Vorweg: Gerade wurde ein Thema gesperrt, ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum. Die Landwirtschaft in Meckpom oder Thüringen oder auch Bayern hat nun mal andere Probleme als die in Nordwestdeutschland. Darf man darüber nicht reden? Mit realen Zahlen? Dann darf man fragen, wozu überhaupt ein Forum?

Gut. Ich versuchs nochmal.

Die Schweinepreise sind seit Jahren mies, der Markt ist überversorgt, eine Besserung ist in keiner Weise abzusehen, zuletzt gingen die Preise in den Keller, die Arbeit - das weiss ich aus jugendlicher Erfahrung - ist im wahrsten Sinne des Wortes Scheiße und hat mir sehr gestunken, das Ansehen in der Bevölkerung ist äußerst gering.

Warum bauen die Bauern - zumindest in unserer Gegend - trotzdem neue Ställe und nehmen dafür schnell mal eine Million Euro in die Hand oder auch mehr? Das Geld könnte man ja auch anderweitig anlegen.

Was ist der Beweggrund? Keine andere Idee, haben wir immer schon gewollt, Prestige anderen Bauern gegenüber, Gewinnerwartungen?

Hier gibts ja wohl auch Stalleinrichter, die werden das wissen.

Naja, eins tiefer im selben Programm, wahrscheinlich war ich schuld, weil ich aufgefahren habe.

Mit meiner Wahrheit, nichts übertrieben...

Turbomäster hat geschrieben:Die müssen in einer Frist nach Antragstellung bauen oder das Vorhaben in die Tonne kloppen. Was wirtschaftlicher ist, weiß man nicht.
Es wird aber kaum noch gebaut, gefühlt.

Warum fragst Du die Bauherren nicht einfach? Im Ernst.

Oh, da hast du was geändert...

Turbomäster hat geschrieben:Die müssen in einer Frist nach Antragstellung bauen oder das Vorhaben in die Tonne kloppen. Was wirtschaftlicher ist, weiß man nicht.
Es wird aber kaum noch gebaut, gefühlt.

Warum fragst Du die Bauherren nicht einfach? Im Ernst.

Stimmt, das Bauen hat ein wenig abgenommen, aber erst seit allerkürzester Zeit. Grund ist wohl eher, weil hier bei uns, wirklich beim besten Willen nichts mehr geht.

Fragen? Das haben wir immer schon gemacht!!!

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass es den betreffenden Bauern bisher schlecht geht. Wie das geht, ist mir allerdings ein Rätsel

tiger24 hat geschrieben:Warum bauen die Bauern - zumindest in unserer Gegend - trotzdem neue Ställe und nehmen dafür schnell mal eine Million Euro in die Hand oder auch mehr? Das Geld könnte man ja auch anderweitig anlegen.

Man könnte auch investieren in die Agrarholdings, die Rumänien aufkaufen und Ökobrachflächen erschaffen, dank EU Förderung sind 7% sicher.
Man könnte auch alles stillegen oder verpachten und außerhalb der Landwirtschaft arbeiten.

Anscheinend hast Du aber keinen Plan davon, was es heißt Bauer zu sein, auf einem Stückchen Land, was die Vorfahren schon bearbeitet haben.

Todde hat geschrieben:

tiger24 hat geschrieben:Warum bauen die Bauern - zumindest in unserer Gegend - trotzdem neue Ställe und nehmen dafür schnell mal eine Million Euro in die Hand oder auch mehr? Das Geld könnte man ja auch anderweitig anlegen.

Man könnte auch investieren in die Agrarholdings, die Rumänien aufkaufen und Ökobrachflächen erschaffen, dank EU Förderung sind 7% sicher.
Man könnte auch alles stillegen oder verpachten und außerhalb der Landwirtschaft arbeiten.

Anscheinend hast Du aber keinen Plan davon, was es heißt Bauer zu sein, auf einem Stückchen Land, was die Vorfahren schon bearbeitet haben.

Da kannst du ganz sicher sein, dass ich davon Ahnung habe, vieleicht mehr als die Allermeisten hier!

Das ist aber noch kein Grund, den Verstand auszuschalten

Für ne Million, sofern du sie denn hast oder von der Bank bekommen kannst, kannst du dir auch zwei Wohnungen in Berlin kaufen. Dann hast du regelmäßige Mieteinnahmen, mästest weiter deine 3000 Schweine, bewirtschaftest weiter deine 40 oder 80 ha Ackerland, was ist daran schlecht?

Sind stattdessen 5000 Schweine besser?

Moin,

bei uns werden so gut wie alle neugebauten Schweinemastställe in Lohnmast geführt.
Ob die betroffenen Bauern das toll finden kann ich dir nicht sagen.

Grüße aus dem Schweinegürtel

Hallo Kumpel, da bin ich auch zuhause.

Ja, Lohnmast, wollen wir das weiter ausführen? Angestellter Arbeiter auf dem eigenen Hof?

Und wenn die Preise fallen? Irgendwann läuft der Vertrag aus und dann stehst du da mit deinem Stall...

Die Krönung ist das für mich nicht.

Deshalb bin ich bei 30 Mastplätzen aus der Schweinemast ausgestiegen und das ist gut so, es stinkt nicht mehr im Hof und wenn die ISI kommt habe ich nix zu befürchten

Vielleicht sind es aber auch oftmals rein finanzielle oder steuerliche Gründe, die Schweinemäster dazu bewegen, neue Ställe zu bauen:

1. Die Zinsen sind so niedrig wie noch nie, d.h. die Finanzierung ist so günstig wie nie. Einfache Baukredite werden schon mit einer Effektivverzinsung von unter 1 % angeboten. Viele ziehen deshalb möglicherweise geplante Investitionen vor, getreu dem Motto "Wenn nicht jetzt, wann dann?"...
2. Die Steuerersparnis bzw. -Rückerstattung ist vermutlich auch nicht zu verachten. Wenn ich einen Stall baue für 1 Mio Euro baue und diesen über 25 Jahre abschreibe (Massivbauweise) sind das schon immerhin 40.000 € an Abschreibungen, die das zu versteuernde Einkommen reduzieren würden. Zusammen mit den Finanzierungskosten (bei 1 % sind das im Schnitt immerhin auch 5.000 € pro Jahr) und anderen Abschreibungen auf dem Betrieb ist das schon nicht schlecht...
3. Bestünde theoretisch auch die Möglichkeit, dass einfach mangels anderer Anlagealternativen in einen neuen Stall investiert wird.

Über betriebswirtschaftliche Gründe könnte ich nur mutmaßen. Meine Erfahrung mit Mastschweinen beschränkt sich auf 2 Stück pro Jahr für den Eigenbedarf
Nur grundsätzlich würde ich sagen: Je mehr, desto effektiver, da geringere Stückkosten.

... und weil das so ist braucht niemand eine Wirtschaftlichkeitsberechnung nachweisen und das Geld wird von den Banken einfach mit einem Prallteller bei Nord - Westwind verteilt.

Hurra, hurra, .... hurra.


Hoschscheck

@ Hoschscheck:
Ich bin in meiner wild-romantischen Vorstellung mal davon ausgegangen, dass solche Bauvorhaben, so sie denn durchgeführt werden, wirtschaftlich auch Sinn machen. Aber davon abgesehen ist für die Bank eine Wirtschaftlichkeitsberechnung bei der Kreditvergabe bei einem solchen Bauvorhaben eher zweitrangig. Sicherlich sind die Chancen auf einen niedrigen Zinssatz deutlich höher, wenn man eine entsprechende Wirtschaftlichkeit nachweisen kann. Aber grundsätzlich ist es für die Banken wichtiger, dass vor allem ausreichend Masse zur Abdeckung der Grundschuld vorhanden ist (Häuser, Ländereien, etc.). Mir nützt die tollste Wirtschaftlichkeitsberechnung nichts, wenn die Bank ihr Darlehen nicht über eine Grundschuld absichern kann...

Ich denke die gute Schweinehalter verdienen noch Geld aber durch Abschreibungen der Steuern wurden die meisten Ställe gebaut. Bei uns ist es ziemlich ruhig geworden mit Stallbauten, aber es kann Ja auch nicht sein das alle 2 Jahre wider ein schönes Stück an den Stall angebaut wird, jeder Arbeitnehmer denk dann mit Schweinen ist sehr gutes Geld zu verdienen. Gibt auch bei uns viele die haben mal einen Stall gebaut für ca, 2 AK und das reicht jetzt auch schon 15 Jahre zum überleben, gut die haben nartürlich nicht den riesen Steuervorteil wie große Betreibe um mal was größeres zu investieren.

Wem gehören die Lohnställe bei euch ?
Ich glaub bei uns gibt's auch so einen Fall da zahlt der Händler einige € weniger je Ferkel weil Ja sein Geld in dem Betrieb steckt. DerJunior von dem betreib war früher im Strohgeschäft, aber das hat sich wohl auch nicht gelohnt ,jetzt macht er grad mit Hacken sein Geld oder auch nicht.