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Welche Subventionen bekommen Landwirte?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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78 Beiträge • Seite 2 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Beitragvon hans g » Fr Jun 13, 2008 16:40

alles falsche antworten--ich wundere mich :!:
der bauer/landwirt bekommt KEINE subventionen :!: :!:
hans g
 
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 13, 2008 16:46

kalumet hat geschrieben:Ich kann mich nur immer wieder wundern, daß man auf solche und ähnliche Fragen mit detaillierten Antworten zur Stelle ist.
Es ist nichts einfacher als xy irgendwelche Fragen zu stellen und zu warten, bis irgendso ein Naivling antwortet.

Natürlich kann er oder sie das auch anderweitig rausfinden, dann aber hoffentlich persönlich und nicht anonym.
Man sollte sich eine Antwort hier auch mal verkneifen können.


Das kommt ja eh, daß du im Internet abrufen kannst, was dein Nachbar an Direktzahlungen erhält. :roll: Geheimnisse sind das ja nun nicht.
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon hans g » Fr Jun 13, 2008 17:38

kaninchen,es ging um subventionen :!:
hans g
 
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Beitragvon harkon » Fr Jun 13, 2008 17:40

Hallo Justice,

wahrscheinlich kommst Du aus dem Kopfschütteln gar nicht heraus, wenn Du diese Antworten auf Deine relativ einfache Frage liest.

Das Subventionssystem der Landwirtschaft ist für Aussenstehende wirklich relativ komplex und auch nicht sehr leicht erklärbar. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist es ein System, dessen Anfänge so alt sind wie die EU selbst. Die Agrarförderung unterliegt einem permanenten Wandel, weil die Beeinflussung von Märkten immer Effekte nach sich zieht, die vorher nicht unbedingt absehbar sind und weil die Zielsetzung der Politik nicht konstant ist, sondern sich ständig neuen Marktsituationen, politischen Konstellationen usw. anpassen muss.

Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Töpfe, aus denen die Agrarsubventionen gespeist werden. Der Löwenanteil kommt aus Brüssel, aber es fließen auch Bundes- und Ländermittel ein.

Für Dich wäre es wahrscheinlich am einfachsten, ich könnte Dir jetzt eine Formel wie ha * x + Milchmenge * y anbieten, aber so einfach geht es leider nicht.

Trotzdem hier mal ein Versuch die Sache etwas zu strukturieren:
Die Geschichte der europäischen Agrarförderung begann in der Nachkriegszeit, als Nahrungsmittel knapp waren. Es wurde über Interventionspreise ein Mindestpreissystem errichtet, das heißt, dass die EU zu garantierten Preisen Getreide, Milchpulver, Butter usw. zukaufte und somit eine Preisuntergrenze setzte. Die erworbenen Produkte wurden dann auf dem Weltmarkt weiterverkauft. Da die Preise dort niedriger waren als der hiesige Interventionspreis machte die EU dort einen Verlust.
Als die Landwirschaft immer erfolgreicher wurde und in den 70er und 80er Jahren immer mehr Überschüsse erzeugt wurden, geriet das System der Interventionspreise aus den Fugen. Man musste sich neu orientieren, um den Agrarsubventionen eine Grenze zu setzen. Eine Maßnahme war die Kontigentierung der Milch, also die Vergabe von begrenzten Liefermengen an die Milcherzeuger.
Eine weitere Maßnahme war die Einführung von Flächenprämien für die Ackerkulturen in Verbindung mit einer teilweisen Flächenstilllegung und der drastischen Reduzierung der Interventionspreise. Die Höhe der Flächenprämie wurde nach Regionen (in Deutschland meist nach Bundesländern) differenziert und den durchschnittlichen Erträgen angepasst.
Diese Massnahmen führten zu einer spürbaren Verminderung der Interventionsmengen und zu einer weit besseren Kalkulierbarkeit der Agrarsubventionen.

Mit der Agrarreform in 2003 wurde beschlossen, alle Förderungen, die von der EU gezahlt werden, nur noch auf die Fläche eines Betriebes umzulegen und von den tatsächlich produzierten pflanzlichen- und tierischen Erzeugnisse zu entkoppeln. Man wollte somit erreichen, dass die Subventionierung keinen Einfluss mehr darauf hat, was in welchen Mengen produziert wird.
Das führt nun im speziellen Einzelfall dazu, dass ein Betrieb eine Ackerprämie für sein Ackerland und eine Grünlandprämie für sein Grünland erhält. Dazu werden die tierbezogenen Prämien (die gab es für Rinder und Schafe), die er früher bekam, auf seine bewitschaftete Fläche umgelegt. Das ist die betriebsbezogene Prämie. Der Interventionspreis für Milch wurde in dem Zusammenhang weiter gesenkt und eine fixe Prämie pro kg den Milchviehhaltern zugeteilt.

Die Ackerflächenprämie liegt derzeit bei ca 250 bis 300 €/ha. Die Grünlandprämie bei etwa 60 €/ha. Dazu kommen die individuellen Betriebsprämien, die allerdings bis zum Jahr 2013 nach und nach reduziert werden.

Wenn Du es genauer erfahren möchtest, lies Dir [url=http://www.bmelv.de/cln_045/nn_751434/SharedDocs/downloads/04-Landwirtschaft/Foerderung/Direktzahlungen/BroschuereMeilensteineAgrarpolitik,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/BroschuereMeilensteineAgrarpolitik.pdf]dieses historische Werk einmal durch:
[/url]

Aus den Mitteln des Bundes werden die Sozialversicherungen der Landwirte unterstützt, sowie ein Teil der Mineralölsteuer für Diesel zurückerstattet.

Die Länder haben unterschiedliche Programme zur extensiven Nutzung von Flächen, die von der EU kofinanziert werden. Weiterhin ganz unterschiedliche Investitionsförderungen usw.

Wie ich schon erwähnt habe, ist das alles nicht so schnell zu durchschauen und wir aktiven Landwirt müssen uns auch ständig mit dem Thema beschäftigen, um auf dem Laufenden zu bleiben. In Diskussionen mit Nichtlandwirten wird meistens auf die Subventionierung der Landwirte geschimpft das kenne ich auch. Man muss dazu aber einiges feststellen:
-Agrarförderungen verschiedenster Art gibt es fast weltweit und sind keine europäische oder gar deutsche Besonderheit.
- Auch andere Wirtschaftsbereiche werden subventioniert, aber da heißt das ganze oft nicht so und gerät auch selten in die öffentliche Diskussion (siehe Nokia)
- Die Agrarsubventionen gibt es nicht, weil die europäischen Politiker es so gut meinen mit den Bauern, sondern weil sie für billige Grundnahrungsmittel in ausreichender Menge sorgen wollen. Ein Teil der Lebensmittel wird direkt beim Einkauf gezahlt und ein anderer Teil über die Steuern. So subventionieren die Reichen einen Teil der Nahrung für die Armen.

Man muss auch feststellen, dass es innerhalb der Landwirtschaft auch Bereiche gibt, die so gut wie gar keine Subventionen bekommen. Dazu zählen Geflügel, Schweine, Kartoffeln und Gemüse.

Du hast es ja an den ersten Reaktionen schon merken können, das Landwirte diese Diskussionen hassen, weil sie sich ständig verteidigen müssen. Ich sehe das allerdings so, dass das Schimpfen mit zunehmender Informationen nachlässt, so wie das bei allen Themen der Fall ist. Deshalb scheue ich mich nicht vor solchen Gesprächen, denn am Ende sorgt eine differenzierte Betrachtung der Tatsachen für mehr Verständnis für das Vorhandensein dieser Transferzahlungen.

Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkle gebracht zu haben, man könnte hier noch vieles ergänzen und konkretisieren. Frag einfach nochmal nach, was Dich genauer interessiert.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon estrell » Fr Jun 13, 2008 18:26

Harkon,
danke für den Link!

Kalumet
jetzt verstehe ich deine Äusserung aber überhauptnicht! Ist das alles geheim? Sind Zahlungen an die Landwirtschaft etwas unaussprechliches?
Meinst du nicht das damit genau das geschürt wird, was Justice nun in der Diskussion hat? Den Neid das "Die" was bekommen und noch mehr haben wollen und "ich" bekomme nix und soll noch mehr zahlen???

Nur, wer versteht warum ein Bauer mehr haben MUSS kann verstehen, warum er mehr für bestimmte Produkte bezahlen muss.

Hans
- was falsch? Ich hab die Zahlen von hier und die von BIO genommen, die in Deutschland interessieren mich so wenig, wie die der "normalen Landwirte".
Ich hab auch geschrieben, das die Zahlungen für jeden anders sind... woher soll ich also die deinen kennen?

Ausserdem finde ich es wichtig, dem "Verbraucher" zu sagen, warum die Betreibe immer größer werden müssen, so das sie nach und nach Fabriken gleichen und warum man tausende Hennen, Schweine und hunderte Kühe unter so "wenig artgerechten" Bedingungen halten muss - und wir müssen, wenn wir ehrlich sind zugeben, das man heute so weit vom artgerecht weg ist wie man das 1972 bei der fortschrittlichen udn sehr tiergerechten Anbindung mit Schwemmentmistung war - 500 Rinder ganztags im Laufstall sind einfach nicht artgerecht - sowenig wie 5000 Hennen in "Freilandhaltung".
Warum man aus den Bauern den BUH-Mann machte, das liegt auch an den "Hilfen für die Landwirtschaft" die meine Eltern zB den Betrieb gekostet haben.
Mir ist egal ob Diktatur des Denkens von rechts oder von links kommt - ich denke immer noch was ich will!
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Beitragvon hans g » Fr Jun 13, 2008 18:26

hallo,es ging um SUBVENTIONEN,nicht um zahlungen,die mit bedingungen verknüpft sind :!: :!:
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 13, 2008 18:47

hans g hat geschrieben:kaninchen,es ging um subventionen :!:

Ich glaube kaum, daß ein Außenstehender wie justice da einen Unterschied macht.
Seine Frage versteh ich so: Wie wird Lawi gefördert? Vom Staat und von der EU.
Im Prinzip müsstest du ihm alles erklären von erster und zweiter Säule, Agrarinvestitionsförderung, wie heißen hier noch die etwas günstigeren Kredite? , EEG-Boni und und und....
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon CarpeDiem » Fr Jun 13, 2008 18:52

Vorsicht bei solchen Diskussionen!!! Was hat z.B. die zweite Säule mit Landwirtschaft zu tun??? Rein gar nichts, davon werden Tennisplätze, Wellnesstempel und ähnlich grober Unfug gebaut.
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 13, 2008 18:57

..daß sich diese ganzen Förderungen natürlich auch auf völlig andere Bereiche erstrecken und ob diese sinnvoll sind oder nicht, das sagt natürlich kein Mensch.
Ich mein, besser du förderst die Lawi, als diese ganzen Interreg ("Interdreck-")Projekte.
Es gab eines von der EU gefördert, "Seen - Juwelen der Landschaft". Wenn du mich fragst, war alles, was dabei raus kam, was du in jedem Bio-Buch der Mittelstufe nach lesen kannst: Bei zu viel Nährstoffeinträgen kippt ein See um.
Und um ihn wieder flott zu kriegen, mußt du den Nährstoffeintrag begrenzen oder ihn belüften... Eigentlich alles Dinge, die man seit über 30 Jahren weiß.... :roll:

Diese Projekte braucht kein Mensch.
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 13, 2008 19:03

CarpeDiem hat geschrieben:Vorsicht bei solchen Diskussionen!!! Was hat z.B. die zweite Säule mit Landwirtschaft zu tun??? Rein gar nichts, davon werden Tennisplätze, Wellnesstempel und ähnlich grober Unfug gebaut.


Da hast du natürlich recht! Dennoch wird die Förderung der ländlichen Räume politisch als Förderung der agrarwirtschaftlichen Räume verkauft - Wege - und Straßennetz usw.
Grüßle,
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Beitragvon harkon » Fr Jun 13, 2008 19:12

hans g hat geschrieben:hallo,es ging um SUBVENTIONEN,nicht um zahlungen,die mit bedingungen verknüpft sind :!: :!:


Die Verknüpfung an irgendwelche Bedingungen ist eigentlich ein typisches Merkmal von Subventionen.

Ich halte es nicht für so entscheidend, wie wir diese Zahlungen, die wir ja nun mal bekommen, nennen. Tatsache ist doch, das wir wirklich Geld bekommen. Die entscheidende Frage ist, ob wir das kommunizieren können wie man das heute so schön nennt. Können wir den Leuten erklären warum wir das Geld brauchen? Können wir erklären, dass es nicht nur für uns Landwirte gut ist, wenn dieser Transfer geleistet wird, sondern für die Gesellschaft insgesamt? Wenn man diese Fragen mit "ja" beantworten kann, braucht man die Diskussion nicht zu fürchten.

Letztens habe ich irgendwo gelesen wie viel (oder wie wenig) Geld aus dem so genannten Agraretat der EU tatsächlich bei den Bauern ankommt. Die Zahlen habe ich nicht so schnell parat, aber wie hier schon bemerkt wurde, die ganzen Geschichten mit Regionalförderung usw. werden im Haushalt mit zu den Agrarmittlen gezählt, ohne dass die Bauern davon etwas haben. Ebenso verhält es sich mit den Kosten, die von der Verwaltung wieder aufgefressen werden. Das ist ein bemerkenswerter Anteil. Dort schafft die Landwirtschaft viele gut bezahlte, hoch qualifizierte Arbeitsplätze.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon Robiwahn » Fr Jun 13, 2008 19:19

harkon hat geschrieben:...Können wir erklären, dass es nicht nur für uns Landwirte gut ist, wenn dieser Transfer geleistet wird, sondern für die Gesellschaft insgesamt?
...


Konntet ihr (du und Estrell).

Danke, ein jetzt besser informierter Verbraucher
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Beitragvon harkon » Fr Jun 13, 2008 19:39

Robiwahn hat geschrieben:
harkon hat geschrieben:...Können wir erklären, dass es nicht nur für uns Landwirte gut ist, wenn dieser Transfer geleistet wird, sondern für die Gesellschaft insgesamt?
...


Konntet ihr (du und Estrell).

Danke, ein jetzt besser informierter Verbraucher


Na dann haben wir ja wirklich mal etwas erreicht!

Das Geld wird ja auch nicht einfach sinn- und wahllos verschwendet, sondern es sichert (bisher noch) eine Landwirtschaft auf einem hohen Niveau, was die Umwelt- und Sozialverträglichkeit angeht.
Auch wenn uns viele dieser Cross Compliance - Vorschriften nerven, so sind es doch die Regularien, die letztendlich dazu führen, dass wir uns in gewisser Weise von der internationalen Konkurrenz durch nachhaltiges, verantwortungsvolles Handeln differenzieren können.

Gruß,
harkon.
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Beitragvon CarpeDiem » Fr Jun 13, 2008 19:47

@Kaninchen, das ist doch gerade das schlimme, dass es als Förderung der Landwirtschaft "verkauft" wird. Hier müssen wir doch beginnen uns zu wehren, die Gelder stehen im Agraretat, aber der Nutzniesser ist die Allgemeinheit!!!!
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Beitragvon MF-133 » Fr Jun 13, 2008 20:13

Hier vielleicht ein Hinweis von mir:
Der Weltmarktpreis von Milch dürfte bei 25-30 ct pro Liter liegen.
Die deutschen Bauern können zu diesem Preis nicht produzieren, da sie in einem Hochlohn- Hochvorschrift- und Hochkostenland leben.
Da man als Exportnation keinen Protektionismus beim Handel mit anderen, stärker agrarlastigen Nationen machen kann und einfach "verbieten", dass billigere Agrarprodukte nach D kommen, bleibt nur übrig die Milchproduktion in D aufzugeben oder den deutschen Produzenten bei deren Standortnachteil einen Ausgleich zu gewähren. Dieser Ausgleich ist jedoch an ca. eine Million Bedingungen geknüpft. Hier einige sehr vereinfachte Beispiele:
Z.B: Heu später mähen (= mind. 20% Masseverlust auf einer Wiese pro Jahr, Futter dadurch teurer), Obstbäume dulden (=maschinelle Bearbeitung der Fläche erschwert oder unmöglich), einen "unwirtschaftlich niedrigen" Tierbesatz im Verhältnis zur Fläche (= höherer Artenreichtum der Flächen, weniger Grundwasserbelastung durch weniger Düngung) usw.
Das Geld, das in die Landwirtschaft fließt, wird dort keineswegs verbrannt, vielmehr wird es zurückinvestiert, um zukunftsfähig zu bleiben.
Denn der Investitionsdruck ist hoch: Letztendlich sind die Zuschüsse der EU nichts anderes als ein gewaltiges Ausstiegsprogramm für Bauern, die früher oder später aufhören müssen.
In der Tat ist der Strukturwandel gewaltig, hier in Süddeutschland ist eine ganze Lebensweise (die der kleine Familienbetriebe bis 25 ha) inzwischen komplett ausgestorben. Dass damit auch eine kulturelle Verarmung einhergeht, ist daran zu erkennen, dass überall alle möglichen Schleppertreffen oder Veranstaltungen mit historischen Maschinen nur so aus dem Boden schießen, die das längst verlorene bewahren wollen.
Schließlich: Wer vom Staat Geld bekommt, ist deshalb nicht automatisch reich: Sozialhilfe? Lohnsteuerrückzahlung? Eigenheimzulage?
MFG
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