Ne, der Krankenstand in Berliner Behörden (und vermutlich auch in anderen Behörden) ist schon seit Jahren hoch. Sei es nun 2018 oder für Jahre später 2023:
https://www.welt.de/regionales/berlin/article185898526/Feuerwehrleute-und-Polizisten-sieben-Wochen-krankgemeldet.html
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/50-fehltage-im-jahr-so-krank-sind-berlins-polizisten-und-feuerwehrleute-li.435325
Im Schnitt sind es 50 Tage im Jahr. Diese Zahl muß man aber wie alle Durchschnittswerte mit Vorsicht betrachten. 4 Mitarbeiter sind nie krank und einer dauerkrank über das ganze Jahr. Bei üblichen 225 Arbeitstagen im Jahr ist man dann im Schnitt bei fast 50 Tagen pro Mitarbeiter.
Als Beamter hat man den Vorteil, daß häufige Krankheit einen eventuell auf der Karriereleiter hemmt. Aber daß der Arbeitgeber einen irgendwann an die Luft setzt von wegen "nicht mehr tragbar", das hat maximal zur Konsequenz, daß man seine frühzeitige Pension bekommt. Die finanzielle Absicherung von deutschen Beamten ist diesbezüglich gegenüber einem normalen Angestellten/Arbeiter sehr großzügig.
Einer meiner Lehrer war bespielsweise in meinem aktuellen Alter in Frühpension gegangen und kassiert seitdem eine Pension, die ich nie erreichen werde, auch wenn ich bis zum 85. Lebensjahr arbeiten sollte. Die 30 Dienstjahre hatte der Lehrer vielleicht knapp erreicht.
Seitdem hat er sich schöne Hobbies zugelegt und genießt das Leben.
So gut wie alle Arbeitnehmer, die nicht mehr können oder vorgeben, nicht mehr arbeiten zu können sind am Ende 1 Jahr oder länger krankgeschrieben. Irgendwann ist dann Schluß. Ich glaube der Fachbegriff dazu ist "aussteuern". Dann geht's mit Chance in Erwerbsminderungsrente. Aber vorher knallte man in seiner Krankenzeit heftig in die Statistik.
Sollte ein Arbeitnehmer nach längerer Krankschreibung wieder ins Berufsleben zurückkehren, dann macht er das ggf. über "Wiedereingliederung". Die gesetztliche Krankenkasse zahlt weiter Krankengeld, aber der Arbeitnehmer arbeitet wieder mit zunehmender Stundenzahl. Also auf dem Papier gilt so einer als krank, arbeitet aber schon wieder, steigert also das BIP.