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Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Alles rund um das Borstenvieh.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Kreuzschiene » Mo Mai 16, 2011 9:04

Also um das mal klarzustellen: Wir sind keine Steuerhinterzieher oder so, sondern wir nutzen halt die Bandbreite der Gesetze aus. Jeder ist sich schließlich selbst der nächste. Oder kann sich einer von Euch z.B. leisten, im Lagerhaus pro dt Getreide, das er einkauft, 5 € draufzulegen, nur weil er lustig ist???

Zu unserer Betriebsgröße. Wir sind hier in unserer Gegend kleine Fische. Aber für den Nebenerwerb sind 200 Sauen und 1000 Mastplätze ausreichend. Da brauchst nicht mehr... Und zur steuerlichen Optimierung haben wir das halt ein bissl aufgeteilt.
Also wo ist das Problem? Es steht doch jedem frei, das selbe zu tun...

Und noch was zur Betriebsgröße: Ich denke, es tut einem "Kleinen" genauso weh, pro Schwein Geld mitzugeben, wie einem "Großen". Klar muss ein Großer in schlechten Tagen in Summe mehr Geld mitgeben, aber der verdient auch in den guten Tagen wesentlich mehr. Nur dass der Große halt mehr Synergieeffekte nutzen kann in seinem Betrieb.

Gruß K.
Kreuzschiene
 
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon KY-125 » Mo Mai 16, 2011 11:56

:shock: Schlachhöfe kürzen Stückzahlen. :shock: Ich hoffe die bleiben Freitag stehen
Das Leben besteht aus vielen Höhen und Tiefen - man darf nur nicht im Tief steckenbleiben!
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Joehännes » Mo Mai 16, 2011 19:18

So neues von der Preisfront!Meine Ferkel werden diese Woche 4,5 weniger pro Stück bringen! Ist schon ein herber Schlag in einer Woche alles zu verlieren was man sich beim Preis mühsam jetz über Wochen erkämpft hat!
Zum Schlachtschweinemarkt:
Preistendenz für das nächste Wochenende sieht wieder wie dieses aus - 6-8 Cent nach heutigem Stand! Sehr geringe Fleischnachfrage und keine Margen im Fleischgeschäft! Angeblich werden auch erhebliche Mengen aus der PLH auf den Markt geworfen! Preishoch wird dieses Jahr auf 1,65 geschätzt! (im August)
Wie man da noch ein Schwein hochziehen soll ist mir mehr wie fraglich!!
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon jochen53 » Mo Mai 16, 2011 20:04

Joehännes hat geschrieben:Preishoch wird dieses Jahr auf 1,65 geschätzt! (im August)
Wie man da noch ein Schwein hochziehen soll ist mir mehr wie fraglich!!

Auch wenn`s nichts zur Sache tut, vieleicht ein kleiner Trost: Hier auf den Philippinen gibt es ca. 1,35 €/KG Lebendgewicht bei ähnlichen Futtermittelpreisen wie in Deutschland. Wenn gerade mal wieder subventionierte Exporte aus der EU, USA, China oder Kanada den Markt fluten gibt es max. 1.15 €/KG.

Betriebsprämien, Agrardiesel, billige Sozialversicherungen und sonstige Subventionen gibt es nicht. Wer mit seinem Betrieb scheitert endet als Rikshafahrer oder Bettler. Das hat aber auch Vorteile, u.a. niedrige Steuern, Lohnkosten von 2-3 €/Tag, kaum Auflagen und kein Papierkrieg. Wenn mal Agrarbeamte den Hof besuchen, dann nicht um zu nerven sondern zu helfen so gut es geht.

Gruß aus dem Tropenbüro, Jochen
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Meini » Di Mai 17, 2011 6:50

jochen53 hat geschrieben:
Joehännes hat geschrieben:Preishoch wird dieses Jahr auf 1,65 geschätzt! (im August)
Wie man da noch ein Schwein hochziehen soll ist mir mehr wie fraglich!!

Auch wenn`s nichts zur Sache tut, vieleicht ein kleiner Trost: Hier auf den Philippinen gibt es ca. 1,35 €/KG Lebendgewicht bei ähnlichen Futtermittelpreisen wie in Deutschland. Wenn gerade mal wieder subventionierte Exporte aus der EU, USA, China oder Kanada den Markt fluten gibt es max. 1.15 €/KG.

Betriebsprämien, Agrardiesel, billige Sozialversicherungen und sonstige Subventionen gibt es nicht. Wer mit seinem Betrieb scheitert endet als Rikshafahrer oder Bettler. Das hat aber auch Vorteile, u.a. niedrige Steuern, Lohnkosten von 2-3 €/Tag, kaum Auflagen und kein Papierkrieg. Wenn mal Agrarbeamte den Hof besuchen, dann nicht um zu nerven sondern zu helfen so gut es geht.

Gruß aus dem Tropenbüro, Jochen


Das Preis Niveau liegt hier bei im schnitt bei 1,42 es bedarf keiner subs. um euch zu beliefern bzw. den Markt zu versauen.
Aber es zeigt wie erbärmlich wenig die Menschen hier bereit sind für Nahrung auszugeben wenn man das Lohnverhältnis vergleicht.
Pessimisten suchen nach Gründe, Optimisten finden Wege.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon CarpeDiem » Di Mai 17, 2011 7:07

@Meini, richtig ist deine Feststellung mit dem Verhältnis Agrarpreise/Löhne und daraus resultierend der geringe Prozentsatz der Ausgaben für Nahrungsmittel. Aber woran liegt das denn??? Das liegt an der hoch erfolgreichen Agrarpolitik, die allerdings für alle erfolgreich war, nur nicht für die Bauern. Nachdem auch hier der Grundsatz gilt, was dem Einen zum Vorteil gereicht, muss ich dem Andern wegnehmen, ist doch klar wer der Verlierer in dem Spiel ist. Die Bauern subventionieren durch einen andauernden Substanzverlust, durch persönlichen Verzicht auf Sicherheit im Alter, und vieles mehr, die gesamte Gesellschaft. Nur einsehen will das keiner. Damit das alles nicht so offensichtlich wird, bekommen wir "Subventionen" für die wir von allen an den Pranger gestellt und beschimpft werden.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon jochen53 » Di Mai 17, 2011 7:18

Ich frage mich immer wie sich diese Importe ohne Subventionen rechnen können. Da kommt ja immerhin noch die Fracht für Kühlcontainer hinzu. Die Verbraucher und Markthändler haben nichts von den niedrigen Preisen, die Differenz landet in den Taschen der Importeure und Großhändler. Der Preisdruck für die lokalen Erzeuger entsteht durch die veringerte Nachfrage an lokal hergestellten Fleisch.

In Afrika mit den Hühnerfleischimporten ist der Fall anders gelagert. Dort sind die lokalen Produkte extrem teuer, bei Hähnchenfleisch sind die Herstellungskosten mehr als doppelt so hoch wie in Europa. Hinzu kommt dass die westlichen Verbraucher hauptsächlich Brustfleisch nachfragen, exportiert werden die unverkäuflichen anderen Teile wie Schenkel und Flügel. Das funktioniert in der Tat ohne Subventionen.

Aber beim Schweinefleisch-Export in Schwellenländern mit ähnlichen Produktionskosten? Ich vermute mal das hat etwas mit der Entsorgung von Überschüssen zu tun und am Ende bezahlt der westliche Steuerzahler die Differenz zu den Herstellungskosten.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Kreuzschiene » Di Mai 17, 2011 9:50

Alles in allem ist die derzeitige Situation doch recht unbefriedigend. Es scheint, als komme nach der Dioxin-Delle Anfang des Jahres nun erneut ein herber Rückschlag auf die Schweinebauern zu. Jetzt, wo gerade mal ein halbwegs akzeptables Preisniveau erreicht wurde. Da jahreszeitlich bedingt langsam beim einen oder anderen das Futter knapper wird, und noch unklar ist, was die Ernte heuer überhaupt einbringt, wage ich nun folgendes Szenario zu prognostizieren:
Schlachtschweinepreise fallen auch diese Woche. PLH will noch ein Stück vom Kuchen und wirft noch mehr Fleisch auf den Markt, was den Angebotsdruck weiter erhöht. Mäster wollen im fallenden Markt ebenfalls möglichst schnell möglichst viele Tiere loswerden, weil länger Füttern und dann weniger fürs Schwein bekommen den wenigsten Spaß machen wird. Also noch mehr Angebot bei ohnehin schon zu großem Solchen. Grillfreude kommt derzeit beim Durchschnittsdeutschen bei Durchschnittstemperaturen von morgens 5°C bis Mittags 12°C auch nicht wirklich auf. Also ist mit zurückhaltender Nachfrage zu rechnen...
Abschließend meine Gesamtbewertung: Schlachtschweinepreis in KW 21: 1,47-1,40
Ferkelpreise werden massiv in den Keller gedrückt, da Vermarktung nur unter großen Preiszugeständnissen überhaupt noch möglich ist.
Mastkapazitäten bleiben zunehmend ungenutzt, spätestens mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres...
Hauptleidtragende kurzfristig: Mäster und Ferkelerzeuger.
Hauptleidtragende mittel- bis langfristig: Ferkelerzeuger. Mit Hinblick auf 2013 und der damit verbundenen nötigen Investitionen für manchen Ferkelerzeuger ein Grund mehr, das Handtuch zu werfen. Dann lieber Feldbau im Nebenerwerb, oder besser noch: Verpachten an einen verrückten Biogasler für 1100€/ha incl. Inflationsausgleich und nebenbei in die Arbeit gehen. Das Wochenende und den Urlaub mit Frau(en) und Kind(ern) genießen, und den Herrgott einen guten Mann sein lassen.
Mann, kotzt mich diese Sch... an. Die Arbeit als Bauer macht ja Spaß, aber wenn es zum teuren Hobby bei vollem unternehmerischen Risiko verkommt, hört der Spaß irgendwann mal auf.
So, das musste jetzt mal raus, und blöderweise geht es mir dadurch kein Stück besser. Wenigstens haben wir mittlerweilen sagenhafte 8mm Regen abbekommen, jetzt kann das Getreide wenigstens mal richtig schön krank werden, wenn schon kaum was in den Boden gesickert ist... Der Nachbar hat im Februar Rindergülle auf Weizen gefahren. Da sieht man heute noch die Gülle zwischen den immer spärlicher werdenden Halmen liegen... Und jetzt kommts: Als Schweinebauer hat man wenigstens den Vorteil, dass die Gülle besser in den Boden geht, da dünnflüssiger. Yippie! Der Tag ist gerettet.

Bin dann mal weg.

Gruß K.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Franzis1 » Di Mai 17, 2011 12:25

Uns geht es gut hier in Westeuropa keiner muss hungern im Supermarkt treffen sich alle Religionen und Vogelfreie,es gibt Stadien die werden nur für ein paar Fussballspiele im Jahr benutzt den rest stehen sie leer und die Hauptakteure verdienen Millionen möchte in meinem Stall auch von 2 Monaten arbeit im Jahr leben können :D .
Mehr Schweine bringen nicht mehr Scheine die Zeiten sind vorbei :(
Viele Schweine-viele Scheine,zu viele Schweine zu wenig Scheine. Der Mensch steht nicht mehr im Mittelpunkt sondern Fledermaus, Saatkrähe der Wolf und der Biber. In D. haben Ökos mehr zu sagen als Angie und die Regierung.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon jochen53 » Di Mai 17, 2011 16:04

Das Problem mit der Überproduktion bzw. Schweinezyklus gibt es ungefähr seit dem Zeitpunkt als Geld eingeführt wurde, also vor tausenden Jahren. Bis heute hat noch niemand (ausser der OPEC :D ) einen Lösungsansatz dafür gefunden. Eine mögliche Strategie besteht darin, in Hochpreisphasen Reserven anzulegen und Investitionen lieber etwas kleiner halten und dafür weniger Bankkredite an der Backe zu haben.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon Meini » Di Mai 17, 2011 16:37

jochen53 hat geschrieben:Ich frage mich immer wie sich diese Importe ohne Subventionen rechnen können. Da kommt ja immerhin noch die Fracht für Kühlcontainer hinzu. Die Verbraucher und Markthändler haben nichts von den niedrigen Preisen, die Differenz landet in den Taschen der Importeure und Großhändler. Der Preisdruck für die lokalen Erzeuger entsteht durch die veringerte Nachfrage an lokal hergestellten Fleisch.

In Afrika mit den Hühnerfleischimporten ist der Fall anders gelagert. Dort sind die lokalen Produkte extrem teuer, bei Hähnchenfleisch sind die Herstellungskosten mehr als doppelt so hoch wie in Europa. Hinzu kommt dass die westlichen Verbraucher hauptsächlich Brustfleisch nachfragen, exportiert werden die unverkäuflichen anderen Teile wie Schenkel und Flügel. Das funktioniert in der Tat ohne Subventionen.

Aber beim Schweinefleisch-Export in Schwellenländern mit ähnlichen Produktionskosten? Ich vermute mal das hat etwas mit der Entsorgung von Überschüssen zu tun und am Ende bezahlt der westliche Steuerzahler die Differenz zu den Herstellungskosten.


Der Preis unterschied beim Transport von Brasilien ins Ruhrgebiet zu dem von MC Pomm ins Ruhrgebiet, beträgt gerade mal 7 cent :(
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon luket » Di Mai 17, 2011 17:31

Hier auf den Philippinen gibt es ca. 1,35 €/KG Lebendgewicht bei ähnlichen Futtermittelpreisen wie in Deutschland


Hallo,
Aber das ist doch nen guter Preis. Ich hab das mal grad nachgerechnet und das entspricht einem Preis von 1,69€ netto / kg Schlachtgewicht bei 80% Ausschlachtung.
Ich denke, dass der aktuelle Preis sich schon nach Angebot und Nachfrage richtet und das ist nunmal der Markt. Nur kommt eben jetzt noch verschärfend das Fleisch aus der PLH dazu. Aber wenn ich überlege wie viele in den letzten Jahren gewaltig in die Schweinemast investiert haben und wir so eine Selbstversorgung von über 110% bekommen haben, dann ist klar dass das den Preis drückt.

Und zu dem Argument, dass es den Schweinezyklus schon immer gab:
Mag sein, damit hab ich mich noch nicht beschäftigt, aber früher waren die Preishochs wesentlich länger und höher, vor allem im vergleich zu allen Kosten wie Lohn, Stallbau etc. Es gab Jahre mit 5DM / kg Schlachtgewicht. Mein Großvater hat in den 60er Jahren nen 400er Maststall gebaut und der war im zweiten Jahr abbezahlt. Sowas gibt es heut einfach nicht mehr.

Aber trotz allem, wir machen es alle freiwillig. Es muss sich jeder selbst überlegen ob er dabei bleibt.

MfG
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon jochen53 » Di Mai 17, 2011 17:47

Meini hat geschrieben:Der Preis unterschied beim Transport von Brasilien ins Ruhrgebiet zu dem von MC Pomm ins Ruhrgebiet, beträgt gerade mal 7 cent :(

Wenn der Übersee-Kühltransport inkl. LKW Schlachthof-Hafen sagen wir mal 20 Cent kostet und der Importeur nur 1,10 €/KG für das Schweinefleisch zahlt, was bleibt dann beim Erzeuger? Da kommen ja noch die Kosten für die Schlachtung hinzu. Also reden wir hier über höchstens 80 cent/kg. Wie rechnet sich das ohne Subvention?

Hinzu kommt, dass die Entwicklungsländer keine Importzölle auf die Agrarimporte erheben dürfen, weil sonst IWF und Weltbank den Kredithahn abdrehen. Hinzu kommt dass die armen Länder kein Geld haben um ihre eigene Landwirtschaft zu subventionieren. Das ist so ähnlich als wenn die FIFA eine neue Regel beschließen würde, wonach Mannschaften aus armen Ländern bei der WM ohne Torwart spielen müssen.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon jochen53 » Di Mai 17, 2011 18:32

luket hat geschrieben:Hallo,
Aber das ist doch nen guter Preis. Ich hab das mal grad nachgerechnet und das entspricht einem Preis von 1,69€ netto / kg Schlachtgewicht bei 80% Ausschlachtung.

Na ja, ich habe ja nicht gesagt das dieser Preis schlecht ist. Im Nachbarthread diskutieren wir darüber, wie man unter den tropischen Bedingungen die Produktionskosten senken und die Fleischqualität erhöhen kann. Das ist m.M. nach der beste Schutz vor den Billigimporten. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Vor allem wenn man die Futtermittel zum großen Teil selber produzieren kann, Stichwort 3 Ernten im Jahr.

Das Problem mit dem Preisverfall durch Überkapazitäten sowie selbstmörderische Subventions-Orgien gibt es in allen Wirtschaftsbereichen. Ein krasser Fall ist die Textilindustrie: Erst haben die Chinesen mit ihren Dumpingpreis-Exporten die lokalen Industrien in den Entwicklungsländern plattgemacht. Jeder Heng und Chan konnte in China eine Textilfabrik aufmachen, mit staatlichen Krediten die praktisch nicht zurückbezahlt werden brauchten. Dazu keine Arbeitsgesetze, dafür aber ein manipulierter Wechselkurs und obendrauf noch direkte Exportsubventionen.

Als die Chinesen mit der Dritten Welt fertig waren ruinierten sie die Textilindustrie der Industrieländer mit der selben Methode. Alle waren völlig besoffen vom Wachstumsrausch, das war für die chinesischen Produzenten so gut wie Geld drucken. Die dachten dann, dass es ewig so weitergehen wird und investierten wie die Bekloppten in neue Fabriken.

Bis zu dem Punkt, als die ausländische Konkurrenz fast komplett ausgeschaltet war. Plötzlich lief der Absatz nur noch über den Preis, ein ruinöser Wettbewerb der Chinamänner untereinander setzte ein. Gleichzeitig merkte die Regierung das diese Subventionen langsam unfinanzierbar werden, keine wirkliche Wertschöpfung stattfindet und gleichzeitig Arbeiteraufstände drohten. Also wurden Subventionen gekürzt, Arbeitsgesetze eingeführt, Kreditrückzahlungen eingefordert usw.

Tja, und nun stehen die oberschlauen Chinesen dumm da mit ihren Überkapazitäten und völlig maroden Banken. Einzig der gigantische Binnenmarkt und die Vertuschung der wahren Finanzlage verhindern (noch) die Explosion des Pulverfasses.

Ich fürchte eine ähnliche Entwicklung im Agrarbereich der Industrieländer. Was passiert, wenn die Subventionen unfinanzierbar werden? Wer geht zuerst über den Jordan, die Großen oder die Kleinen? Wir sollten uns mit der Erkenntnis auseinandersetzen dass es in einer begrenzten Welt kein unbegrenztes Wachstum geben kann.
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Re: Schlachtschweinepreis fällt um 13 ct

Beitragvon KY-125 » Di Mai 17, 2011 18:59

Habe gerade mit einen Händler gesprochen, er geht von einen ganzen leichen Minus aus!
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