Treibjagt nicht nur wegen der Tradition einmal im Jahr, sondern bei Bedarf auch mal wöchentlich.
Und welche Wirkung hast Du damit? Rotwild beginnt bei übermäßiger Störung an, in Dickung und Jungholzbeständen zu schälen. Schwarzwild dürfte sich dann nur in Schwarzdornhecken aufhalten (und da sind sie noch schwerer rauszubekommen als aus Mais) und gar nicht mehr im Hellen rauskommen. Ergo keine Lösung sondern eine Verschärfung der Probleme.
Schädlinge brauchen keine Schonzeit! Waidgerecht sollte man da auch nur auf einen schnellen Tot begrenzen.
Aha, und woraus schließt Du das mit der ganzjährigen Schonzeit? Überläufer und Frischlinge haben keine Schonzeit, die sind ganzjährig bejagdbar (sofern sie keinen Nachwuchs haben). Und auf führende Stücke verbietet sich schon alleine aus Schadensreduzierungsgründen der Schuß. Die schlimmsten Schadensverursacher sind mutterlose Frischlinge oder reine Überläuferrotten. Die konzentrieren sich nämlich auf den einen Schlag wo sie gerade sind. Ergo erhöhe ich mit wahllosen Abschuß auch den Schaden. Was übrigens auch mit ein Grund für den zu hohen Scharzwildbestand in einigen Gegenden ist.
Dan sind eben für Treibjagtern gegen Schädlinge halt mehr als zwei Schuß im Magazin.
Das Satz zeugt deutlich vom Fachwissen. Auf Drückjagden hab ich z.B. sechs Schuß in der Waffe, 5 im Magazin und eine Lauf. 2 Patronen im Magazin gilt für halbautomatische Waffen. Und es ist nicht wichtig, mit was man schießt, sondern wie man schießt.
Wenn sich die Herren von und zu mal öfter auf dem Schießstand sehen lassen würden, wäre das schon Hilfreich.
Ein erfolgreicher Besuch auf einem Schießstand sowie dessen Dokumentation ist mittlerweile vielerorts Auflage, um an Drückjagden teilnehmen zu dürfen. Und im Staatswald, zumindest in Hessen, Pflicht!
dass es Leute gibt, die am liebsten die Landwirte dafür blechen lassen würden. Und das ist in meinen Augen eine Unverschämtheit über die ich mich richtig aufregen kann.
Den Punkt sollte man differenzierter sehen, es gibt durchaus Reviere wo es nicht das Schlechteste wäre, die Landwirte mit zu Rechenschaft zu ziehen. Wenn der Mais bis fast in den Wald hinein gedrillt wird, der Elektrozaun aussenrum absichtlich beim Spritzen und Düngen niedergefahren wird und Schneisen bei großen Schlägen nicht gemäht werden, so dass allgemein eine Schadensverhütung nicht möglich wird (und der Landwirt in der Kneipe vorrechnet, wieviel Gewinn er mit dem Wildschaden machen wird in dem Jahr), da ist da schon die Frage wer da dann Schaden Schuld ist. Wie in euros link schon gesagt, es gibt auf beiden Seiten solche und solche. Und übrigens meistens sind es die Landwirte, die sich am Vorbeugen schon massiv stören, z.B nicht mal auf eine Reihe Mais verzichten können, damit da ein Zaun drum herumgezogen werden kann oder wos zu Teitintensiv ist, den Zaun vorm befahren der Fläche zu öffnen und hinterher wieder zu schließen, die dann hinterher am lautesten wegen dem Schaden rufen. Wenn aber beide Seiten kooperieren, dann gibts auch selten viel Schaden.
Und ganz unschuldig ist die moderne Landwirtschaft halt auch nicht an der Situation, wenn auch unfreiwillig. Aber durch wachsen und weichen, sind die Schläge immer größer geworden und somit auch schwerer zu bejagen (versuch mal ne Rotte Sauen aus 4ha Mais zu bekommen). Und auch dioe moderne Bewirtschaftung trägt ihren Teil bei. Wer läßt den heute noch Getreidestoppeln bis in den Herbst stehen? Das war früher ne Garantie für Schweine, und die Tiere waren dort auch ohne Nachsichtgerät deutlichst zu erkennen und gut zu erlegen. Das sind viele Faktoren, aber zu sagen, es liegt nur an den Jägern ist genauso falsch wie zu sagen es liegt nur an der Landwirtschaft.
Wer sonst als die Jäger sind den für den Wildbestand verantwortlich? Das ist doch ihr "Hoheitsgebiet". Kann irgendwer anders den Wildbestand regulieren? Und darf der das auch von den Jägern aus?
Immer dran denken, dass ein Großteil der Jagdfläche in D Staatswald ist. Und da gelten teilweise ganz andere Regel als draussen in genossenschaftlichen Revieren. Förster haben manchmal eine andere Einstellung zu wildtieren und Jagdarten als Jäger .
Gruß Christian
PS: Interessant daran ist übrigens auch eine gewisse Regionalität. Während im "Westen" in eher klein strukturierten Verhältnissen der Schaden und seine Folgen für immense Diskussionen und Streit sorgen, wird im "Osten" da kein wirklich langes Gewäsch gemacht. Die Großbetriebe unterstützen teilweise die Jäger bei der Verhütung und auch über Fehlschätzungen hab ich da bisher kaum was gehört. So its zumindestens mein Eindruck im vergleich jetzt zwischen den Berichten hessischer und thüringerischer Landwirte und Jäger (Brandenburg laß ich mal aussen vor, da wars nur ein Revier was ich kennengelernt hab, aber denselben Eindruck hinterließ).