Sind wir jetzt im Kindergarten gelandet?
Da wird gefragt, ob ein Stallbau sinnvoll ist, und wenn jemand dazu kritisch Stellung nimmt, wird er beschimpft.
Wenn du nur in deinem eh schon beschlossenen Vorhaben bestärkt werden willst, hättest du das auch so äußern sollen.
Auch hat niemand geschrieben, dass ihr aufhören sollt.
Steel schrieb, ihr sollt euch die Option dazu offen halten. Der Neubau würde diesen Weg für lange Zeit verbauen.
Ich schrieb, dass es sinnvoll sei, sich nach Alternativen umzusehen.
Ich tue das seit längerer Zeit und habe dabei festgestellt, dass einige der erfolgreichsten Landwirte weltweit sich längst von unflexiblen Großinvestitionen verabschiedet haben, und auf kapitalextensive und mobile Konzepte setzen.
Laurence Lasater hat schon 1970 geschrieben, die Zeiten, in denen Rancher Land auf Kredit kauften und später die Kredite durch die Wertsteigerung und Inflation tilgen konnten, seien vorbei. Der Rancher der Zukunft würde weder Land, noch die Infrastruktur darauf, noch das Vieh sein Eigen nennen, sondern mit seinem Kapital nur für seinen Anteil an den kurzfristigen Verlustrisiken bürgen. Anlagen in Land und Vieh etc. müsse man getrennt vom eigentlichen Landwirtschaftsgeschäft als reine Kapitalanlage betrachten.
Er hat das durchgezogen und in der Branche sehr gutes Geld verdient, wie es auch weitere Generationen seiner
Familie tun und tun werden. Einen Teil davon hat er natürlich in tausende ha Land reinvestiert.
Er ist übrigens auch als einer der ersten in den USA auf den Zug des Holistic Management nach Allan Savory aufgesprungen und hat dessen erste Veranstaltung in den USA finanziert, Jahrzehnte bevor wir davon zum ersten Mal etwas gehört haben...
Auch Joel Salatin vertritt solche Thesen und verdient damit nicht nur sehr gutes Geld auf seinem eigenen Betrieb, sondern ist zudem zum meistgelesenen Agrar-Autor weltweit und sehr gefragten Vortragsredner geworden. Nur in Deutschland scheint das noch kaum einer mitbekommen zu haben.
Die Zukunft liegt aus deren Sicht (und auch aus meiner) nicht darin, sich mit langfristigen Krediten unflexibel zu machen, sondern darin, aus den verfügbaren Eigenmitteln das Maximale zu machen und dabei mögl. flexibel zu bleiben.