Es ergibt sich ja eh nur, wenn die Fichten zu weitläufig stehen und sich nicht selber reinigen....ansonsten sterben die äste schon ab wenn sie ne dicke vom kleinen Finger erreicht haben..
Das stimmt. Allerdings bleiben die toten Äste noch ne ganze Weile am Stamm und wachsen mit in das Holz ein. Für wertvolles Holz solltest du auch die toten Äste weg machen.
Wenn du die Fichten zu lange dicht lässt, damit die Äste absterben, verschenkst du aber auch wertvollen Durchmesserzuwachs und bekommst kurze Kronen. Und die Krone ist nunmal der "Motor". Kleiner Motor --> wenig Leistung. Und zusätzlich: Kleine Krone = wenig Wurzel = höhere Sturmgefahr.
ok..nur die frage ist wann ist der Bestand zu dicht. Sobald sich die Kronen berühren oder wieviel Abstand sollte zwischen den einzelnen sein? Zu den Totästen..was ich mal gehört habe ist, dass man die Äste nicht mehr abschlagen sondern trotzdem absägen sollte.
Ich würde Totäste grundsätzlich absäge, nicht abschlagen. Durch das Absägen entsteht ein gerade Schnitt, in dem sich kein Wasser oder sonst was sammeln kann, und der Ast wird schneller überwallt.
Wann ein Bestand zu dicht ist in Zahlen auszudrücken ist schwierig. Grundsätzlich ist er zu dicht, wenn Bedränger- und Z-Baumkrone ineinanderwachsen. Während der Durchforstung würde ich mich auf max. 150 Z-Bäume beschränken und bei denen alle 3-5 Jahre 1-3 Bedränger entnehmen, bei denen Kronenkontakt vorhanden ist, oder kurz bevorsteht (Hier ist z.B. auch zu beachten, dass 0,5-1m Luft zwischen den Kronen nicht genutzt werden kann, da bei Wind die Kronen aneinanderschlagen). Hat der Z-Baum am Ende noch 2/3 - 1/2 der Gesamthöhe grüne Krone, wurde rechtzeitig eingegriffen. Hat eine 30m hohe Fichte nur noch 10m oder noch weniger grüne Krone, war der Bestand zu dicht.
Ästung ist vielleicht nicht die erste Maßnahme, die hier notwendig ist. Zumal eine Totalästung bei nem ha allein schon einige Jahre dauert und wie schon erwähnt ja auch rel. sinnlos ist. Die von Kaltifan angesprochenen Rückegassen sind vielleicht auch schonmal ein wichtiger Punkt. Je nachdem, wie das Stück geschnitten ist, kann man ja erstmal einige Rückegassen oder auch nur Pflegelinien im ca. 30m Abstand in den Bestand legen. Dann wie schon erwähnt, vorsichtig reingehen und einzelne Bäume entnehmen. Die Kondition kommt dann übrigens von allein, wenn man ein paar Mal im Wald gearbeitet hat und auch mal nen Stämmchen auf der Schulter rausträgt.
Dass die Ästungsarbeiten mehrere Jahre in Anspruch nehmen halte ich für etwas übertrieben, ist aber letztlich natürlich auch abhängig wieviel Zeit Dirk investieren kann/will. Abgesehen davon, selbst wenn es länger dauern sollte wäre das auch egal, zumal wir uns ja einig sind dass in diesem Bestand behutsam entnommen werden muss. Ich würde das ganze systematisch angehen und mir das ganze grob in kleine Parzellen einteilen und dann Parzelle für Parzelle abarbeiten. Immer erst mal alles auf 2m ästen, dann die Dürrständer raus, Z-Bäume bestimmen und die Bedränger raus. Und wenn er wirklich dann Jahre benötigt bis er komplett durch ist, dann passt es vom zeitlichen Abstand her und er kann vorne wieder mit der ersten Parzelle beginnen.
Ich weiß auch garnicht was gegen das Ästen sprechen soll, ich sehe da nur Vorteile: Man kann sich einen viel besseren Überblick im Bestand verschaffen, man hat beim Arbeiten nicht dauernd Äste im Gesicht, der Boden bekommt frühzeitig Nährstoffe zurück und letztlich müssen die Äste ja später nach dem Fällen doch eh weg, da hat man dann doch auch noch vorgearbeitet. Der Gesichtspunkt der Wertholzgewinnung steht zumindest bei mir hier eher im Hintergrund. Der einzige Nachteil ist, dass es Arbeit macht und wer Arbeit scheut hat im Wald eh nichts verloren, denn Wald macht immer Arbeit!!
Also m.M.n. sollte der Bestand so schnell wie möglich als ganzes durchforstet werden, damit man zumindest noch ein bisschen Stabilität bekommt. Und nicht jedes Jahr nur ein bisschen.
@Mathias: Wald macht Arbeit, gar keine Frage. Und gerade deshalb sollte sich die Arbeit doch auch lohnen, oder nicht? Angenommen es werden hier 2000 Bäume auf 2m geästet. Ästung pro Baum kostet 5 Euro. Dann sind das schonmal 10.000 Euro. Wenn du jetzt 5 Jahre später nochmal meinetwegen 1000 Bäume auf 5m ästest sind das wieder 5.000. Also zusammen 15.000 Euro. Wenn du den Bestand in 45 Jahren ernten willst ergibt sich ein verzinstes Kapital bei 2% Verzinsung: 15.000*1,02^45 =36.567 Euro (die 5 Jahre zwischen den Ästungen wegen der Übersichtlichkeit jetzt mal nicht mitgerechnet). Wenn du in 45 Jahre meinetwegen 200 Z-Bäume erntest, muss jeder Baum mindestens 36.567/200=180 Euro mehr bringen als ein ungeästeter Stamm. Also mir wäre das die Arbeit nicht wert. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden
Leute Leute, das sind 1,5 ha Fichten Mono jetzt macht mal kein Büro auf!!
Er soll den Förster anrufen, das dingens auszeichnen lassen, grob überschlagen lassen was unterm Strich rauskommt wenn es ein Unternehmer macht. Sollt es extrem in den roten Bereich laufen dann kann er immer noch die Säge schwingen!
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Hallo Leute,also ich weiss leider nicht wie ihr auf die Große Anzahl von Bäumen auf die kleine Fläche kommt...von wegen 3000 ect...Vielleicht wenn sie angepflanzt sind und noch klein aber im Alter... hab heute extra bei mir im Bestand mal gemessen....mittlere Bäume haben auf jedenfall nen Abstand von 3 - 3,5 damit sich die Kronen nicht direkt berühren. Die großen Alten Fichten brauchen nen Abstand zwischen 4-5 Meter. Rechnet dass dann mal auf die Fläche von 1,5 ha um. Ich denke dann bleiben nur noch an die 900 Bäume oder bin ich da falsch...
mal zwei pics wo zu sehen ist, wieviel Platz Bäume brauchen. Schaut mal auf die Krone der kleineren Fichte rechts..diese ist erheblich eingezwickt gegenüber den beiden großen links oder der rechts daneben..und auf das 2. Pic um mal zu sehen wie weit diese beiden Fichten eigentlich auseinander stehen..
Hallo, soweit erkennbar, handelt es sich um Plenterwald. Nimm die alten Bäume mit einer schütteren Krone raus und lass die jüngeren mit dichter Benadelung stehen. Außerdem müssen auch alle Krummen raus, soweit sie vom Wind "angepustet" worden sind und die Krone hängt: Solche Bäume werden nach der Maßnahme sofort dem Wind oder dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. In einem nicht gepflegten Fichtenwald verkümmern bei Fichten vom Alter 50+ die Wurzeln, wenn die Bäume stark bedrängt worden sind. Sie werden sich auch nicht mehr erholen. Mein Vater hat auch auf einer schwer zugänglichen Parzelle die ersten 30 Jahre nichts getan: Ich weiß wovon ich rede....
Bei jüngeren Fichten im Unterstand bis ca 4 m Höhe sollte auf 2 m2 höchstes ein Baum stehen.Über dieser Größe nochmals deutlich weniger. Auch hier ist die Krone ein Indiz: Wie lang ist der Leittrieb? Bei weniger als 10 cm hat der Baum entschieden zu wenig Licht: raus damit. Es ist auf den Bildern nicht erkennbar, ob es sich beim Unterwuchs nur Fichten oder auch um Weißtannen handelt. Weißtanne muss als Schattenbaum anders angegangen werden als Fichte (würde hier zu weit führen...) Eine verwahrlosten Bestand auf Vordermann zu bringen ist eine tolle Aufgabe, die jedoch erhebliches Vorwissen voraussetzt ( Holz unter Spannung aufzuarbeiten hat schon öfter Leben oder Gesundheit gekostet und auch die vorausschauende Entnahme der "falschen" Bäume erfordert Augenmaß, damit am Ende ein Zukunftsbestand herauskommt) Das Wissen muss man sich zuerst aneignen oder die Aufgabe ablehnen. Nachbarschaft hin oder her. MFG
Kleiner Nachtrag: Wegen Ästung. In einem Plenterwald kann Fichte-Wertästung vergessen. Erst recht wenn man die Vorgeschichte des Bestandes nicht kennt. Tatsächlich ist es gut, wenn an den Kleinen im Unterwuchs die Krone gut benadelt ist (mehr Fotosynthese, bessere Wurzel). Äste bis 5 cm Durchmesser sind bei B-Klasse (Bauholz/Schnittholz) sicher nicht wertmindernd. MFG
@mf.. also als verwahrlost würde ich meinen Bestand wohl nicht bezeichnen. Der Bestand besteht aus Fichte, Weißtanne und Kiefer. Auf dem Bild links die dunkelgrünen sind die Tannen...Findest du dass die großen Fichten links zuwenig Nadeln in der Krone haben? Die haben bisher alle Großstürme überstande der letzten Zeit überstanden..
Hallo, Ich denke wenn man Spaß am Wald hat, und sich auch etwas mit der Theorie, wie Durchforstet werden soll, auseinadersetzt kann man den Eingriff bedenkenlos selbst durchführen. Und wie gesagt lieber nur mäßig und dafür alle 3-4 jahre. Bei deinem Bestand werden sich vermutlich auch noch die Kronen der Bäume berühren selbst wenn du schon einige raus gemacht hast! Allerdings ist es finde ich nicht so tragisch wenn du dann in 3-4 jahren dort die Bedränger dann rausschneidest. Natülich müssen die Kronen Licht bekommen, aber wenn sie sich an einigen Stellen leicht berühren ist das beim erstenmal nicht so schlimm. Da du bedenken solltest das sich die Bäume gegenseitig stützen müssen ( Wind Schnee). Falls der Wald auch am Rand einer Wiese oder ähnlichem Feigebiet liegt würde ich den Rand auch etwas auflockern, sodass der Wind nicht auf eine "Wand " aus Bäumen trifft, sondern sich sich langsam "bricht".
Allerdings habe ich das Ggefühl Dirk das du an noch einiges lernen musst ( Learning bei doing) .
Wo wohnst du denn, sonst kann man sich das Stück ja eventuell zusammen mal anschauen .
@Forstjunior: Ich habe gedacht, die Bilder stammen aus dem Wald, der 50 Jahre lang nicht durchforstet worden ist. Ich hab mich ehrlich gesagt schon gewundert, weil es nach der Beschreibung vom Fragesteller "Dirk G" eigentlich viel schlimmer aussehen müsste. Entschuldigung. MFG