bin etwas überrascht, dass das hier anscheinend noch nicht Thema war:
In Brandenburg hat der dortige Waldbauernverband zusammen mit Ökologischem Jagdverband, ANW, BUND und NABU eine Stellungnahme bzw. Forderungskatalog (Pressemitteilung) zur anstehenden Reform des Landesjagdgesetzes abgegeben, die, wenn der Inhalt denn Realität würde, für Waldbesitzer eine fundamentale Veränderung brächte:
Jeder Grundeigentümer soll, sofern er die niedrig angesetzte Hürde von lediglich 1 Hektar zusammenhängendem Grundbesitz reißt, Inhaber des Jagdausübungsrechts sein und könnte dadurch mit Jagdschein auf seinem Grund und Boden selbstbestimmt die Jagd ausüben. Das entspricht dem Grundgedanken nach dem heutigen Jagdsystem Dänemarks bzw., wenn man etwas zurück blickt, dem Jagdrecht unmittelbar nach der Deutschen Revolution von 1848/1849.
Interessant ist es auch deswegen, weil es Rückhalt von höchster Stelle gibt: Brandenburgs zuständiger Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Alex Vogel (Grüne), hat bereits Zustimmung signalisiert und das in relativ deutlichen Worten.
vgl. Artikel beim Tagesspiegel - https://www.tagesspiegel.de/berlin/oeko ... 40366.html
Ähnlich wie auf Landesebene, wo derzeit über ein Brandenburger Landesjagdgesetz debattiert wird, setzte sich Vogel auch auf Bundesebene für eine Stärkung der Rechte von Grundbesitzern ein. Sie sollten auf eigenem Land auch selbst jagen können.
Generell sollte die Jagd einfacher und unbürokratischer möglich sein. „Der Grund für den Anstieg der Wilddichten liegt in der Systematik der Abschussplanung“, sagte Vogel. „Die Abschusspläne werden von den Jagdausübungsberechtigten in der Höhe aufgestellt, wie sie es für angemessen erachten.“
Und dabei unterscheide sich die Interessenlage von einzelnen Jagdpächtern an einem möglichst hohen Wildbestand und von Waldbesitzern an einem möglichst geringen Wildbestand teils beträchtlich. „Die Jagdgenossenschaften, in der die Flächeneigentümer zusammengeschlossen sind, nehmen erfahrungsgemäß wenig Einfluss auf diese Planung“, sagte Vogel. „Den zuständigen Jagdbehörden ist dies noch weniger möglich.“ Mischen sie sich ein, sei der „Jagdbeirat“ in der Lage, den behördliche Abschussplan zu torpedieren. Insgesamt hätten sich die Abschusspläne als untaugliches Instrument erwiesen.
Wenn das tatsächlich Realität wird, wäre das die für Waldbesitzer bzw. Grundeigentümer generell sowie Jäger die grundlegendste Reform des Jagdrechts seit Jahrzehnten.
Gruß
Tyras
edit: typo

Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet 
