Wir waren die ersten hier im Ort, die ein Kind mit unter einem Jahr in die Krippe gegeben haben. Wir mussten uns anhören warum wir überhaupt Kinder in die Welt setzen, wenn wir sie dann doch gleich weggeben. Wie wir es denn übers Herz bringen könnten unseren Sohn mit 4 Monaten abzugeben, ob wir unser Kind denn nicht lieb hätten. Natürlich waren es nicht nur kinderlose, aber da war es bei einigen doch recht massiv. Kann ja sein, dass es sich hierbei uns um ein regional Phänomen handelt. Das Beste war eine ältere Dame die bei uns zu der Zeit zum Kartoffeln kaufen kam. Sie hatte gerade ihre Enkeltochter aus dem Kindergarten abgeholt. Damals war die Krippe noch in den Kindergarten integriert. Die Dame war sehr emotional und erzählt, dass sie im Kindergarten gerade ein kleines Baby gesehen hätte. Wie man es übers Herz bringen würde so ein Würmchen einfach weg zugeben. Ich habe sie etwa 10 Minuten reden lassen und immer nur beiläufig geantwortet: "Ja,.....wenn sie das so sehen..." Irgendwann meinte sie dann, sie sind doch auch in dem Alter der Eltern, kennen sie diese Leute? Als ich ihr mitgeteilt habe, dass sie die ganze Zeit von meinem Sohn redet wurde sie erst schneeweiß und dann tomatenrot. Wenigstens waren ihr ihre Hasstiraden über meine Frau und mich peinlich. Inzwischen ist es etwas ruhiger geworden, da es ja inzwischen 15 Krippenplätze gibt und wir nicht mehr allein gegen alle stehen. Die Leute haben sich auch daran gewöhnt, aber am Anfang war es schon hart. Auch von den Eltern der anderen Kinder kamen teilweise ganz schöne Angriffe. Sie hatten Angst, dass sich die Betreuerinnen dann nur noch um das Baby kümmern und ihre Kinder vernachlässigt werden. War damals schon ziemlich hart, was wir uns anhören durften.

Rumpsteak hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:und für die Erkenntnis, mein lieber Rumpsteak, hast du jetzt über ein Jahr gebraucht? cool

Vieleicht solltest Du Dir mal ansehen wann,wer diesen Thread wieder "hoch geholt" hat, und dann Deine geistreichen und vor allem konstruktiven Beiträge posten..

trotzdem ändert das nichts dran, daß du dein Posting, da es sich ja auf was bezieht, was vor einem Jahr war, auch damals schon zeitnah in die Diskussion hättest posten können und nicht diese durch dein sehr qualifiziertes Posting wiederzubeleben.

Hobbit-Hunter hat geschrieben:Umgekehrt isset viel eher der Fall.
Als gewollt Kinderloser muss man sich als Kinderhasser, und Sozialschädling beschimpfen lassen.

Also, nachdem ich ja viel mit meinen drei kleinen unterwegs bin, kann ich dir sagen, der deutsche Mann kann mit Kindern wenig bis gar nichts anfangen - wenn ich das mit Ausländern, Italienen, Griechen, Türken, Irakern, was auch immer vergleiche, die lachen und grinsen alle, wenn sie Kinder sehen, die versuchen auf die Kinder zuzugehen, einen Deutschen kommt kein lächeln aus.

da ist man manchmal froh, wenn man weiß, daß die keine Kinder haben....

automatix hat geschrieben:
Also, nachdem ich ja viel mit meinen drei kleinen unterwegs bin, kann ich dir sagen, der deutsche Mann kann mit Kindern wenig bis gar nichts anfangen - wenn ich das mit Ausländern, Italienen, Griechen, Türken, Irakern, was auch immer vergleiche, die lachen und grinsen alle, wenn sie Kinder sehen, die versuchen auf die Kinder zuzugehen, einen Deutschen kommt kein lächeln aus.

da ist man manchmal froh, wenn man weiß, daß die keine Kinder haben....

so pauschal würde ich das nicht stehen lassen. gilt dies z.b. auch für dich? generell ist die lebensart bei südländern einfach anders. aber nicht auf kinder zugehen, würde ich nicht als "mit kindern nichts anfangen" oder gar kinderfeindlich (ich weiss, hast du nicht gesagt, denken aber viele) gleichsetzen.

automatix hat geschrieben:
trotzdem ändert das nichts dran, daß du dein Posting, da es sich ja auf was bezieht, was vor einem Jahr war, auch damals schon zeitnah in die Diskussion hättest posten können und nicht diese durch dein sehr qualifiziertes Posting wiederzubeleben.

Ja das mag ja sein. Aber nur weil es nicht in Dein Weltbild der Kindererziehung passt, bedeutet dies nicht dass mein Posting unqualifiziert ist. Ich kann im übrigen nicht behaupten, dass deutsche Männer nichts für Kinder über haben. Wäre dem so, wären wir ausgestorben..

Rumpsteak hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:
trotzdem ändert das nichts dran, daß du dein Posting, da es sich ja auf was bezieht, was vor einem Jahr war, auch damals schon zeitnah in die Diskussion hättest posten können und nicht diese durch dein sehr qualifiziertes Posting wiederzubeleben.

Ja das mag ja sein. Aber nur weil es nicht in Dein Weltbild der Kindererziehung passt, bedeutet dies nicht dass mein Posting unqualifiziert ist. Ich kann im übrigen nicht behaupten, dass deutsche Männer nichts für Kinder über haben. Wäre dem so, wären wir ausgestorben..

wieso? das Kindermachen macht den Deutschen Männern ja Spaß

Das Thema haben wir ja damals ausdiskutiert, ich finds einfach blöde, wenn man ohne Grund, nachdem man damals ja selber an der Diskussion teilgenommen hat, einfach mal ein Jahr später sich auf die eigentlich abgeschlossene Diskussion bezieht und die wieder anfängt.

Und nach drei Stillkindern sag ich jetzt ganz einfach - wenn jemand meint, sein Kind so früh abgeben zu müssen und sich den Aufwand mit Abpumpen (oder abstillen)etc antun will - seine Entscheidung, aber grad im ersten Jahr habens meine Kinder tagsüber sicher keinen ganzen Vormittag ohne stillen ausgehalten (und beim ersten Kind haben wir auch abgepumpt, eingefroren/gekühlt, aufgetaut, desinfiziert usw und das ist sowas lästiges, nerviges und überflüssiges - das war eine Erleichterung, als unsere erste damals dann voll die Brust nahm).
Unsere Kleine wird im Januar 2, bis dahin dürfte sie so weit sein, daß sie den Vormittag in die Krippe gehen kann.

Ganz ehrlich, Cairon? Obwohl ich Deine Beiträge und Einstellung sehr schätze, würde ich auch ein bißchen wie die alte Dame reagieren. Ich finde auch, daß es mit 4 Monaten zu früh ist.
Aber wie schon geschrieben, das sollte jede Familie selber entscheiden, es kommt aufs Kind drauf an und auf die äußeren Umstände.

Sieh es doch mal so: Ist doch besser, die Leute sagen Dir ihre Befürchtungen ins Gesicht, als daß sie hinter Deinem Rücken tuscheln: "Wie kann man nur?"

Auch bei diesem Thema gibt es - wie bei so vielen - noch den West-/Ost-Unterschied. Bei uns hier in den Ost-BL wirst Du schief angesehen, wenn Du für Deine Kinder zu Hause bleibst, weil das eben zu DDR-Zeiten nicht die Regel war. Und in den West-BL war es gang und gäbe, daß die Frau zuhause blieb und sich um die Kinder kümmerte. Deshalb fühlen wir uns "gelatscht" als Eltern, wo einer zu Hause bleibt und Ihr anderen, wenn beide arbeiten. Also so machen, wie man es für richtig hält, die Leute finden immer was zu meckern, egal was man wie macht.

Um jetzt noch mal auf das Thread-Thema zu kommen: Mein jüngster Sohn ist jetzt 1. Klasse. Ihm fällt das Lesen sehr schwer, im Gegensatz zu den beiden anderen. Aber er kann gut rechnen. Er weiß seinen Namen, wann er Geburtstag hat, wie seine Familienmitglieder heißen und wo sie wohnen. Und ich denke, wenn man ihn irgendwo in einem unserer Nachbarorte aussetzen würde, fände er heim.

Was mich nur zur Zeit in seiner Schule ziemlich aufregt, sind die Unmengen Kopien, die sie schon in der 1. Klasse verwenden. Sie haben Arbeitshefte, Übungshefte (natürlich alles von uns bezahlt) und er bringt trotzdem jeden Tag irgendeinen anderen Wisch mit nach Hause. Dann stelle ich fest, daß in den vorgedruckten Heften seitenweise die Aufgaben noch nicht gemacht wurden.

Wie ist das denn bei Euren Kindern? Ich hoffe ja mal, daß sich das im nächsten Schuljahr legt, wenn die Schulen kein Kopiergeld mehr einsammeln dürfen.

@kaltblutreiter

Die alte Dame hat es mir ja nur gesagt, weil sie nicht wusste, dass es sich um meinen Sohn handelt. Das meiste wurde hinter dem Rücken getuschelt, davon kannst Du ausgehen. Nur die Spitze des Eisbergs ragt aus dem Wasser. Und die Anfeindungen die direkt kamen wurden an mich als Ratsmitglied heran getragen, meist ohne das Wissen, dass es ich um meinen Sohn handelt. Wir haben für viele hier den Fels in der Brandung gemacht. Und glaubst Du denn, dass die Eltern der anderen Kinder uns direkt angesprochen haben? Die haben sich bei der Leiterin des Kindergartens beschwert, die sich dann mit uns Unterhalten hat. Offen und sachliche Gespräche kannst Du Dir da gepflegt an die Backe gackern. 95% der Anfeindungen liefen hinter vorgehaltener Hand oder über 3., aber wenn man im Dorfleben integriert ist bekommt man halt doch viel mit.

Okay, dann hatte ich das vorneweg falsch aufgefaßt. Es tut mir leid, daß es bei Euch nicht sauberer abgegangen ist.

servus mitanand
... dem eifrigsten verfechter des hypes betreffend "pränataler fremdsozialisierung von kleinstkindern" empfehle ich in nachfolgendem link zum zwangsläufigen konträrthema zum krippenausbau, dem betreungsgeld
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ige-eltern
sich mit den lesermeinungen auseinander zu setzen. bemerkenswert darin, dass "so früh als möglich ab in die krippe" in der gewiss nicht für antike ansichten verdächtigen leserschaft der faz kaum bis gar nicht trendy ist. u.a. wird sogar darauf hingewiesen, dass schweden nach 20 jahren krippenerfahrung sich umorientiert, sprich sich von der "so früh als möglichen fremdsozialisierung" wieder abwendet.
grüße vom alpenrand
amwald 51