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Der Wolf...

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Der Wolf...

Beitragvon arbo » Do Jan 13, 2011 15:09

Robiwahn hat geschrieben:@locomotion
freut mich, das du unseren Export so freudig begrüßt :wink:

@arbo
Bei uns hält sich die Verlustquote durch die Jäger zum Glück in Grenzen, mittlerweile haben wir 5 oder 6 Rudel hier in Ostsachsen. Dazu hat auch viel Aufklärungsarbeit in der örtlichen Presse gehört und natürlich auch einfach mal die ewige Weite und rel. Menschenleere der Ostdt. Steppe, genannt Lausitz.

@Piet

Danke für den Export, wenn auch mit polnischem Transit

Grüße aus Wolfsland, Robert


Hallo Robert,

Ich habe aber auch schon in deiner Region in einer Gaststätte (Schwan in 02999) mitbekommen wie sich die besorgte Bevölkerung am Nachbartisch mit den grausigen Gefahren der Wölfe auseinandergesetzt haben. Naja es gehört sicher noch viel Aufklärung dazu bis sich herumgesprochen hat das der Wolf eigentlich recht ungefährlich ist und das das Rotkäppchen und die Großmutter eher selten im wölfischen Speiseplan zu finden ist. Leider kennt aber immer jemand einen der einen kennt der schonmal vom Wolf gefressen wurde:)

Zur Aufklärung in der Presse - ist das irgendwo online oder hast du evtl. einen Scan davon ? Würde mich mal interessieren.

:) Volker
Es ist ein sehr trauriger Erfahrungssatz, das sich viele junge Leute für das Forstwesen bestimmen,oder von ihren Eltern bestimmt werden, wenn sie nicht Kopf genug haben eine andere Wissenschaft oder Kunst zu erlernen...
(Lehrbuch für Förster 1877 )
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Re: Der Wolf...

Beitragvon waldtom » Do Jan 13, 2011 16:13

Hallo Arbo
Mit pauschalen Verunglimpfungen einer Personengruppe sollte man sehr vorsichtig sein.
Ich bin lange genug Jäger und Waldbesitzer und kann mich noch an die Zeit erinnern, in der die Forstbeamten einen möglichst hohen Wildbestand in ihren Revieren wollten.
Wenn man damals als Privatjäger seinen Abschußplan erhöhen wollte, wurde man im Jagdbeirat vom Vertreter des Staatsforstes als Schießer abgeurteilt, der in jedem Reh nur einen "Hndertmarkschein" sah.
Die meisten Revierpächter verstehen ihr Handwerk und versuchen, mit ihren Verpächtern zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen.
Ich bin zwar in meinem eigenen Wald nicht Jagdausübungsberechtigt, bin aber mit dem Pächter zufrieden. Wenn es Probleme gibt, kann ich die einvernehmlich lösen.
Wenn man aber bei der Jagdvergabe nur auf die Höhe der Pacht schaut, kann man eben auch einen Pächter bekommen, der die Jagd nur aus Statusgründen ausübt.
Oder anders ausgedrückt: Jede Jagdgenossenschaft hat den Pächter, den sie verdient!
Viele Grüße aus Unterfranken
Tom
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Re: Der Wolf...

Beitragvon arbo » Do Jan 13, 2011 16:59

waldtom hat geschrieben:Mit pauschalen Verunglimpfungen einer Personengruppe sollte man sehr vorsichtig sein.


Wie bereits weiter oben geschrieben habe ich zu keinem Zeitpunkt eine Personengruppe pauschal verunglimpft sondern meinen ersten Post schon auf eine auch dort genannte Personengruppe bezogen.

Wenn man aber bei der Jagdvergabe nur auf die Höhe der Pacht schaut, kann man eben auch einen Pächter bekommen, der die Jagd nur aus Statusgründen ausübt.
Oder anders ausgedrückt: Jede Jagdgenossenschaft hat den Pächter, den sie verdient!


Absolut richtig. In vielen Revieren übersteigen die Kosten um die Kulturen zu schützen ja bei weitem die Einnahmen aus der Jagdpacht und die Waldbesitzer nehmen dies interessanterweise einfach so als gegeben hin.
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Re: Der Wolf...

Beitragvon Piet » Do Jan 13, 2011 17:03

Kormoran2 hat geschrieben:@ Piet: Wie kannst du eine Wolfsspur von einer Fuchsspur unterscheiden? Wahrscheinlich doch nur in der Größe der Abdrücke oder?



Die von Wolf und Fuchs sind sehr unterschiedlich in der Größe. Bei großen Hunden ist das schon schwieriger.
Bei uns gibt es aber keine Spaziergänger und keine fremden Hunde :D
Es gibt aber auch aber Unterscheidungsmerkmale. http://www.wolfswandern.de
Da findet man unter anderem auch die Erklärung zu den Spuren.
http://www.jagtnorden.de
Alta, lass uns Baumarkt!
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Re: Der Wolf...

Beitragvon ARAG » Do Jan 13, 2011 17:55

@ arbo: du hast meine volle zustimmung und wenn unser ford nicht zwischen einem lustigen spruch und einer beleidigung unterscheiden kann ist er selber schuld. manche leute verdrängen halt auch einfach die realität wenn sie ihnen nicht zu gesicht passt...
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Re: Der Wolf...

Beitragvon Kormoran2 » Do Jan 13, 2011 18:26

Also ich wette meinen fast neuen BMW dafür, daß unser Jagdpächter seine Aktivitäten schlagartig verdoppeln wird, sobald die Wölfe von seinem Reh-Bestand etwas abhaben wollen.
Momentan ist er auch am Wochenende eher damit beschäftigt seinen Betrieb mit 35 Handwerkern am Laufen zu halten. Aber dann wird das Jagdfieber in ihm erwachen. :gewitter:
B.t.w.: Wir haben das Jagdrevier nicht dem Meistbietenden überlassen sondern dem, der uns am fähigsten erschien. So kann man sich täuschen.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Der Wolf...

Beitragvon Robiwahn » Do Jan 13, 2011 18:29

@arbo

Ja, diskutiert wird natürlich immer noch, gerade unter Jägern und Landwirten auch kritisch. Alle Infos und vor allem die Öffentlichkeitsarbeit laufen über das Kontaktbüro "Wolfsregion-Lausitz". Die wildbiologischen Untersuchungen zu gerissenen Tieren, Losungsfunden, Sichtungen etc. kommen vom Wildbiologischen Büro Lupus. Einige Artikel aus der Lokalpresse findest du hier.

@Ford8210

Du und deine Gärtner sollten mal in den Wald gehen, wenn sie beobachten wollen, was passiert, wenn man die Terminalknospe wegbricht/wegknabbert. Oder an das von Arbo angesprochene Weisergatter, um den Unterschied zu sehen. Zumal das ja nicht nur einmal passiert, sondern jeden Winter wieder. Und wir wollen im Wald halt keine Büsche züchten, sondern lange, gerade Bäume.
Nebenbei ist der Wald, den du siehst, keine Fata Morgana, sondern das was die Rehe übrig gelassen haben. Sehr wahrscheinlich ein Fichtenbestand, weil sie die meistens verschmähen und alles andere wegfressen (Eiche, Esche, Buche, Ahorn, Tanne, Douglasie). Alles andere als natürlich, wobei neben den Rehlein auch wir Förster leider unseren Anteil an diesen Monokulturen haben, die sehr oft instabil sind und den Walderhalt ingesamt gefährden. Deshalb der angestrebte Waldumbau hin zu mehr Mischwald und deshalb die Notwendigkeit entweder aufwendig zu zäunen oder die Schalenwildbestände niedriger zu halten. Du kannst dich gern an meinen Zaunbaukosten beteiligen, 5,-/lfm kosten die mich, übernimmst du die Hälfte ?

@Waldtom
Eine ineffektive Jagd kann auch von ortsansässigen, wenig bis gar nix bezahlenden Pächtern ausgehen, ich würde das nicht am Geld festmachen. Mein Chirurg ist auch Jäger und der geht 3x die Woche auf Jagd und ist ziemlich erfolgreich, zumindest seinen Erzählungen nach :wink: .

Grüße, Robert
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Re: Der Wolf...

Beitragvon schlossapfel » Do Jan 13, 2011 18:35

So, hier mal was ernsthaftes zum Thema von mir: Hab grad noch mal zwei Artikel zu einem von Jägern erschossenen Wolf bei mir um die Ecke rausgesucht. Ist schon erstaunlich, dass es gleich 3 "Lumpen in Loden" (ich find den Begriff lustig, kannte ihn bisher noch nicht :lol: ) bedurfte um einen einzigen Wolf zu strecken... Obwohl, eigentlich waren es nur 2 Lumpen. Dem letzteren Jäger glaub ich mal, dass er den Wolf nur erlösen wollte, auch wenn er es nicht durfte. Zu ersteren beiden Lumpen: "Im Zweifel erstmal abdrücken" (macht gewiss nicht jeder Jäger, aber es gibt zur genüge davon, hat mir mein bester Freund und Jäger bestätigt). Grundsätzlich würde ich auch ein sich quälendes Tier auch erlösen wollen, aber gerade als Jäger der eine tödliche Waffe trägt sollte man sich dann doch mit den entsprechenden Gesetzen auskennen.
In den Artikeln wird von den darauf folgenden Gerichtsverfahren berichtet (zumindest von einem, dem dritten Schützen). Ich hab noch in Erinnerung, dass der 2. Schütze seinen Jagtschein verloren hat, kann aber den Artikel nicht finden.

12.11.2010:
http://www.ejz.de/index.php?&kat=50&red ... 7&archiv=1
24.11.2010:
http://www.ejz.de/index.php?&kat=50&red ... 5&archiv=1

Achja...zu "Lumpen in Loden": Man sollte sich vielleicht nicht gleich angegriffen fühlen wenn solch eine Begriffsschöpfung genannt wird. Einfach mal drüber lächeln, genauso wie der "Dumme Bauer, der die dicksten Kartoffeln erntet". :prost:
Als ich das erste mal als "Saftschubbse", "Apfelquäler" und "Saftpanscher" betietelt wurde, hab ich köstlich mitgelacht. Früher war ich mal "Kabelaffe", die anderen Postler waren "Beutelratten"...na und...keinen hat´s gestört und die meisten leben trotzdem noch :wink:
Gruß
Schlossapfel
"Tom"

....im "Forums-Urlaub"
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Re: Der Wolf...

Beitragvon arbo » Do Jan 13, 2011 19:12

@Robert
Danke für die Links ! Wirklich interessant.

Grüße

Volker
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Re: Der Wolf...

Beitragvon Ford8210 » Mo Jan 17, 2011 13:59

@robiwahn
Für dich fallen also Kosten von 5,--€/m Zäunung an. Somit wird suggeriert, daß du für die Kosten der Zäunung aufkommst. Aber lassen wir die Kirche doch mal im Dorf. Du wärst nämlich damit der erste Förster, der sich an Zäunungen im Wald beteiligt oder sogar ganz übernimmt. (Ausnahme: es handelt sich um deinen eigenen Waldbesitz!)
Zum Wegfall der Terminalknospe führe ich das Beispiel der Trichterkrone an. In diesem Fall wird das Längenwachstum des Baumes verlangsamt, der Stamm an sich wird jedoch kräftiger. Und daß es zu einem Austreiben von mehreren Trieben kommt, konnte ich in einem solchen Fall noch nicht beobachten. Tschuldigung!
Nein, daß was im Wald steht ist nicht nur das, was die Rehe übrig gelassen haben, sondern das, was nach einer Durchforstung im Jungbestand übriggeblieben ist. Oder willst du hier erklären, daß es in einem Jungbestand nicht zu Durchforstungen kommt, bei denen entsprechend viel Holz eingeschlagen wird, um den restlichen Bäumen mehr Raum zum wachsen zu geben? Bestes Beispiel hierfür sind die Fichtenschonungen. Dort kann jeder sehen, in welch regelmäßiger Folge dort Schwachholz herausgeschlagen wird, um dem verbleibenden Rest mehr Raum zu geben. Ich könnte jetzt auch sagen, daß die Rehe hier zu viel Bäume übrig lassen. Denn wenn sie so viel fressen würden, wie seitens des Forstes und auch vereinzelter Waldbesitzer gern propagiert wird, könnte man sich das Durchforsten von Jungbeständen sparen, oder?

@arbo:
Natürlich wird in einem gegatterten Bereich mehr wachsen, wie in einem nichtgegatterten. Hier wird nämlich jedwedes Wild ausgeschlossen. Auch die Sauen. Und die fressen z.B. gerne mal eine Eichel oder Buchecker. Also kommen diese Bäumchen auch hoch, weil sie wachsen können und nicht sofort als Same gefressen werden, was niemandem sonst auffällt. Allein aber eine Reduktion des Verbisses am Wildbestand festzumachen, ist zu einfach. Die ganze Angelegenheit ist etwas komplexer. Es spielen hier nämlich noch die Faktoren Waldnutzung und Freizeitverhalten der Bevölkerung eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Es gibt hierzu kein Problem, wenn sich jemand auf den Wegen bewegt. Das wird ein Stück Wild -selbst im Gebüsch direkt am Wegrand- wenig stören, da die Person einschätzbar ist und für das Reh keine Gefahr ausgeht. Wenn diese Person aber den Weg verläßt und quer durch den Wald und die Einstände geht, wird das Stück Wild aufgescheucht und flieht. Hierbei wird Energie verbraucht. Diese Energie muß dem Körper wieder zugefügt werden. Im Sommer kein so großes Problem. In der äsungsarmen Winterzeit jedoch wird es ein Problem. Und da in dieser Zeit keine Planze wächst, also auf Wiesen und Weiden der Rehteller leer ist, geht das Reh halt dort hin, wo es sicher was zu fressen bekommt. Nämlich auch an die Bäumchen. Und jetzt kommt das Paradoxe: Ausgerechnet der Forst und auch Personen aus einem bestimmten politischen Lager haben die Fütterung von Rehwild im Winter untersagt (per Gesetz in Hessen verboten). Dies wäre nämlich die einzige effektive Möglichzkeit gewesen, die Verbißschäden zu mindern. Denn wenn Reh was fressen kann, was ihm schmeckt, wird es verlorene Energie kaum noch von Knospen der Bäume holen. Ach ja, im Übrigen kann der Waldbesitzer auch was tun. Er könnte im Winter von Weiden, falls im Wald vorhanden, in regelmäßigen Abständen Äste abschneiden und liegen lassen. Die letzten Triebe, eventuell je nach Witterung und Jahreszeit vielleicht schon vorhandene Jungtriebe, werden vom Reh gerne aufgenommen. Auch dies würde zur Minderung des Verbisses beitragen.

Ich erzähle hier in diesem Forum keine Schauermärchen. Tatsache ist, jedes Säugetier bei uns wird vom Wolf als potentielle Beute angesehen und auch gerissen. Da bei uns eine hohe Bevölkerungsdichte besteht (und der Wolf sich deswegen sowieso nicht hält) und die Folge davon eine hohe Dichte an Haus- und Nutztieren besteht, bietet dies einem Raubtier wie dem Wolf ungeahnte Möglichkeiten der Nahrungsbeschaffung. Und wenn diese Tiere erst einmal gelernt haben, daß sie in der Nähe des Menschen leicht Beute machen können, werden sie die angeborene Scheu verlieren und lieber ein Schaf, Huhn, Rind oder auch einen Hund oder eine Katze reißen, weil diese Beute einfacher zu erlegen ist, wie ein Reh, daß auch noch schnell und weit durch den Wald und Gestrüpp "rennen" kann.

Zum Abschluß: Damit jeder weiß, welche Einstellung ich habe: Ziel der Jagd sollte sein, einen gesunden und für das jeweilige Gebiet tragbaren Wildbestand zu erlangen. Das bedeutet aber auch, daß die Grundstücksbesitzer von ihrer "Schieß-mir-auf-meinem-Land-alles-Wild-was-mir-Schaden-macht"-Mentalität abrücken und nicht gleich in Tränen und hoffnungsloses Geheul ausbrechen, wenn es zu einem Schaden kommt, der leicht zu verkraften ist. Der verantwortungsbewußte Jäger wird von sich aus schon die Flächen stärker bejagen, in denen vermehrt Wildschäden auftreten. Dafür werden dann halt zwangsläufig andere, nicht so sehr vom Wild "genutzte" Flächen einer gewissen Vernachlässigung unterliegen.
Ich kann nur für das Revier sprechen, in dem ich jagen gehe. Dort wird das Wild an den Stellen stark bejagt, wo es vermehrt zu Schäden kommt, wie im Feld (Mais, Weizen, Hafer), Wald (im Bereich von Naturverjüngungen und Zäunungen, sowie an gefährdeten Wechseln (Straße oder auch Bahnlinien). Im restlichen Revier wird dem Wild aber auch entsprechende Ruhe gegönnt und die Jagd auf das mindest notwendige Maß beschränkt. Die Folge davon ist, der Verbiß, Schaden im Feld und die Verkehrsunfälle mit Wild gingen stark zurück. Trotzdem forderte der Förster eine Erhöhung der Abschußzahlen für Rehwild. Dies ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.

Ganz zum Schluß: Bevor sich hier irgendjemand brüskiert und alle Jäger verdammt: Immer mal daran denken, daß kein Jagdscheininhaber eine Jagd pachten oder sonst hier jagen muß. Dies ist alles eine freiwillige Leistung, bei der von uns viel eigenes Kapital ohne irgendwelche Erstattung eingesetzt wird. Wenn sich kein Jagdscheininhaber für ein Revier interessiert, dann können die Grundstücksbesitzer das Wild selbst verjagen. Im übrigen gibt es dies schon. Reviere, die nicht mehr zu verpachten sind. Da bleiben dann die Landwirte und die Forstwirtschaft auf den entstandenen Schäden ohne Erstattung sitzen. Ach ja, es wird dort auch keine Jagdpacht gezahlt.
Ich bin nur verantwortlich für das was ich sage, nicht für das, was du denkst.
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Re: Der Wolf...

Beitragvon arbo » Mo Jan 17, 2011 16:05

Selbst wenn man nur 5,-- pro laufenden Meter Zaun annimmt obwohl dieser Preis in der Praxis kaum zu realisieren ist, sind wir da schon bei Kosten von 2000,-- pro Hektar für die Erstinvestition. Hinzu kommen laufende Kosten für die regelmäßige Kontrolle und Instandhaltung, sowie für das Abbauen und die Entsorgung des Zaunes nachdem er nicht mehr benötigt wird. Da ist es ein leichtes auszurechen, das sich selbst bei nur wenigen eingezäunten Flächen die Verpachtung nicht mehr rechnet. Aber das ist hier ja eigentlich garnicht das Thema. Das sollte jeder Waldbesitzer für sich selber ausrechnen...

[quote="Ford8210 Trotzdem forderte der Förster eine Erhöhung der Abschußzahlen für Rehwild. Dies ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.[/quote]

Der Förster ist im Gegenteil zum einfachen Jagdscheininhaber ja auch vom Fach und weiss im allgemeinen worauf es im Wald ankommt.Schließlich verfügt dieser neben dem Jagdschein ja auch über eine umfangreiche Fachausbildung. :)
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Re: Der Wolf...

Beitragvon WaldbauerSchosi » Mo Jan 17, 2011 20:56

Habt Ihr schonmal an das Szenario gedacht, wenn ihr gerade im Wald beim arbeiten oder auf einen Baumstumpf sitzend (brotzeitmachend) seid, und dann der Wolf kommt ?
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Re: Der Wolf...

Beitragvon JohnDeere3040 » Mo Jan 17, 2011 21:14

Ja und der Wolf hat auch schon die Großmutter gefressen, doch zum Glück kommt der Jäger und rettet alle :mrgreen: :mrgreen:
ǝɹǝǝp ɐ ǝʞıl sunɹ ƃuıɥʇou
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Re: Der Wolf...

Beitragvon MF 2440 » Mo Jan 17, 2011 21:35

Servus,

So ein Wolf tut dir normalerweise nichts, der scheut die Menschen und macht einen großen Bogen um dich.
............. es sei den er ist schon recht ausgehungert, dann könnte er kommen :wink: , aber dann ist ja die MS da und der Wolf ist einen Kopf kürzer, den größten Ärger hast du aber dann zuhause, du musst die ganzen Blutspritzer wieder von der Hose runterwaschen.

:prost: :prost:
Mit freundlichen Grüßen aus dem Bayerischen Wald
Andi
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Re: Der Wolf...

Beitragvon WaldbauerSchosi » Mo Jan 17, 2011 22:01

... bei den Füchsen ist das mit der Tollwut oder ???
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