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Rinderrasse wechseln?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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56 Beiträge • Seite 4 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Muku-Halter » Fr Jan 19, 2024 21:54

Qtreiber hat geschrieben:
Muku-Halter hat geschrieben:und ähnlich von der Fleischqualität. Kann das jemand bestätigen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Pinzgauer bei guter Futtergrundlage leicht verfetten. Wenn man also Kobe-Beef als gute Fleischqualität betrachtet: Ja, kann ich. :wink:


Definier mal gute Futtergrundlage, da hab ich schon alles mögliche gesehen, was als gut bezeichnet wurde.
Findest du Pinzgauer Fleisch ähnelt von der Fettbildung und Marmorierung dem Kobe-Beef ?
Das wäre mir schon zu extrem.
Habe schon Wagyu beim Steaktasting gegessen, und war sehr enttäuscht. Ist mit Sicherheit etwas nicht alltägliches, aber es hatte definitiv nicht den (für mich) besten Geschmack.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Qtreiber » Fr Jan 19, 2024 22:16

Muku-Halter hat geschrieben:
Definier mal gute Futtergrundlage, da hab ich schon alles mögliche gesehen, was als gut bezeichnet wurde.

Wer in Maishofen Pinzgauer auf der Versteigerung gesehen hat, die von der Alm kamen, weiß, dass die sich ihr Futter hart erarbeitet haben.
Was "gute" Futtergrundlage anbetrifft: Meine Kühe standen nie im Juli im ersten Aufwuchs. Die hätten mir was anderes gesagt.
Muku-Halter hat geschrieben:Findest du Pinzgauer Fleisch ähnelt von der Fettbildung und Marmorierung dem Kobe-Beef ?

Kobe-Beef hat das ja nur, weil die Endmast extrem ist.
Ich habe Wagyu-Steaks gegessen, die gut waren. Aber die waren ja auch kein "Kobe-Beef".
Was ich aber grundsätzlich meinte: Wenn man Fett als positiv für die Geschmacksbildung ansieht, ist das Pinzgauer Fleisch lecker.
Es gibt aber auch Rassen, die mit dem äusserst geringen Fettanteil werben (z.B. Piemonteser).
Wenn zwei Eigenschaften allerdings völlig konträr sind, kann nur eine davon "gut" sein.
Vor Jahren habe ich Untersuchungsberichte zur Fleischqualität des Pinzgauer Fleisches aus Kulmbach (?) gelesen. Da schnitt das Fleisch in allen objektiven Kriterien gut ab und auch in den sensorischen Punkten.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon DWEWT » Fr Jan 19, 2024 22:43

Muku-Halter hat geschrieben:
Das sind im Grunde für mich die Merkmale, in denen ich für die Rassen Angus und Pinzgauer bei gleicher Fütterung mal eure Meinungen in Erfahrung bringen möchte. Ähneln die Rinderrassen sich da ?


Angus ist von seiner Rasseentstehung her ein reines extensiv gehaltenes Fleischrind. Mag sein, dass die eine oder andere Kuh auch gemolken wurde aber das war nicht die Regel. Die Pinzgauer sind 3-Nutzungsrinder. Fleisch, Milch und Zug waren ihre Leistungen. Ein aktiver Muskel lagert das Fett nur zur Energiebereitstellung für die physikalische Leistung ein. D.h., das intram. Fett wird aufgebaut und gleich wieder abgebaut. Diesen Umsatz zu optimieren, war Voraussetzung für die Zugarbeit. In Europa gibt es nur zwei Rassen, die durch einen signifikant höheren intram. Fettanteil auffallen. AAngus und Hereford. Sie erreichen Gehalte von über 6%. Alle anderen Fleischrassen liegen darunter. Den geringsten Wert weisen die BWB auf.
Das intermuskuläre Fett befindet sich bei allen Rinderrassen, mit Ausnahme des Kobe-Rindes, in Depots zwischen den Muskelsträngen. Bei gemästeten HF-Rindern, sind die Depots am größten. Galloway z.B. haben recht kleine Fettdepots, die auch noch gleichmäßig verteilt sind; das gilt nur für Tiere die bedarfsgerecht gefüttert werden. Nur das Koberind besitzt gleichmäßig verteilt kleine, kaum auffällige Fettdepots. Aufgrund der erheblichen Einlagerung von Fett in den Muskel, sind interm. Fettdepots recht klein. Bei der Kreuzung mit anderen Rassen, geht diese Eigenschaft leider weitgehend verloren.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 19, 2024 22:56

Nun kommt aber hinzu, dass die alten 3Nutzungsrassen auch sehr stark auf umgängliches ruhiges Gemüt selektiert waren und dadurch heute noch deutlich später zu Stressreaktionen neigen, die das hoffentlich zum Schlachtzeitpunkt gut eingelagerte Fett auf dem Weg zum Schlachten mobilisieren.
Auch das halte ich für ein wichtiges Argument, wenn Rinder im Geburtsbetrieb " glücklich" ausgemästet werden und nie länger als 1h in einem Fahrzeug verbracht haben.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Qtreiber » Fr Jan 19, 2024 23:19

langholzbauer hat geschrieben:...... und nie länger als 1h in einem Fahrzeug verbracht haben.

Oh. Meine Rinder haben einige Stunden in einem "Fahrzeug" verbracht. Irgendwie mussten wir ja zum Einsatzort kommen. Das hatte allerdings den Vorteil, dass die letzte Fahrt (10 Minuten Dauer) keinen Stress verursacht hat. :wink:
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 19, 2024 23:39

Das ist eben der Unterschied.
Meine " Fleischbüffel " sehen praktisch keinen Viehanhänger von innen.
Die laufen das ganze Jahr selbst hin und her.
Da machst mit dem Transport und dem Mief im Schlachthof die besten Schlachtkörper mies.
Selbst, wenn die Klassifizierung noch passt, ist die Fleischqualität hinüber.

Soll ich nun anfangen, die Tiere regelmäßig einzusperren, damit sie sich daran gewöhnen???

Besser wäre es...
Aber der Tierschutz verbietet Anbindehaltung und jetzt schon , zu Recht, jeden unnötigen Stress.
Deshalb bin ich auch so ein großer Fan vom Weideschuß. :wink:
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Muku-Halter » Sa Jan 20, 2024 8:01

Qtreiber hat geschrieben:Wer in Maishofen Pinzgauer auf der Versteigerung gesehen hat, die von der Alm kamen, weiß, dass die sich ihr Futter hart erarbeitet haben.
Was "gute" Futtergrundlage anbetrifft: Meine Kühe standen nie im Juli im ersten Aufwuchs. Die hätten mir was anderes gesagt.

Wie du sicher erahnen kannst, ist mir die Rinderrasse als solche zwar bekannt gewesen, dennoch war ich noch nie in Maishofen auf der Versteigerung. Hab demnach auch noch keine Pinzis gesehen, die ihr Futter hart erarbeiten mussten.
Der Zeitraum Juli für den ersten Aufwuchs kommt doch sicher durch die spätere Vegetation auf so einer Alm. Was der Zeitpunkt mit gutem oder schlechten Futter zutun hat, kann ich gerade nicht nachvollziehen.
Beispiel aus meiner Umgebung: mein Betrieb mit den Flächen liegt auf 350-400m. Die Tiere werden in der Regel ab Anfang April ausgestallt. Schnittzeitpunkt für den 1. Schnitt liegt hier mittlerweile zwischen 1-10. Mai. In meiner Jugend war das meist ab 15.5. der Fall. Ein Kumpel von mir bewirtschaftet seinen Betrieb in 10 km Luftlinie Entfernung auf 650 Höhenmeter. Da liegt im Mai nicht selten noch Schnee. Dementsprechend ist er später. Deshalb verwirrt mich die Angabe eines Zeitpunkts für die Futterqualität.
Für mich richtet sich gute Futterqualität nach der Zusammensetzung des Grasbestandes, nach der Pflege der Grasnarbe, nach dem passenden Schnittzeitpunkt —> wenn der Großteil meines Pflanzenbestandes an Ähren-Rispenschieben ist, nach dem Standort der Fläche, da wir auch Flächen haben, die eine gute Wasserversorgung haben und Flächen haben, die zu Trockenheit neigen. Usw.

Qtreiber hat geschrieben:Kobe-Beef hat das ja nur, weil die Endmast extrem ist.
Ich habe Wagyu-Steaks gegessen, die gut waren. Aber die waren ja auch kein "Kobe-Beef".
Was ich aber grundsätzlich meinte: Wenn man Fett als positiv für die Geschmacksbildung ansieht, ist das Pinzgauer Fleisch lecker.
Es gibt aber auch Rassen, die mit dem äusserst geringen Fettanteil werben (z.B. Piemonteser).
Wenn zwei Eigenschaften allerdings völlig konträr sind, kann nur eine davon "gut" sein.

Also für mich ist Fett ein Geschmacksverstärker und durchaus positiv, wenn es nicht zu extrem ist.
Beim deutschem Wagyu ist es mir schon zu viel und bei „Kobe-Beef“ ist es ja noch extremer. Der Ansatz den die Züchter in Deutschland verfolgen ist auch ein anderer als in Japan. Bei dem deutschen Wagyu, das ich gegessen habe, wurde extrem auf geringen Schmelzpunkt gezüchtet. Wenn man das in die Hand genommen hat, war es ein Gefühl nach kurzer Zeit, wie bei einem Stück Seife. Gegrillt im Mund war auch extrem viel „Schmelz“ vom Fett zu schmecken. War im eigentlichen Rindfleischgeschmack kaum präsent, da das Fett alles übertüncht hat. Für mich war das nichts. Da kann ich auch keine 300g oder mehr von essen, ohne das mir schlecht wird. :roll:
Das das Pinzgauerfleisch dem ähnelt kann ich nicht glauben. Da diese extreme Marmorierung beim Wagyu ja über eine sehr lange Mastphase, mit wenig Bewegung und entsprechend energiereichen Futter erzeugt wird. In Amerika spricht man von 120 Tage Finishing und in Japan von bis zu 600 Tagen.
Die Pinzgauer in meinem Fall würden ja nicht so extrem gefüttert und bekommen eben auch Bewegung.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Marian » Sa Jan 20, 2024 11:05

Da hast du den Qtreiber denke ich nur falsch verstanden, Muku. Wenn ich mich nicht völlig irre hat der Qtreiber ähnlich wenig mit Höhenmetern am Hut als ich.
Mit erster Aufwuchs im Juli, war für im Flachland übliche Schnittzeitpunkte um den Monatswechsel April/Mai überständiges Futter gemeint. Gern ist sowas dann noch in unseren Gefilden Vertragsnaturschutz mit dünge und Pflegeverzicht. Das Heu am Halm geht dann vielleicht noch für geringen Besatz mit eher anspruchslosen Mutterkühen aber nicht für ernsthafte Weidemast.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Qtreiber » Sa Jan 20, 2024 13:01

Marian hat geschrieben:Da hast du den Qtreiber denke ich nur falsch verstanden, Muku. Wenn ich mich nicht völlig irre hat der Qtreiber ähnlich wenig mit Höhenmetern am Hut als ich.
Mit erster Aufwuchs im Juli, war für im Flachland übliche Schnittzeitpunkte um den Monatswechsel April/Mai überständiges Futter gemeint. Gern ist sowas dann noch in unseren Gefilden Vertragsnaturschutz mit dünge und Pflegeverzicht. Das Heu am Halm geht dann vielleicht noch für geringen Besatz mit eher anspruchslosen Mutterkühen aber nicht für ernsthafte Weidemast.

Danke dafür. Aber obwohl ich über 400m liege, war bei mir immer Weideauftrieb Anfang April. Und meine Tiere standen in einem Futter, das dem meines Freundes mit Zweinutzungs-Milchkühen nicht nachstand. Ich kenne aber genug Mutterkuhbetriebe hier in der Region, wo es eben so ist/war, dass die Kühe im Juli im ersten Aufwuchs standen und die sich dann im Herbst gewundert haben, warum meine Absetzer mehr auf die Waage brachten als die eigenen.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Marian » Sa Jan 20, 2024 21:57

Mea culpa.

Aber trotz "falscher" Erklärung dennoch richtig :prost:
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Re: Rinderrasse wechseln?

Beitragvon Muku-Halter » Sa Jan 20, 2024 23:40

Danke nochmal für die Erklärung. Hab da anscheinend echt was verwechselt. Dachte Qtreiber meint damit die Tiere aus dem Ursprungsgebiet, die gealpt werden. Dort ist Schnee im Mai auf 1800m ja keine Seltenheit :oops:.
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