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Auslaufstall in den Tropen

Alles rund um das Borstenvieh.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Sep 04, 2011 6:07

Hallo Meini, natürlich hast Du in allen Punkten Recht. Ich bin auch der Meinung das Subsistenzlandwirtschaft das Ernährungsproblem nicht lösen kann. Es geht mir darum, örtlich angepasste Methoden anzutesten die stets das Potenzial haben müssen, auch im größeren Stil umsetzbar zu sein. Dadurch kommen viele Methoden in Europa nicht in Frage da sie z.B. zu viel Kapital und/oder technischen Service erfordern. Dafür gibt es hier reichlich billige Arbeitskräfte und kaum Auflagen und Bürokratie.

Unser Stall ist in Modulbauweise konzipiert, kann also beliebig verlängert werden. Alle Futtermittel sind lokal hergestellt und der Dung wird ja bereits jetzt teilweise gesammelt und kompostiert. Wird die Anlage größer gibt es auch bessere Methoden um einen noch höheren Prozentsatz zu verwerten. Ein großer Vorteil ist, das hier rund ums Jahr gepflanzt wird. Das erspart z.B. große Güllelager. Es wird auch immer mehr organischer Dünger eingesetzt was bereits dazu führt das Hühnerdung und die Holzkohle/Aschemischungen richtig teuer geworden sind. Da ist Schweinedung dann in einigen Bereichen eine mögliche Alternative, die bislang kaum genutzt wird.

Ab einer gewissen Größe würde es sich lohnen direkt auf der Farm zu schlachten. Das würde die Tiertransporte und Diebstahlverluste auf dem Schlachthof (großes Thema hier) auf Null senken. Wenn es uns dann noch gelingt das Fleisch sofort nach der Schlachtung irgendwie zu konservieren (anbraten, einfrieren, Wurst machen usw.) wird das hier ein Selbstgänger der sofort von vielen anderen Farmern immitiert wird und damit die Probleme der herkömmlichen Hinterhofhaltung reduziert.

Das ist also eine wesentlich komplexere Sache als ein Mastbetrieb in Deutschland. Die brauchen sich nicht um die Futtermittelherstellung, Verwertung von Farmabfällen, Tiertransporte, Schlachtung, Weiterverarbeitung und Vermarktung zu kümmern. Es ist auch keineswegs sicher das wir das alles am Ende auch optimal hinkriegen, aber wenn man es nicht versucht, wird man es nie wissen. Jedenfalls habe ich eine Strategie entwickelt die bislang in vielen Bereichen funktioniert hat:

Zuerst erstelle ich eine Liste mit allen potenziellen Einzelproblemen die bei einem neuen Projekt auftreten könnten, und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette. Dann versuche ich, mit Hilfe von Experten, für jedes Einzelproblem eine machbare Lösung zu finden. Gelingt dies nicht, ist das Einzelprojekt auf Eis gelegt und ich wende mich einer anderen Unternehmung zu. Gibt es hingegen für alle Probleme Lösungsmöglichkeiten, beginnen wir mit der praktischen Umsetzung, zunächst im kleinen Stil. Wenn das dann funktioniert kommt die Ausweitung im kommerziellen Maßstab.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon SHierling » So Sep 04, 2011 9:40

schimmel hat geschrieben:Jochen, was hat sich eigentlich an der Philippinischen Gesellschaft in den letzten 100 Jahren geändert? Ist es die zunehmende Industrialisierung und die Landflucht oder warum kann die traditionelle Versorgung der Menschen nicht aufrecht erhalten werden? Und wenn es so sein sollte, ist die Ernährung des Volkes nicht grundsätzlich zu überdenken, und mit solchen Ansätzen nicht eher zum Scheitern verurteilt?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Form langfristig funktionieren wird.

Also 100 Jahre weiß ich nicht, aber ich kann Dir die letzten 50 Jahre sagen: da hat sich die Bevölkerung vervierfacht (mehr als), von 24Mio 1960 auf knapp 100 Mio heute, Tendenz steigend. Heißt aber ja trotzdem nicht, daß man die LANDbevölkerung weiterhin so versorgen kann, wenn man sich die in eben diesen 50 Jahren gemachten Erfahrungen im Bereich Tierhaltung und -fütterung (und va Tiergesundheit / Hygiene >> DA werden nämlich die Tiere erhalten, die vor 50 Jahren noch verreckt sind) dabei zunutzemacht. Was mit den Städten passiert, ist dann natürlich eine andere Sache: die brauchen egalwo halt große Anlagen, anders gehts nicht. Mußt Du "nur" klären, daß Du auf dem Land eben andere Preise bekommst , oder anders produzierst, so gesehen ist Jochens Ansatz schon richtig. Klappt nur dann nicht, wenn Deine Produktion kleiner Mengen teurer ist als die in großen Einheiten, und die großen Einheiten die Preise bestimmen - was im Kapitalismus leider meistens der Fall ist. Wo Du allerdings recht hast: produzieren wie vor 50 Jahren klappt nirgends. Kann nicht, eben drum hat sich die ja verändert, und nicht "einfach aus Spaß".
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Sep 04, 2011 10:41

Ich kann erläutern wie sich unser Ort entwickelt hat, das ist weitgehend typisch für das Land. Früher wurden hier hauptsächlich Kokospalmen angebaut und Copra, Essig usw. hergestellt. Dann kam um 1970 die "Grüne Revolution" und es wurde massenhaft auf Reis, Zuckerrohr, Mais und Zitronen umgestellt. Die Hektarerträge beim Reis sind in den letzten 100 Jahren um ca. 600% gestiegen, also ähnlich wie die Bevölkerung.

Die Philippinen haben m.W. einen Exportüberschuß bei Agrarprodukten, vor allem bei Ananas, Copra, Bananen, Zucker, Trockenfrüchte, Fisch usw. Importiert werden etwas Reis, viel Rindfleisch, Mais, Weizen und Soja. Beim Reis liegt der Selbstversorgungsgrad seit Jahrzehnten um die 95%. Das liegt an den höheren Erträgen und Änderungen in den Eßgewohnheiten: Die Reichen essen mehr Fleisch, die Mittelklasse mehr Fastfood und arme Leute steigen vermehrt auf billigere Produkte wie Süßkartoffeln, Taro, Maniok usw. um.

Der Grund für die Reisimporte liegt in der Toppografie des Landes begründet, fast nur Berge und keine Flußdeltas. Alleine das Mekong-Delta in Vietnam produziert Dank der sicheren 3 Jahresernten mehr Reis als die Philippinen. In den letzten 10 Jahren spezialisieren sich immer mehr Farmer auf Gemüse, Obstbäume, Zierpflanzen, Aquakultur usw., das erhöht die Auswahl auf den lokalen Märkten enorm und veringert die Importe.

Das Grundproblem aller Schwellen- und Entwicklungsländer liegt darin das es kaum Firmen gibt die Weltmarktführer sind, also durch Patente, Markennamen, besondere Qualität usw. extrem hohe Preise für ihre Produkte erzielen können. Diese Länder stehen mit ihren Agrarprodukten und Lohnproduktionen im Wettbewerb untereinander, entsprechen gering ist die Wertschöpfung. Das bedeutet eben auch niedrige Löhne, niedrige Steuereinnahmen, dadurch unzureichende Infrastruktur, Bildung, Gesundheitswesen, korrupte Beamte usw.

Trotzdem ist hier auf den Philippinen der allgemeine Lebensstandard in den letzten 20 Jahren stark gestiegen. Das liegt vor allem an den Millionen Auslandsfilipinos die viel Geld nach Hause schicken und investieren, aber auch an höheren Rohstoffpreisen. In den letzten Jahren haben sich hier z.B. die ganzen Kokos-Farmer mächtig gesundgestoßen, Vervierfachung der Preise.

Es gibt auf den Philippinen zahlreiche Beschränkung beim Transport von Tieren und Reis. Damit sollen Seuchenherde und Spekulationen eingedämmt werden. Deshalb befinden sich die großen Tiermastanlagen fast alle in der Nähe von Großstädten. Auf den Land erfolgt die Versorgung weitgehend auf lokaler Basis. Das ist also ein großer struktueller Unterschied zu Europa wo Tiere und Lebensmittel oftmals tausende KM hin und her gekarrt werden und sich Tierseuchen entsprechend schnell verbreiten können. Hier bei uns gibt es seit Jahrzehnten weder MKS, BSE, Hühnergrippe usw. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Sep 04, 2011 12:50

Es gibt wichtige Neuigkeiten: Wir hatten vor einigen Tagen gehört das es ca. 50 KM von uns entfernt eine ähnliche Mastanlage geben soll. Die Jungs sind da heute hingefahren und haben viele Fotos gemacht. Vor allem gibt es einige neue Erkenntnisse, die wir bei uns sofort und ohne großen Aufwand umsetzen können:

1. Dort sind die Böden im Innen- und Aussenbereich nicht zementiert, sondern mit einer ca. 50 cm dicken Schicht Reishülsen bedeckt. Das war vor 5 Monaten, bis heute stinkt da nichts und es gibt keine Fliegen usw. Weil die Schicht so dick ist kommen die Schweine beim wühlen nicht bis auf den Erdboden, es gibt also selbst bei Starkregen keine Verschlammung. Da reishülsen nur extrem langsam verrotten gibt es bislang keine Probleme mit Wärmeentwicklung usw.

2. Es gibt einen kleinen, gemauerten "Swimmingpool" im Aussenbereich. Dadurch entfällt die Reinigung der Tiere. Das machen die selber.

3. Die Futtermischung ist fast identisch mit unserer. Nur das es dort zusätzlich noch etwas Zwiebel-, Oregano- und Knoblauchabfälle als vorbeugende Naturmedikamente gibt.

Die Anlage besteht erst seit 5 Monaten und gehört einem filipinischen Ehepaar, das sind Quereinsteiger die ihre Informationen vor allem im Internet gesammelt haben. Die haben auch noch 500 Freiland-Masthähnchen und jede Menge Gemüsepflanzungen. Am kommenden Wochenende haben die uns eingeladen, dann soll ich mitkommen, die wollen mit mir sprechen und ich kann dort ein Video machen.

Also Leute, es wird spannend.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon Meini » So Sep 04, 2011 14:44

Nur am Rande gerade in Asien ist die MKS ein Prob. siehe letzten Winter in Korea. Die MKS in GB wurde mit Nahrung aus Asien eingeschleppt, aber darum geht es nicht.

Nur mal nen Gedanke , wenn du das zu Kompliziert angehst kommst du nie zum Erfolg, so wie sich das bei dir ließt,ich habs aufgegeben, ist das zu kompliziert und damit nicht praktikabel. Du hast es mit Bauern zu tun, das meine ich nicht abfällig, die handeln aus dem Bauch.

Jetzt mal ganz simpel gestrickt wie ich das machen würde, Feste Fläche irgend ein Pflaster oder auch Beton, das ganz muss zu reinigen sein um reinfektion und dauerhaften Medikamenteneinsatz überflüssig zu machen, ist ja nicht billig. Außerdem kann man dann den Dung gut auffangen können. Nun gehe ich davon aus das bei dir es Ganzjährig zu warm ist also einfach ein Pultdach drüber z.B.
Welblech oder was sich dort am billigsten anbietet Palmwedel :wink: die Schweine sind dann quasie Drausen vor der Sonne geschützt und ersaufen nicht im Morrast des Monsums.

Ich selbst habe einen Stall der auf europäischen Niveau ähnlich gestaltet ist, Natürlich mit Isolierung und Spaltenboden, Nennt sich Atlanticstall funkst fast ohne Energie, Tiere fühlen sich sehr wohl und sehr gesund, Googel es mal vielleicht sind da Dinge die du übernehmen kannst.

Und nicht vergessen, du hast es mit Bauern zu tun die sehr viel wissen haben und sehr praktisch denken und nicht den Nährstoffkreislauf vergessen wenn ich kein Geld habe, ist das das Kapital ohne den Kein Erfolg.
Pessimisten suchen nach Gründe, Optimisten finden Wege.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon SHierling » So Sep 04, 2011 16:41

seit Jahrzehnten weder MKS, Hühnergrippe usw.

Dann frag ich mich aber, wieso gerade diese Krankheiten hier immer wieder aus Asien eingeschleppt werden: eben gerade WEIL man sie da im Freiland niemals ausrotten kann, und die Erreger nicht mal im nicht vorhandenen WInter kaputtgehen.

Das die Krankheiten im allgemeinen nicht erkannt werden, glaub ich allerdings gerne: wer zählt denn schon tote Hühner auf dem Land, wenn es nicht mal eine Meldepflicht gibt.... guck Dir mal an, wo das Zentrum der Erkrankungen bei Wildtieren und Menschen sitzt:
http://www.crm.de/infodienst/vogelgripp ... rippe.html

Und die "weißen Flecken" auf der Karte bedeuten nicht "keine Fälle" sondern einfach "nicht kontrolliert / nicht gemeldet"
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Sep 04, 2011 17:26

Meini hat geschrieben:Nur mal nen Gedanke , wenn du das zu Kompliziert angehst kommst du nie zum Erfolg, so wie sich das bei dir ließt,ich habs aufgegeben, ist das zu kompliziert und damit nicht praktikabel. Du hast es mit Bauern zu tun, das meine ich nicht abfällig, die handeln aus dem Bauch.


Das Gesamtkonzept ist tatsächlich extrem kompliziert, aber nur solange es sich in der Planungs- und Experimentierphase befindet. Es sind ja zig Einzelprojekte die ineinandergreifen und sich ergänzen sollen. Es ist aber eine Art Modulbauweise, d.h. jedes Einzelprojekt ist für sich alleine schon sinnvoll.

Sobald eines dieser Projekte erfolgreich getestet ist und die Leute sehen das man damit Geld verdienen kann wird es zum Selbstgänger. Asiaten sind nun mal Weltmeister im abkupfern und das ist ein wesentlicher Teil unserer Strategie. Das Ziel ist, die lokale Wertschöpfung drastisch zu erhöhen. Aus hart arbeitenden armen Leuten sollen hart arbeitende reiche Menschen werden. Die Gemeinderegierung sieht das auch so und hat zahlreiche Projekte gestartet die in unser Konzept mit einbezogen werden.

Z.B. haben die letztes Jahr eine kommunale Reistrockenanlage gebaut, die von Kleinbauern gemietet werden kann. Die hat inzwischen den kleinen Farmern Reisernten im Wert von zigtausenden EURO gerettet. Derzeit ist eine Trockenanlage für Mais im Bau, dazu noch viele neue Feldwege und andere Infrastrukturmaßnahmen, von denen die kleinen Leute direkt profitieren. Dann wird im großen Stil der Einsatz organischen Düngers propagiert, der hier im Ort von Kleinbetrieben hergestellt wird. Dadurch steigen bei den Reisbauern die Hektarerträge spürbar an, bei geringeren Kosten. All das sorgt dafür das mehr Geld reinkommt und weniger rausgeht.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » So Sep 04, 2011 17:32

SHierling hat geschrieben:Und die "weißen Flecken" auf der Karte bedeuten nicht "keine Fälle" sondern einfach "nicht kontrolliert / nicht gemeldet"

Hm, in den USA und Australien gibt es keine Meldepflicht? Also auf den Philippinen schon. Ich glaube nicht das den Amtstierärzten hier irgendwelche Seuchenausbrüche entgehen.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Sa Sep 10, 2011 19:26

So, wir waren heute auf der besagten Farm. Ganz große Klasse wie ich finde. Die sind mit ihrer Futtermischung noch kostengünstiger als wir und haben uns gute Bezugsquellen für einige Komponenten genannt. Mit Silage haben sie noch nicht experimentiert, dafür aber mit Fermentierung. Das scheint hinzuhauen, jedenfalls sehen die Tiere alle kerngesund aus und der erste Batch hat nach 6 Monaten das korrekte Gewicht, eher etwas zuviel.

Alles ohne Medikamente und Chemie. Vor allem fast geruchslos und keine Fliegen. Der Hit ist aber wohl der Swimming Pool, die Viecher waschen sich alleine. Alle 3 Wochen wird die oberste Schicht vom Reishülseneinstreu gewechselt und als Dünger verwendet. Der schweizer Metzger aus Naga City war heute auch da und meinte das ist die beste Anlage die er bislang in unserer Provinz gesehen hat. Am nächsten Samstag soll das erste Schwein geschlachtet werden, da ist er dann auch mit von der Partie und wir sind zum Testessen eingeladen.

Heute haben wir das Hühnerfleisch von den Freiland-Hähnchen gegessen, absolute Spitzenklasse. Einziges Problem ist das die Viecher zu langsam wachsen, nach 5 Monaten erst gut 2 KG. Liegt am Futter oder an der Rasse, evtl. auch beides.

Hier das kleine Video das ich eben zusammengefummelt habe:

http://www.youtube.com/watch?v=G89KwPqgWJg
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon SHierling » Sa Sep 10, 2011 19:53

Sieht gut aus, und der Pool ist genau so, wie das sein soll :) Allerdings: wenn da einer drin liegt, haben die anderen keine Möglichkeit mehr, Wärme abzuleiten? Was mir aufgefallen ist: ich würd mal versuchen herauszufinden, warum da dauernd welche im Trog liegen, das muß auch irgendeinen Grund haben.

Zum Rest kann man nach 5 Monaten imho noch nicht viel sagen, die ersten paar Durchgänge gehen ja immer gut.
Sind die Ferkel von verschiedenen Betrieben zusammengekauft, also welche mit kupierten Schwänzen und solche ohne?
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Sa Sep 10, 2011 20:06

Also heute war Regenwetter und relativ kalt. Streit um den Poolplatz gab es nicht, die jeweile Badezeit ist immer nur wenige Minuten. Ausserdem liegt der Hof auf ca. 400 Meter Höhe, da ist es eh etwas kühler. Ich vermute mal das die Ferkel aus verschiedenen Betrieben stammen. Im ersten Batch ist ein Eber dabei, Folge ist die Schwangerschaft eines der Schweine. Es sollen nur 2 oder 3 Tiere geschlachtet werden, der Rest ist schon für die Nachzucht. Auf kupierte Schwänze habe ich ehrlich gesagt nicht geachtet, das bringe ich nächste Woche in Erfahrung. Klar ist aber das es keine erkennbaren Probleme mit Kanibalismus usw. gibt.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Sep 10, 2011 20:43

jochen53 hat geschrieben:So, wir waren heute auf der besagten Farm. Heute haben wir das Hühnerfleisch von den Freiland-Hähnchen gegessen, absolute Spitzenklasse. Einziges Problem ist das die Viecher zu langsam wachsen, nach 5 Monaten erst gut 2 KG. Liegt am Futter oder an der Rasse, evtl. auch beides.

Hier das kleine Video das ich eben zusammengefummelt habe:

http://www.youtube.com/watch?v=G89KwPqgWJg


Wir haben heute 40 Hähnchenbrustnuggets fuer schlappe 10€ bei McD mit vier verschiedenen gesunden und hygienisch einwandfreien Saucen verspeist. Wir haben ein gutes Gewissen, weil wir viel weniger Futter bei den nur sechs Wochen gluecklicher auf Hobelspänen gemästeten Tieren zu rechnen haben als bei den mit vergiftetem Futter darbenden Minikapaunen auf den Philippppp
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon jochen53 » Sa Sep 10, 2011 21:07

Zum Thema Reishülsen-Einstreu gibt es einen interessanten Thread im philippinischen Agri-Forum, die wichtigsten Beiträge sind in Englisch:

http://pinoyagribusiness.com/forum/swine/no_wash_pig_technology-t945.0.html

Wir werden in unserer Piggery es mit ca. 70 cm versuchen, gemischt mit carbonzed rice husks, Salz und besagten Blättern von Neem usw. 50 cm ist definitiv nich genug, da wühlen die Viecher sich bis auf die Erdschicht durch. Auch hat Elmer schon Ideen wie man die Drainage optimieren kann.

@Amelio: Vieleicht fällt Ihnen auf das dort keine Klugscheißer unterwegs sind, sondern ausschließlich zivilisierte Menschen die sich so gut sie können gegenseitig helfen.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon amelio » Sa Sep 10, 2011 21:51

jochen53 hat geschrieben:Zum @Amelio: Vieleicht fällt Ihnen auf das dort keine Klugscheißer unterwegs sind, sondern ausschließlich zivilisierte Menschen die sich so gut sie können gegenseitig helfen.


Wo?

Kaufen Sie sich ein wissenschaftliches Buch ueber die Gifte, die Sie fuettern, weil ich darf´s Ihnen ja nicht sagen, was Sie gefährlich und tierschänderisch falsch machen.
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Re: Auslaufstall in den Tropen

Beitragvon Biohias » So Sep 11, 2011 20:17

amelio hat geschrieben:
jochen53 hat geschrieben:So, wir waren heute auf der besagten Farm. Heute haben wir das Hühnerfleisch von den Freiland-Hähnchen gegessen, absolute Spitzenklasse. Einziges Problem ist das die Viecher zu langsam wachsen, nach 5 Monaten erst gut 2 KG. Liegt am Futter oder an der Rasse, evtl. auch beides.

Hier das kleine Video das ich eben zusammengefummelt habe:

http://www.youtube.com/watch?v=G89KwPqgWJg


Wir haben heute 40 Hähnchenbrustnuggets fuer schlappe 10€ bei McD mit vier verschiedenen gesunden und hygienisch einwandfreien Saucen verspeist. Wir haben ein gutes Gewissen, weil wir viel weniger Futter bei den nur sechs Wochen gluecklicher auf Hobelspänen gemästeten Tieren zu rechnen haben als bei den mit vergiftetem Futter darbenden Minikapaunen auf den Philippppp


Hahahahahaha gesunde hähnchen :lol:
Und wenn die Hähnchen 6 wochen bräuchten wärn sie für hybriden unrentabel....
soweit ich weiß 28-30 tage, aber so ein super toller prof wie sie weiß das doch sowieso
achja und weil sie(die hähnchen) so artgerecht auf sägespänen und ohne tageslicht auf soooooooooooo viel Fläche gemästet wurden,
und natürlich absolut unbenkliches Futter ohne Industrieabfälle und Gentechnik bekommen haben
ist alles super :regen:
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