Sottenmolch hat geschrieben:....was man gegen die Birke hat...Den Wald besenrein halten...

Wofür nutzst du Birke? Kenne jetzt keinen sinnvollen Einsatzzweck außer Brennholz. An der Stelle könnte auch eine Buche, Eiche oder was auch immer in Zukunft als Stammholz vermarktbares gedeihen. Wer gerne Birken auf seinen Flächen hat darf gerne damit glücklich werden, stehe da niemandem im Weg. Persönlich sehe ich das aber nicht als erstrebenswert an.
Das angeführte Ganzbaum-Hacken hat primär mit dem Aufarbeitungsaufwand zu tun und nichts mit "besenrein". Das bisschen an dürrem Geäst was hier übrigbleibt stört bei einer Wiederaufforstung nicht und verrottet innerhalb kurzer Zeit.

Wenn ein Bandscheibenvorfall das arbeiten im Wald verhindert schaut man halt leider zu, wie der Wald verreckt. Und ja jetzt wird die Zeit knapp, da die Preise für Fixlängen nur noch für 4 Wochen gelten. Was danach kommt weiß im Moment ja leider niemand. Aber man geht von Absatzrückgang aus - also fällt auch der Preis.
Und klar werden beim nachsägen die Kette auch stumpf - aber da ist der Zeitdruck weg und man kann das "in Ruhe" machen.
Und nicht jeder hat eine Hackschnitzelanlage zu Hause. Es soll noch Leute geben, die einen Scheitholzkessel im Keller haben und dafür Material brauchen.
Wie kannst du so abfällig über Leute reden, deren Umfeld du nicht kennst?

Limburger: Ich lasse am Anfang die Birken auch gerne stehen, da sie den Waldboden schnell beschatten.

Limpurger hat geschrieben:Wofür nutzst du Birke? Kenne jetzt keinen sinnvollen Einsatzzweck außer Brennholz. An der Stelle könnte auch eine Buche, Eiche oder was auch immer in Zukunft als Stammholz vermarktbares gedeihen. [...]

Birke beschattet den Boden, behindert und verdrängt wesentlich schneller das Aufwachsen von Himbeere, Brombeere, Holunder ..., Buche kannst du ohne Probleme dazu pflanzen, warum du Buche als erstrebenswert siehst, kann z.B. ich nicht verstehen. Höchstens einzeln als Beimischung. Birke wächst wesentlich schneller und kann bei guter Pflege auch 80 €/Fm bringen.

Limpurger hat geschrieben:Das angeführte Ganzbaum-Hacken hat primär mit dem Aufarbeitungsaufwand zu tun und nichts mit "besenrein". Das bisschen an dürrem Geäst was hier übrigbleibt stört bei einer Wiederaufforstung nicht und verrottet innerhalb kurzer Zeit.

Man könnte auch ohne Probleme einen Großteil der Bäume liegen lassen und dazwischen Pflanzen. Die Birke verschafft Zeit beim Anpflanzen. Man könnte bei Zeitmangel die Pflanzung auf Jahre aufteilen. Die Birke nach und nach entfernen, als Brennholz nutzen oder am Boden liegen lassen. Verrottet genauso schnell wie das Geäst der Fichten.

Oh!
Da kennen einige den Wert der Birke nicht.
Er beginnt mit der schnellen Beschattung von Kahlflächen und der guten Laubzersetzung zur Bodenverbesserung.
Als Kaminholz ist Birke mittlerweile genau so teuer, wie Buche.
Und entsprechend gutes Stammholz wird auch für den Innenausbau und Möbelbau sowie klassisch als Füllung für Sperrholz verwendet.

Ich habe vor ca 15 Jahren, kleine Fischteichanlage gekauft,
da waren zum Schutz von Kormoran, Fichten gepflanzt,
diese waren schon "Erntereif", die Nadeln versauern das Wasser, habe teilweise gefällt,
ich habe danach mal als "KUP" Versuch, Birken gepflanzt, sehr dicht,
die sind "Super" gewachsen, Ernte die Birke schon teilweise,
ist mir Persönlich lieber als dürre Fichten
Limpurger ist vermutlich noch sehr Jung

Bei uns ist Birke mittlerweile wieder gesucht - wir haben die letzten Jahre immer wieder Birken entnommen - so ca. 15 - 20 Jahre alt - am Boden waren kaum Brombeeren usw.. Das Birkenholz wird uns hier fast aus den Händen gerissen für offene Kamine usw. weil es so schön blau brennt und nicht "spritzt".
Sehe das nicht als problematisch - mitwachsen lassen und beizeiten entnehmen - für den Verkaufserlös gibt es halt dann wieder ein "Spielzeug" das Mann unbedingt braucht.

Mal wieder was zum Thema,
Birken lass ich gerne wachsen genau aus den hier schon genannten Gründen:

Bringt mir Schatten im dünn besiedeltem Wald
Bringt keine Probleme mit sich wie Käfer oder Pilze
Kann man schneiden wenn man will, brennt gut.
Kommt von alleine auf.
Verbessert mittels Laubabbau den kargen Boden

Von daher wächst es mir lange gut.
War Samstag im Wald und hab die Neuanpflanzung (Küta und Douglas) den Leittrieb am Stecken festgebunden.
Die hingen schon um 180° nach unten. Gut das der Stamm noch so flexibel und nicht gebrochen ist.

tk8574 hat geschrieben:...schaut man halt leider zu, wie der Wald verreckt....

Wenn man wie viele von uns in diesem Jahr mehrmals gezwungenermaßen bei Tagestemperaturen von über 30° im eigenen Schweiß garend seine frisch befallenen Käferbäume entnommen hat könnte man bei solchen Bildern halt nur noch ko..... . Habe einfach die Tasche voll von den Waldbesitzern die dem Käfer zugucken und nicht in die Pötte kommen, der Griff zum Telefon gelingt auch mit gesundheitlichen Einschränkungen. Der Verweis auf Ganzbaum-HS-Nutzung folgte einer rein wirtschaftlichen und vor allem arbeitswirtschaftlichen Betrachtung denn bei der manuellen Schwachholzernte ist eigentlich kein Blumentopf zu gewinnen. Im Frühjahr/Sommer war der Preis auch noch höher, die Ernte durch Dienstleister hätte damals in Relation zum jetzt erzielbaren geringeren Preis nichts gekostet, bei frühzeitigem Einschlag aufgrund der noch besseren Qualität ganz sicher nicht. Als HS hätte das mittlerweile minderwertige Material genauso einen Käufer gefunden wie Kurzholz und/oder Brennholz bei weit weniger Arbeitsaufwand.
Zur Birke, ich habe definitiv keine Verwendung dafür. Vor Jahren hatten wir ein paar Bündel Birken-Brennholz, eigentlich für Kaminofen-Besitzer gedacht. Die wollten alle nur Buche, die Birke wurde verschmäht und dann im eigenen Kachelofen ihrem Verwendungszweck zugeführt. Seither liegt diese immer auf dem Hackmaterial-Haufen, für eine Vermarktung als Stammholz fehlt einfach das Volumen. Das mit dem schnellen Wuchs usw. stelle ich ja nicht in Abrede, bevorzuge aber dennoch andere Baumarten.

Limpurger hat geschrieben:[...] Habe einfach die Tasche voll von den Waldbesitzern die dem Käfer zugucken und nicht in die Pötte kommen, der Griff zum Telefon gelingt auch mit gesundheitlichen Einschränkungen. [...]

Und wie sieht der Anruf deiner Meinung nach aus? Ich meine, das läuft so. "Hallo Herr Dienstleister, ich hätte Käferbäume zu entnehmen. ... Nein ist nicht viel. 5 Bäume, max. 2,5 Fm. .... Wie, sie kommen nicht wegen 5 Bäumen? ....Dann kommen sie halt nach Feierabend. Tuut tuut tuut"

Wie stellst du dir das denn in der aktuellen Situation vor? Viele LU sind im Sommer auch in der LW unterwegs.

Nochmal zur Birke als Pionier-Pflanze. Dazu gibt es das folgende Video (knapp 25 Minuten)

"Birken-Pionier-Wald (Waldkurzwissen)"

https://www.youtube.com/watch?v=5nVnAr1etPw

Auch wenn der Stil nicht jedem gefallen mag, kann man sich das Video ruhig mal ansehen.

Ich halte es für falsch, wenn man die Birke verteufelt. Nochdazu erledigt die sich von alleine, wenn sie zu alt wird.




Auf dem 2. Bild sieht man die Reste des abgebrochenen Stamms vom 1. Bild.

Sottenmolch hat geschrieben:...5 Bäume...

Das würde bei uns noch unter Nachbarschaftshilfe laufen . Beim dargestellten Volumen würde das wenn man selbst keine Kontakte hat bei uns zB. vom für den Privatwald zuständige Revierleiter organisiert. Der Dienstleister würde dies dann mit einem Vollernter oder motormanuell aufarbeiten je nachdem wer gerade in der Nähe oder beim Umsetzen zwischen zwei Aufträgen ist. Irgend eine Truppe ist ja immer in der Gemeinde unterwegs, und ein bisschen Luft wegen Mehrvolumen, Urlaub, Krankheit und Pannen ist planerisch sowieso angesagt. War ja zB. dieses Jahr mit Käfer entspannter als in den Vorjahren, da wäre es durchaus problemtischer gewesen jemanden zu kriegen.

Meine Verwandtschaft, hatte 3400 qm zum Räumen, nur dürre Fichten.
Waren 2 Vollernter und ein Forstunternehmer, mit Brennholzhandel.
30 € je Fm, der eine Vollernter, war nur wenige 100 m entfernt am Arbeiten.
Haben am Ende alle 3 abgesagt, wird jetzt nach und nach in Selbstleistung erledigt.
Wir sind in Unterfranken, da liegt immer noch Holz von Sturm aus 2019.

Wahnsinn wie die Zeit vergeht, der Post meiner letzten Bilder ist fast zwei Jahre her....

In der Zeit ist aber auch viel passiert, ich habe meinen Forstwirtschaftsmeister gemacht und Nachwuchs kam (1x menschlich, 2x vierbeiniger) und ein Eigenheim.

Da war sowohl für unseren privaten Forstbetrieb als auch für das Forum wenig Zeit. Einige Bilder sind in der Zeit natürlich trotzdem angefallen, lade sie nach und nach hoch...


Gruß,

Christian


Thema Bodenvorbereitung: Vor kurzem hier auch irgendwo thematisiert, hat unser Landesbetrieb inzwischen einen guten Standard definiert. Nennt sich Silvafix und ist eine Art Rechen am Bagger. Mit kleinem Bagger und breiten Ketten wird auf der Fläche gearbeitet, mit großen von den Gasse aus. Verwundung erfolgt streifenweise oder flächig in Abhängigkeit von Begleitvegetation und Nährstoffhaushalt. (Um es nur kurz zusammen zu fassen)









Ein wenig Eichen Durchforstung und Brennholz

Die vor knapp zwei Jahren gezeigte Eiche für die Submission konnte unsere 6,5 Tonnen Winde dann nicht mehr bewegen. Waren an die 5 Fm auf lehmigem Boden. Grub sich ein und nichts ging mehr. Ein Rückezug eines Bekannten half dann weiter. Der Kran des Buffalo schaffte es aber auch nicht und wir schlugen die Eiche kurzerhand am Zugmaul an und schliffen den Stamm aus dem Busch...







Auf dem Platz lagen 2021 wieder über 1.000 Fm. Manchmal muss dann bei den ganz dicken getrickst werden...







Nicht weit von dem Platz wurde noch eine Eiche gefällt und angeliefert die es in sich hatte.