R16 hat geschrieben:Stihlerpel088 hat geschrieben:für gut 180m² wirklich 50kw brauche
Servus,
kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, für 180 m² Wohnfläche.
Meiner Meinung müssten da 20, allerhöchstens 30 kW reichen bei der heutigen Technik.
Das denke ich auch, allerdings war es bei uns auch so, dass eine schwächere Anlage nur geringfügig günstiger war...
Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann es bei dir vielleicht auch mal sein, dass sich die zu beheizende Wohnfläche vergrößert. Sei es durch Speicherausbau, Anbau oder anderen baulichen Maßnahmen und dann bist du froh dass deine Anlage Kapazitäten frei hat.
Unser Heizungsbauer verkauft als kleinste Anlage auch nur die 50KW-Variante. Dafür hat er hier dann aber auch alles komplett am Lager, theoretisch kann er sich aus dem Ersatzteillager einen kompletten neuen Ofen zusammenbauen. Hat er zumindest mal gesagt... Bisher gab es weder bei mir noch bei meinen Bekannten die auch Kunden bei ihm sind, die Situation dass er ein Ersatzteil nicht am Lager hatte. Er war immer am selben Tag noch im Haus und konnte den Schaden beheben. Mehrere Ofenvarianten würden seine Lagerhaltung und die damit verbundenen Kosten natürlich auch wieder erhöhen.
Waldmichel hat geschrieben:Zu den Kosten:
Für die Heizung inkl. Heizraum und Heizungsbunker (ca. 25cbm) habe ich 41.000€ investiert.
Kurz zur Erklärung damit keine Äpfel mit Birnen verglichen werden
beide Häuser verfügten schon komplett über Heizkörper und Leitungen.
Lediglich der Heizraum wurde um ca. 10m verlegt. Also die Heizung in einem neuen Raum komplett einbauen und dann ein paar Rohre durch das Haus in den alten Heizraum führen und anschließen.
Dafür musste dann aber auch das 2. Haus mittels 20m Fernwärmeleitung angeschlossen werden.
Role77 hat geschrieben:Interessant Waldmichel.
Du hast baulich mit Heizung also 60000 investiert.
Ich müßte ein eigenes Heizhaus bauen (weil ich von den Containern nix halte) und noch dazu eine gut doppelt so große Scheune zum lagern der Hackschnitzel bauen. Desweiteren müsste ich unsere 2 Mietshäuser wegen der rentabilität mit einbinden. Dazu müßte ich ca 200m Fernwärmeleitung verlegen. Da diese durch unseren Hof müßte, wäre das Pflaster dort zu öffnen und dann gleich zu erneuern weil es hald schon älter ist.
Diese ganze Maßnahme würde sich kostenmäßig eben auf irgendwo zwischen 80 und 120t€ einpendeln, je nachdem was für Überraschungen die 3 Generationen vor uns im Boden versteckt haben.
Wenn also die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben sind kann das ganz schön teuer werden!
Da hast du natürlich völlig recht. Die Investitionen waren schon ordentlich und haben mich einige Mühen gekostet damit ich sie überhaupt stemmen konnte. Wir hätten genauso nur 8000€ in die Hand nehmen können und den altersschwachen Ofen im 1. Haus erneuern und 5 Jahre später das gleich im 2. Haus wiederholen können. Eine andere Option war bei uns beide Häuser mit Fernwärmeleitung zu verbinden und dann mittels eines Meterscheitofens zu beheizen, wäre wohl auch Richtung 15.000-17.000€ gelegen.
Perfekte Bedingungen vor Ort zum Umstellen von Scheitholz auf Hackschnitzel wird nahezu keiner bei sich vorfinden. Der Ofen muss neben den Heizungsbunker, sofern man nicht mit 20m langen Förderschnecken kalkulieren und arbeiten will. Bei uns gab es auch nur 2 Möglichkeiten, die neue Heizung im Gebäude zu integrieren, beides waren keine optimalen Varianten sondern nur Kompromisse, daher lässt sich der Bunker jetzt zwar gut füllen, ist jetzt aber rechteckig. Passt natürlich nicht besonders gut bei einem runden Rührwerk, ist halt aber so!
Bei einem Neubau kann man sicher das eine oder andere optimieren, da wäre mein Rat sich die Anlagen anderer HS-Heizer anzuschauen und aus deren Fehlern zu lernen.
So wie ich das bei dir raus lese, wäre das Pflaster dann sowieso irgendwann mal fällig, oder? Mit der Einbindung der Mietshäuser hast du dann auch wieder eine Einnahmequelle mit der eine (aktuell noch recht günstige) Finanzierung stemmen könntest.
Es ist natürlich auch die Frage, wie der Hof personell "ausgestattet" ist. Bei uns war die Heizerei immer Sache der Schwiegereltern. Zwischenzeitlich ist mein Schwiegervater in die heiligen Jagdgründe ausgewandert und meine Schwiegermutter wird auch nicht jünger.
Wir hatten zuvor ca. 50-60 Ster Nadelholz pro Jahr für den ganzen Hof gebraucht. Das Holz musste auch erst einmal gemacht werden! Von dieser Arbeitszeit erspare ich mir inzwischen sehr viel. Dazu kommt dann auch noch der tägliche Aufwand für die Heizerei im Winterhalbjahr mit Asche aus dem Ofen raus, Anfeuern und Nachlegen. Diese ganze Zeitersparnis und auch die Erhöhung des Komforts, dass du den ganzen Tag weg sein kannst und die Bude abends trotzdem warm ist, oder auch morgens nach einer bitterkalten Winternacht. Das alles war es mir auf jeden Fall wert, diesen Schritt zu machen. Letztlich, noch einen Schritt weiter gedacht: sollte mir mal eines Tages etwas passieren, hat meine Frau die Wahl zwischen mehreren HS-Lieferanten in der näheren Umgebung und kann sich direkt den Heizungsbunker füllen lassen...
Ich will nicht sagen, wer das nicht macht ist blöd. Es ist ganz einfach doch eine komplexe Angelegenheit. Oftmals hängen sich noch andere Sachen an die ToDo-Liste, wie jetzt bei Role der gepflasterte Hof. Aber darüber nachzudenken lohnt auf jeden Fall, gleiches gilt für den Besuch eines 2. oder gar 3. Heizungsbauers. Jeder hat andere Ideen und Lösungen bei anderen Kunden gesehen...
Gruß Mathias