@tyr: Ich empfehle die Bibel zu lesen. Das alte Testament. Die semitischen Stämme hatten das Problem schon vor weit über 2000 Jahren gelöst. Alle 7 Jahre ein Sabbatjahr, in dem alle Altschulden und Schuldknechtverhältnisse getilgt wurden. Wer konnte, zahlte seine Schulden zurück. Wer nicht konnte, meldete quasi Insolvenz an.
Das hielt auch die Kreditgeber davon ab, ihre Kunden in Schuldenfallen zu locken wie wir sie heute in jedem Elektronikmarkt und jeder Bankfiliale finden. Und wenn doch mal was schief ging, hatte der Kunde eine realistische Aussicht, aus dem Schuldensumpf wieder raus zu kommen.
Es gibt ja nicht nur die Geldschöpfen, sondern auch die Schöpfung von Werten durch Arbeit. Und es gibt das Insolvenzrecht, das im Privatbereich und bei überschaubaren Firmen bereits gut funktioniert.
Das verbleibende Problem ist, dass wir nach wie vor zulassen, dass einzelne Einheiten (bzw. das Schuldenproblem einzelner Einheiten) in unserem System so groß werden, dass ihre Insolvenz gewaltige Erschütterungen nach sich zieht. Natürlich kann man in einem komplexen System wie unserem nicht einfach alle 7 Jahre alle Schulden streichen. Aber wir brauchen ein funktionierendes Insolvenzrecht für sämtliche Teilnehmer. Und das schließt auch die Staaten selbst mit ein. Wenn man kein Verschuldungsverbot will, muss man sich ein komplexeres Insolvenzsystem für den Staat überlegen. Aber dieses System muss mit Regelmäßigkeit und Sicherheit greifen, so dass staatliche Schuldenberge wie wir sie heute haben nie wieder entstehen können.