein Bulle für drei Kühe ist scheiße) bringen 10 bis fast 20 Tausend Prämien und der Spaß an den Tieren bleibt bestehen.

Es klingt aber bei dir eher so, als hättest du dich jetzt schon entschieden, weil du es einfach willst, groß was neues zu bauen.
Otto Mohl
 
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon egnaz » Mo Nov 21, 2022 21:04

Fahrer412 hat geschrieben:
egnaz hat geschrieben:Warum fällt Biogas weg? Ist es nur Lieferung oder eigene Anlage/Kooperation?
Sicher ist es ohne Tiere und Grünland verpachten einfacher. Doch ohne Tiere und ohne Biogas ist man voll auf Mineraldünger angewiesen, und der wird nicht mehr so günstig wie er einmal war.
Ob die Tierhaltung aufgegeben werden soll muss daher gut überlegt werden. Machen kann man sicher Vieles, aber nur nach einer genauen Betriebsanalyse würde ich erst Empfehlungen aussprechen.


Wir betreiben aktuell eine kleine Anlage mit 65 kW. Vergütung läuft Ende 2025 aus und zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine lohnenswerte Weise des Weiterbetriebs. Futter für die Anlage kommt zu 95% von unseren eigenen Flächen. Da kommt auch die Gülle wieder hin.

Die Tierhaltung aufgeben will ich nicht, ich brauche eine Verwertung für das Wiesengras. Grünland verpachten ist keine Alternative. Die Frage ist nur wie kann hier etwas aufgebaut werden, dass am Ende des Tages auch noch Geld abwirft.

Warum lässt sich die Biogasanlage nicht weiter entwickeln? Vielleicht zur Verwertung des Grünlands und/oder mit Gülle/Mistaufnahme?
Bei Färsenmast bietet sich Weide an wenn die Flächenstruktur passt. Für die 4 Stallmonate reicht dann vielleicht auch ein einfacher Strohstall im Altgebäude.
Oder voll in die Bullenmast mit 20ha Grassilage und 20ha Mais.
Alles nur Denkanstöße, wir kennen deinen Betrieb ja nicht wirklich.
Gruß Eckhard
egnaz
 
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon T5060 » Mo Nov 21, 2022 21:31

DWEWT hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:So ist das, wenn die Milchkühe erst mal draussen sind, wird jede Kompensation schwierig.


Was willst du denn nach Aufgabe der Milchviehhaltung kompensieren?


Den nicht generierten CashFlow
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:02

Otto Mohl hat geschrieben:20 ha maximal extensiviert, nicht mehr Tiere als nötig, d.h. in meinem Bundesland vier Mutterkühe, besser Schafe (ein Bulle für drei Kühe ist scheiße) bringen 10 bis fast 20 Tausend Prämien und der Spaß an den Tieren bleibt bestehen.

Es klingt aber bei dir eher so, als hättest du dich jetzt schon entschieden, weil du es einfach willst, groß was neues zu bauen.


Hallo Otto,

vielen Dank für deine Idee. Ich will nicht unbedingt groß etwas neu bauen. Ich habe auch schon über extensives Grünland nachgedacht. Übrigens mache ich auch im Ackerbau etwas in Richtung Artenvielfalt und sehe es momentan als Lohnenswerte Möglichkeit an. Beim Grünland sehe ich nur das Kulap B41 extensive Grünlandnutzung mit 250 € pro ha. Auch nicht die Welt aber besser als nichts. Oder ist es möglich dieses mit weiteren Maßnahmen zu koppeln?
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:05

T5060 hat geschrieben:So ist das, wenn die Milchkühe erst mal draussen sind, wird jede Kompensation schwierig.
Grünland verpachten und Güllerücklieferung wegen der BGA vereinbaren


Servus T5060,

Die Milchkühe sind bereits seit 15 Jahren weg, als wir die Biogasanlage gebaut haben. Bis jetzt haben wir sie nicht vermisst. Nur ist es nun wieder an der Zeit in eine neue Richtung zu gehen
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:07

vansan hat geschrieben:
Fahrer412 hat geschrieben:
egnaz hat geschrieben:Warum fällt Biogas weg? Ist es nur Lieferung oder eigene Anlage/Kooperation?
Sicher ist es ohne Tiere und Grünland verpachten einfacher. Doch ohne Tiere und ohne Biogas ist man voll auf Mineraldünger angewiesen, und der wird nicht mehr so günstig wie er einmal war.
Ob die Tierhaltung aufgegeben werden soll muss daher gut überlegt werden. Machen kann man sicher Vieles, aber nur nach einer genauen Betriebsanalyse würde ich erst Empfehlungen aussprechen.


Wir betreiben aktuell eine kleine Anlage mit 65 kW. Vergütung läuft Ende 2025 aus und zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine lohnenswerte Weise des Weiterbetriebs. Futter für die Anlage kommt zu 95% von unseren eigenen Flächen. Da kommt auch die Gülle wieder hin.

Die Tierhaltung aufgeben will ich nicht, ich brauche eine Verwertung für das Wiesengras. Grünland verpachten ist keine Alternative. Die Frage ist nur wie kann hier etwas aufgebaut werden, dass am Ende des Tages auch noch Geld abwirft.

schon mal übe freiflächen photovoltaik nachgedacht. besser kannst du dein grünland nicht verpachten. wenn du erst noch geld in die gebäude stecken mußt,kannst du das mit der mast von tieren vergessen.


Servus Vansan,

über Freiflächenphotovoltaik haben wir auch schon nachgedacht. Auf den Wiesen alleine eher schwieriger da es eher kleinere Teilstücke sind (alles was ging wurde umgebrochen). Jedoch könnte ich auch damit leben diese auf einem Acker zu errichten. Das Problem ist nur, all unsere Flächen liegen im Landschaftsschutzgebiet, da bekomm ich keine Genehmigung für die Anlage
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:11

Marian hat geschrieben:Ich hab vor 10 Jahren im Nebenerwerb in Altgebäuden mit Bullen begonnen. Seit 3,5 Jahren bin ich im Vollerwerb.
Das verbitterte Gerede von Altbauern die zu lange von der Substanz gelebt haben und ohne Nachfolger sind sollte man nicht auf die Goldwaage legen.
Das sind meist auch die, die den Futtermischwagen als dummes teures Zeug abtun weil die Färsen bei ihnen super vom Siloblock oder Ballen selbst gefressen haben.
Komischerweise sind die Hippen dann immer dürrer auf den Laster gelaufen als sie herunter kamen.
Mit weiblichen Tieren hab ich mal was versucht. Gefiel mir nicht. Bullenmast funktioniert gut. Du musst aber extrem viel Einsatz beim Grundfutter zeigen, da wird der Grundstein gelegt und Geld gespart und zugleich verdient.


Servus Marian,

vielen Dank für deine Antwort. Kannst du mir ein paar mehr Daten zu deinem Betrieb zukommen lassen, wie du angefangen hast, wie er sich entwickelt hat. Wie machst du die Vermarktung? An den Färsen hänge ich nicht, ich kann mir auch gut die Bullenmast vorstellen. Wo siehst du die wichtigsten Schrauben bei denen am Grundfutter gedreht werden kann? Denkst du ich kann dabei auch meine 20 ha Grünland mit unterbringen? Wenn du es nicht öffentlich Preis geben willst, können wir uns gerne auch privat unterhalten.

Viele Grüße
Fahrer412
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:12

DWEWT hat geschrieben:
HL1937 hat geschrieben:

endlich hats mal einer kapiert.

Nochmal: allgemein bekannt ist die Färsenmast der letzte Schritt vor der Aufgabe der Tierhaltung.

Seid Ihr so arbeitsgeil daß man am Ende des Arbeitstages außerhalb, abends noch im Mist wühlen muß, füttern oder sonstigen Schmarrn??

Wer die Tiere mal weg hat, bereut es Jahre später noch, nicht früher diesen Schritt schon gegangen zu sein.

Aber der Ammoniak scheint bei vielen die gleiche Wirkung zu haben wie die Corona Impfung.


Ich denke nicht, dass dein landwirtschaftlicher Horizont es zulässt, hier ein Produktionssystem ganz allgemein zu beurteilen. Wenn du die Erfahrung gemacht hast, die offensichtlich deinen Äußerungen zugrunde liegt und wenn dieser Sachverhalt evtl. zur Aufgabe deiner "Wirtschaft" geführt hat, dann ist das für die deutsche Landwirtschaft sicher kein Verlust.
Die Wirtschaftlichkeit der Färsenmast hängt von den Vermarktungsmöglichkeiten ab. Für Erzeuger mit Abliefermentalität ist das natürlich nichts!


Servus DWEWT,

machst du selber Färsenmast oder kennst dabei jemand. Wie denkst du kann man hier bei der Färsenmast die Vermarktung verbessern? Komplette Direktvermarktung stelle ich mir schwierig vor
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Fahrer412 » Mo Nov 21, 2022 22:18

egnaz hat geschrieben:
Fahrer412 hat geschrieben:
egnaz hat geschrieben:Warum fällt Biogas weg? Ist es nur Lieferung oder eigene Anlage/Kooperation?
Sicher ist es ohne Tiere und Grünland verpachten einfacher. Doch ohne Tiere und ohne Biogas ist man voll auf Mineraldünger angewiesen, und der wird nicht mehr so günstig wie er einmal war.
Ob die Tierhaltung aufgegeben werden soll muss daher gut überlegt werden. Machen kann man sicher Vieles, aber nur nach einer genauen Betriebsanalyse würde ich erst Empfehlungen aussprechen.


Wir betreiben aktuell eine kleine Anlage mit 65 kW. Vergütung läuft Ende 2025 aus und zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine lohnenswerte Weise des Weiterbetriebs. Futter für die Anlage kommt zu 95% von unseren eigenen Flächen. Da kommt auch die Gülle wieder hin.

Die Tierhaltung aufgeben will ich nicht, ich brauche eine Verwertung für das Wiesengras. Grünland verpachten ist keine Alternative. Die Frage ist nur wie kann hier etwas aufgebaut werden, dass am Ende des Tages auch noch Geld abwirft.

Warum lässt sich die Biogasanlage nicht weiter entwickeln? Vielleicht zur Verwertung des Grünlands und/oder mit Gülle/Mistaufnahme?
Bei Färsenmast bietet sich Weide an wenn die Flächenstruktur passt. Für die 4 Stallmonate reicht dann vielleicht auch ein einfacher Strohstall im Altgebäude.
Oder voll in die Bullenmast mit 20ha Grassilage und 20ha Mais.
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Servus egnaz,

bei der Biogasanlage fehlt ganz einfach die Rentabilität. Leider ist es auch hier wieder so, dass es die kleinen am schwersten haben. Gedanke zur Umstellung auf eine Güllekleinanlage 75 kW ist da, allerdings steht ein enormer Invest an von circa 500-750.000 Euro. Und dann brauche ich die Gülle von circa 200 GV Rindern. selber kann ich die nie bereitstellen und mit einer Güllekooperation denke ich wird es eher schwierig hier. Weide wäre grundsätzlich möglich. 4 ha Grünland und 10 ha Acker sind arrondiert. Umbau auf Stroh wäre meiner Meinung nach die einfachste Lösung. Ob es die wirtschaftlichste ist weis ich nicht, Strohbergung kostet auch Zeit und Geld. Teure Gülletechnik allerdings auch.
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon 2250 » Di Nov 22, 2022 6:26

Im letzten Wochenblatt stand, dass Rindermastbetriebe gute Gewinne eingefahren haben.
Vielleicht sollte man nicht zu pessimistisch sein und es kommen wieder ein paar goldene Jahre.
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon DWEWT » Di Nov 22, 2022 6:53

Fahrer412 hat geschrieben:
Servus DWEWT,

machst du selber Färsenmast oder kennst dabei jemand. Wie denkst du kann man hier bei der Färsenmast die Vermarktung verbessern? Komplette Direktvermarktung stelle ich mir schwierig vor


Moin,
ich halte Mutterkühe im geschlossenen System. D.h., ich züchte, ziehe auf und mäste Ochsen und Färsen. Die Rinder verlassen nur zm Zweck der Schlachtung meinen Betrieb. Als Öko habe ich zwei Vermarkter für meine Schlachtrinder. Beide sind recht unterschiedlich ausgerichtet und aufgestellt. Das ist in der augenblicklichen Situation vorteilhaft. Trotzdem muss man sich flexibel halten.
Eine Direktvermarktung kommt nur bei einem wirklich guten Vermarktungsstandort und ganz vielen freien Arbeitskapazitäten infrage. Wie die heutige Situation zeigt, haben selbst diese Betriebe ihre Probleme. Da fließen derzeit viele Rinder zu den großen Vermarktern ab. Wer Färsen mästet will, der muss sich zunächst mal in der Region nach Metzgern/Fleischern umsehen und mit denen Gespräche führen. Regionalität ist da ein wichtiges Stichwort. In einigen Regionen haben sich auch schon Erzeugergemeinschaften gebildet, die evtl. noch Bedarf an weiteren Schlachtfärsen haben. Zumindest sollte man mit denen Gespräche führen, um evtl. selbst in diesem Sinne eine Vermarktung aufzubauen. Oft gibt es für solche Initiativen Fördergelder!
Die zweite Voraussetzung um erfolgreich Färsen mästen zu können ist eine absolut gleichbleibende Qualität der Tiere. Neben einer einheitlichen Genetik, gleichbleibenden Schlachtgewichten mit Klassifizierungsdaten, ist vor allem eine kontinuierliche Belieferung Voraussetzung für den Erfolg. Zu Weihnachten und Ostern liefern zu können, ist zu wenig. Gerade im Sommer gibt es oft viele Lieferlöcher.
Und nun zum Erzeugerpreis. Derzeit liegen gute Färsen auf Jungbullenpreisniveau bzw. sogar darüber. Das ist gut und absolut gerechtfertigt. Schließlich bringen gute Färsen die höchste Rindfleischqualität. Über viele Jahre jedoch lagen die Färsen im Schatten der Jungbullenpreise. Das hatte auch Auswirkungen auf die Qualität. Schlecht ausgemästete oder gar extrem verfettete HF-geprägte Färsen wurden oft mit der Beurteilung "viel Monstranz und wenig Heiligtum" extrem schlecht bezahlt. Das solle man sich nicht antun. Ein optimaler rasse- und fütterungsbedingter Vermarktungstermin muss definiert werden und ähnlich wie bei den Schweinen, auch umgesetzt werden. Dabei muss sich gerade die Rasse sehr an den Standortbedingungen orientieren.
Wie eigentlich überall in der Landwirtschaft, ist das Kostenmanagement entscheidend für den Erfolg. Lange Weideperioden und günstiges Winterfutter sind Voraussetzung für die Färsenmast. Einfache Winterställe und ein wenig gutes Futter in der Endmast, zahlen sich immer aus. Viel Glück!
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon Flecki_aus_Bayern » Di Nov 22, 2022 9:59

Also ich weiß nur, dass die letzten 5 Jahre in meiner Umgebung sehr viele Nebenerwerbler mit Rindermast mit diesen Betriebszweig aufgehört haben. Die Wiesenaufwuchs wird dann ab Feld an Biogaser oder Milchviehbetriebe verkauft oder es werden die Wiesen gleich verpachtet.

Aufhörende Milchviehbetriebe haben mit einer Umstellung auf Färsenmast gar nicht begonnen. Die wollen alle mal viehlos arbeiten ohne angebunden zu sein.

Es sind dagegen einige 75 kw Biogasanlagen hergegangen und haben die Anlage verdoppelt und vergären sogar Gülle von anderen Betrieben. Wird sich wohl rechnen.

Andere gehen her und stellen auf Heuproduktion um. Andere Heuproduzenten haben damit aufgehört.

Wie es halt so läuft.

Hin und her macht taschen leer.
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Re: Rentabilität Färsenmast/Bullenmast

Beitragvon LUV4.0 » Di Nov 22, 2022 11:34

Die Biogasanlage soll aber nach 2025 weiter betrieben werden, oder nicht? In der kannst du die Gülle deiner Bullen/Färsen vergären, und damit dann deinen Acker düngen.

Dann musst du deine Viecher noch vermarkten. Nun kennt aber keiner der hier Anwesenden deine Strukturen. Wenn du einen guten Schlachter und ein Ballungsgebiet in der Nähe hast, ist das je nach Marketing schon gut machbar, aber dann natürlich auch zusätzliche Arbeit. Beim Viehhändler west du sie in der Regel immer los, aber zu welchem Preis?
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