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Unternehmen Milch?!

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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74 Beiträge • Seite 2 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Beitragvon Georg Keckl » So Sep 21, 2008 23:02

H&M hat geschrieben:Die Ziele des BDM sind die Kugelmachung des Würfels. Vom Unternehmen-Milch die Ziele sind dildomäßig. Technisch brilliant, aber ohne Gefühle.


Auf den Punkt gebracht! Gratuliere. Aber, wie holt man die Leute emotional ab zu den Thema? Ein harte Nuss, an der auch ich zu knabbern habe, wenn ich mit oder vor Milchbauern sprechen will. Ein Streber-Image schafft keine große Breitenwirkung. Das Ganze wird erschwert, weil sich die Marktwirtschaft seit Jahren in den Schlagzeilen kaum noch mit Ruhm bekleckert. Die marktwirtschaftliche Elite in den Bankhäusern, stellt sich immer mehr heraus, war oft so aufgeblasen wie die Nullen in den Bank-Bilanzen zahlreich. Das System wird zur Zeit mehr von den "Malochern" in allen Ebenen, an allen Arbeitsplätzen getragen.

Trotzdem wird der Schaden bei weiteren Versuchen, die Zeit aufzuhalten, den Wirtschaftbereich Milch samt Umfeld insgesamt treffen und sollte gering gehalten werden.

P.S. Spekulationen über meine Beteiligung an der Sache finde ich schmeichelhaft, aber das haben die Leute schon selbst auf die Beine gestellt, nur mal nett angerufen. Die Mühe finde ich schon toll, da Milcherzeuger, anders als ich, kaum den ganzen Tag Zahlen sammeln und bebrüten können und schlußendlich ständig Zahlen "Leben" einhauchen sollen.

Die Öffentlichkeit und viele Journalisten sind ja doch schon fast der Meinung, der BDM spricht für alle Micherzeuger und der DBV ist nur eifersüchtig darauf, sozusagen als Ex-Geliebte der Milchbauern.

Grüße: Georg Keckl
Georg Keckl
 
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Mit Glaubwürdigkeit...

Beitragvon caMi » Mo Sep 22, 2008 6:42

und Authentizität kommt man weiter.

Am Beispiel des Bundessprechers Unternehmen Milch


Fritz Jaeger im ZDF


Es nützt ja alles nix.
Besser wäre natürlich, es gäbe noch glaubwürdige Politiker mit Ausstrahlung und auch weniger negative Wirtschaftsschlagzeilen.

Gruß
caMi
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Beitragvon Hoschscheck » Mo Sep 22, 2008 10:47

Hallo,

vielleicht ist das Unternehmen Milch noch nicht die letzte Milcherzeugervertretung, die sich gründet.:wink:

"Die Rolle des Staates muss sich auf die Schaffung einheitlicher Rahmenbedingungen zwischen den Marktteilnehmern beschränken und nicht auf die bürokratische Reglementierung des Milchmarktes. Nur wenn dies gewährleistet wird, hat der Milchstandort Deutschland auch langfristig eine Zukunft. "

Hinter solchen fundamentalen Nichtsaussagen kann sich jeder wiederfinden oder alles "Böse" hinein interpretieren. :roll:

Reicht das jetzt aber schon?
Ich denke die Diskussion hat gerade erst begonnen. Nicht nur in den Internetforen oder beim BDM/DBV, sondern zunehmend auch bei der schweigenden Mehrzahl der Lieferanten.
Das die "Ist-Situation" mehr als Schade ist, ist allen klar.

Nicht das alle diese Seiten des Unternehmen schlecht sind, es sind auch einige interessante Teil-Aspekte des Unternehmens Milch dabei.
Nur Analysen und Statements zu einzelnen Meinungen der Milchpolitik zu veröffentlichen reicht nicht.
Wie soll die Zukunft aussehen?
Liest man sich die Ziele des Unternehmen Milch durch ist das mehr als schwach argumentiert.
http://www.unternehmen-milch.de/unterne ... ziele.html
"4. Den Markt entwickeln.
Markt besteht aus Angebot und Nachfrage. Statt das Angebot zu reduzieren, sollten mehr Anstrengungen von Seiten der Milcherzeuger unternommen werden, um die Nachfrage nach Milchprodukten zu stimulieren. Wünschenswert sind z. B. die flächendeckende Wiedereinführung der Schulmilch und eine verstärkte Exportförderung."

:shock: :shock: :shock: :shock: :shock:
Hurra, hier grüßt aber der Markt.

So rettet also das Unternehmen Milch die Milchproduktion?

Ist mein Beitrag jetzt zu destruktiv?

Nur immer zu schreiben was alles nicht geht reicht meines Erachtens wenn man an die Zukunft denken will nicht aus.
Gerade die Politiker fragen dann oft nach: "… ja wie soll es denn werden?
Aha, Wiedereinführung der Schulmilch so so
(für den Absatz der Zukunft) und verstärkte Exportförderung? Wie? Ihr Arbeitet immer noch nicht Kostendeckend? - ... Aha!!" So so :?

Im Moment zu Kurz gehüpft.


Hoschscheck

PS. Ich gehe auch nicht mit allen BDM Fordereungen 1oo% zusammen.
Aber hier ist es deutlich weniger
http://www.bauernverband.de/?redid=152813&mid=216059
(alles noch bestehende Gedankengänge im DBV)
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Exportförderung usw....

Beitragvon caMi » Mo Sep 22, 2008 11:49

Ich sehe das so:
So lange wie andere Staaten die Milchproduzenten versteckt subventionieren wie z.B. die USA (ich glaube, die unterstützen z.B. die Molkereien mit billiger Energie, damit die dann billig Pulver machen können, vor ein paar Jahren war das jedenfalls noch so - z.Z. ist der schwache Dollar ja auch ein Problem für die europäische Milchwirtschaft), dürfen wir uns hier keiner falschen Bescheidenheit bedienen sondern müssen ähnliche Maßnahmen treffen - und zwar so lange, wie diese Wettbewerbsbeschränkungen bestehen.
Natürlich, die armen Milcherzeuger aus Afrika und Indien, aber naiv darf man auch nicht sein.
Gruß
Andreas
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Beitragvon Komatsu » Mo Sep 22, 2008 11:54

Zitat Fritz Jäger aus dem ZDF Beitrag :

..... Entspannt arbeiten ......
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Beitragvon Hoschscheck » Mo Sep 22, 2008 12:10

Hallo Herr Keckl,

mit ihren Statistiken beschreiben und begründen sie die Abläufe mit den daraus hervorgegangenen Entwicklungen in der Vergangenheit für die Vergangenheit
Bei Ihren Analysen bin ich auch weitgehend bei Ihnen, nur was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wie sähe Ihr Modell "Milcherzeuger 2o17" aus?

Nehmen Sie sich nicht zurück, Sie haben die Vergangenheit ja in einigen Foren dezidiert dargestellt und dabei abgearbeitet.

Mit freundlichem Gruß der Hoschscheck

PS Gefragt sind jetzt nicht nur Ihre vier Thesen von der Folie 21
Zukunftsaufgaben:
Die Zukunftsaufgaben der Landwirtschaft, der Landwirte, der Verbände, der Politik, der Verwaltung sind seit 200 Jahren die gleichen:
1) höhere Bildung,
2) Betriebsabläufe effizient gestalten.
3) Verminderung der Wege- und Rüsstkosten durch Wegebau, rationelle
Feldgrößen und Feldentfernungen
4) Verbesserung des Bodens (z.B. rationelle Be- und Entwässerung).
http://www.milchindustrie.de/download/d ... ilchpreis/

PPS. Ich habe kein Problem damit, dass ihnen unter www: milchindustrie.de die Veröffentlichung ihrer privaten journalistischen Tätigkeit ermöglicht wird.
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Beitragvon Komatsu » Mo Sep 22, 2008 12:42

Naja der Fritz Jäger hat auf jedenfall eine tolle Vorstellung gemacht und nicht dem Ansehen unserer Milch geschadet. Quote hin, Quote her die beste Lösung ist allemal mehr Absatz zu besseren Preis.
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Beitragvon caMi » Mo Sep 22, 2008 12:47

H&M hat geschrieben:Naja der Fritz Jäger hat auf jedenfall eine tolle Vorstellung gemacht und nicht dem Ansehen unserer Milch geschadet. Quote hin, Quote her die beste Lösung ist allemal mehr Absatz zu besseren Preis.


Ja, ich habe auch noch Tränen in den Augen, fast so schön wie ein Heimatfilm.

Noch einmal zur Schulmilch: Warum eigentlich nicht, woher die Mittel kommen, dürfte egal sein. Besser als das Feld CocaCola&Co zu überlassen.
Ich habe diese Schulmilchgeschichte aus meinen Kindheitserinnerungen eigentlich sehr positiv in Erinnerung behalten.
Gruß
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Beitragvon Hoschscheck » Mo Sep 22, 2008 12:51

H&M hat geschrieben:Quote hin, Quote her die beste Lösung ist allemal mehr Absatz zu besseren Preis.

Bei geringeren Kosten! :D
So soll es sein.

Hoschscheck
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Beitragvon zara » So Sep 28, 2008 20:17

H&M hat geschrieben:Die Ziele des BDM sind die Kugelmachung des Würfels. Vom Unternehmen-Milch die Ziele sind dildomäßig. Technisch brilliant, aber ohne Gefühle.

Deine obige Aussage steht mittlerweile auf der HP vom Unternehmen Milch (und Dein Beitrag von hier ist dort auch verlinkt):
http://www.unternehmen-milch.de/news-bl ... fed-4.html

Aber das weisst Du ja bestimmt schon längst... :wink:
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Beitragvon euro » So Sep 28, 2008 20:38

zara hat geschrieben:
H&M hat geschrieben:Die Ziele des BDM sind die Kugelmachung des Würfels. Vom Unternehmen-Milch die Ziele sind dildomäßig. Technisch brilliant, aber ohne Gefühle.

Deine obige Aussage steht mittlerweile auf der HP vom Unternehmen Milch (und Dein Beitrag von hier ist dort auch verlinkt):
http://www.unternehmen-milch.de/news-bl ... fed-4.html

Aber das weisst Du ja bestimmt schon längst... :wink:


Die Jungs müssen dann aber schon "arm dran " sein :twisted:
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Beitragvon schakschirak » So Sep 28, 2008 21:01

Ob die Ziele von Unternehmen Milch wirklich brilliant sind ??
diese Ziele propagiert die EU schon 10 mind. Jahre und wurde 10 Jahre von einem großteil der Landwirte, Verbänden dafür beschimpft.
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Beitragvon Komatsu » So Sep 28, 2008 21:05

Also Euro bei UnternehmenMilch das sind ganz solide bodenständige menschen, weniger welche die hetzen und polemisieren. Die kommen einfach nett rüber.
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Re: Mit Glaubwürdigkeit...

Beitragvon Georg Keckl » Mo Sep 29, 2008 0:16

caMi hat geschrieben:und Authentizität kommt man weiter.

Am Beispiel des Bundessprechers Unternehmen Milch


Fritz Jaeger im ZDF


Es nützt ja alles nix.
Besser wäre natürlich, es gäbe noch glaubwürdige Politiker mit Ausstrahlung und auch weniger negative Wirtschaftsschlagzeilen.

Gruß
caMi


Habe mir den ZDF-Film nun auch ansehen können. Mit dem Film bewirkt man vielleicht mehr als mit 100 Seiten Argumenten, Tabellen und Grafiken: Sympathie für die Milcherzeuger und Werbung für Milch (und Eier). Der Absatz von Milch und Milcherzeugnissen könnte momentan Hilfe gebrauchen.

Grüße: Georg Keckl
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Beitragvon Georg Keckl » Mo Sep 29, 2008 0:34

Hoschscheck hat geschrieben: Hallo Herr Keckl, mit ihren Statistiken beschreiben und begründen sie die Abläufe mit den daraus hervorgegangenen Entwicklungen in der Vergangenheit für die Vergangenheit. Bei Ihren Analysen bin ich auch weitgehend bei Ihnen, nur was wünschen Sie sich für die Zukunft? Wie sähe Ihr Modell "Milcherzeuger 2o17" aus? Nehmen Sie sich nicht zurück, Sie haben die Vergangenheit ja in einigen Foren dezidiert dargestellt und dabei abgearbeitet.

Mit freundlichem Gruß der Hoschscheck

PPS. Ich habe kein Problem damit, dass ihnen unter www: milchindustrie.de die Veröffentlichung ihrer privaten journalistischen Tätigkeit ermöglicht wird.


Hallo Herr Hoschscheck,

ist ja schön, dass Sie mich immer antreiben wollen http://www.landlive.de/boards/thread/588/?page=6, ich werde das auch gerne von Zeit zu Zeit machen. Zum Modell "Milcherzeuger 2017" hat jemand besseres als ich geschrieben, nämlich Dr. Dorfner von der LfL Bayern (Landesanstalt für Landwirtschaft). Ich bin immer ganz baff, wenn ich sehe, was sich die Betriebswirtschaft in Bayern zu sagen traut. Herr Hoschscheck, ich glaube Sie kommen aus Schleswig-Holstein, jedenfalls haben Sie einmal den Milchpreis einer dortigen Molkerei gemeldet, so viel ich mich jetzt erinnere. Aus Sicht von Schleswig-Holstein sehen manche Zahlen aus Bayern etwas merkwürdig aus, aber vielleicht können Sie ja dazu was sagen, was den Bayern bevorsteht. Es handelt sich um eine sehr mutige Prognose der Entwicklung der Milchviehbetriebe in Bayern, die auf andere Bundesländer in der Tendenz und mit den dortigen Zahlen übertragen werden kann, siehe: http://www.lfl.bayern.de/ilb/tier/23079/linkurl_0_1_0_2.pdf.

Auf Seite 19 macht Dr. Dorfner eine Prognose über die Entwicklung der Anzahl der Betriebe, des Kuhbestandes und des durchschnittlichen Kuhbestandes pro Betrieb bis zum Jahr 2020.

Dass sich das "Wachstum der Betriebe" sich bis zum Jahr 2020 verlangsamt und bei einem Durchschnittsbestand von 39 Kühen pro Betrieb ankommt, klingt für norddeutsche Verhältnisse etwas merkwürdig, wo hier die Betriebe schon im schnitt 50 bis 75 Kühe haben. Aber hier sagt mal ein Betriebswirtschaftler, dass sich von 2005 bis 2015 die Zahl der Milchviehbetriebe in Bayern halbieren könnte. Das hört man dort nicht gerne, dafür könnte man evtl. immer noch an den Frontladern als Puppe verbrannt werden. Für den Standardsatz "kämpfe für den Erhalt der Familienbetriebe" wird man gewählt, nicht für die Kenntnis der Dinge. Eben haben die Tagesthemen gemeldet (Herr Schönborn), dass die CSU 39% bei der Berufsgruppe der Landwirte gegenüber der letzten Wahl verloren hat. Das ist mehr als bei allen anderen Berufsgruppen. Am treuesten waren die Rentner, da verlor die CSU nur 8 oder 9 Prozent. Das heißt wohl leider nicht, dass die "Erhalt der Familienbetriebe" – Aussagen nun, angesichts der realen Zahlen seit 60 Jahren, angezweifelt werden, wohl eher, dass man sich andere gesucht hat, die das mit mehr Inbrunst verkünden.

Auf Seite 20 führt Dr. Dorfner seine Prognose fort, bezogen nun auf die Entwicklung der Betriebsgrößenklassen. Sicher hängt das Einkommen nicht nur von der Größe ab, aber dass die kleinen Vollerwerbsbetriebe immer eher unter Druck kommen, das deckt sich wohl mit den Erfahrungen der meisten, auch dass diese Gruppe am schnellsten abnehmen wird.

Ab Seite 22 macht er (für Bayern) sehr mutige Aussagen, die für andere Länder angepaßt werden könnten.

Nun mein Text:

Wie die Betriebe dann konkret aussehen, ist - so wie heute - sehr verschieden. Da wird es weiter sehr viele "Weiterwurstler" geben, weil die Wirtschaft leider im Moment und auch in den nächsten Jahren wohl keine guten Chancen für Aussteiger bietet. Wer es schwer hat, auf den Arbeitsmarkt zu kommen, womöglich nur auf Zeitvertragsbasis, abgesenkten Einstiegsgehältern, eine für die Eltern nervenraubende Lehrstellensituation, wird auch Betriebe mit wenige Potential weiterführen, weil es halt nicht anders geht. Die Lohn- und Lehrstellenaussichten spielen eine große Rolle für den Strukturwandel. Die erzielbaren "Umstiegslöhne" sind seit langem viel geringer als das "Vergleichseinkommen" vorgaukelt.

Es wird aber auch (auch!) die Betriebe mit 50 Kühen im Nebenerwerb mit Melkrobotern und Fremdenverkehr (o.a.) geben. Diese Technik könnte bald besser und rentabler werden und zu Effekten wie beim Sprung zum Boxenlaufstall führen. Oder es gibt Betriebe mit 140 Kühen, Ehefrau arbeitet als Lehrerin, Doppel-Melkroboter, zwei Fremd-AK, Außenwirtschaft fast nur noch über Auftragsvergabe an Lohnunternehmer, kleine Biogasanlage nach dem neuen EEG mit Heizung des Dorfschule.

Es wird sich sicher weiter spezialisiert werden in Züchter oder "Melker". Je größer die Betriebe sind, um so mehr Außenarbeiten werden sie an Lohnfirmen vergeben, um so mehr Zuchtfortschritt müssen sie gezielt zukaufen. Neben "Familienbetrieben" mit oder ohne Fremd-AK wird es immer mehr GbR-Formen der Zusammenarbeit geben. In "Spezialisierungsregionen" werden sich mehr Lohn- und Servicebetriebe oder GbR-Teilbetriebe bilden, bzw wachsen, und sich auch Konkurrenz machen. Bestehende größere Betriebe werden momentan eher in konventionelle Melktechnik investieren, als zu viel Neues zu riskieren.

Zu dem Punkt "Milchindustrie veröffentlicht meine Arbeiten".

ich habe auch kein Problem damit, dass die Milchindustrie die Artikel gut findet, sowie ich z.B. nichts dagegen hatte, dass die Bundeszentrale für Politische Bildung Teile meines Blog-Artikel über Afghanistan in prominenter Umgebung brachte http://www.bpb.de/wissen/CPI6EG,031JSW,0,4_4_Afghanistan.html?tlk=ENI1XI. Meine Artikel gehen dabei meist über das hinaus, was eine Tageszeitung an Seiten verkraftet, eher schon in die Schriftstellerei. Ich gehöre wohl eher zu den „Künstlern“, die schreiben, unabhängig ob es gefällt oder nicht. Freuen tut es mich natürlich, wenn es gelesen wird. Deshalb habe ich prinzipiell nichts dagegen, wenn etwas von mir verlinkt wird, würde mich auch über einen Link beim BDM oder EMB freuen. Aber, ich will mich ja nicht aufdrängen, obwohl ich natürlich auch gerne und viel lese, was woanders steht.

Da meine Artikel oder Beiträge immer mehr Aufmerksamkeit gewinnen, das teilweise erstaunlich weite Kreise zieht und zu Einladungen führt, habe ich neuerdings eine wissenschaftliche Vortragstätigkeit als Nebentätigkeit angemeldet. Wissenschaft und Kunst (Schriftstellerei) sind, Gott sei Dank, frei. Vor der „Bloggerei“ habe ich schon lange Beiträge für Internet-Communities (Kurzgeschichten) oder Lokal-Fernsehen (Offener Kanal) gemacht, nur war das bisher immer nur ein kleines Hobby.

Manchmal wird es allerdings etwas viel, darum muß ich mich etwas zurückhalten. Eine liebe und verehrte Forscherin für Bio-Energie, der ich gerne zuarbeitete, rief mich z.B. letzte Woche an und beschwerte sich bitter, dass ich nun so kritisch gegenüber den Biogasanlagen bin. Das sei ungerecht. Ist es wohl auch. Hoffnungsvolles Ziel war ja einmal, Restflächen und Reststoffe (Grünschnitt, Gülle, Hanglagen) gut zu nutzen, Abwärme zu nutzen, Flächen zu erhalten, etc. Das ist mit den „Bioenergiedörfern“ ja auch ökologisch gut umgesetzt worden. Nur dass das dann über eine hohe Förderung die "Bioecke" schnell verläßt und zu einer regional fast bedrohlichen Konkurrenz für existierende Betriebsformen wird, die Kosten für diese Betriebe treibt, damit hat man nicht gerechnet. Die Diskussionen sind fruchtbar, aber machen Arbeit.

Grüße: Georg Keckl
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