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Auslaufstall in den Tropen

Alles rund um das Borstenvieh.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon Jochens Bruder » Do Feb 09, 2012 4:11

Was lange nur eine Vermutung war ist jetzt Gewissheit: Wir haben bei den Schweinen einen Fütterungsvergleich durchgeführt mit dem Ergebnis dass unsere Futtermischung ca. 10-20% mehr Gewichtszunahme bei besserer Fleischqualität gegenüber dem Konzern-Fertigfutter bringt, und das bei ca. 30% niedrigeren Kosten. Das muß nun nicht bedeuten dass unsere Mischung perfekt ist. Klar ist nur dass das kommerzielle Futter nichts taugt. Also werden wir weiter an Optimierungen arbeiten den gemäß der Genitik der Schweinerasse könnte die Gewichtszunahme noch gesteigert werden.

In diesen Tagen läuft eine (hoffentlich) geniale Methode zum Futtermittelanbau an: Die sog. 3 Sisters Technik. Es werden Zuckermais, Bohnen und Kürbis in einer ausgeklügelten Mischkultur gepflanzt. Die 1 A Früchte werden verkauft, der Ausschuß geht an die Schweine. Alle 10 Tage wird ein neues Feld angepflanzt, dadurch erhoffen wir uns eine ganzjährige tägliche Ernte wodurch enorme Kosten für Haltbarmachung und Lagerung entfallen.

Diese Technik ist schon tausende Jahre alt und wir haben das in einem kleinen Vorexperiment erfolgreich getestet:

http://www.reneesgarden.com/articles/3sisters.html

Ich denke das wird hier noch alles extrem spannend.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon SHierling » Do Feb 09, 2012 10:43

ca. 10-20% mehr Gewichtszunahme

Jochen, jetzt komm mal wieder auf den Boden.

Eine Schwankungsbreite von 100% in den Ergebnissen einer Messung ist nicht gerade Vertrauenerweckend, und die Steigerung der täglichen Zunahmen allein um 10% bedeutet ganz einfach, daß die Tiere vorher unterversorgt waren, genetisch und biologisch ist sowas unmöglich. Denk mal an das Beispiel mit den Kindern: die kannst Du auch nicht über das Essen dazu bringen "10-20% schneller zu wachsen", das ist einfach nur Unfug.
Ich esse Fleisch, und ich weiß, warum.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon Jochens Bruder » Do Feb 09, 2012 11:32

Die Schwankungsbreite kommt dadurch zustande das wir keine vernünftige Tierwaage haben und deshalb das Gewicht schätzen mußten. Damit haben die Jungs hier reichlich Erfahrung und selbst für mein ungeübtes Auge ist der Unterschied deutlich sichtbar. Das mit der Unterversorgung verstehe ich nicht ganz. Die eine Gruppe bekam unsere Mischung, die andere das Fertigfutter. Deshalb geht unsere Vermutung in die Richtung dass mit dem Fertigfutter etwas nicht stimmt. Bei der ersten Gruppe war die Gewichtszunahme im oberen Bereich des genetisch möglichen, etwa 85-90%.

Die Differenz zu 100% ist möglicherweise bereits identifiziert. Unsere Mischung hat immer noch ein kleines Lysin-Defizit und derzeit bin ich dabei eine Lösung auszutüfteln. Der erste Verdacht, es könnte an den fermentierten Schnecken liegen, hat sich aber nicht bestätigt denn ich habe eine entsprechende Fütterungsstudie aus Laos im Netz gefunden. Demnach sind die Protein- und Lysinwerte fast genau mit Fischmehl identisch.

Ein anderer Grund für die Differenz könnte das ungünstige Wetter der letzten Monate sein, relativ kalt, windig und viel zuviel Regen nebst extrem hoher Luftfeuchtigkeit. In Kürze beginnt die Trockenzeit, mal sehen wie sich die Dinge dann entwickeln.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon Jochens Bruder » So Mär 25, 2012 19:24

Wir haben seit Anfang 2008 zahllose Experimente durchgeführt und an dem Gesamtkonzept getüftelt. Hinzu kommen ca. 25.000 EURO Investitionen und ein unglaublicher Zeitaufwand. Dazu 4 Jahre lang die bange Frage ob das wirklich funktioniert oder wir den Flop unseres Lebens produziert haben.

Seit heute herrscht Gewissheit. Der alles entscheidende Vermarktungs-Test ist abgeschlossen, und zwar noch erfolgreicher als erhofft! Ab jetzt geht es nur noch um Detail-Optimierungen.

Ich habe hier im Forum sehr viel gelernt und viele gute persönliche Kontakte geknüpft. Dafür möchte ich mich bedanken. Allerdings bin ich auch von einer Minderheit (die sich selber für die Mehrheit hält) verlacht, beleidigt und sogar krimineller Handlungen bezichtigt worden. Schade dass diese Leute heute nicht hiergewesen sind. Die wären vor Scham im Erdboden versunken. Trotzdem danke ich auch denen denn deren überhebliche Kommentare haben nur meine Motivation bestärkt. Viel Feind, viel Ehr`.

Und nein, ich werde jetzt hier nicht darlegen wie das Gesamtkonzept funktioniert. Noch nicht. Vielmehr möchte ich euch anregen sich selber Gedanken darüber zu machen. Deshalb benenne ich jetzt nur die wichtigsten finanziellen Eckpunkte vom Konzept:

Die hiesigen großen und kleinen Schweinemäster haben pro Tier ca. 5-6.000 Peso Produktionskosten und verkaufen die lebenden Schweine zum Tagespreis der zwischen 5.000 und 7.000 Pesos schwankt (1 EURO = 56 Peso). Bei unserem Konzept liegen die Gesamt-Produktionskosten inkl. Weiterverarbeitung etwa 1.500 Pesos höher. Dafür erzielen wir aber einen Preis von ca. 15.000 Pesos pro Tier. Und zwar bei Vermarktung in unserer Kleinstadt mit niedriger Kaufkraft. In größeren Städten sind über 20.000 Pesos drin.

Ein weiterer Clou an der Sache liegt darin dass wir auch noch an den Kosten für die eigentliche Mast verdienen da wir die Futtermittel selber anbauen und in diesem Bereich von der Saatgutherstellung, Düngerproduktion usw. indirekt zusätzlich profitieren. Kurzum: die Wertschöpfungskette liegt zu etwa 95% in unserem Einflußbereich. Die restlichen 5% sind Kosten für Diesel, PSM usw. Kein Saatgut- oder Düngerkonzern, keine Bank und kein korrupter Politiker greift da auch nur einen Cent ab. Die Einnahmen kommen ausschließlich den Leuten zugute die in der Produktion, Vermarktung und Entwicklung arbeiten.

Neugierig geworden? Um unnötige Grübelei zu vermeiden noch der Hinweis das bei dem Konzept weder Bio-Zertifikate noch Subventionen oder Spenden eine Rolle spielen.

Viel Spaß beim Rätselraten wünscht euch Jochen
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