Kowei hat geschrieben:Ist es sinnvoll von 60 Milchkühen auf 120 neu zu bauenIst es AK mäßig uberhaubt machbar für mich meiner Frau und unseren 23 Jährigen Sohn. Die Fläche wäre kein Problem
Wenn Fläche kein Problem ist, kann das nur Eigenland sein.
Ich würds an deiner Stelle so oder so nicht machen. Lass das mit den 60 Kühen weiterlaufen, verpachte den Rest oder betreib vorübergehend neben den 60 Kühen Ackerbau nebenbei.
Somit bist du und der Junior unabhängig und kannst jederzeit den Betrieb schliessen und alles verpachten. Da kommt das Cash von selber aufs Konto und du ersparst dir staatliche Peitschenhiebe, die in Zukunft dank Umwelt und Tierschutz noch drastisch zunehmen werden. Und du kannst in deiner Rente noch ein paar Jahre machen was du willst und bist nicht zeitlebens an den Betrieb gebunden, bis du vom Sensenmann in deinen Gummistiefeln abgeholt wirst.
Es gibt auch ein Leben ohne Betrieb, manche mögens kaum glauben.
Hast erstmal gebaut steckst du im Hamsterrad fest. Ich sprech da aus Erfahrung. Es gibt dann kein zurück mehr ! Dann heisst es mitziehen zu Weltmarktbedingungen, und glaub nur nicht das 120 Kühe für den Vollerwerb mittelfristig ausreichen.
Sobald der neue Stall steht, muss ein weiterer Betriebsentwicklungsplan in die Schublade sonst gehörst in kurzer Zeit wieder zu den Auslaufbetrieben. Somit heisst es weiter investieren und zupachten um jeden Preis.
Denn eins steht fest : Sämtliche Betriebskosten werden unaufhörlich steigen, dass die Ezeugerpreise dauerhaft steigen, ist mehr als unwarscheinlich.
Und jeden Stall, Gebäude, oder Biogasanlage was du heute baust, muss eines Tages kostenpflichtig wieder abgerissen und entsorgt werden. Denn es werden nur max 5 % von den heutigen Betrieben übrig bleiben. Und diese zig tausende von Euro Abrisskosten müssen eines Tages von versteuertem Geld, eventuell sogar von der vorgesehen Altersvorsorge bezahlt werden.