Kyoho hat geschrieben:
Im ersten Satz schreibst Du, dass Du im Prinzip gegen alle Eingriffe der Politik in den Markt bist. Eine Zuweisung fester Quoten (von der Politik oder von irgendwelchen Verbandsleuten) ist aber nichts anderes als ein solcher Eingriff, daher ist Dein Beitrag irgendwie widersprüchlich. Ohne politische Eingriffe wäre, alles frei laufen zu lassen und der Markt entscheidet, wo in Zukunft produziert wird und wo nicht. Preisstürze würde es vor allem in erstragsstarken Jahren auf den Offenweinsektor geben, wer aber eine gute Direktvermarktung und einen breiten Kundenstamm hat, der wird auch in Zukunft stabile Preise haben. Zumindest, wenn sich die Winzer im Ort nicht gegenseitig unterbieten. Man sollte dabei berücksichtigen, dass in D nur ca. 40% des konsumierten Weines auch in D erzeugt werden. Die restlichen 60% werden heute schon importiert, nicht nur von den europäischen Nachbarländern, sondern auch aus Übersee, wo es keine politischen Produktionsbeschränkungen gibt. Was spricht also dagegen, die Verhältnisse zwischen deutscher Erzeugung und Import umzukehren, wenn für den Wein eine Nachfrage zu auskömmlichen Preisen besteht?
Die eigentliche Frage ist doch vielmehr: Wie verhindert man, dass keine Reben großflächig auf Standorte gepflanzt werden, auf die sie aus qualitätiver Sicht nicht hingehören? Und nicht die Beibehaltung des status quo "Anbaustopp und Pflanzrechteregulierung" auf immer und ewig, das verhindert den Strukturwandel und schwächt wachstumswillige Betriebe und Standorte vor allem in D.
ist mir durchaus bewusst, das mein Posting inhaltlich widersprüchlich ist.
Ständen wir vom Zeitpunkt her vor der Einführung des Anbaustopps wäre ich absoluter Gegner aus den genannten Gründen.
Da der Anbaustopp aber ja nun Fakt ist bin ich dafür den heute weiter laufen zu lassen, auch wenn ich damit nicht glücklich bin. Oder halt den langfristigen Rückbau wie beschrieben auf Generationen angelegt.
Was die Direktvermarktung angeht ... wieviel Wein wird denn direkt ab Winzer vertrieben? 5%? 10? und der Rest?? Geht größtenteils über den Großgebindemarkt und LEH ... muss man den Zulieferbetrieben mit Gewalt die Lebensgrundlage weg ziehen??