Trauriges Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=Fflk3doy9DE

Da ich keine Ahnung habe wie es bei uns aussieht, wie sieht es denn bei uns aus?

Oder spricht man nicht darüber?

Gruß
Blaubärchen

Leider überall das gleiche. Viel schlimmer aber sind die tatsächlichen Morde an unseren Berufskollegen in einem anderen Land auf der Südhalbkugel. Aber darüber darf hier auch nicht mehr gesprochen werden.

keine Seltenheit das die Bauern wo wachsen um jeden Preis nicht selten in der Psychiatrie landen. In anderen Ländern scheint es aber noch schlimmer zu sein.

na da hat sich ja einer gut vorbereitet... Und mit der Lebensversicherung werden dann die Banken bedient!

210ponys hat geschrieben:keine Seltenheit das die Bauern wo wachsen um jeden Preis nicht selten in der Psychiatrie landen. In anderen Ländern scheint es aber noch schlimmer zu sein.

Ich wills mal gelinde ausdrücken, denn ich möchte nicht gesperrt werden, deine Antwort ist ziemlich einfältig.

Suizid ist der Schlusspunkt einer langen Geschichte, Depressionen sind eine schwere Krankheit und die kann auch mit beruflichem Misserfolg zu tun haben.
Ist man für den Misserfolg immer selbst verantwortlich?
Na ja, zumindest beim Milchpreis oder den Ferkelpreisen, die teilweise nicht kostendeckend sind eben nicht.

Für eine Jahrhundertdürre und die Rahmenbedingungen, die dich trotzdem aus dem Raster fallen lassen auch nicht.
Die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht, und diese Grenze ist eben individuell verschieden.

Und es sind nicht die durchgeknallten, sondern, so wie ich es in der Nachbarschaft mal erlebt habe, kann es auch die Bodenständigen umhauen.
Wenn sich jemand den Arm gebrochen hat, sieht das jeder und sogar 210ponys würde sagen, dass der Mensch krank ist und er nicht unbedingt selbst Schuld hat, den Arm in Gips zu tragen, bei Problemen der Seele wird das von eingen als depperte Spinnerei abgetan, den Kommentar dazu erspare ich mir auch lieber.

@ Family Gay


das, das Problem mit der Seele jeden treffen kann ist mir bewusst. Und viel schlimmer kann es auch nicht mehr kommen ich halte das ganze sicher nicht für eine Spinnerei. Aber in der Lw gibt es schon seit immer höhen und Tiefen, aber die Letzten 20Jahre haben aber die Tiefen überwogen. Und der Milchpreis oder der Ferkelpreis waren schon immer ein auf und ab. Aber trotzdem werden Ställe gebaut und Investitionen getätigt in Dimensionen wo bei der kleinsten Kleinigkeit die Luft ausgeht. Und wofür um der größte im Ort zu sein oder ein paar ha mehr wie der Nachbar zu haben! Da frage ich mich was lernen den die Studierten Lw oder die Lw Meister in der Schule oder im Studium? Einem Heizungsbauer wird eingetrichtert mach dich nie von einem Abhängig!

Das Problem ist, dass Farmer in Australien ziemlich isoliert alleine wohnen und deshalb ausserhalb der Familie (Ursache) selten einen Beistand finden

Mittlerweile geben doch Betriebe/Betriebsleiter (aus welchen Gründen auch immer) auf, da muss man sich eigentlich nicht mehr schämen wenn man sich dazu gesellt. Man sollte sich da auch keiner Illusion hingeben, denn die Frage ist ja mittlerweile eigentlich nicht mehr ob sondern wann man den Laden zumacht. Viel wichtiger ist doch was auf dem Weg dorthin (in puncto Lebensqualität, Familie etc.) passiert und ob man nur verbrannte Erde hinterlässt. Wenn man sich in dem Zusammenhang umschaut ist doch die Betriebsgröße und/oder die Fremdkapitalquote nicht mal das Entscheidende sondern die Einstellung und ob man im Leben noch mehr als nur den Hof und die Arbeit hat. Aber klar, wenn man sein Leben lang nichts anderes kannte und auch nur im "bäuerlichen" Umfeld sozialisiert ist tut man sich da hart.

Wenn die eigene Wertschätzung und die anderer nur vom Betrieb abhängt rödelt man sprichwörtlich bis ins Grab und bis kein Cent mehr übrig ist.

Ich hab den Betrieb erst vor Kurzem übernommen und hab noch 30-40 Jahre vor mir, aber für mich steht eigentlich schon fest, dass ich auslaufen lasse. Aber das ist eigentlich nichts besonderes, die wenigsten Menschen werden in 30 Jahren noch den selben Job ausüben wie heute, da kommt Gesamtgesellschaftlich noch einiges auf uns zu.

Man sollte flexibel bleiben, auch mal links und rechts des Wegesrandes schauen und sich nicht dem Endsieggequatsche des BVs (eigentlich des ganzen Berufsstandes) hingeben. Viele erfolgreiche Unternehmer und "Besserverdiener", auch aus anderen Branchen, haben das Handwerk in der LW gelernt, nur haben die irgendwann Begriffen (auf die harte oder weiche Tour), dass sich diese Fähigkeiten außerlandwirtschaftlich mit weniger Aufwand besser versilbern lassen. Die Entscheidung den Betrieb aufzugeben erweist sich in den seltensten Fällen als falsch

T5060 hat geschrieben:Das Problem ist, dass Farmer in Australien ziemlich isoliert alleine wohnen und deshalb ausserhalb der Familie (Ursache) selten einen Beistand finden

Letztes Jahr gingen ja die Meldungen zu den vielen Selbsttötungen von Bauern in Frankreich durch die Presse.
Die räumliche Isoaltion alleine ist es nicht, aber natürlich ein Faktor.
Ich würde mich wundern, falls die Zahlen in D viel freundlicher aussehen als in Frankreich. Aber hierzulande wird das Thema noch immer tark tabuisiert.

Den Faktor Familie sollte man auch nicht unterschätzen.
Der der den Hof übernimmt wohnt jeden Tag mit den Altenteilern zusammen.
Die Schwiegertöchter/ Schwiegermutterstorys kennt jeder. Das Erbe sorgt auch oft für guten Streit. Und ein Pflegefall im Betrieb macht in der Regel mehr Arbeit als 30 zusätzliche Kühe.
Auch wenn man Krankheit und Schmerzen von Angehörigen jeden Tag mitbekommt ist das sehr belastend. Wenn die Leute dann im Normalfall schon gut unter Strom stehen, kann das Fass schnell mal überlaufen.
Das sind dann die Schattenseiten vom Mehrgenerationen Haushalt.

Beim Schwager im Ort, gab es in den letzten 20 Jahren 3 Freitote von Landwirten.
Der eine hat durch seine Alkoholsucht, alles was geht, an die Wand gefahren.
Die anderen sahen durch ihre Erkrankungen keinen anderen Ausweg mehr, obwohl dort intakte Familien da sind.
Der eine ist erst in paar Wochen her und war ein angesehener Bauer im Ort.

Bei mir hier gab es mal einen, der wollte sich nach der Politischen Wende als Grossbauer versuchen.
Dafür hat sein Nichtsnutz in einer Autowerkstatt aufgehört und ist in den Betrieb mit eingestiegen. Dort hat er aber mehr Schaden wie Nutzen fabriziert, sodass der Altbauer den Heuschober aufgesucht hat.
Der Nichtsnutz wurde dann mal, nachdem der Betrieb Zwangsverkauft wurde und er mehrere Besuche in einer "Spezialklinik" hatte, in seiner Sozialwohnung in der Badewanne gefunden. Man Erzählte sich, daß es kein Natürlicher Tot war.

Ich Wohne ja hier neben einer grossen Brücke, und da kommt es 1-2 mal im Jahr auch zum Suicidium.
Manchmal wird Berichtet, daß es aus Liebeskummer geschah und das ist für mich Unbegreiflich

210ponys hat geschrieben:@ Family Gay
das, das Problem mit der Seele jeden treffen kann ist mir bewusst. Und viel schlimmer kann es auch nicht mehr kommen ich halte das ganze sicher nicht für eine Spinnerei. Aber in der Lw gibt es schon seit immer höhen und Tiefen, aber die Letzten 20Jahre haben aber die Tiefen überwogen. Und der Milchpreis oder der Ferkelpreis waren schon immer ein auf und ab. Aber trotzdem werden Ställe gebaut und Investitionen getätigt in Dimensionen wo bei der kleinsten Kleinigkeit die Luft ausgeht. Und wofür um der größte im Ort zu sein oder ein paar ha mehr wie der Nachbar zu haben! Da frage ich mich was lernen den die Studierten Lw oder die Lw Meister in der Schule oder im Studium? Einem Heizungsbauer wird eingetrichtert mach dich nie von einem Abhängig!

Schön, dass du deine Worte auch mal los wirst, aber hast den den NDR Film überhaupt angesehen?
Glaube nicht, denn sonst würdest du deine stereotypischen Bemerkungen bei diesem Thema eben nicht loslassen.

Und ganz nebenbei, mein Forenname ist Family Guy und nicht Gay, ich mache mir auch die Mühe, deinen Namen richtig zu schreiben, also kann ich das auch von dir verlangen.

Lonar hat geschrieben:Den Faktor Familie sollte man auch nicht unterschätzen.
Der der den Hof übernimmt wohnt jeden Tag mit den Altenteilern zusammen.
Die Schwiegertöchter/ Schwiegermutterstorys kennt jeder. Das Erbe sorgt auch oft für guten Streit. Und ein Pflegefall im Betrieb macht in der Regel mehr Arbeit als 30 zusätzliche Kühe.
Auch wenn man Krankheit und Schmerzen von Angehörigen jeden Tag mitbekommt ist das sehr belastend. Wenn die Leute dann im Normalfall schon gut unter Strom stehen, kann das Fass schnell mal überlaufen.
Das sind dann die Schattenseiten vom Mehrgenerationen Haushalt.

Super Einschätzung.

Freakshow hat geschrieben:Mittlerweile geben doch Betriebe/Betriebsleiter (aus welchen Gründen auch immer) auf, da muss man sich eigentlich nicht mehr schämen wenn man sich dazu gesellt. Man sollte sich da auch keiner Illusion hingeben, denn die Frage ist ja mittlerweile eigentlich nicht mehr ob sondern wann man den Laden zumacht.

Interessant war der Rückgang der Anzahl der Farmen in den letzten 20 Jahren, in Australien, mit relativ wenigen Hilfsmaßnahmen 40 %, in Deutschland doch mindestens gefühlte 50% der Betriebe über 10 ha, wenn nicht noch mehr.

Family Gay...


Und Jetzt...

210ponys hat geschrieben: Bauern wo wachsen

Wenn jemand "wo" statt "die" benutzt ist es natürlich auch zuviel verlangt, einen Namen richtig zu schreiben.

Lonar hat geschrieben:Den Faktor Familie sollte man auch nicht unterschätzen.
Der der den Hof übernimmt wohnt jeden Tag mit den Altenteilern zusammen.

Das MUSS heutzutage nicht mehr sein. Was spricht dagegen Betrieb und Heim zu trennen? Kenne auch einen Fall wo der Jungbauer sich am Ende des Dorfes ein eigenes Häuschen hingestellt hat.