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Aktuelle Zeit: Do Okt 16, 2025 14:08

Wir Beamte...

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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95 Beiträge • Seite 6 von 7 • 1 ... 3, 4, 5, 6, 7
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Beitragvon Steppenwölfin » Do Jun 26, 2008 18:06

mmm007 hat geschrieben:Lehrer, Professoren: die dürfen keine Bemate sein. hier muss das Leistungsprinzip rein und damit kommt dann auch eine besserer Bezahlung. Also wenn ich in meinem Abifeld umschaue, haben sich alle ffür Kerhamt entschieden, die entweder schlecht in der Schule waren, nicht wussten was sie studieren sollen oder einfach nur mega faul und perspektivlos. Wenn ich mir überlege, dass diese Schlaftabletten nun Kinder was beeibringen sollen - ganz schlimm.


Lieber mmm007,

Ich glaube, du hast etwas entscheidendes vergessen: Warum gibt es für alle Studienfächer einen sogenannten NC, aber nicht fürs Lehramt? Da sollten wir bereits ansetzen. Das Lehramtsstudium ist in der Regel nicht so, dass es einen Studenten überanstrengt (hab meine 10 Semester Regelstudienzeit in 7 Semstern hinter mich gebracht...). Außerdem sollte das Land noch stärker von seinem Recht gebrauch machen dürfen, Leute, die insbesondere im Vorbereitungsdienst negativ aufgefallen sind, nicht einstellen zu müssen. Tja, aber da wird das Land, egal welches, fix mal verklagt und die Person muss beschäftigt werden. Welchem anderen Arbeitgeber schreibt man vor, wen er einstellen muss? Wen er nach der Probezeit behalten muss?

Also: Mehr Inhalte in die Lehramtsausbildung, mehr Fachdidaktik, Pädagogik und vor allem Psychologie (das braucht man ganz arg, auch wenn mans nicht glaubt). Desweiteren: Mehr Praxisbezug schon im Studium, wie beispielsweise in Baden-Württemberg für jedes Fach ein Praktikum absolviert werden muss. Und das Praktikum muss man auch bestehen, um die Prüfungszulassung zu kriegen!

Also... ich bin nicht dafür, das Beamtentum für Lehrer abzuschaffen. Wie willst du Leistung in der Schule messen? Der Lehrer, dessen Klasse den besten Schnitt hat? Der die wenigsten schlechten Noten vergibt? Gerade in der Schule gibts nur eine Möglichkeit, keine Fehler zu machen: nämlich nichts zu tun. Wer mit Eltern telefoniert, mit Schülern diskutiert, der wird auch schon mal falsch verstanden, wer nichts tut, riskiert auch nichts. Tolle Leistungsanregung!

Das System Schule hat Schwächen, aber nicht die Lehrer sind allein daran Schuld...
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Beitragvon Kaninchen » Do Jun 26, 2008 19:44

Steppenwölfin, ich habe vor 20 Jahren auch mal Anglistik und Geographie auf Lehramt studiert, aber nach 7 Semstern geschmissen, weil mir das alles zu doof war :roll:
warum sollten Lehrer Beamte sein?
Sozialpädagogen und Erzieherinnen sind es ja auch nicht.

Ein jeder sollte seinen Job möglichst gut und vor allem unbestechlich betreiben. Für mich braucht es da keinen Beamtenstatus. Ich möchte sachlich angemessen und verhältnismäßig entscheiden und dazu muß ich nicht beamtet sein. :wink:

Auch ich müßte keine sein, ich würde nix anders tun.
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon Hauke schidt » Do Jun 26, 2008 21:55

Moin,

kann mir eigentlich jemand erklären, warum der Lehrberuf in den Beamtenstatus mit aufgenommen wurde?

Grüsse
Hauke
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Beitragvon Wamena » Fr Jun 27, 2008 19:33

Hauke schidt hat geschrieben:kann mir eigentlich jemand erklären, warum der Lehrberuf in den Beamtenstatus mit aufgenommen wurde?


... kann ich leider nicht, aber hier habe ich etwas zur Geschichte des Beamtentums allgemein gefunden. Demnach reicht es zurück bis ins Preussen des 18. Jh., mit der Herausbildung absolutistischer Strukturen. Ziel: "ausschließliche persönliche Treue und Gehorsambildung zum Fürsten."

19. Jh.: Verbindungsglied zwischen Gesellschaft und Staat, und schon damals umstritten als "Opponenten einer liberalen Verfassungsordnung und eine Gefährdung der freien Entfaltung der Wirtschaft"

20. Jh.: 'eindeutiges Instrument der Regierung und (...) tragende Säule des Wilhelminischen Reiches'

Nach dem 1. WK, nach Abschaffung der Monarchie: Verwaltungs- und Rechtekontinuität
(weiter geht der Artikel nicht - dazu müsste man dann das u. g. Buch kaufen :( )

Quelle: http://www.grin.com/e-book/30446/muesse ... mtenstatus

Schönen Gruß,
Wamena
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Beitragvon Holger2 » Fr Jun 27, 2008 19:38

Hat es nicht damit zu tun, dass die Lehrer, wie die Polizei, unparteiisch sein sollen?

Und:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beamtentum ... eamtentums
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Beitragvon Peddy » Fr Jun 27, 2008 19:40

sach mal wo is den mein komentar abgebielben ich habe hier doch mal was untergeknallt wo is dat den hin
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Beitragvon Malte » Fr Jun 27, 2008 19:43

Hat sich in 'ne gelbe Karte verwandelt?
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Beitragvon Holger2 » Fr Jun 27, 2008 19:44

Malte hat geschrieben:Hat sich in 'ne gelbe Karte verwandelt?

Es lag mir auf der Zunge! :lol:
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Beitragvon hans g » Fr Jun 27, 2008 20:22

Hauke schidt hat geschrieben:Moin,

kann mir eigentlich jemand erklären, warum der Lehrberuf in den Beamtenstatus mit aufgenommen wurde?

Grüsse
Hauke

weil die lehrer uns regieren :!:
hans g
 
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Beitragvon Steppenwölfin » Fr Jun 27, 2008 20:24

Ja, kann ich ansatzweise erläutern, wahrscheinlich aber nicht vollständig, bin nicht so drin im Metier.

In der Regel geht es darum, dass Menschen, die hoheitsrechtliche Aufgaben übernehmen, verbeamtet sein sollten. Was sind hoheitliche Aufgaben in der Schule?

1) Verhängung von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen gegen einen Schüler (weil da in die Freiheits- und Selbstbestimmung des Schülers missachtet wird, ein im Grundgesetz festgelegtes Recht!)

2) "Schulpflicht" Es wird in das natürliche Erziehungsrecht der Eltern (auch im Grundgesetz zu finden) eingegriffen, der SChüler wird gegen sein Recht auf Freiheit gezwungen, teilzunehmen

3) Ausstellung von Zeugnissen, Abnehmen von Prüfungen, insbesondere wenn es um Nichtversetzung / Nichtbestehen geht. Da liegt dann ein Verwaltungsakt vor, der rechtliche Auswirkungen auf den Schüler hat. Damit werden wiederum Grundrechte eingeschränkt: Entfaltung seiner Persönlichkeit, Berufsfreiheit...

Das sind die Gründe, die ich aus meiner Ausbildung noch im Kopf habe, obs mehr waren, ich kann es nicht ausschließen, lese nicht jeden Tag Gesetze.
Nun ja... Wenn der Staat Schüler zwingt, in die Schule zu gehen, dann darf das rechtlich korrekt nur durch Beamte geschehen, andere Menschen haben nicht das Recht, jemanden in einem Gebäude gegen seinen Willen festzuhalten. Schaffen wir den Beamtenstatus für Lehrer ab, stellen in jeder Schule Polizisten ein, die die Anwesenheit der Schüler kontrollieren. So ungefähr könnte eine Lösung aussehen. Ach ja, für eine Prüfung könnte man sich ja Notare ausleihen, die bei Prüfungsdurchführung und Korrektur gegenwärtig sind und die Zeugnisse unterzeichnen. Allerdings bräuchte man auch einen, um Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen zu verfügen...

Ich weiß, in Privatschulen sind Lehrer nicht verbeamtet und es geht auch so. Zu bedenken ist allerdings, dass hierzu zwischen Eltern und Schule ein Privatrechtlicher Vertrag besteht (unterschrieben muss der auch werden), der genau regelt, wann der Schüler sein Recht, diese Schule zu besuchen, verwirkt hat. Also eine rechtlich völlig andere Lage!

Ob Lehrer Beamte sein müssen oder nicht... ich weiß es nicht. Finds aber persönlich nicht schlecht, werde mich auch verbeamten lassen, wenn das soweit sein wird.
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Beitragvon Wamena » Fr Jun 27, 2008 20:31

Danke, das war sehr informativ! Jetzt verstehe ich einiges besser ...
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 27, 2008 20:34

Steppenwölfin, das hast du gut recherchiert, aber dennoch ist es ja so, daß der Lehrer tatsächlich nicht die Schulpflicht als Vollzugsbeamter durchsetzt.

Tatsächlich macht das die Ordnungsbehörde in Amtshilfe mit der Polizei.

Da gibt es ja überhaupt sehr merkwürdige Gesetze. Im Abfallrecht habe ich als Vollzugsbeamter mehr Rechte als ein Polizist, denn ich habe kraft Gesetzes Grundstücksbetretungsrecht, der Polizist braucht dagegen einen Durchsuchungsbeschluß :shock:

Was liegt da näher als in bestimmten schwierigen Fällen, die Kollegen von der Polizei um Amtshilfe zu bitten, um meine Betretungsrechte durch zu setzen? :shock:
Grüßle,
Birgit
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Beitragvon Steppenwölfin » Fr Jun 27, 2008 20:43

Ach Birgit, wenn ich wegen jedem Schüler, der mir seine Entschuldigung verspätet abgibt, erst die Polizei rufen müsste, da würden die mich für verrückt halten. So ruf ich an, fordere das bei den Eltern direkt ein, darf ich ja. Den Schüler dort abholen zwar nicht, aber eben dieses Auffordern allein hat bisher immer gereicht.

Ich denke, der Beamtenstatus beim Lehrer hat auch gesellschaftlich einen Einfluss. Wir Lehrer haben nicht den besten Ruf, werden oft von Schülern auch angegriffen (vor allem verbal). Müssten wir uns als Privatperson dagegen wehren, würden einige Lehrer ohne ihren Anwalt kein Klassenzimmer mehr betreten, vielleicht nicht hier aufm Land, aber doch in Großstädten. Bevor ich einen Schüler verklage, ist es doch einfacher, wenn ich eine Ordnungsmaßnahme verhänge, nicht? Auch für den Schüler einfacher! Tja, ich denke, da gibt es noch ein paar Feinheiten...

Ich kann dich voll und ganz verstehen, Lehrer als Beamte, das leuchtet auf den ersten Blick nicht ein und man tut sich in einer Situation, in der die Diskussion auf das Thema kommt, immer etwas schwer mit mündlichen Erklärungen, weil niemand ganz zuhört. Je nach Klasse und Wetter (ja, davon hängt es auch ab!) werden bei uns in der Schule pro Lehrer etwa alle 10 Tage eine Ordnungs- und Erziehunsmaßnahme verhängt. Das ist ganz schön viel! Und genau dieses Kleinvieh macht viel viel Mist!

War eigentlich vor dem Vorbereitungsdienst deiner Meinung. Hat sich aber geändert, seit ich in Landesdiensten bin. Siehe oben :-)

Liebe Grüße trotzdem!
Zuletzt geändert von Steppenwölfin am Fr Jun 27, 2008 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Kaninchen » Fr Jun 27, 2008 21:06

Steppenwölfin, ich wollte deine Arbeit mit meinem Beitrag nicht schmälern!

Ich finde es super, das du diesen Beruf durch ziehst, denn ich habe ja schon im Studium erkannt, daß ich das nicht könnte. Deshalb habe ich ja aufgehört.

Selbst im ersten Grundschulpraktikum hatte man ja schon merkwürdige Erlebnisse: 1989 kroch mir der kleine Paul aus Berlin-Charlottenburg auf den Schoß, 6 Jahre alt, 1.Klasse und erzählte mir, wie sein Vater sich aufgehängt hätte... :cry: Ich werde diese Situation in der Pause einer stinknormalen Grundschule in Berlin -Charlottenburg niemals vergessen, wie mir ein kleiner Junge von seinem herbsten Verlust erzählte....
:cry:


Daß ich dennoch Beamtin gewerden bin, lag einfach an wirtschaftlicher Not. Als ich das Studium schmiß, brauchte ich einen anderen Job, mit dem ich mich über Wasser halten konnte.
Grüßle,
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Beitragvon Steppenwölfin » Fr Jun 27, 2008 22:20

Da hast du eigentlich schon einen weiteren Punkt genannt, der für die verbeamteten Lehrer spricht: Lebenslange Schweigepflicht. Als Lehrer erfährt man mehr, als mancher glaubt.... Informationsüberschuss, nennen wir das scherzhaft, manchmal kann man den Kindern helfen, manchmal nicht, einige Male hilft zuhören allein. Manchmal sind einem die Hände gebunden, manchmal wird man vom Schüler schlicht angelogen.

Hab einige solcher Beispiele... Kollegin kommt nach Sportunfall mit blauem Auge zur Schule, Knirps sagt (Kindliche Unschuld): "Mama sieht auch immer so aus, wenn Papa sie geschlagen hat!"

Das ist natürlich ein Extrembeispiel, dennoch... solltet ihr Kinder haben und der Lehrer schaut euch mal schief an, ja, es kann sein, dass er etwas über euch weiß, was er erstens nicht wissen wollte und was ihr zweitens auch nicht wolltet, dass er es erfährt. Tja. Oder über das Kind...

Kommentar von einer Schülerin zu Paris Hilton: "Ich finds gut, dass die kein Unterhöschen trägt, ich mach das jetzt auch so..."

Wie reagieren???

PS: Ich sehe meine Arbeit hier überhaupt nicht angegriffen. Finde es meistens sehr sachlich, wie argumentiert wird, unsachliche Beiträge lese ich zwar, nehme ich aber nicht persönlich. Die allgemeinen Urteile über meinen Beruf nehme ich nur dann ernst, wenn ich weiß, dass die urteilende PErson auch eine wirkliche Ahnung hat. Schließlich gibts in jedem Beruf schwarze Schafe und im Lehrberuf kann man wirklich viel kaputt machen, wenn man sich auf die faule Haut legt.... und dass es die gibt, streitet keiner ab. Nur: das sind etwa 10%. Zufriedene Eltern äußern sich selten über die Schule, es wird als gegeben akzeptiert, wenns läuft... ist halt so :-)
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