Der Weizenpreis stockt zurzeit. das hat viele Gründe. Vor allem natürlich das weltweit große Angebot. Rekordernten in der Schwarzmeerregion, Asien und auch Australien. Europa hatte trotz Trockenheit ebenfalls hohe Erträge. Das nächste Problem sind höhere als erwartete Maiserträge was natürlich Auswirkungen auf den Weizenpreis hat. Dazu die Eurokrise und schwache Konjunktur. In den USA herrschte zwar eine Rekordtrockenheit aber das hat sich bisher kaum ausgewirkt. Lediglich die WW Aussaat in den USA verzögert sich aufgrund der Trockenheit. Mal abwarten wie die Sommerweizenerträge in den Staaten ausfallen. Da dürftre es eine schwere Enttäuschung geben.
Ein Plus ist, das sowohl die weltweiten Mais als auch Weizenlager dennoch eher abnehmen aufgrund der Ethanolherstellung sowie der allgemein hohen Nachfrage. Ich gehe davon aus das die Maiserträge in China geringer ausfallen als angenommen und somit revidiert werden. China müßte somit mehr Mais als sonst importieren da dort die Nachfrage weiterhin ansteigt. Sollte Rußland auch noch die angedeuteten Exportzölle "ab 24 Mio Tonnen Ausfuhr in 2011" einführen geht es sehr schnell bergauf mit dem Preis. Allerdings halten sich die Spekulanten auf dem Getreidemarkt aufgrund des hohen Angebotes zurück und investieren derzeit in Gold sowie andere Rohstoffe und neuerdings wieder in Aktien.
Kurz und Mittelfrisitig wird der Preis steigen. Langfristig, über Jahre hinweg dürfte der Getreidepreis nichtmal die Preissteigerungen ausgleichen. Das weltweite Angebot wird stark steigen wie die Anbauflächen 2011/12 jetzt schon zeigen. Dazu jährliche weltweite Steigerungen des Ertrages durch die Pflanzenzucht, bessere Logistik sowie mehr Fachwissen im Osten was jetzt teilweise noch fehlt. Viel Brachland das zum Teil schon jetzt aufgrund der gestiegenen Preise bestellt wird, wird weiter in die Produktion genommen. Nicht zu vergessen die angesprochene verbesserte Technik und bessere Logisitk. In Rußland und der gesamten Schwarzmeerregion könnten ohne weiteres die Effektivität und somit der Ertrag um 25 % auf den gleichen Fläche angehoben werden. Allein diese Steigerung wären 30 Millionen Tonnen was allein dort mehr auf den gleichen Fläche geerntet werden könnte. Nimmt man die Stillegungsflächen, Zuchtfortschritt dazu wirds nochmal deutlich mehr.
Deshalb werden wir innerhalb der nächsten 3 - 6 Monate auch wegen der derzeit überverkauften Situation einen Schub nach oben erleben. Mittel und langfrisitig werden die Preise kaum steigen oder eher fallen, trotz steigender Kosten. Man sollte deshalb kurze Preisspitzen für Kontrakte nutzen.
