Der zinshebel nützt mir nur was, wenn ich auch eine positive Rendite über dem Zinssatz erwarte kann. Deswegen haben wir auch 2011 eine grössere pv anlage zu 70% finanziert.
Allerdings mit dem hintergedanken, dass 2013 noch ställe folgen sollten.
Das wir dann für die ställe dann nachher nochmals deutlich mehr Eigenkapital hatten als 2011 gedacht war halt nen glücksfall.

Die Einnahmen in der Landwirtschaft sind jedoch sowas von unkalkulierbar.
Eben aus diesem Grund halte ich nichts von zu hoher verschuldung. Zwei schlechte Jahre und man hat ein problem!

Im übrigen sind die investmöglichkeiten aktuell eh sehr sehr begrenzt.

Kleiner nachtrag:

Bis 2008 hätten wir ca 500 mastplätze und etwa 130 sauen. Die erste pv anlage wurde 2006 angeschaft.
In der Vergangenheit war es sicherlich so, dass wir schon deutlich früher im schweinebereich hätten wachsen müssen. Die Leistungen waren immer gut bis sehr gut. Zudem haben wir den sauenstall bis aufs äusserste abgenuzt. (35 Jahre alte aufstallungen)

Mit etwas mehr risikofreude hätten wir bereits vor längerer Zeit 300 sauen im geschlossenen system. Vieleicjt sogar mehr.

Es stellte sich allerdings schon immer die Frage warum soll ich das tun? Investitionen wurden immer bar bezahlt. Es gab immer hohe barvermögen mit teils sehr guten zinsen. Es war keine seltenheit, dass die zinseinkünfte ähnlich hoch waren wie die Einkünfte aus Land und forst. da überlegt man es sich zweimal ob man das Geld wirklich in ställe investiert.
Es wurden sicher auch Fehler gemacht. 1995 hatten mein Vater und grossvater die Möglichkeit 30ha in der Nachbarschaft zu kaufen. das Geld wäre komplett vorhanden gewesen. Gekauft wurden aber nur 3ha. Aus heutiger sicht natürlich nen Riesen fehler.

Nichts desto trotz kann ich heute auf einem Betrieb wirtschaften, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Sämtliche ställe sind neuwertig. Die Leistungen sind ordentlich. Personell sind wir meist gut ausgestattet.
Ich kann quasi aus den vollen schöpfen und bin jederzeit in der Lage zu investieren und Chancen zu nutzen. Als wir 2011 massiv in pv investiert haben könnten wir innerhalb von vier Monaten ne 1300qm Halle bauen und ans Netz bringen. Damit bin ich was pv angeht in der Umgebung unter zweihundert landwirten der grösste.

Dabei wussten viele wie interessant pv zu dem Zeitpunkt war. Es könnten jedoch die wenigsten realisieren!

Dabei ist die Verfügbarkeit von Liquidität extrem wichtig. Nicht wenige Landwirte hätten halt keinen entsprechenden kreditrahmen mehr übrig.

Estomil, nicht falsch verstehen was ich gesagt habe, wenn das alles so in Ordnung für dich ist ist ja gut. Gefährlich ist nur diese -nicht bös gemeint- Selbstgefälligkeit, die sich gern einstellt wenn man "genug" hat. Ist garnicht allzu lange her, da gabs von eben solchen "selbstgefälligen" Betrieben hier haufenweise, alles sogenannte "Herrenbauern" die es nach Ihrem Selbstverständnis nach NIEMALS nötig hatten Schulden zu machen.

Was soll ich sagen? Die Meisten gibts nicht mehr. Und der Rest müsste, um auf ein zukunftsfähiges Niveau zu kommen, mehr Fremdkapital aufnehmen als ihr Betrieb wert ist. Merkwürdigerweise haben die aber auch keine nennenswerten Summen auf der Seite...

Nur als kleiner Denkanstoß gemeint wenn du schon in einer so komfortablen Lage bist

Wobei außerlandwirtschaftlich Investieren derzeit sicherlich interessantere Optionen vorhanden sind. Machs doch wie Marius

Ich bin mir durchaus bewusst, dass man schnell in eine gewisse Trägheit kommen kann. Das Risiko ist sicher da. Ich kenne genügend Höfe direkt in der Nähe die schon 100ha durchgebracht haben. Ein ehemaliger Lehrling hat nen 50ha hof versenkt. Das Haus in dem ich aktuell wohne und rund 100m von hof entfernt liegt war mal stammelt eines 200ha hofes.
Den letzten Rest hat 2006 mein schiegervater gekauft...


Ich bin mir also durchaus bewusst dass man wachsam bleiben muss. Wenn sich Gelegenheiten bieten würde wäre ich auch sofort bereit zu investieren. Auch wenn das bedeutet die fk Belastung wieder zu erhöhen. Aktuell ist jedoch nichts in sicht.

Wobei diverse Projekte in den nächsten Jahren noch geplant sind. 100000€ könnte ich noch sofort investieren.
Ich bin arbeitsmäßig allerdings aktuell auch noch am limit. Das soll sich in nächster Zeit noch ändern. Zudem verschende ich aktuell noch viel Zeit mit der Optimierung unseres betriebes. Da sind noch einige kleinere Baustellen und Schrauben an denen ich drehen will.

Um es wie marius zu machen fehlt mir allerdings die Zeit obwohl ich hier und da schon nen glücllichds Händchen an der Börse hatte.

Ach das Problem mit der Zeit kann man lösen wenn genug Geld da ist.

Aber an der Börse kann man auch schnell sein Geld versenken. Ist vielleicht sicherer als Sportwetten oder Casino, aber ein bisschen Glück braucht man da auch....

Klar. Wen genug Geld da ist, kann man sich jede Menge Angestellte leisten und ach selbst aufs Sofa legen. Es wird auch sicher einige geben die das so machen.
Mein Ziel wäre eher 6h wirklich effektiv mitzuarbeiten und dann im Schnitt noch täglich zwei Stunden für andere Aufgaben zu haben.

Jeder betriebsleiter sollte nennzeitlichen Puffer haben indem er sich Gedanken für Weiterentwicklungen oder diverse Planungen machen kann.

Im übrigen hätte ich sicher keine Lust mit alzu grossen Summen ander börse zu spielen. Das wäre mir zu unsicher.

Wennst an der Börse Verluste machst die dich belasten solltest etwas ändern. Wennst aber immer nur 0,5 - 2% riskierst ist das Nervlich gut zu vertragen. Eigentlich brauchst auch nur 0,5 - 1 % im Monat Gewinn um die gleichen Gewinne wie im Schweinestall zu realisieren.

Hier der Plan: Wir alle sollten unsere Bestände um 50% zurück fahren und das frei gewordene Kapital an die Börse bringen

Macht das mal!
Mit den 0,5 bis 1% pro Monat komm ich auch mit den Schweinen mit

Ich geh aber mal davon aus das Stefan pro Tag meinte

Bitte bleibt in Arbeit sonst werdet ihr so wie marius!!!!

Warum sollte ich das am Tag meinen bringst du im Schweinestall 150 - 350% Kapitalrendite zusammen? Wenn dem so ist höre ich sofort auf Schweine zu füttern und du musst es für mich machen.
Würde sagen eine Kapitalrendite von 6 - 12% ist im Schweinestall ist realistischer.

Lonar hat geschrieben: Mit den 0,5 bis 1% pro Monat komm ich auch mit den Schweinen mit

Sind in 4 Monaten 2-4% gegen 6-12%

Wo denk ich verkehrt?
Oder waren deine Prozente da oben nur über den breiten Bauerndaumen gepeilt?

Ich bin im Schnitt der letzten 15 Jahre irgendwo bei 7% im Jahr, aber es gibt ja eine Vielzahl von Betrieben mit Leistungen von - bis.
Das sollte also die Spanne der Betriebe darstellen.

Moin , bei einem ausgesiedelten Maststall mit entsprechenden Fixkosten verhungert man bei 12% Rendite.

Mal spitz formuliert !