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Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesitz

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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78 Beiträge • Seite 4 von 6 • 1, 2, 3, 4, 5, 6
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Tyras » Fr Jan 29, 2021 7:26

yogibaer hat geschrieben:Je kleinkarierter ein Jagdbezirk ist, desto schwieriger

Nun, es ist offensichtlich eine Abwägungssache. Das Problem ist, dass gegenwärtig alles, vom nutzlosen < 100 m² Flurfetzen im von Realteilung geprägten Franken, bis hin zum arrondierten 35 ha Forst in Brandenburg, über einen Kamm geschoren wird. Da besteht einiges an Verbesserungspotenzial. edit: typo
Zuletzt geändert von Tyras am Fr Jan 29, 2021 7:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Badener » Fr Jan 29, 2021 7:41

m_cap hat geschrieben:Ich hab´ ja die Beiträger von Dir meist geschätzt, aber wenn es Jagd geht setzt bei Dir irgendwas aus.....

und was ist das für ein Beispiel? "Jungwald kommt auf, wenn man Terminaltriebschutz und Stachenbäumchen" benutzen muss - super - ganz natürlich hahah :roll:


Bist gerne mal nach Brandenburg eingeladen, da sind die umzäunten Flächen wie Oasen in der (Altkiefern)Wüste
......und selbst in den (Altkiefern)Wüsten kommen seit ca. 30 Jahren nicht mal neue Kiefern nach.....


Sicher es gibt auch noch andere Situationen in Brandenburg, aber nur weil es da ganz ambitionierte Jäger gibt(meist aus dem Forstamt und für Nachhaltigkeit zuständig), die den Wildbestand enorm reduzieren.........


HAllo m-cap,

Ich fasse deinen Beitrag mal mehr also Lob denn als Kritik auf. Ich kann natürlich nicht über Brandenburg reden. Kiefer an sich ist ja gerade fürs Rehwild nicht besonders attraktiv zum Verbiss, schätze da müsstet ihr mehr Fegeschäden haben. Natürlich kann man fordern, dass der Aufwuchs ohne Verbiss/Fegeschutz auskommen soll, aber es wird immer Verbiss und Verfegen geben. Sobald ein Stück anwesend ist (und das ist es immer), wird verbissen und verfegt (Ok letzteres nur beim Bock). Meiner Meinung nach gehören mehr und junge Jäger auf die Reviere. Wieso? Ein Beispiel. Die Jagdzeit gibt es her in Ba-Wü derzeit Böcke zu schießen. Schießen wir aber Böcke ? - Nein, weil der Jagdpächter der Meinung ist (von Früher her), dass man Trophäenträger nicht schießt wenn sie abgeworfen haben oder am Schieben sind. Das ist zum Beispiel ein Punkt den ich anders machen würde. Aber deshalb ist doch nicht das ganze System schlecht.

Gerade der letzte Satz ist wichtig. Es müssen ambitionierte Jäger sein. Bei uns stellt der Jäger auch die Verbissschutzmittel und den Verfegeschutz, nur dran machen muss man ihn noch selber.

Westerwälder hat geschrieben:Bis 2015 war ich nur Waldbesitzer und fand die Jagd nicht so richtig gut. Heute bin ich Waldbesitzer, Jagdpächter und auch im Vorstand der Jagdgenossenschaft und weis das alles nicht so einfach ist wie mancher hier schreibt. Aber dein obiger Absatz klingt für mich wie eine faule Ausrede um ja selbst keine Verantwortung zu übernehmen und die Schuld am eigenen Nichtstun den Anderen in die Schuhe zu schieben.

Westerwälder


Und genauso erging es mir auch. Als nur Waldbesitzer hat man einen etwas anderen Blick auf die Dinge wie ein Waldbesitzer der auch Jäger ist. Ich selbst bin ja auch "Nutznieser" des aktuellen Jagdsystems und deshalb mit Sicherheit auch ein wenig egoistisch. Aber das Wild als Schädling hin zu stellen ist meiner Meinung nach der falsche Weg.

Ein kurzer Denkanstoß dazu noch:
Rehe sind Konzentratselktierer, dass heißt sie Grasen nicht einfach nur wie Kühe sondern suchen sich ihre Nahrung sehr genau aus. Glaubt ihr wirklich dass Nadelholz bzw. dessen NAdeln die bevorzugte Äsung ist? Oder glaubt ihr das die Tiere mittlerweile so einen Druck verspüren (durch die ständige und andauernde Freitzeitnutzung des Waldes und der Flur), dass denen gar nichts anderes übrig bleibt wie diese zu verbeissen? Wenn nun viele Jäger immer in den Wald fahren steigt der Druck aufs wild oder nicht?

Wer von euch hat eigentlich mal Äsungsmöglichkeiten Für das Wild angelegt um seine Pflanzen zu schützen?

Der Spruch: "Das Reh gehört halt nunmal auch zum Wald." Stammt im übrigen von meinem Onkel der über Jahrzehnte Förster war.

Grüße
Zu fällen einen schönen Baum, braucht es eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht er - bedenke es - ein Jahrhundert.

"Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel."
Wilhelm Busch
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon m_cap » Fr Jan 29, 2021 9:41

Badener hat geschrieben:.......Kiefer an sich ist ja gerade fürs Rehwild nicht besonders attraktiv zum Verbiss, schätze da müsstet ihr mehr Fegeschäden haben........

hier in Brandenburg ist auch ganz viel Dammwild zugange, es geht v.a. um Verbiss
natürlich mögen die Ahorn und andere Laubbäume noch viel lieber, aber nachdem jedes Blatt von den Jungpflanzen weg war ..... ging es den Kieferjungpflanzen an den Kragen.....

Badener hat geschrieben:...Nein, weil der Jagdpächter der Meinung ist (von Früher her), dass man Trophäenträger nicht schießt wenn sie abgeworfen haben..........

genau bei solchen Aussagen bekomme ich die Krise
Es gab ja hier auch noch ein paar Anmerkungen zur Jagd da denkt man wir sind noch im Mittelalter wo den Adeligen das Wild vor die Flinte getrieben wurde und es mußte viel Wild da sein, sonst muss ja der Adelige vielleicht noch frieren und........

Badener hat geschrieben:.....Der Spruch: "Das Reh gehört halt nunmal auch zum Wald." Stammt im übrigen von meinem Onkel der über Jahrzehnte Förster war.....

Wenn man es akademisch sieht, war ja das Wild ursprünglich nicht im Wald, erst wir Menschen haben es in den Wald gezwungen.......

Aber ich kann gut damit leben, dass Wild im Wald ist und ich kann auch mit Verbiss und Fegeschäden sehr gut leben, aber nicht wenn praktisch alles verbissen wird!
Mir wurde auch immer erzählt: extreme Trockenheit, Naturverjüngung dauert einfach, kein Mastjahr........ aber wir haben hier direkt nebeneinander liegende ebene Grundstücke und im Umzäunten ist extreme Naturverjüngung, daneben ohne Zaun wirklich nichts.....

Um es nochmal klar zu sagen: Für mich haben die Jäger bzw. Jagtpächter die Verantwortung Wald und Wild im Gleichgewicht zu halten und diese Verantwortung fordere ich ein! - Wenn ich falsch sehe gerne Kommentare!
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Westerwälder » Fr Jan 29, 2021 11:06

Wenn die Jäger einen guten Job machen dann sollte man sie dafür auch belohnen! Aber hier stellen einige Hitzköpfe ja nur Forderungen ohne selbst einen Beitrag zu leisten.

Aber solange die meisten Eigentümer Geld vom Jäger für’s jagen verlangen .....wer zahlt entscheidet auch was gemacht wird.

Bei mir im Revier wurden letzte Woche auch noch 3 starke Böcke geschossen, im Nachbarrevier wäre das jetzt ohne Trophäe undenkbar.
So unterschiedlich kann Jagd sein!

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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Donemann » Fr Jan 29, 2021 11:43

Westerwälder hat geschrieben:Wenn die Jäger einen guten Job machen dann sollte man sie dafür auch belohnen! Aber hier stellen einige Hitzköpfe ja nur Forderungen ohne selbst einen Beitrag zu leisten.

Aber solange die meisten Eigentümer Geld vom Jäger für’s jagen verlangen .....wer zahlt entscheidet auch was gemacht wird.

Bei mir im Revier wurden letzte Woche auch noch 3 starke Böcke geschossen, im Nachbarrevier wäre das jetzt ohne Trophäe undenkbar.
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Böcke im Januar? Wo geht den das? Bei uns in Bayern ist die Abschusszeit vom 1 Mai bis 15 Oktober!
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Tyras » Fr Jan 29, 2021 12:04

Donemann hat geschrieben:Böcke im Januar? Wo geht den das? Bei uns in Bayern ist die Abschusszeit vom 1 Mai bis 15 Oktober!

Das geht z.B. seit ein paar Jahren in Baden-Württemberg. vgl. https://schonzeiten.de/jagdzeiten-bw-ba ... berg-jagd/

Die Synchronisierung der Jagdzeiten bzw. Abschaffung der Sonderjagdzeiten für Trophäenträger ist einer der positiven Trends bei den Jagdreformen der letzten Jahre, da das u.a. die Effizienz von Drückjagden erhöht.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 29, 2021 12:55

Hallo,
Hier geht es schon wieder so hitzig zu, daß jeder außenstehende sofort begreift, warum das Jagdforum öfters mal gesperrt wird. :oops:

Ich oute mich hier auch gern nochmal als Jagdkritiker.

Allerdings gilt meine Kritik nicht den aktuellen Jagdgesetzen, sondern der leider viel zu oft durchgeführten Auslegung dieser.
Unsere dt. Bundes-u. Landesjagdgesetze sind für "ordentliche " Bejagung aller Flächen völlig ausreichend.
Nur die Anwendung lässt viel zu oft auch berechtigt die Gemüter heiß laufen.

Sicher gehört Wild genau so zur Natur, wie Land-u. Forstwirtschaft.
Allerdings ist der Trophäenkult, den bevorzugt gut situierte, entfernt wohnende Pächter in teuren Pachtrevieren betreiben ein rund 100Jahre altes Relikt.
Dieses kann mit den aktuellen Gesetzen jederzeit abgeschafft werden, wenn die Grundeigentümer es wollen.
In Jagdgenossenschaften müssen nur entsprechende Mehrheiten geschaffen werden.
Westerwälder hat geschrieben:Wenn die Jäger einen guten Job machen dann sollte man sie dafür auch belohnen! Aber hier stellen einige Hitzköpfe ja nur Forderungen ohne selbst einen Beitrag zu leisten.

Aber solange die meisten Eigentümer Geld vom Jäger für’s jagen verlangen .....wer zahlt entscheidet auch was gemacht wird.
...

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Der letzte Satz ist falsch!

Leider läuft es aber vielerorts so.
Jagd ist eine Nebennutzung!
Auch bei sehr hoher Jagdpacht bestimmen immer noch Eigentümer/Jagdvorstand und die Jagdbehörden, wie die Jagd zu bewirtschaften ist.
Da das nicht immer klappt, hat der Bewirtschafter einen gesetzlichen Anspruch auf Ersatz der( meisten) Wildschäden.
Wenn ein Vorstand so blöde ist diese Ansprüche nicht mindestens teilweise auf die Pächter abzuwälzen, dann stellt das für mich schon fast den Tatbestand der Untreue dar.

Soweit als geplagter Waldbesitzer und Landwirt.

Aber als naturverbundener Mensch der mit offenen Augen praktisch täglich in mehreren Revieren unterwegs ist,
folgendes:
Sowohl im Wald als auch im Feld kann durch eine gute Zusammenarbeit mit guten Jägern viel mehr erreicht werden.
Mal hier und da einige m² Fläche nicht zu nutzen hält keinen vom Konkurs fern.
Wer in regelmäßigem Kontakt mit den Jägern bleibt, kann vieles auf dem kleinen Dienstweg regeln.
Nicht jeder kahle Waldboden liegt an zu hohen Wildbeständen. Wer es nicht glauben will, stellt einfach ein Weisergatterchen an die Stelle und beobachtet es selber.

Ich bitte Euch alle,
Geht auf einander zu!
Redet mit einander und sucht gemeinsame Wege in die Zukunft!
Eine politische Lösung aus neuen Gesetzen verschlimmbessert die Zukunft. Denn diejenigen, die ein neueres Jagdgesetz beschließen, haben keine Ahnung vom aktuellen und noch weniger Schimer von Jagd, Land-oder Forstwirtschaft.
Wer wirklich Probleme mit zu hohen Wildbeständen hat, sollte alle Hebel in bewegung setzen, junge Jäger ins Revier zu bringen und diese auch gegen alle Angriff von "faulen" Jägern zu verteidigen!

Weidmann`s Heil! :wink:
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Rapp » Fr Jan 29, 2021 14:02

Tyras hat geschrieben:
Donemann hat geschrieben:Böcke im Januar? Wo geht den das? Bei uns in Bayern ist die Abschusszeit vom 1 Mai bis 15 Oktober!

Das geht z.B. seit ein paar Jahren in Baden-Württemberg. vgl. https://schonzeiten.de/jagdzeiten-bw-ba ... berg-jagd/

Die Synchronisierung der Jagdzeiten bzw. Abschaffung der Sonderjagdzeiten für Trophäenträger ist einer der positiven Trends bei den Jagdreformen der letzten Jahre, da das u.a. die Effizienz von Drückjagden erhöht.


So sieht es aus.

Allein aus Sicht des Tierschutzes war der Schritt überfällig.
Gibt es einen plausiblen Grund Böcke nur bis in den Oktober zu bejagen? - Nein es gibt außer der Trophäe nicht einen Grund. Im Gegenteil, eigentlich müssten die Jagdzeiten fast gespiegelt werden.


Wieviele Jäger können m Rahmen einer Drückjagd das Wild sauber ansprechen und dann auch noch einen Schuss sauber anbringen?
Sind es ein oder fünf Prozent?
Mehr wahrscheinlich nicht.
Die einen lassenden Finger gerade, die anderen schauen gar nicht erst hin und wollen nichts sehen, weitere Antworten mit wildem Sperrfeuer wenn es dann doch der Freigabe entsprechen könnte.
Sind die Freigaben eher moderat und offen ist die Strecke sauber gestreckt , ertragreich und das Wild ist nicht ohne Grund aufgescheucht worden.
Ein Aspekt des Tierschutzes!

Dazu empfehle ich „ Bruno Hespeler- Riegeljagd“
Also im Prinzip nichts neues.

Ich denke das hier niemand anzweifelt das Wild nicht zum Wald gehört.
Nur leider ist das Maß völlig verloren gegangen. Und das flächendeckend.
Die Jagd hat eine dienende Funktion gegenüber dem Grundbesitz. Auch das ist leider oft vergessen worden.
Wenn ich irgendjemanden durch Rechtsverordnung 2% seines Lohnes abziehe und damit mein Hobby der Jagd nachzugehen,
Wäre das machbar?
Sicher nicht. Der Aufschrei wäre zurecht groß. Nur mit dem unterschied das wir uns zur Zeit eher bei 20% Abzug bewegen wie bei zwei.
Wenn aus dem Wald keine Einnahmen generiert werden können, wird das schnell in die Bedeutungslosigkeit abgegeben oder als Hobby tituliert.
Verkehrte Welt. Grade dann müssten doch die Interessen da sein stille Reserven zu nutzen. Und dazu gehört die Naturverjüngung, der Artenreiche Wald und der nicht benötigte Zaun.
Das, was von manchem Jäger dem Waldbesitzer zugemutet wird, das würde der gleiche Jäger mit einem Landwirt nicht machen.
Wenn der Mais gelegt wird, wird vorsorglich der Zaun gebaut und die Fläche bewacht.
Wenn ein ha Eichenkultur den Äser unterliegt soll der Waldbesitzer selber schuld sein.
Und das bei einer siebenfach höheren Schadenssumme.
Auch das ist verkehrte Welt.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Tyras » Fr Jan 29, 2021 15:43

Rapp hat geschrieben:Das, was von manchem Jäger dem Waldbesitzer zugemutet wird, das würde der gleiche Jäger mit einem Landwirt nicht machen.
Wenn der Mais gelegt wird, wird vorsorglich der Zaun gebaut und die Fläche bewacht.
Wenn ein ha Eichenkultur den Äser unterliegt soll der Waldbesitzer selber schuld sein.
Und das bei einer siebenfach höheren Schadenssumme.

Der Punkt bzgl. Schaden und Schadensersatz ist wichtig.

Landwirte können auch in den Jagdgenossenschaften, in denen sie in der Stimmenminderheit sind, immernoch vergleichsweise einfach Schadenssersatz erlangen bzw. den Jagdpächter darüber indirekt zu höheren Abschüssen veranlassen.

Dagegen haben Forstwirte in Jagdgenossenschaften, in denen sie in der Stimmenminderheit sind, kaum Druckmittel zur Hand, da die Entschädigungssätze niedriger sind und die Durchsetzung von Schadenersatz für den Totalausfall von Naturverjüngung auch deutlich schwieriger ist.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon langholzbauer » Fr Jan 29, 2021 15:59

@Tyras

Das ist ein subjektiver Eindruck.
Genau so wenig wissen viele Landwirte und auch Jäger , daß Grünlandschäden mit die teuersten sind.
Jedem Geschädigten steht es frei, nach fristgerechter Anmeldung selbst anerkannte Wildschadensgutachter zu suchen.
Aber im Wald beginnt das Problem schon bei der Verpachtung mit der Benennung aller Hauptbaumarten!
Da müssen die engagierten Waldbauern den Vorstand richtig drauf vorbereiten und den weniger interessierten Nachbarn mit belegbaren Kalkulationen die tatsächliche Schadenshöhe erklären.
Dazu muss man aber seine Arbeit ehrlich bewerten und die wirklichen Schäden verzinst auf rechnen können.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Südheidjer » Fr Jan 29, 2021 16:31

Donemann hat geschrieben:
Westerwälder hat geschrieben:Wenn die Jäger einen guten Job machen dann sollte man sie dafür auch belohnen! Aber hier stellen einige Hitzköpfe ja nur Forderungen ohne selbst einen Beitrag zu leisten.

Aber solange die meisten Eigentümer Geld vom Jäger für’s jagen verlangen .....wer zahlt entscheidet auch was gemacht wird.

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Böcke im Januar? Wo geht den das? Bei uns in Bayern ist die Abschusszeit vom 1 Mai bis 15 Oktober!


In Niedersachsen sind Böcke wohl auch im Januar offen, siehe

https://www.jagdschulatlas.de/jagdzeiten-schonzeiten/schonzeiten-in-niedersachsen-9.html

Wenn es um die Jagdpächter in Genossenschaftsjagden geht: Ich weiß von einer Jagdgenossenschaft, in der der aktuelle, nicht-ortsansässige, gutzahlende Jagdpächter bei der nächsten Vergabe nicht mehr berücksichtigt werden wird. Es hat wohl ein Mitglied der Jagdgenossenschaft die Initiative ergriffen und andere Waldbesitzer über die Auswirkungen von einem zu hohen Wildbestand "aufgeklärt". Da geht's wohl in die Richtung, daß man zukünftig lieber auf hohe Pachtzahlungen verzichtet und stattdessen engagierte Jäger im Revier hat, am Besten ortsansässige Jäger.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Westerwälder » Fr Jan 29, 2021 17:50

Genau das hatte ich mit meinem obigen Beitrag gemeint, auf die dicke Zahlung vom reichen Onkel aus der Stadt verzichten und lieber junge engagierte Jäger aus dem Dorf ranlassen, man muss dann zwar auf ein paar Euro Jagdpacht verzichten aber es macht Freude die Jungs dabei zu beobachten wie sie es den Alten zeigen!
Die Waldbesitzer unterschätzen oft ihren Einfluss in der Jagdgenossenschaft, viele Bauern haben nur gepachtet, Stimmberechtigt ist aber nur der Eigentümer.
Eine Initiative der Waldbesitzer kann da ganz schön was verändern....

Nur Mut!

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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Obelix » Fr Jan 29, 2021 18:19

Westerwälder hat geschrieben: ... auf die dicke Zahlung vom reichen Onkel aus der Stadt verzichten und lieber junge
engagierte Jäger aus dem Dorf ranlassen, man muss dann zwar auf ein paar Euro Jagdpacht verzichten aber
es macht Freude die Jungs dabei zu beobachten wie sie es den Alten zeigen! ...

a.)
"... engagierte Jäger aus dem Dorf ... " - das gab es in den 1960ner, in den 1970ner, vielleicht auch noch ein
paar Jahre später, aber heute sicherlich nicht mehr. Die meisten "unter 40 jährigen" lachen doch nur über
Jäger und Ihr peinliches "Gehabe".
Der Bundesjagdverband muss dringend etwas für's Image bei den jungen Leuten tun. Sonst bekommen die
immer weniger Nachwuchs.

b.)
"... der reiche Onkel aus der Stadt ... ", der die dicke Jagdpachtzahlung macht und den man über Wild-
schäden nochmals zur Ader lässt. Zusätzlich ärgern den viele Jagdgenossen auch mit allen möglichen ...
Glaubt denn ernsthaft jemand, dass man mit "... engagierten Jägern aus dem Dorf" so umgehen könnte?
Da müssen sich aber einige noch ziemlich am Riemen reisen, wenn dann wirklich mal junge engagierte
Jäger aus dem Ort nachrücken würden.

Ich kenne einige dieser seltenen "... jungen engagierten Jäger aus dem Dorf". Die pachten oder laufen
überall mit, aber nie (bzw. nur zweimal, das erste und das letzte mal) im eigenen Ort oder Nachbarort.

Also hört auf, die reichen Onkel aus der Stadt so dumm und kurzdenkend zu verteufeln.
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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Neo-LW » Fr Jan 29, 2021 18:47

Moin,

"Jäger aus dem Dorf" interessiert hier niemandem.

Das einzige, was von Interesse ist, ist Geld - möglichst viel Geld.

Dorfbewohner oderGrundeigentümer ist kein Pachtgrund.

Ich kann auf keiner einziger meiner Flächen jagen.

Früher konnten die Grundeigentümer bei Gesellschaftsjagden mal mitjagen.
Das ist hier seit 20 Jahren auch vorbei.


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Re: Brandenburg: Waldbauern für Jagdrecht ab 1 ha Grundbesit

Beitragvon Südheidjer » Fr Jan 29, 2021 19:03

Ich habe eher den Eindruck, daß die "jungen" Jäger im Kommen sind, wobei jung die 40-60 jährigen sind ;-). Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus, aus irgendeinem Grund hat man mal Kontakt zur Jagd gehabt und sich dann entschlossen, den Jagdschein zu machen und in irgendeinem Revier sich anschließend einen Begehungsschein besorgt. Wenn ich mir die Jäger in unserer Genossenschaftsjagd ansehen, dann kommt glaube ich keiner der Mitjäger (Begeher) aus der Land- und Forst-Ecke, nur der Pächter. Von Zeit zu Zeit habe ich in der Vergangenheit bei irgendwelchen Zufallsgesprächen in der Kneipe immer wieder feststellen müssen, daß Familienväter, denen ich nie Interesse an der Jagd zugetraut hätte, aktiv zur Jagd gehen. Da kommt u.a. auch der Aspekt der Versorgung mit guten Fleisch für die Familie und die Freunde oftmals als Argument für die Jagd.
Ich weiß auch, daß der Junior eine Ex-Schnitte von mir, der knapp über 20 ist eine Jagd gepachtet hat und dort massiv die Schweine bejagt, zur Freude der Landwirte, die das wohl so vorher nicht kannten.

@Olli: Mir wurde schon angeboten, im heimischen Revier zur Jagd zu gehen, was aber alleine schon wegen dem fehlendem Jagdschein entfällt. Bei euch wird Meyer das Problem sein, da steckt einfach viel zu viel Geld hinter. Wer weiß, ob da nicht noch im Hintergrund der ein ander andere zusätzlich gepudert wird.
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