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Stallhaltung von Kühen

Dieses Forum soll Verbrauchern die Möglichkeit geben, auf Fragen zur Landwirtschaft eine Antwort zu bekommen.
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67 Beiträge • Seite 1 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fussl » Mi Jun 09, 2010 22:25

Hallo erst einmal!

Toll das ich hier mal ungeniert fragen darf!
Ich hoffe ich finde bei euch ehrliche und informative Antworten!
Bitte seht das nicht als Provokation, ich möchte das wirklich nur wissen!

meine Frage: Aus welchem Grund werden Kühe ausschließlich in einem Stall gehalten, wenn ringsum weit und breit Wiesen sind?

Fussl
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon nasenwurzelsepp » Mi Jun 09, 2010 23:33

Wer ungeniert fragt, bekommt ne ungenierte Antwort :lol:

Weil Kühe, die sich - bei gleicher Nahrungszufuhr wie Aktivere - weniger bewegen, mehr Milch produzieren.
Am besten wärs, die Kuh läge den ganzen Tag. Aber so weit ist man noch nicht.
Gleich verhält es sich bei der Fleischproduktion.

Die Energie, die durch "unnötige" Bewegung verzehrt wird, soll halt in die Produktion des jeweils gewünschten tierischen Produkts gesteckt werden. Denn Futter=Geld.
Es wird also versucht, mit möglichst geringen Kosten/geringem Aufwand ein Maximum an Gewinn/Ertag zu erwirtschaften. Sowas nenn man Effizienz und ist eigentlich überall in der Markwirtschaft so üblich.

Und dann kommen Leute, die sagen: Aber sowas kann man doch mit Tieren nicht machen, einsperren, mästen und so.
Darauf der Bauer: Ihr kaufts, also wollt ihrs so. Würdet ihr nur die Hälfte an Fleisch fressen und für euren Liter Milch nen fairen Preis bezahlen, dann würd ich auch anders produzieren können. Ich könnte dann auch einen meiner Arbeit angemessenen Lohn verdienen und hätte vllt auch mal irgendwann ein wenig Freizeit.
Also, was wollt ihr? Billiges Essen oder Kühe auf ner idyllischen Weide?

Da aber Ottonormalverbraucher immer billiger Einkaufen will und die großen Discounter auch diesen Kurs fahren, ist der Weg vorherbestimmt. Keine saftig grüne Wiese für die Kuh! Vergorenes Gras ist angesagt.

Ist ja schon bezeichnend, dass im EU-Land mit dem höchsten durchschnittlichen Nettoeinkommen die dazu verhältnismäßig geringsten Nahrungsmittelpreise zu finden sind.

Für den Liter Super 1,50 zahlen, damit sinnlos in der Gegend rumballern, aber an dem bisschen Milch, das man trinkt noch den letzten Cent sparen.

n8
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fussl » Do Jun 10, 2010 0:38

Danke für die schnelle Antwort!

Ist der Unterschied zwischen dem Ertrag von Stall- und Weidehaltung wirklich so ausschlaggebend? Die Mehrkosten für Zäune und der höhere Aufwand sind mir natürlich klar (hab als Kind auf Nachbars Hof auch Kühe eintreiben helfen dürfen :) ). Aber von wie viel mehr oder weniger sprechen wir hier? (Ungefähr, oder wo kann ich mich da schlau machen?)

Ich muss dir aber absolut Recht geben, die allermeisten "Konsumenten" interessiert es nicht die Bohne wo ihre Lebensmittel herkommen (z.B. Argentinien) oder unter welchen umständen ihr Fleisch/Käse/Milch ectr. auf ihrem Tisch landet.

Perfekt kann man es sowieso nicht machen, aber man kann sich ein bisschen mühe geben und dass
nicht nur für die Tiere, sonder z.B. auch für das Landschaftsbild und die regionalen Versorger.

Ich habe aber ehrlich gesagt auch ein blödes Gefühl, wenn ich an einem Stall mit Anbindehaltung vorbeikomme, auf dem ein Schild mit " faire Preise...." klebt. :(
Meiner Meinung nach nur faire Preise, für Faire Haltungbedingungen.

Was ich auch als erschreckend empfinde ist, dass z.B die Menschen die im Supermarkt ihr Fleisch einkaufen gar nicht mehr realisieren, dass das vorher ein lebendes, fühlendes Wesen war.
Ich fände es auch mal ganz toll, wenn jeder der Fleisch essen möchte, auch dazu im stande sein müsste seinen Fleischspender zu töten!
Ich esse Fleisch (Bio aus meiner Region) und habe bei einem Metzger gearbeitet, ich weiß also wovon ich rede. 8)

Aber jetzt werde ich etwas zu extremistisch, ich weiß schon...
Und deswegen höre ich jetzt auch auf. n8

P.s.. ich würde mich aber auf jedem Fall freuen, hier weiterhin mit "Menschen vom Fach" diskutieren zu können und hin und wieder mal ein paar blöde Fragen zu stellen...

LG Fussl
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon SHierling » Do Jun 10, 2010 9:12

Also "weniger Fleisch essen" ist natürlich völliger Schwachsinn. MEHR Fleisch essen , dann gibt es mehr Billig-Mutterkuhhaltung (reine FLeischproduktion), also mehr Kühe mit niedlichen Kälbern auf der Weide. :twisted:

Und beim Stall muß man halt unterscheiden, wie Du selber auch schon schreibst: Klar, Stallhaltung mit Anbindung gehört verboten, das ist nicht nur nicht tiergerecht, sondern auch noch die teuerste Haltungsform mit am meisten Arbeit je Tier, erhält sich nur oft noch durch besondere Fördermittel, und natürlich dadurch, daß sich bei bestimmten Käuferschichten die Milch aus "kleinen Betrieben" besser verkauft (zB Weihenstephan hat nahezu ausschließlich Milch aus Anbindehaltung), Der Käufer weiß ja nicht, daß sich ein Laufstall inkl. Melkstand oder AMS erst ab ca 60 - 80 Kühen wirklich rechnet. Und das bißchen Sommerweide, was solche armen Viecher abbekommen, taugt auch nur als Werbung, den Kühen selber nutzt es nichts, die stehen die Hälfte ihres Lebens schlimmer als Legehennen (die konnten sich wenigstens umdrehen in ihren Käfigen) Gibts aber eigentlich auch bloß noch in Süddeutschland in nennenswerter Anzahl, hier im Norden sind die Betriebe größer, da kenn ich in meiner Umgebung seit über 20 Jahren schon keinen einzigen Anbindestall mehr.

Beim Laufstall mit und ohne Weidegang kommt es dann auf den einzelnen Betrieb an, auf die Leistung, die Einrichtung, die Lage der Weiden (arrondiert oder nicht) - da ist Weidegang nicht mal unbedingt ein Vorteil für die Kühe.

zB Futter: Eine gute Milchkuh braucht ja mehr als Gras, um Milch zu geben, und das Kraftfutter verdaut sich um so besser, in je mehr kleinen Portionen es über den Tag verteilt gefressen wird. Vielleicht hast Du schon mal Kühe mit "Halsbändern" gesehen, auf denen Nummern stehen: das sind Transponder, in denen ein Sender ist, der den Kühen am Kraftfutter-Automaten jeweils Portionsweise über den Tag verteilt ihr Futter gibt. SOlche Automaten kann man aber nicht auf die Weide stellen. Bei ständigem Weidegang ist man auf zweimalige Fütterung angewiesen - sozusagen "Vollstopfen für den Rest der Zeit", das verursacht jedes mal einen erheblichen pH-Abfall im Pansen, und tut den Tieren nicht wirklich gut. Bei Weidegang nur tagsüber können sie dann wenigstens nachts verteilt fressen.

zB Melken: Das selbe wie beim Füttern gilt für Laufställe mit AMS: ein Roboter melkt die Kühe rund um die Uhr "nach Bedarf" - wie ein Kalb, manche Kühe gehen 7x am Tag (und in der Nacht) zum Melken. Das geht natürlich auch nicht auf der Weide.

zB Wohlbefinden: Kühe haben leicht mal Hitzestreß, gerade in den großen Grünlandgebieten gibts nicht überall Bäume oder Unterstände - im Wahlversuch Stall / Weide gehen gerade im Hochsommer längst nicht alle Kühe freiwillig nach draußen, wenn ihnen drinnen Liegeboxen im Schatten zur Verfügung stehen.

zB Parasiten: etliche Parasiten (zB Leberegel, Dasselfliegen, zT auch Gnitzen / Blauzungenkrankheit) lassen sich im Stall leichter kontrollieren, weil da das Wasser jederzeit sauber ist (auf den Weiden gibt es oft Tränke aus Gräben) und keine Reservoirs (Pfützen etc) für Mückenlarven vorhanden sind.

Klar ist "Bewegung an frischer Luft" ein Vorteil für Rinder, aber wenn Du Dir mal moderne Laufställe mit angrenzender Auslauf-Fläche anschaust, da ist nicht mehr unbedingt und in jedem Fall zu sagen, daß es den Tieren "auf der Weide" wirklich besser ginge.


Was die Kosten angeht, kommt das ganze sehr auf den einzelnen Betrieb an, das kann man kaum pauschal berechnen. Für einen Betrieb mit lauter kleinen Flächen sieht das anders aus als für einen mit großen Schlägen, für jemand, der sein Futter per LU werben läßt anders als für jemand, der sein Stroh selber presst, hängt auch von der Größe des Betriebes ab und den vorhandenen AK, wieviel Arbeit je Kuh sich noch rechnet und wann man lieber in der Zeit etwas anderes tut.

Und nicht zu vergessen: SOLCHE Argumente gibts natürlich auch noch ^^
http://www.agrarheute.com/?redid=336219


Mich würde mal interessieren, wieviel Du über RInder weißt, und woher, und warum Du sozusagen "pauschal" davon ausgehst, daß Weide immer am besten sei?
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fussl » Do Jun 10, 2010 19:50

@SHierling: Danke für die vielen Fakten!

Ich bin nur ein Laie. Aber ich war eben sehr verwundert, als ich von meinem alten Wohnsitz in direkter Nachbarschaft mit einem Landwirt der all seinen Milch- und Jungrinden Weidegang gewährt hat(wie die meisten anderen im Dorf auch), in ein Dorf gekommen bin, in dem es nur Höfe (davon 4 keine 400m von mir entfernt) mit ausschließlicher Stall oder Anbindehaltung gibt, ohne jeden Freigang. Bei zweien sind eigene, große Weiden direkt am Stall.

Einen der modernen Ställe habe ich mir erst vor zwei Wochen angesehen und war angenehm überrascht!
Besonders von der automatischen Hintern-Bürst-Anlage :lol:

Zum Thema pauschal:
Mich interesiert es eben einfach wie die Dinge sich verhalten und man hört immer alles Mögliche, nur meistens nicht die Wahrheit. Deswegen versuche ich eben viele verlässliche Informationen zu bekommen und mir dann so gut es eben geht, meine eigene Meinung zu bilden.
Dabei hast du mir auf jeden fall schon mal geholfen :wink:

Meine Zweifel an reiner Stallhaltung kommen daher, dass ich ganz einfach große Achtung vor Tieren habe und mir die Vorstellung von Rindern, die nie über eine Wiese gelaufen sind und Luftsprünge gemacht haben einfach nicht als Artgerecht erscheinen will. Ich habe viele Rinder in Weidehaltung(und einige in Stallhaltung) beobachten können und bin mir aufgrund meiner Erfahrungen mit anderen Tieren (Pferde, Hunde, Ziegen, Eseln, Katzen, Vögeln.....)ziemlich sicher, das es den Rindern trotz vieler Nachteile ohne Weidehaltung schlechter geht.
Leider kannst ja weder du noch ich nachfragen, so dass wir leider wieder im Land der spekulation angekommen sind. :?
Ich gehe auch nicht davon aus, dass es den Rindern immer am besten auf die Weiden gefällt.
Aber ich finde die Wahl sollten sie schon haben.

Ich muss zu dem ganzen Thema noch sagen, dass ich es verstehe wenn jemand darüber anders denk. Aber ich bin einfach ein Mensch mit (manchmal leider) extrem ausgeprägten Moral- und Ethikvorstellungen die ich nicht nach belieben an und ausschalten kann. Also versuche ich mich so gut es geht durchs Leben zu schlagen und so objektiv wie möglich zu bleiben und zu urteilen.

:roll: Jetzt wird es doch wieder zu abgehoben...sorry, kann einfach nicht anders


LG Fussl
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon SHierling » Do Jun 10, 2010 20:17

Leider kannst ja weder du noch ich nachfragen, so dass wir leider wieder im Land der spekulation angekommen sind. :?

Nein, das stimmt ja nun so nicht. Spekulieren tun nur die Bambi-Syndromer und andere abgedrehte und entfremdete Leute, zB solche., die gegen Tierversuche sind.

Normale Tierhalter können ihre Tiere durchaus "fragen", zum Beispiel eben mit Wahlversuchen. Solche Tierversuche werden zu allen möglichen Themen seit über 100 Jahren gemacht, egal ob Fütterungsversuche, Versuche zur Tierhaltung, zum Verhalten, zur Stalleinrichtung , zu verschiedenen Böden. Es gibt Versuche im Stall, auf der Weide, mit Licht, mit Temperatur, Portionsgröße beim Füttern, es gibt Kühe, die mit Schrittzählern herumlaufen und solche mit einem Loch im Pansen, aus dem man Proben nehmen kann (die leben btw am längsten, weil sie am teuersten sind). Es gibt nur wenig, was in der Nutztierhaltung noch nicht untersucht wurde, und solche Sachen wie "Kuhkomfort" entstehen nicht, weil man sich die ausdenkt, sondern weil man die Tiere "gefragt" hat, was ihnen am besten gefällt.

Eine Milchkuh ist nun mal kein Hund und keine Katze, sondern ein Nutztier, das dafür, daß es enorme Leistungen bringt (für die es gezüchtet wurde), auch enorme Ansprüche an seine Umgebung stellt. Das ist nicht zu vergleichen mit irgendwelchen Wildrindern, nicht mit Mutterkühen, und erst recht nicht mit Tieren, die ausschließlich als Spielzeuge gehalten werden.

Wenn Du Kühe auf der Weide haben willst - siehe oben: nimm Mutterkühe oder Wildrinder (und die sind auch nicht begeistert vom rumstehen in der Sonne), aber bitte nicht einfach alle "Rinder" über einen Kamm scheren!

Ich würde mich freuen, wenn Du meine Frage beantworten könntest: WARUM gehst Du davon aus, daß es einem Rind auf der Weide "am besten gefällt"? Erst recht wenn Du, wie Du ja selber sagst, noch nie eine Kuh "gefragt" hast - wie kommst Du denn dann zu Deiner Ansicht?


Oder anders ausgedrückt: für mich ist es "Achtung vor dem Tier", wenn ich es so gut wie möglich kenne, so viel wie möglich darüber weiß, und eben deswegen auch seine Bedürfnisse in Sachen Fütterung, Haltung, Melken, Gesundheit etc so gut wie nur möglich erfüllen kann. Und das hat bei Milchkühen, die 10.000l Milch im Jahr geben, mit "einfach auf die Wiese stellen" nicht viel zu tun.
Wenn es für Dich "Achtung vor dem Tier" ist, wenn es auf der Wiese steht, mußt Du das ja auch irgendwie begründen können?
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon hans g » Fr Jun 11, 2010 7:43

schimmel hat geschrieben:....ääääähhh, und von Oktober bis Mai laufen die auch draußen? :shock:
Verhungern die da nicht?

.... DIE überwintern doch auf MALLE....
hans g
 
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon SHierling » Fr Jun 11, 2010 10:19

Noch ein paar PS:
Fussl hat geschrieben:Ist der Unterschied zwischen dem Ertrag von Stall- und Weidehaltung wirklich so ausschlaggebend? Die Mehrkosten für Zäune und der höhere Aufwand sind mir natürlich klar (hab als Kind auf Nachbars Hof auch Kühe eintreiben helfen dürfen :) ). Aber von wie viel mehr oder weniger sprechen wir hier? (Ungefähr, oder wo kann ich mich da schlau machen?)

Hier kannst Du mal erkunden, welche Berechnungen außer "Zaunbau" noch zu beachten sind.
http://www.riswick.de/pdf/versuchsergeb ... ersuch.pdf
http://www.tll.de/ainfo/pdf/mikg0808.pdf

Hier mal eine Zusammenfassung aus Österreich - da schlägt natürlich der Faktor Tierschutz und Tierverhalten ganz anders zu, weil es immer noch überwiegend Anbindeställe gibt. http://www.bartussek.at/pdf/weidehaltung.pdf

Wie gesagt, es kommt überwiegend auf den einzelnen Betrieb an, wie sich die Faktoren zusammenrechnen und ob sich Weidegang / Auslauf integrieren läßt oder nicht. In Gegenden mit überwiegend kleinen Betrieben und Anbindehaltung ist es erstmal nötig, dafür zu sorgen, daß die Tiere sich überhaupt irgendwie artgerecht verhalten können - das rechnet und argumentiert sich ganz anders als bei den großen Laufstallbetrieben, bei denen es für das Verhalten der RInder keinen großen Unterschied mehr macht, ob das Tor vom Auslauf zur Weide nun grade auf oder zu ist.

Perfekt kann man es sowieso nicht machen, aber man kann sich ein bisschen mühe geben und dass
nicht nur für die Tiere, sonder z.B. auch für das Landschaftsbild und die regionalen Versorger.

Also wenn wir hier je dahinkommen, unsere heutigen Milchkühe wegen "des Landschaftsbildes" nach draußen zu jagen (sowas gibt es tatsächlich in den Bergregionen schon, da werden so eine Art Ausstellungsbauern extra dafür bezahlt, daß sie wirtschaften wie vor 50 und 100 Jahren, ohne Tierschutz UND ohne Einkommen, nur für die Bambi-Touristen), dann ist es echt zu spät für gesunde Lebensmittel, dann können wir uns auch gleich alle mit "Alpenmilch" verarschen lassen..
Dann muß man sich eben "ein bißchen Mühe geben" und als Verbraucher endlich mal die Grundlagen der Tierhaltung wieder lernen, bevor man sein Maul aufreißt und solche Forderungen stellt. Und wenn wir dann wieder nur noch niedrigleistende Niedlichkühe halten (über den Daumen gepeilt: Halbe Leistung = 2x so viele Kühe = doppelter Flächenanspruch = mehr als 2facher Preis + doppelt so viele Umweltprobleme und -kosten, googlest Du zB mal "Low-Input"), dann ist das alles kein Problem. Solange der durchschnittliche Verbraucher aber eine Milchkuh nicht von einer Mutterkuh und eine Wiese nicht von einer Weide unterscheiden kann (wenn grade keine Kühe draufstehen), sehe ich gar keine Möglichkeit, sich da nach der Forderung von Laien zu richten. Die Kuh sollte ja wohl mehr wert sein als der, der sie beim vorbeifahren angucken will!

Ich habe aber ehrlich gesagt auch ein blödes Gefühl, wenn ich an einem Stall mit Anbindehaltung vorbeikomme, auf dem ein Schild mit " faire Preise...." klebt. :( Meiner Meinung nach nur faire Preise, für Faire Haltungbedingungen.
Sehe ich auch so, sehen die meisten Bauern so. Was "Faire Milch" angeht, mußt Du mit dem BDM diskutieren - das ist ein spezieller Verein für solche Aktionen.


Ich fände es auch mal ganz toll, wenn jeder der Fleisch essen möchte, auch dazu im stande sein müsste seinen Fleischspender zu töten!Ich esse Fleisch (Bio aus meiner Region) und habe bei einem Metzger gearbeitet, ich weiß also wovon ich rede. 8)
Nee, das glaube ich nicht, daß Du das weißt. Die Leute, die solche Ansichten haben, sind zB dann Hobbyhalter, die völlig ohne jede Sachkunde, ohne Erlaubnis und mit erheblicher Tierquälerei ihre Hühner, Kaninchen und sogar Schweine "irgendwie zu Tode bringen", weil sie das bei Oma oder Opa mal gesehen haben (als es noch keinen Tischutz gab), und weil sie eben gerade nicht die Arbeit, die Kenntnisse und die Vorteile auf einem Schlachthof anerkennen. Es gibt nicht viel Schlimmers als ungelernte "Selbermacher" in Sachen Tierhaltung, aber beim Schlachten ist so eine EInstellung ganz sicher am schlimmsten für das Tier..
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fussl » Fr Jun 11, 2010 21:34

Hallo SHierling,

nachdem ich mich vorher schon mal in eurem so genanten “Verbraucherforum“ umgeschaut habe, wundert mich die Art deiner Antwort nicht besonders.

SHierling hat geschrieben:bevor man sein Maul aufreißt


aber was solls.

@ nasenwurzelsep, ein auszug aus dem Text von SHierling
Auszug aus dem Text: Milchleistungs- und Fruchtbarkeitsparameter sowie die ökonomischen und ökologischen Auswertungen zeigten keine nennenswerten Differenzen zwischen
den Systemen
(Stall und Weidehaltung)

Soweit ich gelesen habe kostet es fast gleich viel, macht annähernd die gleiche Arbeit und bringt absolut geringfügige Milch-Einbusen mit sich.


SHierling hat geschrieben:Dann muß man sich eben "ein bißchen Mühe geben" und als Verbraucher endlich mal die Grundlagen der Tierhaltung wieder lernen, bevor man sein Maul aufreißt und solche Forderungen stellt


Tja, vielleicht will ich jetzt auch richtig Kohle machen und züchte demnächst Milchkühe die doppelt so viel Milch geben, aber dafür leider blind sind und nicht mehr laufen können?
Nach deiner Logik wäre es ja dann wohl auch artgerecht wenn ich sie in dunkle, enge Löcher sperre oder !?
Die brauchen ja logischerweise dann weder Licht noch Platz..... :twisted:

SHierling hat geschrieben:Nee, das glaube ich nicht, daß Du das weißt. Die Leute, die solche Ansichten haben, sind zB dann Hobbyhalter, die völlig ohne jede Sachkunde, ohne Erlaubnis und mit erheblicher Tierquälerei ihre Hühner, Kaninchen und sogar Schweine "irgendwie zu Tode bringen", weil sie das bei Oma oder Opa mal gesehen haben (als es noch keinen Tischutz gab), und weil sie eben gerade nicht die Arbeit, die Kenntnisse und die Vorteile auf einem Schlachthof anerkennen. Es gibt nicht viel Schlimmers als ungelernte "Selbermacher" in Sachen Tierhaltung, aber beim Schlachten ist so eine EInstellung ganz sicher am schlimmsten für das Tier..


ICH MEINE NICHT ungelernt oder sonst wie zu tode bringend! (habe ich auch gar nicht gesagt :? )
Ich meine sachkundig! Warum sollte man das nicht lernen können?
Ich fände es nur angemessen wenn die Menschen wieder realisiren würden was Tod und Sterben bedeutet.(nicht nur in Bezug auf ihre Ernährung)

SHierling hat geschrieben:Eine Milchkuh ist nun mal kein Hund und keine Katze, sondern ein Nutztier, das dafür, daß es enorme Leistungen bringt (für die es gezüchtet wurde), auch enorme Ansprüche an seine Umgebung stellt. Das ist nicht zu vergleichen mit irgendwelchen Wildrindern, nicht mit Mutterkühen, und erst recht nicht mit Tieren, die ausschließlich als Spielzeuge gehalten werden.


Aber wie in dem Text beschrieben geht es mit Weidehaltung genauso!
Menschen würden im durchschnitt bestimmt auch länger Leben und mehr Leistung im Job erbringen, wenn sie nicht den unnötigen Risiken von Außenaufenthalten ausgesetzt wären. ( Hautkrebs, Unfälle, Zerrungen beim Sport, Ertrinken.......)
Aber ich weiß ja, das hat ja alles GAR NICHTS miteinander zu tun, weil ja Tiere keine Lebensfreude, Langeweile oder Verzweiflung empfinden können. (besonders Rinder nicht :!: )

Ich würde es niemandem wünschen, sterben zu müssen ohne jemals den Himmel gesehen, oder Regen gespürt zu haben.
Das hat für mich nichts mit "heile Welt spielen" zu tun,sonder das ist meiner Meinung nach einfach so.

LG und macht es gut Fussl

P.s. ich werde mir eure Antworten die nächsten 3-4 Tage noch durchlesen und mich dann Abmelden.
Das hat nichts mit Feigheit zu tun,oder dass ich nicht gern Diskutiere, aber ich weiß das es hier in eurer eingefleischten Gemeinde keinen Boden für objektiven Meinungsaustausch geben wird.
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon SHierling » Fr Jun 11, 2010 22:11

Schon wieder so ein Bambi, das keine Fragen beantworten kann .. komisch, die fangen alle immer am selben Punkt an zu Pöbeln:
genau dann, wenn sie erklären sollen, wie und womit sie IHRE Ansicht und ihre Besserwisserei begründen ... alle Kühe sind gleich, und die Kuh gehört auf eine Wiese, egal ob sie da verhungert oder nicht, egal was 100 Jahre Forschung und Erfahrung sagen, das steht so in deren Pixi-Buch und muß so sein. n8
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Holder A55 » Fr Jun 11, 2010 22:12

@ SHierling:

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, DU hast es mal wieder GESCHAFFT!


@ Fussl: Bleib bitte, du kannst die Beiträge von Mitgliedern in deinem Profil auf "ignorieren" stellen, dann werden sie dir erst nach dem Anklicken eines Links angezeigt :)

Gruß
Henning
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky (1890-1935)


:D seit über 14 Jahren im Landtreff :D
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon nasenwurzelsepp » Sa Jun 12, 2010 6:49

Fussl hat geschrieben:@ nasenwurzelsep, ein auszug aus dem Text von SHierling
Auszug aus dem Text: Milchleistungs- und Fruchtbarkeitsparameter sowie die ökonomischen und ökologischen Auswertungen zeigten keine nennenswerten Differenzen zwischen
den Systemen (Stall und Weidehaltung)


Dann glaub was du willst. Ist vorerst bestimmt besser so. Wenn du so ein Fähnchen im Wind bist, dann folge den Luftströmen!
Oder stelle dich dem bitteren Dämon und schlage ihn mit seinen eigenen Mitteln!
Dann kann er auch umgänglich und friedlich antworten.
Hier haben übrigends wenige Menschen Spaß am totalen Argumentetotschlag.

Und [Bitte keine Realnames], dass Du immer gleich jeden kleinsten Aufstand gegen Deine Allwissenheit auf die gleiche Art und Weise niedermeucheln musst, verdirbt mir die Freude an jedweder weiterer Beteiligung. Wäre ich so verbittert wie Du, legte ich noch einen Zahn zu und etwas mehr Zynismus an den Tag . Das ließe Dich und Deine Beiträge, ungeachtet ihrer fachlichen Qualität und Kompetenz, wenigsten im komischen Sinne erträglicher werden.

Exit:
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fadinger » Sa Jun 12, 2010 9:06

Hallo!

Zurück zum Thema ...
Wenn die Gegebenheiten passen, ist Weidehaltung schon in Ordnung. Sie ist die Haltungsform, die den Bedürfnissen des Rindes ("Weideschritt" beim fressen, "weicher" Auftritt - dadurch gleichmäßigeres Klauenwachstum, ...) am nächsten kommt. Stallhaltung, auch Laufstallhaltung, entspricht diesen Anforderungen nicht!
Auch der negativen Einstellung eines Vorposters zu "Low Input" ist entgegenzusetzen, daß es sehr wohl einen Unterschied macht, ob ich für die menschliche Ernährung unbrauchbares Pflanzenmaterial, welches ohnehin an Ort und Stelle vorhanden ist, mit Hilfe des Rindes "veredle". Oder ob man die Kuh zur Sau macht, indem man Nahrungsmittel auf Kosten des Regenwaldes von irgendwo herkarrt und verfüttert.
Klar, auch die Rasse muß zur Strategie passen. HF und Low Input ist Tierquälerei ...

Gruß F
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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fadinger » Sa Jun 12, 2010 10:04

Hallo!
schimmel hat geschrieben:weil es eben umweltfreundlicher ist die Kühe ganzjährig im Stall zu halten
Umweltfreundlicher als im Feedlot??? Vielleicht ...
schimmel hat geschrieben:Man kann Kühe auch mit heimischen Produkten zu Leistungen von über 10000kg bringen....ist nur etwas teurer.
Und eben weil es teurer ist, ist es unwirschaftlich und wird in der Regel nicht gemacht. Mal von Bio und einigen Markenprogrammen abgesehen.
schimmel hat geschrieben:Willst du absichtlich polarisieren
No na, wer will das hier nicht??? Ist eher die Antwort darauf.

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Re: Stallhaltung von Kühen

Beitragvon Fadinger » Sa Jun 12, 2010 10:59

Hallo!

Im Winter passen die Gegebenheiten nicht, also bleiben die Kühe im Stall.
Anbinden muß ich sie aber nicht ... :wink:
Ist aber trotzdem kein Grund, die Weidehaltung an sich mit fadenscheinigen Argumenten schlechtzureden.

Gruß F
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