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Wie die Jungfrau zum Kinde...

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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72 Beiträge • Seite 1 von 5 • 1, 2, 3, 4, 5
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Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon cheechoo » So Mär 23, 2014 19:03

...kam ich zu Waldbesitz.

Damit möchte ich mich erstmal hier vorstellen und meine Problemstellung euch Vollprofis schildern.

Ich bin Mitte 20 und im letzten Jahr meines Maschinenbaustudiums und bin durch ein Erbe an 3ha Waldstück gekommen. Dieses Stück ist zum Großteil Nadelwald (würde auf zum Großteil Fichte tippen) und kleinen Anteil Laubwald und liegt in größtenteils in Hanglage. Mitten durch geht Diagonal auch ein recht breiter Weg.

Dieser Wald wurde (leider) grobgeschätzt 20 Jahre kaum gepflegt. Heißt es wurden keine Bäume gefällt, neu angepflanzt oder diverses. Ich bin schon mit dem ein oder anderen Fachmann (oder wer sich dafür hielt) mal durchspaziert und alle attestierten mir, ich hätte die nächsten Jahre schön zu tun damit. Sie meinten die Bäume stehen zu dicht aneinander, oft hängen die Kronen ineinander. Mir wurde geraten da nach bestimmten Regeln auszudünnen und vor allem zu allererst das tote Holz, das bereits unten liegt, rauszuholen. Kurzfristigen finanziellen Erfolg soll ich sowieso nicht erwarten...

Ich bin nun leider echt ratlos. Auf der einen Seite finde ich ich es sehr sehr gut, sowas in der Hinterhand zu haben. Nicht nur als Grundstück, sondern auch als Rohstoff. Ich bin auch durchaus damit einverstanden, kleine Dinge anzuschaffen und in der Lage zu investieren (Kettensägenlehrgang, Kettensäge,..) und mich mit der Thematik tiefer zu beschäftigen und Arbeit reinzustecken.
ABer ich sehe auch viele Probleme. Erstens bin ich mindestens bis Ende 2015 intensiv an mein Studium gebunden und auch räumlich getrennt vom Wald, sodass ich eher wenig bis garnicht drin arbeiten kann. Außerdem fehlt mir jede schwerere Technik (Traktor, Spalter,...). Was ich maximal leisten könnte ist Bäume fällen, abtransport wird dann schonwieder ein Problem...Ich hätte, mal die finanzielle Sicht außer Acht gelassen, auch nicht den Platz größere Technik unterzukriegen.

Ein direkter Weiterverkauf steht also irgendwie schon bisschen im Raum, obwohl ich mich dagegen streube. Aber ich will mich auch nicht an der Aufgabe verheben und kann leider überhaupt nicht den Wert abschätzen...
Kann mir irgendwer der vielleicht in einer ähnlichen Situation war seine Erfahrungen schildern? Ich bin derzeit echt hin und her gerissen....

:(
cheechoo
 
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon wiso » So Mär 23, 2014 19:10

servus und willkommen cheechoo,

ich an deiner stelle würde nicht verkaufen, wenns nicht unbedingt sein muss. am besten suchst du die zuständige waldbauernvereinigung (wbv) bzw. forstbetriebsgemeinschaft (fbg) deiner region. die unterstützen dich da sehr gut von der einfachen beratung bis hin zur kompletten hiebsdurchführung.

gruß,
wiso
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Fadenfisch » So Mär 23, 2014 19:12

Nicht verkaufen!!
Wald und auch Wiesen verkauft man nicht....
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Taucher2207 » So Mär 23, 2014 19:24

Hallo Cheechoo,
wie Wiso schon sagt, der örtlichen FBG (Forstbetriebsgemeinschaft) beitreten, kostet nur ein paar € Beitrag pro Jahr, Haftpflichtversicherung gleich mitabschließen (ist so am günstigsten). Dann wirst du kostengünstigst beförstert, die empfehlen dir was du machen solltest, die organisiserne mit dier in Absprache, dass ein Harvester durchgeht, wenn sowieso einer in der Nähe arbeitet (keine extra Anfahrt) und über das Forstamt kannst du die Durchforstung vom Stock verkaufen (incl. Schlagen, Abtransport und Verkauf). Wenn der Wald 30 Jahre nicht gepflegt wurde, macht motormanuelles Arbeiten ( Leute die mit der Kettensäge durchgehen und Fällen und Aufarbeiten) wenig Sinn. Da fällt kein Baum um, Alles hängt sich auf und wird dadurch gefährlich. Bei Verkauf vom Stock hast du wenig Arbeit und es bleibt bei Fichte auch noch einiges übrig. Fichte steht zur Zeit gut im Preis, alle Qualitäten.
Wie gesagt, nicht verzagen, Förster fragen.
Gruß
Taucher
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon brennholz jürgen » So Mär 23, 2014 19:27

Wenn da 20 Jahre nichts gemacht wurde, können es auch 21 werden. Man wächst mit seinen Aufgaben!
Brennholz Jürgen
Dieser Beitrag zeigt die Historische Brennholzgewinnung bis zur Moderne und ist nicht gänzlich zum Nachmachen empfohlen!
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon S 450 » So Mär 23, 2014 19:40

Förster wäre die erste Anlaufstelle! Ich würde nicht mehr mit dem Aufarbeiten warten, denn jedes Jahr ist zu viel! Hol dir einen Profi. Mit dem richtigen Geräten sind die 3 ha schnell durch. Momentan ist der Holzpreis bei jedem Sortiment (außer Buche) attraktiv, Förderung kannst du auch bekommen, da weiß sicher auch der Förster bescheid. Alleine ohne Erfahrung und Ausrüstung ist es viel Arbeit.
In der Landwirtschaft ist der LU längst gang und gebe, die Forstwirtschaft hinkt noch hinterher.
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Falke » So Mär 23, 2014 19:50

Hallo cheechoo, willkommen im Forum (und in den Reihen der Waldbesitzer)!

Ich würde auch nicht verkaufen.

Wenn du nichts oder nicht alles selber machen kannst, gibt es da ja jede Menge Dienstleister, etwa so:
http://waldverband.at/de/view/files/dow ... onnect=517

Solange keine Kalamitäten auftreten (z.B. Käferbefall oder Wind-/Schneebruch) könntest du den Wald auch
weiter 20 Jahre so lassen wie bisher. Er wächst dann auch weiter, wenn auch langsamer als bei guter Pflege.

Und mach' dich schlau, wo es nur geht.
Es gibt leider auch Glücksritter, die unbedarfte (Neo-)Waldbesitzer gerne über's Ohr hauen ...

Gruß
Adi
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon cheechoo » So Mär 23, 2014 20:05

wow ich bin begeistert! überragend wie ihr sofort gute anregungen gebt!
(ist nicht in jedem forum so, unabhängig vom thema)

ich werde da wohl sowohl förster und das forstamt mal beanspruchen. das ist ne gute idee.

gibt es irgendwie grundlagenliteratur oder gute informationswebseiten, die ihr mir empfehlen könnt?

danke nochmals!
cheechoo
 
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon waldlaeufer55 » So Mär 23, 2014 20:12

Hallo cheechoo
Auch von mir der Rat nicht verkaufen.
Als erstes solltest du mit dem zuständigen Förster
Kontakt aufnehmen.Da nicht ersichtlich ist,woher du
kommst kann man keine Aussage über Waldbauernvereinigungen
oder dergleichen machen.Der Förster kann dir dann auch sagen,
welche Art von Eingriff sinnvoll ist.Ich würde zu einem Harvestereinsatz
tendieren.Er kann dir dann auch die Rückegassen anlegen.Wenn das
gemacht ist kannst du dich dann auf dein Studium konzentrieren
und dann in ein paar Jahren selber das Ruder in die Hand nehmen.
Konkrete Ratschläge wie im Bestand vorgegangen werden soll kann
man aus der Ferne nicht geben.Also Förster fragen und keinesfalls
als Schnellschuss verkaufen ist mein Rat.
Mfg
der Waldlaeufer
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon hirschtreiber » So Mär 23, 2014 20:21

cheechoo hat geschrieben:gibt es irgendwie grundlagenliteratur oder gute informationswebseiten, die ihr mir empfehlen könnt?

danke nochmals!


Glückwunsch zu Deinem Wald!
Ich weiß ja nicht aus welchem Bundesland du kommst aber bei uns in Bayern bietet die Waldbauernschule in Kehlheim tolle Kurse vom Einsteiger bis zum Vollprofi an. Dort kannst du alles übern Wald in Theorie und Praxis lernen.
Wie meine Vorredner schon sagten: Nicht verkaufen! FBG oder WBV Mitglied werden und sich vom Förster beraten lassen.
Habe die Ehre
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Ugruza » So Mär 23, 2014 21:13

Ich würde auch sagen, dass nach 20 Jahren Nicht Bewirtschaftung ein oder zwei Jahre weiteres Nichtstun das Keaut auch nicht fett machen. Ich würde mich vorerst mal über Wald allgemein und seine Bewirtschaftung informieren, dann weißt du selber auch etwas Bescheid und kannst nicht so leicht Opfer der og Glücksritter werden.

Lg Ugruza
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon baer » So Mär 23, 2014 21:45

Hallo cheechoo

Maschinenbau ist ein schönes Ding. Meist macht man so ein Studium ja aus Interesse heraus. Warum sollst Du nicht Spaß an der Kettensäge, dem Traktor etc. haben. Wenn das ganze dann im eigenen Wald passiert, ist es richtig schön. Daher würde ich nicht verkaufen. Beende Dein Studium und dann kannst Du sehen, wo Dein erster Arbeitger auf Dich wartet. 3 Hektar sind zum Beispiel eine schöne Größe um den Holzverbrauch für das eigene Haus zu sichern.
Vor Abschluss des Studiums würde ich im Wald keine Maßnahmen starten. Informiere Dich in der jetzt bestimmt eher knapper bemessenen Zeit (Abschlussarbeit, Klausuren,...)
Und dann kannst Du immer noch handeln. Der Wald stirbt nicht gleich, wenn er nicht dieses Jahr noch durchforstet wird.

Ein recht informative Seite sei noch erwähnt zum Einlesen. waldwissen.net

Zum Förster würde ich auch erst gehen, wenn Du ein wenig belesen bist. Ich finde es immer schlecht sich als absolut Unwissender beraten zu lassen. Das gilt unabhängig vom Fachthema. Man geht ja auch nicht ins Autohaus und sagt, dass man ein Auto braucht.

So nun viel Spaß mit dem neuen Kind und einen guten Wirkungsgrad beim Studieren.
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon MF-133 » So Mär 23, 2014 21:54

Wald verkaufen, tz,tz.
Also an sowas zu denken.
Gut,wenns Dir dreckig geht, richtig dreckig oder jemand in der Familie, die Oma oder so.
Also dann, von mir aus - verkauf die Oma- aber NIE,NIEEE den Wald.

Schau mal in die gelben Seiten, ob es einen Forst- Lohnunternehmer gibt und mach mit dem für die Durchforstung einen Rahmenvertrag, der für Dich mindestens eine schwarze Null erbringen muss. Je nachdem, was da für Holz draufsteht, wird er Dich natürlich so ein wenig über den Tisch ziehen. Aber zumindest hast Du erstmal um die fünf Jahre Ruhe und Zeit, Dich selber schlau zu machen.
Der zuständige Revierförster hat übrigens die Beratungspflicht und u.U. auch Adressen von LUs an der Hand.
Geh auf keinen Fall aufs Gradewohl und womöglich mit irgendwelchen Hippies aus dem Freundskreis, die auf toughe Lumberjacks machen wollen, ohne Erfahrung in den Wald. Denn da stirbt öfter mal einer dabei. Motorsägenkurs ist Pflicht!
Du kannst ja auch Deine Adresse (Nur Landkreis oder Stadt) rauslassen. Könnte sein, hier im Forstforum findet sich einer, der fürs Holz (oder mit nem Plus für Dich) die Durchforstung macht.
MFG
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Höhlenbär » So Mär 23, 2014 22:16

Hallo und willkommen im Klub.

Es ist eigentlich alles schon gesagt, aber evtl. als Literaturtip zum Einstieg:

Peter Wohlleben, Der eigene Wald. Verlag E. Ulmer 2010
(ISBN 978-3-8001-5902-4)

Fand das Buch schön zu lesen.

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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Waldwichtel1969 » Mo Mär 24, 2014 10:43

Hallo,

auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich kann mich nur den Worten der meisten meiner Vorredner anschließen und würde den Wald auch nicht
verkaufen !
Wende Dich, wie schon einige erwähnt haben, an eine Forstbetriebsgesellschaft. Die können dir mit
"försterlichem Rat" zur Seite stehen und in dem Beitrag ist meist auch die "Sturmversicherung" mit dabei.
Auch wird es Tips zur Durchforstung und wieder Aufforstung geben.

Bis dahin lass Dich nicht entmutigen und genieße den Wald sagt

der Waldwichtel :P
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