folgend meine Erfahrungen zu den von Dir, Obelix, angesprochenen Punkten.
Obelix hat geschrieben:1. Übung
Um den Rückewagenkran einigermaßen flott bedienen zu können, bedarf es Übung und regelmäßiger
Nutzung.
Ich habe in meiner Lehre auch Bagger fahren gelernt - und das ist wie Fahrrad fahren Außer dass einige Funktionen anders belegt sind (ist allerdings auch bei verschiedenen Herstellern von Baggern so) also auch kein Problem.
Obelix hat geschrieben:2. Zeitaufwand Laden
Den Zeitaufwand, einen Rückewagen zu beladen (passend hinfahren, absteigen vom Traktor,
aufsteigen auf den Wagen, Stützen runter, ein paar Rollen drauf, Stützen hoch, vom Wagen
absteigen, Traktor aufsteigen, weiterfahren an die nächsten Rollen, … und alles wieder von vorn.)
habe ich unterschätzt. Wie schnell hat man doch ein paar Langholz-Stämme irgendwo hingerückt
und gepoltert.
Da tut sich nix. Ob Rollen per Hand auf den Gummiwagen, Langholz per Hand auf den Langholzwagen oder das ganze mit dem Rüwa - Zeit braucht alles in ähnlicher Dimension.
Obelix hat geschrieben:3. Höhe/Platzbedarf des Rückewagen
Viele lassen ihn ja einfach draußen stehen. Kann ich nicht gut sehen, bei mir steht er unter,
benötigt aber eine enorme Höhe und nimmt viel Platz weg.
Ja, so ein Anhänger braucht Platz. Dafür musste ein jetzt unnötiger Einachser weichen.
Obelix hat geschrieben:4. notwendige Traktorgröße
Wie schon öfter geschrieben habe ich einen 90 PS Traktor mit 4,5 to. Leergewicht. Wenn man
hier im LT so liest, könnte man meinen mind. 8 to. Rückewagen, besser sogar 11 to. Rückewagen.
Das ist m.E. vollkommener Quatsch. Fahrt einfach mal, bevor Ihr einen Rückewagen kauft, mit
einem gleich schwer beladenen Kipper oder Güllefass über eine Wiese eine Steigung hoch, um
zu sehen, was überhaupt geht.
Mein Traktor 90 PS, 4,5 to. LG, kommt gerade so mit dem 6 to. Rückewagen zurecht. Größer
hätte er nicht sein dürfen.
Wenn doch größer, dann aber nur mit Druckluftbremse und Achsantrieb.
Mein Rüwa hat etwas über 7t. Ich komme mit dem 3S (knapp 50 PS, Hinterrad) ganz gut zurecht. Allerdings steile Geschichten auch nur mit einer halben Fuhre - das Hirn fährt mit
Obelix hat geschrieben:5. Fahren im Bestand / Lenkdeichsel
Die Fahrmöglichkeiten im Bestand werden m.E. vollkommen überbewertet. Bei mir kann man
fast nirgendwo mit dem Rückewagen in den Bestand fahren, da zu steil. Wenn, dann müsste
der Rückewagen Druckluft und Achsantrieb haben.
Ferner erfordert es schon relativ viel Aufmerksamkeit, mit dem Rückewagen rückwärts im
Bestand zu fahren. Dabei zusätzlich eine Lenkdeichsel zu steuern, bekäme ich vermutlich gar
nicht hin.
Sehe ich auch so. Dort, wo ich mit dem Gummiwagen hin kam, komme ich (nach Entfernung von 5 Bäumen) auch mit dem Einachs-Rüwa ohne Lenkdeichsel hin.
Obelix hat geschrieben:6. Kranwinde
Nach langem überlegen habe ich mich bei der Bestellung für eine Kranfunkwinde entschieden.
Sie wurde hier im Forum oft als Luxus abgetan. Meiner Ansicht nach ist die Kranfunkwinde das
wichtigste am ganzen Rückewagen und ein absolutes Muss.
Auch der längste Kran ist immer zu kurz und i.d.R. hat man keine 3-Punktwinde dabei, wenn
der Rückewagen angehongen ist.
Finde ich nicht. Ich rücke alles an die Wege, an die ich fahren kann. Dann komme ich auch in der Regel mit dem 4,7m-Kran ran. Für Notfälle eine alte Kette vom Miststreuer mit zwei Haken ...
Obelix hat geschrieben:7. Ladeflächenlänge
Achtet in den LT-Beiträgen niemand drauf. Mein Rückewagen hat eine Ladelänge von 4 m. War
u.A. ein Kaufgrund, die viele Mitbewerber nur 3,2 - 3,6 m. hatten. Die 4 m Ladelänge braucht
es auch, um die üblichen 5,2 m Abschnitte fahren zu können. Und damit sich die Deichsel nach
dem Beladen nicht zu stark entlastet und ausreichend Stützlast auf dem Traktor ist.
Absolute Zustimmung.
Obelix hat geschrieben:8. Thread's hier im Forum
Inzwischen liegt für mich die Vermutung nahe, dass viele Rückewagenthread"s von
Herstellern/Händlern gestartet und betrieben werden.
Zu erkennen daran, dass
- der Themenstarter LT-Neuling ist oder nur über wenige Beiträge verfügt
- den Themenstarter nur 1 Hersteller interessiert
- der Thread plötzlich endet (wenn es kritisch wird) und man vom Themenstarter nie wieder
etwas hört.
Meinst wirklich Vielleicht glaube ich auch zu sehr an das Gute im Menschen
Obelix hat geschrieben:9. Kranlänge
In einem anderen Thread hatte ein User dargelegt, dass der Kran mind. 6,5 - 6,7 m Auslage haben muss.
Das kann ich inzwischen bestätigen.
Ich habe mich aus Kostengründen und zugunsten mehr Hublast für einen kürzeren Kran (5,7 m) ohne
Teleskopausschub entschieden. Das funktioniert zwar. Ich muss aber schon häufiger rangieren oder beim
abladen/aufsetzen von Abschnitten nachgreifen/nachschieben.
Siehe Punkt 6.
Ecoboost hat geschrieben:Hallo,
mich würde jetzt mal interessieren ob der Rückewagen bezüglich Arbeitseinsparung usw. deinen Erwartungen voll entsprochen hat? Denn hiermit wird ja hier immer und immer wieder argumentiert. Würdest Du dir nach diesen jetzt gemachten Erfahrungen wieder einen kaufen oder sagst Du auch, gewisse Arbeiten lassen sich ohne genauso wenn nicht sogar rationeller mit Seilwinde, Rückezange am Heck wie ich es mache usw. abarbeiten?
Gruß
Ecoboost
Ja, meine Arbeitsabläufe haben sich dank Rüwa wesentlich verbessern und zeitlich einfügen lassen. Und ich würde mir sofort wieder einen kaufen. Jetzt vielleicht sogar etwas größer ... Eine Rückezange ist für mich und meine Arbeitsabläufe Humbug.
Ich habe mit dem Rüwa auf Bündel umgestellt, dazu ist natürlich der Rüwa auch sehr gut geeignet. Zudem nutze ich den Rüwa auch vielfältig anderweitig, vom Baumschnitt auf meinen Streuobstwiesen bis hin zur Schilfabfuhr an den Fischteichen. Zusammenfassend, ich möchte ihn nicht mehr missen.
Gruß vom Buntspecht
Edit.: Wiederholung gelöscht