Mal abgesehen von Nährstoffentzugs-Problematik sowie betriebs- und volkswirtschaftlichen Kalkulationen, ist mir als konventionell wirtschaftenden Landwirt nicht klar, wie denn eine typische Fruchtfolge aussieht, die deren Vorstellungen zumindest nahekommt:
- Anbau ausschließlich von lebensmitteltauglichen Feldfrüchten bzw. von Gründüngung
- Kein Futtergetreide
- Auch Nebenprodukte sind einer moralisch einwandfreien Verwendung zuführbar
- Bioenergie-Erzeugung nur aus „Reststoffen“ (z.B. Grünlandaufwuchs)
- Kein organischer Dünger aus der Tierhaltung (Klärschlamm sowieso nicht)
- Kein synthetischer Dünger
- Kein chemischer Pflanzenschutz
- Anbau + Vermarktung im großen Stil möglich; die bio-vegane Welt will schließlich ernährt sein
- Keine Nischenprodukte (was heute noch Nischenprodukt ist, muss es allerdings in einer bio-veganen Welt nicht mehr sein...)
- Kein großflächiger Anbau zur Erzeugung von Biokraftstoffen
- Möglichst hoher Nachhaltigkeitsfaktor
Vermutlich will auch der Hardcore-Bioveganer zukünftig nicht auf Brot usw. verzichten, also sollte mit der Fruchtfolge auch backfähiges Getreide entsprechend den Anforderungen des „verwöhnten“ Verbrauchers erzeugbar sein.
In der konv. Landwirtschaft wird dies v.a. über entsprechenden Fungizideinsatz und eine relativ hohe Spätdüngung erreicht. Fungizide mögen in einer aufgelockerten Fruchtfolge verzichtbar sein.
Aber wie ersetze ich die gezielte Spätdüngung?
Schließlich ist nicht einmal mehr das bewährte Hornmistpräparat verfügbar
Gruss
H