Wenn ich das hitzige Thema schon eröffnet haben, mag ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Natürlich haben die Tiermehl Beführworter recht, Tiermehl ist ein "gutes" Futtermittel - Eiweiß und Phosphat sind hochverdaulich und zuhauf vorhanden.
Doch meine Sorge ist es einfach, das es wieder schwarze Schafe geben wird, die solch eine Lockerung des Gesetzes ausnutzen und z.B: eben - ich sag mal - nicht ganz gesunde Tiere verwerten!

Es kommt dabei ein Skandal heraus, der wie EHEC, Dioxin unüberschaubar in den Folgen ist!

Wir sind konventionelle Legehennenhalter und werden KEIN Tiermehl verfüttern!

Ich denke wenn wirklich wieder Tiermehl verfüttert wird, kommt auch "Gütesiegel" wie z.B.: Genfrei, das dann auf jede Verpackung gedruckt wird.
Doch braucht es das alles wirklich?!

Wird durch die gesunkenen Futterkosten nicht wieder der Preis des Produktes herab geschraubt, mit den bitteren Nebeneffekt, das vielleicht auch der Verbraucher verwirrt wurde?

Und wer sagt die können keine Kühe von Schweinen unterscheiden ist das schon ganz richtig, aber mit dem Nichtwissen des Verbrauchers müssen wir leben und dies auch so akzeptieren, da wird uns nichts anderes über bleiben

Wenn Du Dich bei allem, was Du tust, nach möglichen Schwarzen Schafen richten willst, darfst Du gar nicht mehr auf die Straße gehen: das genau ist ja der "Dumpfbacken-Effekt", der uns das Ganze erst eingebracht hat: egal worum es geht, es werden EInzelfälle von den Medien aufgepustet, und dann wird überreagiert, in dem man die Gesetze gleich soweit verändert, daß gar kein SInn mehr dahintersteht.

Übertragen: es gibt auch immer wieder Leute, die ihre Frauen aufs übelste Zusammenschlagen, daraus kann man wunderbare Videos machen, und hübsche blutige Bilder. Das sind nicht mal EInzelfälle, das passiert jeden Tag! Trotzdem kommt niemand auf die Idee zu behaupten: die geltenden Gesetze wären nicht gut genug, würden nicht streng genug kontrolliert und nun müsse man zwangsläufig alle Männer vorbeugend einsperren.

Und die Idee, sich nach dem Verbraucher zu richten, funktioniert eben nur so lange, wie der auch Vorstellungen hat, nach denen man sich richten kann. Das ist aber zunehmend gar nicht mehr der Fall: die Leute verlangen ja in weiten Bereichen aufgrund ihrer Unwissenheit völlige Unmöglichkeiten.


Übrigens wirst Du Deine Legehennen nur entweder "Genfrei" (auch so ein blödes Wort, genfrei gibts nicht, GVO-frei ist gemeint) füttern können ODER "ohne Tiermehl", beides zugleich geht nicht, denn in allen gängigen Legehennen-Mischungen brauchst Du L-Met als Zusatz, und das gibts so gut wie nur noch über GVO.

Das is klar! Aber es waren hald schon mal Skandale wegen Tiermehl weit verbreitet! das ist meine sorge!

Ich versteh Deine Sorge ja auch. Aber es ist meiner Ansicht nach nun mal nicht richtig, sich von solchen "Skandalen" erpressen zu lassen: der Weg sollte sein, den Verbraucher so weit aufzuklären, daß er die Schundpresse anhand seines dann gegebenen Wissens auch richtig einschätzen kann. Es ist schließlich auch nicht gerade "schädlich", wenn man weiß, woher die eigenen Lebensmittel tatsächlich stammen, und das die Leute, die einen füttern, auch nicht per se Verbrecher sind.

Da bin ich voll deiner Meinung. Doch das ist einfach sehr sehr schwierig, aufm Markt oder im Hofladen ist das ganz gut Möglich. Aber wenn man mit seinen Produkten in den Supermarkt will - puhhh wie erklärt man das den Leuten?!

Schwer. Ist mir klar. Herbert hier ist ja das beste Beispiel: er will "Biologische Fütterung", aber "ohne Tiermehl".
Das das nicht geht, und widersinnig ist, kann er nicht begreifen, weil er nichts über Hühner gelernt hat.
Also: muß man zumindest Wissen anbieten. Plakate, Infotafeln, Seminare .. all sowas wäre eigentlich der Job vom BV.

SHierling hat geschrieben:Ich versteh Deine Sorge ja auch. Aber es ist meiner Ansicht nach nun mal nicht richtig, sich von solchen "Skandalen" erpressen zu lassen: der Weg sollte sein, den Verbraucher so weit aufzuklären, daß er die Schundpresse anhand seines dann gegebenen Wissens auch richtig einschätzen kann. Es ist schließlich auch nicht gerade "schädlich", wenn man weiß, woher die eigenen Lebensmittel tatsächlich stammen, und das die Leute, die einen füttern, auch nicht per se Verbrecher sind.

Ja genau. Allerdings solltest Du mal darüber nachdenken wer letztendlich Dein Bankkonto "füttert". Es ist sicherlich viel einfacher auf die "dummen" Käufer der Produkte und die "Schundpresse" zu schimpfen als wirkungsvoll gegen die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen vorzugehen. Na ja, das ist wie bei den Ärzten, da reißt eine Krähe deren anderen auch kein Auge aus.

Sprach der Herr, der seine Schiffe von Kindern in Billiglohnländern produzieren läßt ...

Du begreifst es auch nicht, offenbar: selbst ein Bauer, der dem Verbraucher bis zum Bauch im Hintern stecken wollte, KANN
( k a n n ! ! ) dessen Vorstellungen nicht erfüllen. Es ist biologisch unmöglich.

SHierling hat geschrieben:Sprach der Herr, der seine Schiffe von Kindern in Billiglohnländern produzieren läßt ...

@Admin: Dies ist eine strafrechtlich relevante Beschuldigung. Ich bitte die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Screenshot ist bereits gemacht. Mal sehen was die Staatsanwaltschaft dazu sagt.

LOL. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Leute über hingehaltene Stöckchen hoppen.

Was denkst Du denn, was das ist, was DU hier mit den Bauern treibst?

Bei BSE handelt es sich doch soweit ich weiß um eine Prionenerkrankung, so sollen an an Scrapie verendete Schafe zu Tiermehl verarbeitet worden seinen und dabei nicht die vorgeschriebenen Temperaturen erreicht worden sein. Die Anforderungen an das Tiermehl waren in Groß Britanien damals deutlich geringer als in Deutschland. Um das Risiko einer Verbreitung zu reduzieren könnte man ja auch Wiederkäuer für die Verwertung zu Fleischknochen- oder Blutmehl ausnehmen. Soweit ich weiß sind bei Nichtwiederkäuern bisher keine BSE-Fälle aufgetreten.

http://www.gesundheitsamt.de hat geschrieben:Aus produktionstechnischen Gründen wurden etwa ab Ende der 70er Jahre in GB in vielen Tierkörperbeseitigungsanstalten die Herstellungsbedingungen von Tierkörpermehlen geändert. Zum Entzug von Fetten dienende Chemikalien wurden nicht mehr verwendet. Damit entfielen sekundäre Erhitzungsprozesse mit Dampf, die zum Ziel hatten, die Entzugschemikalien zu verflüchtigen. Folglich wurden seither die etwa vorhandenen Scrapie-Erreger oder BSE-Erreger nicht mehr ausreichend inaktiviert und verblieben als infektiöses Potenzial im Tierkörpermehl. Durch den bis 1986 unbemerkten Anstieg der BSE-Infektionen wurden von etwa 1980 bis 1985 in immer größerer Zahl infizierte Tiere wieder zu Tiermehl verarbeitet und der Erreger dadurch massenhaft weiter verbreitet.

http://www.gesundheitsamt.de/alle/seuch ... se/bse.htm

Genaue Temperaturen konnte ich leider nicht finden, aber da es ja vorher durch die Erhitzung möglich war die Prionen zu deaktivieren müsste es bei entsprechender Ausführung ja auch heute noch möglich sein. Natürlich müsste es ein Definiertes Verfahren geben, dass eine Beseitigung der Erreger garantiert. Die entsprechenden Ämter müssten die Herstellungsbetriebe entsprechend kontrollieren.

Jedes verfahren kann mit kriminellerer Energie unterwandert oder ausgehebelt werden, aber dass kann ja wohl kein Grund sein. Über das Internet wird mit krimineller Energie massenhaft Betrogen, aber keiner käme auf die Idee das Internet zu verbieten. Eine diffuse Angst vor kann ja nicht mehr zählen als fachlich versierte Aussagen und Belege.
Der Dioxin-Skandal war eine Schweinerei und hätte nicht passieren dürfen, aber es geht um die kriminelle Energie einiger weniger. Im Dioxin-Skandal hat ein einziges Schwein den Grenzwert überschnitten und wer sagt dass nicht schon der nächste irgendwas einmischt, soll man jetzt die Schweinehaltung komplett verbieten?

Wiederkäuer und Pflanzenfresser allgemein mit tierischen Eiweißkomponenten zu füttern ist genau so widersinnig wie umgekehrt die Tiere, die diese Komponenten benötigen, zwangsweise zu Veganern zu machen.

Es besteht doch gar kein Grund, alle Tiere über einen Kamm zu scheren, man gibt doch auch keinem Hund Karnickelfutter oder seiner Katze Heu. Tiergerechte ("Biologische") Fütterung besteht darin, die Tiere möglichst so zu versorgen, wie es ihren natürlichen Bedürfnissen, zuzüglich des Leistungsbedarfs und abzüglich der Risiken (denn in der Natur werden solche Keime ja zur Selektion übertragen!), entspricht.

jochen53 hat geschrieben:

SHierling hat geschrieben:Sprach der Herr, der seine Schiffe von Kindern in Billiglohnländern produzieren läßt ...

@Admin: Dies ist eine strafrechtlich relevante Beschuldigung. Ich bitte die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Screenshot ist bereits gemacht. Mal sehen was die Staatsanwaltschaft dazu sagt.

Diese zitierte Aussage ist wieder mal ein starkes Stück.
Schön das du auch schon erkannt hast das hier einige OHNE Charakter mitlesen und leider auch mitschreiben. Das wird wohl ein Grund sein, warum sich hier leider keine nachhaltig wirtschaftenden Biobauern aufhalten. Denn die werden hier laufend schikaniert wie ich das mitbekomme.
Wer keine sachlichen Argumente mehr hat greift zur Beleidigung. Besser Unsinn erwidern als nichts denkt so einer dann wohl.
Ich setz diese Trolle mit ihren gegröllten Parolen meistens auf die Ignorierliste um den Quatsch erst garnicht zu lesen.
Leider eröffnen die schneller neue Mehrfachprofile, als wie ich mit meiner Ignorierliste nachkomme.

Gruß Herbert

jochen53 hat geschrieben:

Herbert P. hat geschrieben:Das bietet natürlich gute Chancen für den kleinen deutschen Familienbetrieb der seit vielen Jahrzehnten die Bevölkerung mit sehr guten Produktern versorgt hat und nun von den industrieellen Massentieranlagen und dem Weltmarkt verdrängt wird.

Ich denke mit dem Verständnis von diesem Punkt sind zahlreiche Vielschreiber in diesem Forum geistig überfordert.

Volle Zustimmung.

jochen53 hat geschrieben:

SHierling hat geschrieben:Ich versteh Deine Sorge ja auch. Aber es ist meiner Ansicht nach nun mal nicht richtig, sich von solchen "Skandalen" erpressen zu lassen: der Weg sollte sein, den Verbraucher so weit aufzuklären, daß er die Schundpresse anhand seines dann gegebenen Wissens auch richtig einschätzen kann. Es ist schließlich auch nicht gerade "schädlich", wenn man weiß, woher die eigenen Lebensmittel tatsächlich stammen, und das die Leute, die einen füttern, auch nicht per se Verbrecher sind.

Ja genau. Allerdings solltest Du mal darüber nachdenken wer letztendlich Dein Bankkonto "füttert". Es ist sicherlich viel einfacher auf die "dummen" Käufer der Produkte und die "Schundpresse" zu schimpfen als wirkungsvoll gegen die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen vorzugehen. Na ja, das ist wie bei den Ärzten, da reißt eine Krähe deren anderen auch kein Auge aus.

Es ist doch so, das deren Meinung wie folgt lautet : Subventionen abtreten, Nahrungsmittel kaufen und ja nichts in Frage stellen. Sowas hat im Mittelalter funktioniert. Heute reagieren die Verbaucher mit Boykott und tendieren zu fleischlos oder gar zum Veganer.
Da sollten mal einige ihre Augen öffnen.

Gruß Herbert