Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Mi Okt 15, 2025 22:19

Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
Antwort erstellen
359 Beiträge • Seite 15 von 24 • 1 ... 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 ... 24
  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Grimli » Fr Feb 10, 2017 9:26

welchen Futterwert haben denn diese Ami Gras Sorten mit den ausgeprägten Wurzeln ?. Bei uns in der Heide, dazu noch im Wasserschutzgebiet wäre das doch mal nen Interresannter Versuch : Kiefernwald (seit 1900 gepflanzt damals geplant als Grubenholz für Zechen,negativer Deckungsbeitrag da keine Nutzung von organischer Düngung welche stattdessen 300 km weit gefahren werden muss) vs ursprünglicher Heidenutzung aber dafür mit geeigneten Gras Sorten die Nitrat auch nach Regenfällen noch erreichen können. Niederschlag 750 mm , Bodenpunkte 5-20 , Bodenart Sand.
Grimli
 
Beiträge: 951
Registriert: So Jul 04, 2010 13:29
Wohnort: Westmünsterland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Fr Feb 10, 2017 10:07

Das Bild auf Seite 13 dieses Threads stammt, soweit ich weiß, aus den Versuchen mit mehrjährigem Weizen beim Land Institute.
Der Dr. Jerry Glover (Der Typ auf dem Bild) hat habe ziemlich viele solche Wurzelausgrabungen gemacht. Es gibt auch einen mehrbändigen Wurzelatlas auf Deutsch.
Es geht nicht um bestimmte Grassorten. Es geht grundsätzlich darum, dass mehrjährige Pflanzen viel umfangreichere und tiefere Wurzelsysteme ausbilden. Das ist von enormer Bedeutung für das ganze Bodenleben. Die Pflanzen steuern durch ihre Wurzelausscheidungen die Mirkrobenwelt im Boden. Sie können bestimmen, welche Mikroben sie besonders fördert, damit diese die von den Pflanzen benötigen Nährstoffe prioritär erschließen. (Wer mehr darüber wissen will, sollte sich z.B. mit den Arbeiten von Elaine Ingham beschäftigen.
Pfuscht man da mit Mineraldüngern rein, die auf kurzem Weg für die Pflanzen verfügbar sind, reduzieren die natürlich ihren Aufwand für die Zusammenarbeit mit dem Bodenleben und die Mikrobenwelt verändert sich massiv.
Um einen Boden auf Vordermann zu bringen braucht es im wesentlichen eine ganzjährige Bodenbedeckung (um das Bodenleben vor Kälte-, UV-Strahlung und Trockenheit zu schützen, die Verdunstung zu reduzieren und die Niederschläge besser einsickern zu lassen), ganzjährig lebende Wurzeln im Boden (von denen die Mikroben abhängig sind), mögl. mehrere unterschiedliche Pflanzenarten gleichzeitig, die sich in ihren Bedürfnissen und im Wechselspiel mit dem Bodenleben ergänzen, und obendrauf einen Kreislauf, der das Pflanzenmaterial verwertet, abbaut und zurückführt. Um den Start zu beschleunigen, kann es sinnvoll sein, die Bodenbelüftung und die Versickerung und Wasserverteilung durch nicht wendende Bodenbearbeitung (siehe der hier im Forum auch schon mehrfach angesprochene Yeomans Plow) zu verbessern, fehlende Nährstoffe und organisches Material aufzubringen und bei sehr verarmten/belasteten Böden evtl. eine mehrfache Impfung mit Mikroben (am besten zwangsbelüfteter Komposttee, siehe wieder Elaine Ingham) vorzunehmen.
Wenn du diese Kreisläufe wieder in Gang kriegst, verbessert sich die Durchwurzelung und es wird Humus aufgebaut, was das Wasser- und die Nährstoffhaltevermögen deutlich verbessert.
Ingham hat schon Sandböden durch Aufbau organischer Masse derart umgebaut, dass andere Bodenkundler sie bei einer Begehung so überzeugt für sandigen Lehm hielten, dass sie Proben mitgenommen und im eigenen Labor analysiert haben um Inghams Behauptung zu widerlegen. Dann mussten auch sie zugeben, dass es Sandboden war.
Ich finde es sehr erstaunlich, dass ihre Arbeit in D nicht viel bekannter ist.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon LUV » Fr Feb 10, 2017 13:38

Heide-Plaggenböden sind doch bei uns schon seit 200 Jahren so verbessert, dass sie derart hohe Erträge liefern, die zu Dumpingpreisen führen....wo ist da der Sinn für unsere Landwirtschaft?
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
LUV
 
Beiträge: 9573
Registriert: Mo Jan 12, 2015 8:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Fr Feb 10, 2017 14:15

Ja. Die Wiederherstellung der Heideböden ist ein schönes Beispiel dafür, wie Menschen die von den Vorfahren verursachten Schäden reparieren können. Das das heißt ja nicht, dass nicht Luft nach oben ist.
Der Hauptvorteil für die Betriebe liegt in der Kosteneinsparung. Siehe z.B. der schon mehrfach verlinkte Gabe Brown.
Der sagt bei jedem Vortrag: Habe ich den höchsten Ertrag pro ha in meiner Gegend? Nein. Habe ich den höchsten Gewinn pro ha in meiner Gegend? Ja, mit Abstand.
Die Zeiten der "modernen" Landwirtschaft, die Boden im Wesentlichen als Substrat nutzt um Erdöl in landwirtschaftliche Produkte zu verwandeln, geht wegen der sich immer weiter öffnenden Kosten-Nutzen-Schere, der Umweltprobleme und der sozialen Probleme langsam dem Ende zu. Dafür tun sich Chancen für Betriebe auf, die wieder lernen mit dem zu wirtschaften, was wir haben. Boden, Wasser, Sonnenschein, Luft. Wir stehen vor einem Umbruch von der ölgetriebenen Landwirtschaft zurück zur solargetriebenen Landwirtschaft. Aber nicht zu der von vor 100 Jahren, sondern zu der nach heutigem Wissensstand. Derzeit sind das noch zarte Sprösslinge. Aber es werden schnell mehr. Und wenn dann irgendwann ein gewisser Prozentsatz der Betriebe erreicht ist, wird es zur Lawine werden. Evtl. erleben wir es noch, evtl. wird es noch ein oder zwei Generationen dauern. Dieser Wandel lässt sich nicht aufhalten. Man kann ihn nur bremsen oder gestalten.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon LUV » Fr Feb 10, 2017 14:27

Man kann doch mit Energie aus Sonne oder Biogas den gleichen Dünger herstellen, wie mit der aus Erdöl, wo ist da der Unterschied? Und Phosphor z.B. ist ein reines Naturprodukt und kann ausschließlich mit Energie wieder zurückgewonnen werden. Ich sehe deine These als etwas esoterisch an, sorry.
In einem reinen Grünlandbetrieb ist doch schon heute der Kreislauf weitgehend erreicht, ergo?
Zuletzt geändert von LUV am Fr Feb 10, 2017 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
LUV
 
Beiträge: 9573
Registriert: Mo Jan 12, 2015 8:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Fr Feb 10, 2017 15:06

Bei den meisten Grünlandbetrieben ist noch viel zu viel Öl in Form von Treibstoff, Maschinen, Gebäuden etc. im Kreislauf.
Das wird früher oder später in Richtung neuseeländischer Praktiken + verbessertem Weidemanagement gehen.
Warten wir es ab.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 11, 2017 19:03

http://www.fao.org/about/meetings/soil- ... posium/en/
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » So Feb 12, 2017 18:06

Zum Thema weglaufende Kosten:

"The Next American Farm Bust Is Upon Us"
https://www.wsj.com/articles/the-next-a ... 1486572488
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 18, 2017 10:08

Videos über Holistic Management:

The Story of Wool
https://vimeo.com/189765823

The Story of Meat
https://vimeo.com/192274864
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon stamo » Sa Feb 18, 2017 12:16

Manfred hat geschrieben:Das wird früher oder später in Richtung neuseeländischer Praktiken + verbessertem Weidemanagement gehen.


Was machen die denn, das du auf uns übertragen kannst? Riesige Flächen, wenig Zäune, keine Subventionen, totale Bewässerung des Grünlands... Davon lässt sich nichts übertragen.
"Wenn ich Waldbesitzer bin, dann bin ich auch für den Wald und was daraus wird verantwortlich und deshalb der Profi."
stamo
 
Beiträge: 2459
Registriert: So Okt 12, 2008 16:13
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Do Feb 23, 2017 1:27

"The Secret to a Carbon-Friendly Diet May Surprise You"
https://foodtank.com/news/2015/01/the-s ... prise-you/
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Do Feb 23, 2017 1:35

stamo hat geschrieben:Was machen die denn, das du auf uns übertragen kannst? Riesige Flächen, wenig Zäune, keine Subventionen, totale Bewässerung des Grünlands... Davon lässt sich nichts übertragen.


Wer bei uns keine arrondierten Flächen hat, wird auf Dauer keine Milchkühe halten.
Die Kosten für die hochtechnisierte Milchproduktion werden den Erlösen weiter davonlaufen.
Da weltweit die Grünlandnutzer besser in Schwung kommt, werden Rindfleisch und Milchpreise langsamer als die allgemeine Nahrungsmittelinflation steigen.
Entweder unsere Milchbauern erreichen einen Außenschutz, oder es bleiben nur die Betriebe mit ausreichend arrondieren Flächen für eine ganzjährige Weidehaltung übrig.
Wer weiter melken will, sollte in der nächsten Investitionsrunde statt in einen neuen Stall lieber in einen Wechsel auf einen geeigneten Standort investieren.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon LUV » Do Feb 23, 2017 9:02

Lieber Manfred, die geeigneten Grünlandflächen sind vorhanden, leider passt die Bodenstruktur nicht zu der notwendigen Anzahl Kühe pro ha. Mehr als 50 Kühe sind in der Weidehaltung aufgrund der nicht tragfähigen Flächen fast nicht möglich, Ausnahmen ausgenommen.
Deine graue Theorie haben unsere Grünlandbetriebe schon 200 Jahre praktiziert.
Bei uns gibt es auch Jahreszeiten, in denen die Kühe draußen kein Fressen finden .....dafür benötigt man den gleichen Stall, wie für eine ganzjährige Stallhaltung, ergo Null Ersparnis.
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
LUV
 
Beiträge: 9573
Registriert: Mo Jan 12, 2015 8:31
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon Manfred » Do Feb 23, 2017 14:13

Alles eine Frage des Managements, solange der Standort nur halbwegs geeignet ist.
Winterweide mag in D außer unter Schäfern wenig bekannt sein. In anderen Regionen mit ähnlichen Voraussetzungen ist sie zumindest für Mutterkühe normal, weil man dort mangels Subventionen aus Kostengründen schon lange nicht mehr im Stall überwintern kann oder es nie konnte.
Und trockene Milchkühe billig über den Winter zu bringen unterschiedet sich nicht groß von der Mutterkuhhaltung. Wobei der Kostenbrecher nicht der Stall selbst ist (die Abschreibung dafür ist ja noch überschaubar) sondern der hohe Kostenaufwand für das konservierte Futter und die damit verbundene Logistik. Und diese Kosten werden weiter steigen.
Dass die Praktiker, die schon gute Voraussetzungen haben, das Risiko einer Umstellung scheuen, ist natürlich verständlich.
Wäre ein schönes Thema, um mal sinnvoll etwas Forschungsgeld in die Hand zu nehmen. Das würde der deutschen Milchviehhaltung neue Perspektiven eröffnen. Fachkompetenz kann man ja in Neuseeland und Nordamerika anwerben. An der geeigneten Genetik für unsere Bedingungen müsste man wohl etwas feilen. Kiwikühe sind sicher eine gutes Basis, aber etwas mehr Reserve auf den Rippen, für unsere Winter, wäre gut. Und unser Fleischmarkt ist ja auch deutlich interessanter als der Neuseeländische. Evtl. könnte man ein paar % Fleckvieh oder alte Niederungsrinder mit reinkreuzen.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
Manfred
 
Beiträge: 12988
Registriert: Di Jun 13, 2006 18:26
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wie gefährlich ist die Kuh für das Klima?

Beitragvon LUV » Fr Feb 24, 2017 9:58

...dass du so wenig Kenntnis von der deutschen Rinderhaltung hast, das wusste ich nicht... :shock:
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
LUV
 
Beiträge: 9573
Registriert: Mo Jan 12, 2015 8:31
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
359 Beiträge • Seite 15 von 24 • 1 ... 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 ... 24

Zurück zu Aktuelles und Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], Google [Bot]

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki