Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Sa Okt 04, 2025 11:54

Alte Hühnerrassen - sparen Futterkosten

Auch für das Federvieh haben wir hier einen Platz ;-)
Antwort erstellen
194 Beiträge • Seite 12 von 13 • 1 ... 9, 10, 11, 12, 13
  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » Mi Nov 05, 2008 22:11

Von 1900 bis 1950 lagen die meisten Hühnerställe hier ausserhalb der Wohn- und weiteren Wirtschaftsgebäude und wurden nicht beheitzt.
genau, deswegen hatte man damals auch 50% Aufzuchtverluste ZUZÜGLICH 25% Verlust bei den Legehennen. 3 von 4 Hühnern haben diese Art der Haltung nicht überlebt, DESWEGEN hat man in den 50er Jahren Gemeinschaftsställe gebaut (Bodenhaltung!) und Aufzuchtställe (beheizt!) und anschließend die Käfige eingeführt.
Nannte sich damals Tierschutz, wenn man weniger tote Tiere hatte.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon andiha » Mi Nov 05, 2008 23:46

@estrell
Es gibt inzwischen auch mögliche 2-3 Rassegebrauchskreuzungen - die sind für Freiland geeignet und werden für Biobetriebe gezogen. Einige größere Biolegebetriebe kaufen inzwischen zusammen bei einem Vermehrer, der von Zucht, Brut und Aufzucht anscheinend inzwischen gut lebt.

finde ich interessant, kannst du mehr info per kurznachricht zukommen lassen?

grüße
andi
http://www.hint-horoz.de
andiha
 
Beiträge: 155
Registriert: Mi Okt 17, 2007 8:35
Wohnort: schorndorf
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hauke schidt » Do Nov 06, 2008 12:22

Moin,

ich glaube es hat hier jemand genausoviel Ahnung der hier verlaufenden ländlichen Entwicklung wie von juristischen.

Das einzige, was sich nach 1950 hier geändert hat, war die vermehrte Einzelbauweise von Kuh und Schweineställe ausserhalb der Wohnhäuser. Als Hühnerställe wurden zu c.a. 90 Prozent weiterhin kleine massiv oder aus Holz gebaute Stallungen genutzt. Neben Kuh und Schwein gehörte hier noch bis ungefähr 1980 Geflügel zum Standartvieh eines landwirtschaftlichen Betriebes. Die Anzahl der Legehennen belief sich ungefähr zw. 20 und 80 Tieren. Gehalten wurde u.a. gern Leghorn und verkauft wurde an Privatpersonen, Dorfladen, Bäckereinen, etc.

Geheitzt wurden die Stallungen nicht, da hier erst spät die zentrale Gasversorgung oder die dezentrale Ölversorgung einzug hielt.

Durch ein "Aussiedlungsprogramm" nach dem Kriege entsprachen nur zwei neue Bauernschaften nicht dem allgemeinen ländlichen Gesamtbild und waren durch Neubau den anderen Höfen technisch überlegen. Diese Höfe machten aber nur einen geringen Prozentsatz der gesamten landwirtschaftlichen Betriebe aus.

Die Aufzucht der Kücken fand durch Natrurbrut statt. Und wenn ich den beim Dachbodenausbau gefundenen Unterlagen meines Grossvaters glauben darf, waren die Aufzuchtverluste bei seinen Leghorn (Natrurbrut) zw. 1948 und 1990 sehr gering.

Ebenso gering waren die Verluste bei den Legehennen, welches sich aber mit den heute geführten Statisken der Legebetriebe nicht vergleichen lässt, weil die Hausschlachtung zum natürlichen Bild gehörte und Geflügel nicht im jährlichen Rhythmus Ein/Ausgestallt wurde.

In Gemeinschaftsstallungen hielt man vielleicht komunistische Hühner, aber bei uns definitiv nicht. Und den komunistischen Haltern überlasse ich ihr eigenes Bild von Tierschutz und Auswerten von Statistiken.

Grüsse
Hauke
Benutzeravatar
Hauke schidt
 
Beiträge: 1758
Registriert: Mo Nov 05, 2007 2:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » Do Nov 06, 2008 12:32

Du solltest, wenn Du sowas kopierst, auch die Quellen angeben ;)

Ansonsten guckst Du zB da:
http://www.bb01.de/modules.php?name=Con ... page&pid=4

oder in den Veröffentlichungen der statistischen Bundesämter, oder in den Agrarberichten.

Und solche Bemerkungen
n Gemeinschaftsstallungen hielt man vielleicht komunistische Hühner, aber bei uns definitiv nicht. Und den komunistischen Haltern überlasse ich ihr eigenes Bild von Tierschutz und Auswerten von Statistiken.
sind einfacch nur lächerlich. Wenn Du meinst, Deine schlechten und fehlenden Infos über die NBL DAMIT ausgleichen zu können, ist das einfach nur peinlich.

Aber wenn Dir an Deinem Rassegedanken und "politischen Hühnern" so viel liegt , werde ich mich auch gern befleissigen, DEINE Äusserungen nur noch auf Deine Nazi-Hühner zu beziehen. ;)
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hauke schidt » Do Nov 06, 2008 14:02

Moin

ich richtie mich hier direkt an SHirling:

a. ich habe nichts kopiert, daher benötige ich auch keine Quellenangabe.

b.ich beziehe mich in in meinen Bericht auf die hier ländliche Entwicklung. Als Grundlage diente u.a. reigonale Literatur, Angaben der hiesigen Energieversorger und die persönlichen Aufzeichnungen eines Familienmitgliedes unter komunalpolitischer Sicht und landwirtschaftlicher Sicht.

c. das Heranziehen von mitteleuröpäischen Statistiken steht in keinen Zusammenhang mit meinen Bericht und ist aus meiner Sicht weit an meinen Thema vorbei.

d. ich distanziere mich hier von Deinem persönlichen Vorwurf, das ich "Nazi-Hühner" besitze und kann mit diesem Begriff auch nichts anfangen. Das einzig mir bekannte in "Deutschland" unter politischer Sicht gezüchtete Huhn war das "Deutsche Reichshuhn" welches "vor" dem "Dritten Reich" gezüchtet wurde, welches ich aber nicht besitze.

e. ich distanziere mich von Deinen persönlichen Vorwurf, es würde mir etwas an "Rassegedanken" liegen und wiederspreche dem.

f. sollten sich diese Unterstellungen mir gegenüber nochmal von Deiner Seite wiederholen, werde ich andere Wege gehen, als nur hier im Forum darauf zu antworten.

Edit:

Alles in allem denke ich, das Du ein "sehr gefähliches Spiel" hier "spielst", nicht nur, was den rechtlichen Grundlagen einer von Dir geführten Homepage und die damit verbundenen Aussagen zu manch einen Gesetz betrifft, sondern auch Deine Äusserungen, die direkt und persönlich hier einzelne Forumsteilnehmer betrifft.

Grüsse
Hauke
Benutzeravatar
Hauke schidt
 
Beiträge: 1758
Registriert: Mo Nov 05, 2007 2:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Drachenreiter » Do Nov 06, 2008 19:54

SHierling hat geschrieben:
Von 1900 bis 1950 lagen die meisten Hühnerställe hier ausserhalb der Wohn- und weiteren Wirtschaftsgebäude und wurden nicht beheitzt.
genau, deswegen hatte man damals auch 50% Aufzuchtverluste ZUZÜGLICH 25% Verlust bei den Legehennen. 3 von 4 Hühnern haben diese Art der Haltung nicht überlebt.....


Shierling das zeigt mir mal wieder das du überall deinen Neunmal Oberklugen Senf dazugeben musst und irgendwelche Statisken zu Rate ziehen musst.

Denn jetzt wären wir wieder bei verschiedenen alten Hühnerrassen, wie z.B. den Altsteirern Hühnern wo bei einer Erprobung von 1911-1912, lt. der "Deutschen landwirtschaftlichen Geflügelzeitung" Berlin in der Versuchstation vom Herrn Pleuse in Werder ein Stamm Altsteirer Hühner folgendes berichtet wurde.
Durchschnitt in 12 Monaten je Henne 191 Eier, Im Mai war die Legeleistung je Henne 29 Eier.
218 zur Brut angesetze Eier ergaben 194 Küken, wovon 190 überlebten und 112 Hennen und 78 Hähne ergaben. Die "Deutsche landwirtschaftliche Geflügelzeitung hat schon damals erkannt das eine derartige Leistung nicht von vielen anderen Rassen erreicht werden und das mit den Altsteirern somit das Rätsel der Kükenaufzucht ohne Verluste als gelöst erscheint.

Das selbe hat schon im Jahr 1846 Professor Hlubek in der "Festgabe der steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft zur X. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Graz" über das damalige steirische Landhuhn berichtet: .... Eine Henne legt 100-160 Eier im Jahr, und von 12-15 untergeelgten Eiernim Durchschnitt 10 Küken schlüpfen, welche sehr frohwüchsig sind und bei welchen nur sehr geringe Verluste in der Aufzucht entstehen.

"deswegen hatte man damals auch 50% Aufzuchtverluste ZUZÜGLICH 25% Verlust bei den Legehennen" das ist pauschal gesagt einfach nicht belegbar. Je nach Rasse und Region wird das teils zutreffen und andern orts überhaupt nicht.


SHierling hat geschrieben:Ansonsten guckst Du zB da:
http://www.bb01.de/modules.php?name=Con ... page&pid=4


Das ist auch wieder so eine Statistik die teils Unfug ist.

Die Kunstbrut war schon im Alten Ägypten bekannt - gut das hat nichts mehr mit der Gegenwart zu tun.

Lt. Armin Arbeiters Buch der Geflügelzucht aus dem Jahr 1914 "die mit dem Brutapparat künstlich erbrüteten Küken............ Die schon über Jahre erprobte Methode die künstlich erbrüteten Küken den Glucken unterzuschieben, dürfte für die östlichen europäischen Produktionsländer derzeit noch nicht in Betracht kommen..........." Daraus folgere ich das Kunstbruten schon bald nach einführung von elektrischem Strom erprobt wurde und dort wo auch Strom vorhanden war von Leuten durchgeführt wurde. Da wären Bücher aus Italien interessant.

Gruß
DR
Benutzeravatar
Drachenreiter
 
Beiträge: 216
Registriert: Fr Mai 02, 2008 20:18
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hauke schidt » Do Nov 06, 2008 22:42

Halo Drachenreiter,

ein schöner Bericht, den Du geschrieben hast.

Wir hatten früher auch Strom im Haus und auf dem Hof. Kunstbrut wurde aber nie bei uns eingesetzt (in der Zeit als Geflügel bei uns noch eine wirtschaftliche Rolle spielte). Das hatte folgende Gründe:

Die Häuser hier wurden lange ausschlieslich mit Oberlandleitungen versorgt. Demzufolge wurden bei Gewitter auch alle elektronischen Geräte vom Netz getrennt und die Sicherungen wurden herausgedreht. Durch Blitzeinschläge in der Oberlandleitung waren Stromausfälle keine Seltenheit. Dauer und/oder Häufigkeit der "stromlosen Zeiten" waren nicht vorraus zu sehen. Notstromaggregate für den Hausgebrauch waren noch nicht unbedingt im Handel zu bekommen oder standen finanziell nicht im Verhältnis ihrer Rentabilität. Erst nach 1980 wurden die Oberlandleitungen nach und nach entfernt.

Die technischen Vorrausetzungen waren noch nicht optimal gegeben und weil so ein Stromausfall schon mal die ganze Brut vernichten kann, wurde auf Naturbrut gesetzt. Die Schlupfrate mag unter der heutigen industriellen Schlupfrate liegen aber immer noch höher als mit der darmaligen hiesigen künstlichen Möglichkeiten.

Ich denke, wenn wir über frühere Zeiten reden, müssen wir auch die früheren Möglichkeiten bedenken und nicht vom heutigen Stand ausgehen.

Grüsse
Hauke
Benutzeravatar
Hauke schidt
 
Beiträge: 1758
Registriert: Mo Nov 05, 2007 2:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon estrell » Do Nov 06, 2008 23:07

Hauke,
im Gegensatz zu vielen anderen Menschen habe ich eigene Erfahrung in expereimenteller Archeologie. Ich habe bei mehreren Projekten zur Siedlungsgeschichte mitgearbeitet, unter anderem auch in einem fränkischen Langhaus.
Dort lebten Mensch und Tier unter einem Dach - der einzige Wohnraum wurde nächtens als Schlafplatz genutzt, die Betten waren tagsüber die Sitzgelegenheiten - unter Erdniveau, längs der Aussenwände - die Stallung des Großviehs an der Windseite des Gebäudes.
Bei einem Rauminhalt eines solchen meist mit Gras, Stroh oder Ried gedeckten Langhauses, der um eine Grundfläche von 30m² ein zu beheizendes Luftvolumen von 54m³ bei einer Raumhöhe von 1,80 besitzt - die Aussenwände aus einer Lehm/stoh/Fachwerkwand, hat man zwar eine hohe Luftfeuchte, jedoch eine recht mollige Temperatur um die 12C° wenns draussen knackig frohr.
Hühner hatten es da dann ideal warm - sie waren wichtig für alle Mitbewohner und wurden darum bestens versorgt.

Die ersten Siedler die Vieh hielten, schliefen mit den Hausgenossen auf noch engerem Raum - unter anderem, da man ihren Heizwert schätzte.
In der Eifel ist zB bekannt, das die Menschen noch bis um den zweiten Weltkrieg mit dem Vieh unter einem Dach lebten - Stall an der Windseite und nur durch dünne Mauern vom Wohnraum getrennt. Die Hühner lebten dabei in enger Gemeinschaft mit dem Rindvieh oder den Schafen, die viel Wärme absonderten.

Nach 1950 wurde die Haltung der Tiere von dem Leben der Menschen getrennt, damit begann der Niedergang der Kultur der Tierhaltung - der Mensch verlohr jede Achtung vor der Kreatur.

Meine Hühner schlafen im Kuhstall - zwar abgeteilt um das Rinderfutter nicht zu verschmutzen, jedoch mit vollem Profit von der Wärme des Viehs.
Ohne solche Möglichkeiten kann man den Tieren auch Schlaf"kisten" oder Häuser anbieten, die ein geringes Luftvolumen haben und das die Tiere dann nächtens auch mit ihrer Wärme anheizen können.
Da Hühnertiere kein Wintergefieder haben, verlieren sie Unmengen an Wärme durchs Gefieder - um diese Heizleistung zu erbringen verwenden sie dann Futter, das dadurch der Ei- bzw Fleischproduktion nicht mehr zur Verfügung steht.

Das "Perpetummobilehuhn" ist einfach noch nicht gezüchtet, welches mit gleicher Befiederung Winters wie Sommers in nichtklimatisierten Flächen mit gleichem Futter gleiche Leistung erbringt, unabhängig von Hitze oder Frost.
Benutzeravatar
estrell
 
Beiträge: 3701
Registriert: Mo Nov 27, 2006 15:35
Wohnort: DG - Ostbelgien
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hauke schidt » Do Nov 06, 2008 23:32

Hallo Estrell,

ich will Dir gern die Ergebnisse glauben. Ich beziehe mich aber auch nur auf die friesische, ammerländer und ostfriesische Kultur. Und die Forschungsergebnisse sahen im Cloppenburger Museumsdorf anders aus und wurden auf ebenso praktischen Forschungsniveau durchgeführt.

Im Gegensatz zu der von Dir beschriebenen Bauweise lagen hier die Häuser aber auch über Erdniveau und zum Teil wurde in Allkoven geschlafen. Die Grundfläche der Häuser war grösser als 30 m² und vielleicht die Tierbesatzdichte geringer aber das müsste ich erst nachschlagen. Auf jeden Fall war der zu beheizende Raum deutlich grösser als von Dir beschrieben. Dazu kam das offene "Uhlenloch" und in manchen Häusern auch die darmals sehr zugige "Grooddor"

So wie es aussieht haben sowohl Mensch wie auch Tier im norddeutschen Raum mehr frieren müssen wie in anderen Regionen.

Das es keine Hühner gibt, die im Sommer und Winter unter natürlichen Bedingungen die gleichen Leistungen bringen ist schon klar. So wie ich es verstanden habe ging es aber auch nicht darum.

Grüsse
Hauke
Benutzeravatar
Hauke schidt
 
Beiträge: 1758
Registriert: Mo Nov 05, 2007 2:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon andiha » Fr Nov 07, 2008 0:28

@dr
Denn jetzt wären wir wieder bei verschiedenen alten Hühnerrassen, wie z.B. den Altsteirern Hühnern wo bei einer Erprobung von 1911-1912, lt. der "Deutschen landwirtschaftlichen Geflügelzeitung" Berlin in der Versuchstation vom Herrn Pleuse in Werder ein Stamm Altsteirer Hühner folgendes berichtet wurde.
Durchschnitt in 12 Monaten je Henne 191 Eier, Im Mai war die Legeleistung je Henne 29 Eier.


deine gern zitierten alten quellen sind ja ganz nett anzuschauen, vergleiche ich sie aber mit den zahlen von 2005 und einer durchschnittlichen anzahl von 144,15eiern, scheinen deine futtersparenden altsteierern mit den "damaligen" nicht mehr viel gemeinsam zu haben. ok, ich weis, du hast ja eine ganz andere linie die nichts mit den ausstellungs-altsteierern zu tun haben... :lol:
macht doch mal eine vernünftige statistik, futterverbrauch, durchschnittliche legeleistung, befruchtungsrate in verbindung mit den haltungsbingungen (haltungsart, lichtprogramm, etc.), nur mit diesen beweisbaren daten läßt sich dann über deine futtersparenden altsteirern diskutieren. alles andere ist meiner meinung nach reine makulatur.

was ich nicht verstehe, ist die konsequente weigerung anständige daten liefern zu wollen. ist dein zuchtring denn nicht in der lage entsprechende versuche durchzuführen?

gruß
andi
http://www.hint-horoz.de
andiha
 
Beiträge: 155
Registriert: Mi Okt 17, 2007 8:35
Wohnort: schorndorf
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » Fr Nov 07, 2008 10:15

man kann das doch auch ganz einfach über den Daumen rechnen
die Hühner von heute haben - egal ob Rasse oder nicht - keinen größeren Kropf als die "von früher", aber in jeder Hinsicht eine höhere Leistung.

Das, was in ein Huhn hineinpaßt, kann also nicht MEHR werden, >> es muß KONZENTRIERTER sein. Bei 120g TM Tier Tag ist Ende der Fahnenstange, und es ist schlicht unmöglich, in dieser Menge auf der Basis von Brot oder "draußen zu findendem Futter" alle nötigen (und zum Glück inzwischen vorgeschriebenen!) Nährstoffe unterzubringen.

Alles, was mit diesen 120g an Nährstoffen im Huhn drin ist, kann _entweder_ für den Körper _ oder_ für Eier benutzt werden, in jedem Fall aber nur einmal "verbaut". (Eben darum sind die Hühner, die man als Nutztiere gehalten hat, auf Futterverwertung gezüchtet worden.)

Und je schlechter das Futter ist, weil das Huhn zB Brot frißt, in dem erst gar kein Eiweiß für Eier drin ist, oder Gras, was noch nicht mal zu 50% verdaut werden kann, desto größer ist bei gegebener Größe vom Kropf die Unterversorgung.

Dazu kommt dann die leidige Diskussion um das Licht - ein Huhn hat nun mal einen Stoffwechsel, der zwangsweise rund um die Uhr auf Hochtouren laufen muß, denn ein Ei wächst nun mal in ~25h. Nach 2h tauchen die ersten Futterreste im Kot auf, nach 9h(!!) sind markierte Eiweiße im Gefieder. Wenn ich so einem Tier zumute, im Winter jeden Tag 12, 14, bei einigen Haltern ja sogar 16h Stunden ohne Licht (und damit auch ohne jede Futteraufnahme, egal wie schlecht das Futter ist) auf der Stange zu hocken, dann ist halt selbst bei allerbestem Futter dieses Futter gar nicht zu verwerten und nach spätestens 8h setzt in jeder Hinsicht (also für JEDEN Nährstoff) der Raubbau an der Substanz ein..
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Hauke schidt » So Nov 09, 2008 23:34

Hallo estrell,

so, weil es mich selbst interessiert, habe ich die ganzen Sachen mal rausgesucht.

Die Versuchsreihe im Cloppenburger Museumsdorf lief 1974 und befasste sich mit Einraumhäuser, die hier auch als "Rauchhäuser" bekannt sind und hier bis c.a. 1900 noch "gang und gebe" waren

Die von mir gennanten Zahlen sind sind auch nicht richtig. Das Cloppenburger Museumsdorf kam auf eine Temepraturdifferenz zwischen Innen und Aussen von 4 bis 6 Grad, und das trotz offene Feuerstelle und kompletten Viehbesatz. Bei -10 Grad draussen war es also drinnen -4 Grad. Das Ganze deckt sich auch mit den Ausagen meiner Grossmutter, die aus ihrer Kindheit über genau diese kalten Temperaturen berichtet hat. Ebenso waren in meiner Kindheit noch Eisblumen, gefrorene Bettdecken durch Athemluft u.a. normale Gegebenheiten.

Die Aussage eines anderen Forummitgliedes, das Tiere darmals bei Kälte überlebt haben, kann ich nur bejahen, wobei ich Dir bestimmt damit recht gebe, das es nicht unbedingt ein Leben für Mensch und Tier war sondern eher ein Überlebenskampf.

Was ich an Deinen letzten Komentar nicht verstehe sind folgende Aussagen:

"Nach 1950 wurde die Haltung der Tiere von dem Leben der Menschen getrennt, damit begann der Niedergang der Kultur der Tierhaltung - der Mensch verlohr jede Achtung vor der Kreatur."

Das kann ich auf mich nicht beziehen, die Aussage ist so allgemein, das auch Du darunter fallen würdest. Ich denke diese Aussage würde von vielen hier im Forum bezweifelt werden oder wurde schon häufig damit wiedersprochen, wie wichtig heutiger Tierschutz ist, weil es eben darmals für Tiere unzumutbare vom Menschen verursachte Verhältnisse gab.

"Meine Hühner schlafen im Kuhstall - zwar abgeteilt um das Rinderfutter nicht zu verschmutzen, jedoch mit vollem Profit von der Wärme des Viehs."

.... und natürlich mit vollen Profit der Staubentwicklung. Ich denke, auch bei Deiner Haltung kann man evtl mit etwas Ironie anmerken: Wie man es macht, ist es falsch, und macht man es falsch, ist es auch nicht richtig.

"Ohne solche Möglichkeiten kann man den Tieren auch Schlaf"kisten" oder Häuser anbieten, die ein geringes Luftvolumen haben und das die Tiere dann nächtens auch mit ihrer Wärme anheizen können."

Die Schlafkisten decken sich in keiner Weise mit Deiner Aussage, im anderen Threat, das eben Hühner auf Stangen schlafen und alles andere nicht dem natürlichen (Flucht)Verhalten von Hühner entspricht.

Häuser mit kleinen Luftvolumen deckt sich in keiner Weise der (auch von Dir) häufig zitierten gesetzlichen und erforderlichen Mindestgrösse von Stallungen.

Grüsse
Hauke
Benutzeravatar
Hauke schidt
 
Beiträge: 1758
Registriert: Mo Nov 05, 2007 2:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Meini » Mo Nov 10, 2008 20:44

estrell hat geschrieben:Hauke,
im Gegensatz zu vielen anderen Menschen habe ich eigene Erfahrung in expereimenteller Archeologie. Ich habe bei mehreren Projekten zur Siedlungsgeschichte mitgearbeitet, unter anderem auch in einem fränkischen Langhaus.
Dort lebten Mensch und Tier unter einem Dach - der einzige Wohnraum wurde nächtens als Schlafplatz genutzt, die Betten waren tagsüber die Sitzgelegenheiten - unter Erdniveau, längs der Aussenwände - die Stallung des Großviehs an der Windseite des Gebäudes.
Bei einem Rauminhalt eines solchen meist mit Gras, Stroh oder Ried gedeckten Langhauses, der um eine Grundfläche von 30m² ein zu beheizendes Luftvolumen von 54m³ bei einer Raumhöhe von 1,80 besitzt - die Aussenwände aus einer Lehm/stoh/Fachwerkwand, hat man zwar eine hohe Luftfeuchte, jedoch eine recht mollige Temperatur um die 12C° wenns draussen knackig frohr.
Hühner hatten es da dann ideal warm - sie waren wichtig für alle Mitbewohner und wurden darum bestens versorgt.

Die ersten Siedler die Vieh hielten, schliefen mit den Hausgenossen auf noch engerem Raum - unter anderem, da man ihren Heizwert schätzte.
In der Eifel ist zB bekannt, das die Menschen noch bis um den zweiten Weltkrieg mit dem Vieh unter einem Dach lebten - Stall an der Windseite und nur durch dünne Mauern vom Wohnraum getrennt. Die Hühner lebten dabei in enger Gemeinschaft mit dem Rindvieh oder den Schafen, die viel Wärme absonderten.

Nach 1950 wurde die Haltung der Tiere von dem Leben der Menschen getrennt, damit begann der Niedergang der Kultur der Tierhaltung - der Mensch verlohr jede Achtung vor der Kreatur.

Meine Hühner schlafen im Kuhstall - zwar abgeteilt um das Rinderfutter nicht zu verschmutzen, jedoch mit vollem Profit von der Wärme des Viehs.
Ohne solche Möglichkeiten kann man den Tieren auch Schlaf"kisten" oder Häuser anbieten, die ein geringes Luftvolumen haben und das die Tiere dann nächtens auch mit ihrer Wärme anheizen können.
Da Hühnertiere kein Wintergefieder haben, verlieren sie Unmengen an Wärme durchs Gefieder - um diese Heizleistung zu erbringen verwenden sie dann Futter, das dadurch der Ei- bzw Fleischproduktion nicht mehr zur Verfügung steht.

Das "Perpetummobilehuhn" ist einfach noch nicht gezüchtet, welches mit gleicher Befiederung Winters wie Sommers in nichtklimatisierten Flächen mit gleichem Futter gleiche Leistung erbringt, unabhängig von Hitze oder Frost.


Tja und so hat man die Spanischegrippe gezüchtet oder in Asien H5N1 und das die früher ein besseres Verhältnis zu ihren Hühner hatten ( mit denen liebevoller umgegangen sind ) glaube ich kaum :lol:

Mytische Verklärung der Vergangenheit "früher war alles besser"
Meini
 
Beiträge: 3909
Registriert: Do Mär 13, 2008 21:51
Wohnort: owl hf
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon Drachenreiter » Sa Nov 15, 2008 23:57

Drachenreiter hat geschrieben:Die Kunstbrut war schon im Alten Ägypten bekannt - gut das hat nichts mehr mit der Gegenwart zu tun.

Lt. Armin Arbeiters Buch der Geflügelzucht aus dem Jahr 1914 "die mit dem Brutapparat künstlich erbrüteten Küken............ Die schon über Jahre erprobte Methode die künstlich erbrüteten Küken den Glucken unterzuschieben, dürfte für die östlichen europäischen Produktionsländer derzeit noch nicht in Betracht kommen..........." Daraus folgere ich das Kunstbruten schon bald nach einführung von elektrischem Strom erprobt wurde und dort wo auch Strom vorhanden war von Leuten durchgeführt wurde. Da wären Bücher aus Italien interessant.

Gruß
DR


Da mal noch ein interessantes Teil, was mal zeigt das Küken auch schon ohne Strom ausgebrütet wurden: http://cgi.ebay.de/uralte-Brutmaschine- ... 240%3A1318

@Shierling - befass dich mal mit dem Teil damit du uns über die Verluste aus einem praktischen Versuch heraus berichten kannst und nicht nur über irgendwelche Statistiken die du uns aus dem Netz raus kopierst.
Benutzeravatar
Drachenreiter
 
Beiträge: 216
Registriert: Fr Mai 02, 2008 20:18
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Beitragvon SHierling » So Nov 16, 2008 9:07

DR: was glaubst Du, woher "Statistiken" kommen? Oder die Vorgaben der DLG für die Fütterung, oder die Temperaturansprüche?

Das sind alles zusammengefaßte Versuchsergebnisse und Betriebsergebnisse aus ~~den letzten hundert Jahren, und vor allem (im Gegensatz zu Deinen Tierversuchen) aufeinander aufbauend, das ist nämlich so vorgeschrieben (keine Zulassung ohne "Erkenntnisgewinn". Falls Du Dich mal mit legalen Versuchen befassen willst, lies doch einfach mal die gängigen Regelungen dazu.

Und ändere doch bitte Deinen link in eine angemessene Länge, der versaut den ganzen Thread.

Übrigens: BEVOR man die Brutmaschinen hatte, hielt man die Glucken in großen Scheunen / Hallen, in Regalen, die ziemlich genau so ausgesehen haben wie die heutigen Käfigbatterien.
Benutzeravatar
SHierling
 
Beiträge: 21390
Registriert: Sa Jan 08, 2005 7:57
Wohnort: Elbtalaue
  • Website
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
194 Beiträge • Seite 12 von 13 • 1 ... 9, 10, 11, 12, 13

Zurück zu Geflügelforum

Wer ist online?

Mitglieder: Asside, Bing [Bot]

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki