Königstiger EM 300 hat geschrieben:Ich hab' mal in einer Jagdzeitschrift eine Bilanz über das Wolfsrudel (Lausitz) gelesen: 17 Pferde und 54 Hunde sollen auf deren Konto gehen..
Also 17 Pferde - da würde ich mich sehr über die Quellenangabe freuen! Wenn das man nicht Schafe waren, die sich auf dem Weg von der Lausitz nach Bayern in Pferde verwandelt haben Davon abgesehen leben die da ja auch größtenteils auf einem Truppenübungsplatz - wo sollen da Pferde herkommen? Kavallerie?
Was den Lebensraum angeht - da muß man sicher auch differenzieren. Ich hatte im Zuge des Bürgerforums mal Besuch aus NRW, von Leuten, die sich vehement dafür eingesetzt haben, das jeder Bauer zwangsweise je ha Land 100m Hecke pflanzen muß (!), die haben schon beim Aussteigen aus dem Zug gesagt: "Ok, HIER könnten sie verstehen das das Quatsch ist." Bei uns in der Gegend leben ~40 Leute je km², Tendenz sinkend, da sieht die Sache völlig anders aus als im Süden und Westen Deutschlands, das kann man überhaupt nicht vergleichen.
http://www.medienwerkstatt-online.de/lw ... 934&edit=0
Hier sind ausreichend Wälder und Flächen vorhanden, und es ist nicht einizusehen, warum man, wenn sonst schon nix da ist, nicht wenigstens seine Natur wieder halbwegs herrichten sollte. Es kann ja nicht angehen, wenn Schwarzwild und Rehwild ohne Ende überhand nehmen, das man Wölfe (und meinetwegen auch Bären) nicht zuläßt.
Klar, mich ärgert es auch, wenn ich den Fuchs hier mit dem Besen vom Hof kehren muß - aber ich bin davon überzeugt, wenn denn jemals der Bestand an Wölfen auch überhand nehmen sollte, dann lassen sich die genauso gut oder schlecht regulieren wie anderes WIld auch. Und eine Umschichtung der Touristen weg von den müllhinterlassenden, kinderkreischenden baumklauenden Campern, die meinen, wenn irgendwo niemand wohnt, hätten sie da WildWestRecht hin zu Leuten mit etwas weniger Bambi-Syndrom könnte auch nicht schaden.
Hier gibts mehr Infos
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index ... =15&clang=
Beutetiere und Jagdverhalten
Wie auch in anderen Teilen seines Verbreitungsgebietes, ernährt sich der Wolf in der Lausitz überwiegend von Huftieren. Nahrungsanalysen, die im Rahmen des sächsischen Wolfsmanagements im Naturkundlichen Museum Görlitz durchgeführt wurden, ergaben, dass innerhalb der Huftiere das Reh das häufigste Nahrungsobjekt ist. Weitere wichtige Beutetiere sind Rothirsch und Wildschwein. Haustiere und Abfälle werden nur im seltenen Ausnahmefall in der Nahrung nachgewiesen.
Die Beobachtungen in der Lausitz zeigen, dass die Wölfe hier meist alleine oder zu zweit auf die Jagd gehen, auch wenn mehr Tiere zum Rudel gehören (je nach Jahr und Jahreszeit waren es in den letzten Jahren oft 6-8 Tiere). Dies ist möglicherweise eine Anpassung an die Größe und Verteilung ihrer häufigsten Beutetierart - dem Reh.
Die Schalenwildstrecken-BMI liegen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg durchweg über einem Wert von 3000 zum Teil sogar über 5000 / 1000 km2. Die vorhandene Nahrungsbasis an wilden Huftieren ist in diesen Gebieten demnach durchweg genauso gut bzw. besser als im derzeitigen Wolfsgebiet.