steel. hat geschrieben:automatix hat geschrieben:natürlich. Ich habe verpachtet, das ist meine unternehmerische Entscheidung und das geht sie nichts an. Sie sind abgefunden und fertig und haben das so auch unterschrieben.
Aber selbst wenn dem nicht so wäre (also das sie ihren Pflichtteilsverzicht unterschrieben haben) würde sie meine Pachteinnahme einen Scheißdreck angehen und von daher bleiben dem die paar lumpigen Tausend Euros selber abzüglich der (wenn vorhanden) Altenteilerkosten.
Nö. Verpachten nach der Hofübernahme ist keine unternermerische Entscheidung sondern eine Betriebsaufgabe. Das ist doch ein kleiner aber feiner Unterschied. Hat der Unternehmer nur einen Funken Charakter, teilt er mit den anderen Erbberechtigten, völlig egal was schriftlich vereinbart wurde.
Oder er gibt den Hof am besten an die Übergeber zurück.
Denn diese gesamten schriftlichen Vereinbarungen gingen von einer aktiven Fortführung des Betriebes durch den Übernehmer aus. Nur deshalb haben die anderen Erbberechtigten auf ihren zustehenden Anteil verzichtet.
Den fälligen Austrag wie Wohnung, Taschengeld und weitere Lebenshaltungskosten der Übergeber müßen dann natürlich nicht mehr vom Übernehmer alleine, sondern von allen Erbberechtigten erbracht werden. Diesen Punkt läßt sich in 15 Minuten beim Notar regeln, bzw ändern.
Diese oft genannten " super hohen " Pachteinnhamen nach einer schnellen Betriebsaufgabe gibt es also nicht, sofern alles mit rechten Dingen zugeht, und keiner über den Tisch gezogen wird.
ahso, ich bekomm dann auch von meinen Schwestern, die weil sie bis 25 daheim billig wohnen und essen konnten und dadurch die Möglichkeit hatten, zu studieren und heute einen guten Beruf haben auch keinen Anteil von deren Gehältern.
Ich käm nie auf die Idee, einen Anteil der Miete zu verlangen, wenn meine Schwestern das Haus, das sie bekommen hat vermietet.
Die Zeiten ändern sich und wenn ich heute der Meinung bin, eine aktive Fortführung des Betriebes macht keinen Sinn mehr, dann ist das so und geht sonst keinen was an.
Und ganz ehrlich, wenn man es so sieht wie du, dann ist immer der, der den Hof 'bekommt', der, der über den Tisch gezogen ist - er kann ihn arbeiten, idealerweise wie es halt so üblich ist 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr, hat für das Auskommen seiner Eltern zu sorgen, kann sich mit Bürokratie und Auflagen rumschlagen, hängt mit seinem Einkommen am Wetter wie keine 2. Branche und wenn er dann sich für den sicheren Weg entscheidet soll er dann die paar Kröten Pacht mit seinen Geschwistern teilen, die sich auf Kosten der Eltern (und damit des Hofes) eine gute Ausbildung ermöglicht haben, heute einen tollen Job haben und alle paar Wochen mal vorbeikommen um blöd daherzureden, wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, wie sie ihr WE totschlagen müssen.
Bei einem Verkauf würde ich es vielleicht noch einsehen, denn je nach Gegend kann eine Landwirtschaft was wert sein, aber von den Pachteinnahmen den gewichenen Erben was geben?