Die Ferkel werden tatsächlich irgendwann zum Problem.
Ist ja nicht so, dass überall massig sauenstaelle gebaut werden.
In Holland sind viele Betriebe in einem desolaten Zustand mit extrem hoher Verschuldung. Also oft 2000€ pro Sauenplatz bei alten staellen.
Die Nachfolge ist extrem schwierig da das heute kaum noch jemand machen will und viele Betriebsleiter deutlich über 50 sind.

Dazu halt Höhe Auflagen die die Kosten treiben und nicht zuletzt in vielen Regionen explodierende Löhne.
Hier im Weser Ems Gebiet werden für einfache Helfertätigkeiten 14-15€ in der Industrie gezahlt. Da kann sich jeder denken was man auf dem Markt dann noch an Leute bekommt.

Ferkel werden in den nächsten Jahren auf jedenfalls sehr schnell weniger. Zumal die Leistungen auch kaum noch steigen.
Die Frage ist nur ob auch schnell genug die Mastplätze wegfallen.

werden ferkel knapp, werden sie teurer und kommen dann z.b. aus spanien.

Schweine sind genug vorhanden in der EU und die Schlachthöfe bekommen mit Aufgeldern die fehlenden Mengen. Oder Sie lassen Schlachttage ausfallen. Und im LEH kann der Preis fürs Schwein nicht steigen denn sonst wird mehr Geflügel gekauft.
Un in D gibts einfach noch zuviele Mäster, die die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben.

Der Weg aus Spanien ist einfach zu weit um nennenswerte Mengen rüberzubringen.
Von Zeit zu Zeit ist es aktuell ja sogar noch so, dass Holländer was nach Spanien liefern.
Das mag da ja gehen bei im Schnitt einem deutlich höheren Preisniveau in spanien. Aber anders herum bestimmt nicht zumal da unten eh jedes Ferkel gebraucht und gemästet wird.

Und zuviele Mastplätze sind in Deutschland auch nicht mehr vorhanden. Das wird nur immer behauptet....

Ferkel nun in 0.50€ Schritten weiter hoch. Mäster legen nun 60€ je Ferkel auf den Tisch. Futter dürfte bei 70€ bis 75€ liegen. Plus sonstigen Kosten landet man etwa bei 150€ Gestehungskosten für ein 120 kg Schwein. Und dies bei landwirtschaftlicher Mast brutto brutto. Gewerblich deutlich schlechter.

Wenn man also weiter in Deutschland Schweine mästen will, müsste der Preis 30 - 40 Cent steigen. Weil aber die Ferkelpreise mit steigen würden, braucht man 50 Cent mehr. Bei dem Preisniveau bricht aber der Export aus Deutschland zusammen was wieder Druck erzeugt der vom LEH ausgenutzt wird. Blöde Sache...

Alternative 1: Stallbrache

Alternative 2: Bioschweine für 375€ verticken. Futterkosten ? Ferkel 150€

Es bleibt spannend...

…..dann sollen die Wildschweine mal über Nacht 60km östlich wandern,
....und dann sollte Deutschland sich mal in Sachen Preisgestaltung ein Beispiel an Polen nehmen!

Wovon träumst du nachts?
Die Schweine fallen dann auf 75 bis 80ct je kg, und die Schlachter machen sich die (momentan noch) leeren Kühlhäuser voll bis unters Dach...

Mittwoch gehts hoch? Von 5-7+ habe ich gehört!

Na da bin ich mal gespannt, ich glaube erst wenn der Fasching kommt, gehts mal 5 Cent hoch, aber nicht auf dauer

Zugmaul hat geschrieben:Alternative 1: Stallbrache

Alternative 2: Bioschweine für 375€ verticken. Futterkosten ? Ferkel 150€

Es bleibt spannend...

alternative 3: mit börse und aktien beschäftigen

Alternative 3 kommt mir irgendwie bekannt vor.

Als Nischenbetätigung sicherlich eine Alternative.

Allerdings erinnere ich mich gerne an den ersten Börsencrash, denn genau kurz vor diesem Ereignis
haben mich immer wieder Bekannte damit konfrontiert, dass Arbeiten out ist und nur noch mit Spekulation
an der Börse Geld verdient werden kann.
Nach dem Crash suchten sie teilweise Zusatzjobs oder fingen erst wieder richtig zum Arbeiten an.

Es gibt in jedem landwirtschaftlichen Bereich einen harten Konkurrenzkampf. Das ist nunmal so wenn es einen Weltmarkt gibt.
Richtiges geld wird eigentlich immer nur verdient, wenn was neues aufkommt und der Verbraucher den Mehrwert bezahlt. Siehe zb bioeier wo ordentliche gewinne gemacht werden. Da ist es aber auch relativ einfach da 100% des Produktes vermarktet werden können und der Verbraucher relativ kleine Einheiten kauft mit geringem Aufpreis.
Beim Schweinefleisch sind die Aufschläge aber viel höher da zum einen nicht das ganze schwein als Bio verkauft werden kann und zudem die Logistik und Zerlegung richtig teuer ist. Zudem ist die Produktion komplexer.

Aber es gibt ja auch Mittelwege. In bayern werden mitlerweile sehr viele Strohställe für Schweine gebaut mit festen Abnahmeverträgen von bis zu 2,20€.
Das sind dann regionale nieschen die geld einbringen.

Für den Rest von uns heisst es aber weiterhin produzieren oder aufhören. Das geht dann nur wenn man die Kosten radikal im Griff hat und sehr gute Leistungen fährt.

Aber die Nieschen sind oft sehr klein.
Das Edeka Hofglück Programm macht derzeit 25.000 Schweine im Jahr.
Das sind ja nur 500 pro Woche. Ich kenne einige Familienbetriebe, die 500 Ferkel pro Woche verkaufen.

Ist das die Zukunft? Für jeden Betrieb ein eigenens Programm?

Das gibt doch den nächsten Skandal: Im selben Schlachthof werden konvi, Strohschweine, Langschwanz, Bio und Tierwohl geschlachtet.

Naja.....8 Cent werden da morgen wohl nicht bei rumkommen, um den normalen Abstand wieder herzustellen. Aber der europäische Markt braucht mal einen kräftigen Ruck!

So wie sonst bei sinkenden Preise sollte jeder mal versuchen ne woche zu schieben