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Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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169 Beiträge • Seite 10 von 12 • 1 ... 7, 8, 9, 10, 11, 12
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon T5060 » Sa Dez 25, 2021 0:10

Hier mal Jonathan_agrar https://www.youtube.com/watch?v=0qYURpbbDmQ über Arbeitsgeschwindigkeiten auf großen und kleinen Äckern in Rumänien mit großen und kleinen Bauern und mit großen Traktoren und Eselgespannen. Dann fiel mir heute auf, auf einem Vid der Agrar_Oldisleben - 3.700 ha, Nähe Erfurt, das die sich wegen der Oberflächengestaltung der Flächen oft auch auf 6 m beschränken müssen. Es ist halt in Mitteleuropa nicht überall so wie auf 20 % der Agrarfläche wo man Top-Konturen hat. Mir haben ja jetzt auch in Deutschland auf breiter Basis nun auch eine große Erfahrung seit 20 - 30 Jahren mit Schlaggrößen jenseits der 30 ha und da zeigt sich deutlich das Schlaggrößen von 6 - 8 ha schon erstrebenswert sind, ab der Größe fallen die Arbeitskosten pro ha meist nur noch gering mit steigender Schlaggröße.

In Mutterkuhbetrieben mit Weidehaltung ist das natürlich völlig anders, bei Mähwiesen oft auch. Bei Sonderkulturen sind natürlich plane lange Flächen für die maschinelle Bearbeitung und die Bewässerung top, besonders dann wenn diese BIO sind, da kann man gut gegen die Kontamination von konventionellen Betrieben vorbeugen.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon tyr » Sa Dez 25, 2021 8:10

T5060 hat geschrieben:Hier mal Jonathan_agrar https://www.youtube.com/watch?v=0qYURpbbDmQ über Arbeitsgeschwindigkeiten auf großen und kleinen Äckern in Rumänien mit großen und kleinen Bauern und mit großen Traktoren und Eselgespannen. Dann fiel mir heute auf, auf einem Vid der Agrar_Oldisleben - 3.700 ha, Nähe Erfurt, das die sich wegen der Oberflächengestaltung der Flächen oft auch auf 6 m beschränken müssen. Es ist halt in Mitteleuropa nicht überall so wie auf 20 % der Agrarfläche wo man Top-Konturen hat. Mir haben ja jetzt auch in Deutschland auf breiter Basis nun auch eine große Erfahrung seit 20 - 30 Jahren mit Schlaggrößen jenseits der 30 ha und da zeigt sich deutlich das Schlaggrößen von 6 - 8 ha schon erstrebenswert sind, ab der Größe fallen die Arbeitskosten pro ha meist nur noch gering mit steigender Schlaggröße.

In Mutterkuhbetrieben mit Weidehaltung ist das natürlich völlig anders, bei Mähwiesen oft auch. Bei Sonderkulturen sind natürlich plane lange Flächen für die maschinelle Bearbeitung und die Bewässerung top, besonders dann wenn diese BIO sind, da kann man gut gegen die Kontamination von konventionellen Betrieben vorbeugen.


Was bei Großbetrieben, auch immer unterschätzt wird, sind die Anfahrts- udn Abfahrtskosten, sowie die ganze Logistik, die da dran hängt. Die Kolchose hier z.B. hat teiweise bis 50km Anfahrtswege.
Die haben sich zwar immer mal , meist in alten größeren Gehöften, die sie zum Land mit dazu kaufen mussten, Zwischenlager für Dünger und Spritzmittel eingerichtet, aber die Unterhaltung und Sicherung der Lager ist eben auch nicht umsonst. Am Ende ist es so, wie die wirtschaflichen Berechnungen aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts teigen, als man versuchte, über reformen die (volks)wirtschaftlich sinnvollsten Größen herauszufinden, ab einer bestimmten Größe, die Berechnungen sprechen von Betriebsgrößen von Minimum 20- und max um die 150 bis 200ha, die Kostenvorteile der Größe udn Mechanisierung sich in Luft auflösen, und es gerade in der volkswirtschaftlichen Rechnung zu gegenteiligen Effekten kommt.
Nur wissen wir heute ja alles besser^^
Nimm das Recht weg, was ist der Staat noch anderes als eine große Räuberbande. (Augustino von Hippo, 354 bis 430)
Unbedingter Gehorsam setzt bei den Gehorchenden Unkenntnis voraus.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon gruenkraut » Sa Dez 25, 2021 11:31

Das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs gilt auch Heute noch !
Gruenkraut
https://www.youtube.com/watch?v=VEzfaIIHzbA
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon DWEWT » Sa Dez 25, 2021 12:30

Pauschale Werte für Optimalgrößen gibt es nicht! Hier gibt es sehr wohl noch eine Kostendegression jenseits der 20ha-Schlaggröße. Auch bei den Betrieben orientiert sich das Optimum an den örtlichen Gegebenheiten und an den Unternehmensstrukturen. Ein Vergleich mit der DDR-Landwirtschaft ist Unsinn. Politisch gewollte und gelenkte ldw. Betriebe sind, bei der oft bewiesenen Politikerunfähigkeit, zum Untergang verurteilt. Die optimale Größe privat geführter Betriebe, als Einzelunternehmen oder Gesellschaft organisiert, wird nur durch die Fähigkeiten des Leitungspersonals begrenzt.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon Fendt 308 ci » Sa Dez 25, 2021 13:59

...............Bei Sonderkulturen sind natürlich plane lange Flächen für die maschinelle Bearbeitung und die Bewässerung top, besonders dann wenn diese BIO sind, da kann man gut gegen die Kontamination von konventionellen Betrieben vorbeugen.


Im Obstbau haben wir die Erfahrung gemacht, dass Reihenlängen jenseits von 200 bis 250 m eher kontraproduktiv sind, da bei der Beregnung die Zuleitung der Stränge dann überdimensional groß sein muss und bei der Ernte die Fahrzeiten für den Abtransport der Ware aus der Reihe auch verhältnismäßig hoch sind.
Wir sind hier im Realteilungsgebiet, und Schlaggrößen von 2,5 und 3 ha eher die Ausnahme.
Aber grundsätzlich sind bei Sonderkulturen größere Flächen auch bei konventioneller Bewirtschaftung zwecks Vermeidung von Abdrift von Nachbarn immer von Vorteil, da die freundlichen Discounter bei der Wirkstoffanzahl und Auslastung keinen Spaß verstehen :mrgreen:
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon ChrisB » Sa Dez 25, 2021 13:59

Aber 50 km Anfahrt, wie tyr schreibt,
kann nicht "Wirtschaftlich" sein???
Habe allerdings nur bis 10 km Erfahrung, (3 Jahre).
Da war der Diesel usw. alles noch günstiger :(
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon tyr » Sa Dez 25, 2021 14:23

DWEWT hat geschrieben:Pauschale Werte für Optimalgrößen gibt es nicht! Hier gibt es sehr wohl noch eine Kostendegression jenseits der 20ha-Schlaggröße. Auch bei den Betrieben orientiert sich das Optimum an den örtlichen Gegebenheiten und an den Unternehmensstrukturen. Ein Vergleich mit der DDR-Landwirtschaft ist Unsinn. Politisch gewollte und gelenkte ldw. Betriebe sind, bei der oft bewiesenen Politikerunfähigkeit, zum Untergang verurteilt. Die optimale Größe privat geführter Betriebe, als Einzelunternehmen oder Gesellschaft organisiert, wird nur durch die Fähigkeiten des Leitungspersonals begrenzt.


Ein Wert zwischen 20 und 150ha ist kein Pauschalwert, zumal es auch damals keine Absolutwerte waren, sondern nur eine minimale und maximale Größenordnung angeben wollte. Das Dir persönlich das nicht gefällt, war mir klar, den ostelbischen Junkern, un dem sonstigen Feudaladel gefiehl das seinerzeit auch nicht.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon DWEWT » So Dez 26, 2021 8:20

ChrisB hat geschrieben:Aber 50 km Anfahrt, wie tyr schreibt,
kann nicht "Wirtschaftlich" sein???
Habe allerdings nur bis 10 km Erfahrung, (3 Jahre).
Da war der Diesel usw. alles noch günstiger :(


Früher wurden auf den großen Betrieben eben sogen. Vorwerke errichtet. Damals gab es allerdigns auch noch keine Kraftfahrzeuge und 10km mit dem Gespann dauerten nun mal 2 bis 3 Stunden. In der Ernte war das natürlich nicht möglich. Also verlegte man die Transporte hin zum Hof auf den Winter. Soviel zur historischen innerbetrieblichen Verkehrslage.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon meyenburg1975 » So Dez 26, 2021 9:22

Grünland nur wenn es an unserem liegt, Acker maximalst 5 km.
Alles andere braucht man nicht, wenn die Preise gut sind und sollte man nicht haben wenn sie mies sind.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon strokes » So Dez 26, 2021 10:38

DWEWT hat geschrieben:
ChrisB hat geschrieben:Aber 50 km Anfahrt, wie tyr schreibt,
kann nicht "Wirtschaftlich" sein???
Habe allerdings nur bis 10 km Erfahrung, (3 Jahre).
Da war der Diesel usw. alles noch günstiger :(


Früher wurden auf den großen Betrieben eben sogen. Vorwerke errichtet. Damals gab es allerdigns auch noch keine Kraftfahrzeuge und 10km mit dem Gespann dauerten nun mal 2 bis 3 Stunden. In der Ernte war das natürlich nicht möglich. Also verlegte man die Transporte hin zum Hof auf den Winter. Soviel zur historischen innerbetrieblichen Verkehrslage.


Auf grossbetrieben in CAN oder Russland gängige Praxis mit ihren Rundsilos oder Folienschläuchen im den Prärien.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon tyr » Mo Dez 27, 2021 8:18

DWEWT hat geschrieben:
ChrisB hat geschrieben:Aber 50 km Anfahrt, wie tyr schreibt,
kann nicht "Wirtschaftlich" sein???
Habe allerdings nur bis 10 km Erfahrung, (3 Jahre).
Da war der Diesel usw. alles noch günstiger :(


Früher wurden auf den großen Betrieben eben sogen. Vorwerke errichtet. Damals gab es allerdigns auch noch keine Kraftfahrzeuge und 10km mit dem Gespann dauerten nun mal 2 bis 3 Stunden. In der Ernte war das natürlich nicht möglich. Also verlegte man die Transporte hin zum Hof auf den Winter. Soviel zur historischen innerbetrieblichen Verkehrslage.


Nur waren diese Betriebe auch früher sehr oft nicht wirtschaftlich. deshalb sah sich das Königreich Preußen seinerzeit gezwungen, 1770 die erste landwirtschaftliche Kreditbank, die "Schlesische Landschaft" zu gründen, um gerade die großen Adelsbetriebe vor dem Bankrott zu retten und die Modernisierung mit Krediten zu unterstützen.
Wenn es Dich interesssiert, es gibt da ein schönes Büchlein (Henrichs - Als Landwirt in Schlesien) geschrieben von einem Angestellten der Schlesischen Landschaft, dessen Aufgabe es war, als Berater vor Ort die Insovenz abzuwenden, oder als Verwalter dann das Insolvenzverfahren zu begleiten. Preißen, bzw nach 1871 das Deutsche Reich, versuchte solche Betriebe, ausnahmslos Adelsgüter, entweder zu retten oder, wenn Rettung nicht möglich war, in kleinere Einheiten aufzuteilen und neu zu besetzen, somit auch Neusiedlern, meist zweite, dritte , vierte Bauernsöhne ohne Erbrecht, zu einer Landwirtschaft zu verhelfen.
Es ist also auch historisch nicht so, das Großbetriebe, selbst priviligierte Adelsgüter, wirtschaftlich gearbeitet haben und ohne Unterstützung, damals steuer udn abgabenfreiheit, gewirtschaftet haben.
Oft war es gerade die weiten Wege, die Zertückelung in Teilbetriebe und der Hang, die Übersicht zu verlieren und viele Arbeiten doppelt und dreifach zu machen, sowie die natürliche Gedankenlosigkeit udn die fehlende Eigeninitiative landwirtschaftlicher Angestellter, die zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten. Aber auch der absolute Konservatismus vieler Adligen und deren Verwalter, auf der anderen Seite aber das zu kurzfristige Aufspringen auf kuzlebige Marktsituationen.....
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon Manfred » Do Dez 30, 2021 12:53

Es gibt sie noch, die Heizöl-Kontrollen:
https://www.agrarheute.com/land-leben/l ... off-588871

Wie ist da eigentlich die rechtliche Situation bei Fahrzeugen, die nicht auf öffentlichen Straßen bewegt werden, wie Stapler?
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon julius » Do Dez 30, 2021 17:04

Manfred hat geschrieben:Es gibt sie noch, die Heizöl-Kontrollen:
https://www.agrarheute.com/land-leben/l ... off-588871

Wie ist da eigentlich die rechtliche Situation bei Fahrzeugen, die nicht auf öffentlichen Straßen bewegt werden, wie Stapler?

Nicht öffentliche Straßen betrifft nur die KFZ Steuer.
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon DWEWT » Do Dez 30, 2021 18:25

tyr hat geschrieben:
Nur waren diese Betriebe auch früher sehr oft nicht wirtschaftlich. deshalb sah sich das Königreich Preußen seinerzeit gezwungen, 1770 die erste landwirtschaftliche Kreditbank, die "Schlesische Landschaft" zu gründen, um gerade die großen Adelsbetriebe vor dem Bankrott zu retten und die Modernisierung mit Krediten zu unterstützen.
Wenn es Dich interesssiert, es gibt da ein schönes Büchlein (Henrichs - Als Landwirt in Schlesien) geschrieben von einem Angestellten der Schlesischen Landschaft, dessen Aufgabe es war, als Berater vor Ort die Insovenz abzuwenden, oder als Verwalter dann das Insolvenzverfahren zu begleiten. Preißen, bzw nach 1871 das Deutsche Reich, versuchte solche Betriebe, ausnahmslos Adelsgüter, entweder zu retten oder, wenn Rettung nicht möglich war, in kleinere Einheiten aufzuteilen und neu zu besetzen, somit auch Neusiedlern, meist zweite, dritte , vierte Bauernsöhne ohne Erbrecht, zu einer Landwirtschaft zu verhelfen.
Es ist also auch historisch nicht so, das Großbetriebe, selbst priviligierte Adelsgüter, wirtschaftlich gearbeitet haben und ohne Unterstützung, damals steuer udn abgabenfreiheit, gewirtschaftet haben.
Oft war es gerade die weiten Wege, die Zertückelung in Teilbetriebe und der Hang, die Übersicht zu verlieren und viele Arbeiten doppelt und dreifach zu machen, sowie die natürliche Gedankenlosigkeit udn die fehlende Eigeninitiative landwirtschaftlicher Angestellter, die zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten. Aber auch der absolute Konservatismus vieler Adligen und deren Verwalter, auf der anderen Seite aber das zu kurzfristige Aufspringen auf kuzlebige Marktsituationen.....


Warum nur entstehen in meinerm Kopf, beim Lesen deines Beitrages, immer Parallelen zur DDR? Die hielt sich sogar für fortschrittlich und hatte auch wirtschaftlich versagt!
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Re: Streichung von Agrardiesel und steuerfreien Schleppern

Beitragvon tyr » Do Dez 30, 2021 23:13

DWEWT hat geschrieben:
tyr hat geschrieben:
Nur waren diese Betriebe auch früher sehr oft nicht wirtschaftlich. deshalb sah sich das Königreich Preußen seinerzeit gezwungen, 1770 die erste landwirtschaftliche Kreditbank, die "Schlesische Landschaft" zu gründen, um gerade die großen Adelsbetriebe vor dem Bankrott zu retten und die Modernisierung mit Krediten zu unterstützen.
Wenn es Dich interesssiert, es gibt da ein schönes Büchlein (Henrichs - Als Landwirt in Schlesien) geschrieben von einem Angestellten der Schlesischen Landschaft, dessen Aufgabe es war, als Berater vor Ort die Insovenz abzuwenden, oder als Verwalter dann das Insolvenzverfahren zu begleiten. Preißen, bzw nach 1871 das Deutsche Reich, versuchte solche Betriebe, ausnahmslos Adelsgüter, entweder zu retten oder, wenn Rettung nicht möglich war, in kleinere Einheiten aufzuteilen und neu zu besetzen, somit auch Neusiedlern, meist zweite, dritte , vierte Bauernsöhne ohne Erbrecht, zu einer Landwirtschaft zu verhelfen.
Es ist also auch historisch nicht so, das Großbetriebe, selbst priviligierte Adelsgüter, wirtschaftlich gearbeitet haben und ohne Unterstützung, damals steuer udn abgabenfreiheit, gewirtschaftet haben.
Oft war es gerade die weiten Wege, die Zertückelung in Teilbetriebe und der Hang, die Übersicht zu verlieren und viele Arbeiten doppelt und dreifach zu machen, sowie die natürliche Gedankenlosigkeit udn die fehlende Eigeninitiative landwirtschaftlicher Angestellter, die zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten. Aber auch der absolute Konservatismus vieler Adligen und deren Verwalter, auf der anderen Seite aber das zu kurzfristige Aufspringen auf kuzlebige Marktsituationen.....


Warum nur entstehen in meinerm Kopf, beim Lesen deines Beitrages, immer Parallelen zur DDR? Die hielt sich sogar für fortschrittlich und hatte auch wirtschaftlich versagt!


Wieso DDR. Henrichs berichtet aus dem Zwanzigern bis 45. Das Grundproblem ist deutlich älter...die DDR war nur der Exzess, aber den will die BRD ja unbedingt wiederholen, weil von dem Kommunisten lernen, sei es auch nur, um Fehler zu vermeiden, geht ja nun gar nicht, man weis prinzipell alles besser... :roll:
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