Du redest von Erzählungen,
ich sehe die Jahresabschlüsse seit 1998.
Geldverdienen geht anders.
Aktuelle Zeit: Fr Apr 19, 2024 19:07
T5060 hat geschrieben:Du redest von Erzählungen,
ich sehe die Jahresabschlüsse seit 1998.
Geldverdienen geht anders.
LUV4.0 hat geschrieben:Eben, und was auch keiner dieser "Zukunftsbetriebe" erzählt ist, wie das alles bezahlt wurde. In den meißten Fällen gehört der Betrieb der Bank...noch ein oder zwei solcher Jahre und es wird wieder Ackerland frei... .
marius hat geschrieben:Stimmt so nicht.
ich kenn persönlich einen Milchviehhalter mit mittlerweile knapp 1000 Milchkühen der bei 3 Melkungen und 12 000 kg / Kuh inzwischen über 10 Millionen kg Milch abliefert und erhält von seiner Molkerei einen Staffelzuschlag von 2,5 cent netto über dem Grundpreis wegen seiner Größe, wären dann 2,77 Cent brutto.
Grob Überschlagen :
10 000 000 x 0,0277 = 277 000 Euro
Mit den 277 000 Euro alleine an Zuschlag pro Jahr bezahlt er sein gesamtes Personal.
Und zuzsätzlich hat er deutlich günstigere Einkäufe aufgrund großer Mengen.
Und wenn er den Lohner mit Flotte morgen um 10 Uhr will, kommt er bei dem auch um 10 Uhr und nicht um 11 Uhr.
Noch dazu eine Biogasanlage die nur mit der Gülle seiner 1000 Kühe läuft. Also teurer Strom mit hofeigenem Abfall. Ob er auch noch Häuser mit der Abwärme beheizt weiss ich garnicht.
Sind wir mal ehrlich und legen die rosarote Brille ab : Da könnt ihr mit euren 60 oder 90 Kühen im Familienbetrieb einpacken.
Mir persönlich hat er zumindest gesagt, dass er mit derzeit 30 Cent Milchpreis Grundpreis, mit seinem Betrieb bestens zurecht kommt.
LUV4.0 hat geschrieben:Eben, und was auch keiner dieser "Zukunftsbetriebe" erzählt ist, wie das alles bezahlt wurde. In den meißten Fällen gehört der Betrieb der Bank...noch ein oder zwei solcher Jahre und es wird wieder Ackerland frei... .
µelektron hat geschrieben:
Gesetz der Massenproduktion eben ... BWL Grundkurs und das mein ich wertungsfrei.
T5060 hat geschrieben:Existenzfähig .... Zukunftsbetrieb ..... Wachstumsbetrieb ....... alles doof, bürokratisch, unversitär; dein Hof muss ...... enkelfähig ...... sein
marius hat geschrieben:Stimmt so nicht.
ich kenn persönlich einen Milchviehhalter mit mittlerweile knapp 1000 Milchkühen der bei 3 Melkungen und 12 000 kg / Kuh inzwischen über 10 Millionen kg Milch abliefert und erhält von seiner Molkerei einen Staffelzuschlag von 2,5 cent netto über dem Grundpreis wegen seiner Größe, wären dann 2,77 Cent brutto.
Grob Überschlagen :
10 000 000 x 0,0277 = 277 000 Euro
Mit den 277 000 Euro alleine an Zuschlag pro Jahr bezahlt er sein gesamtes Personal.
Und zuzsätzlich hat er deutlich günstigere Einkäufe aufgrund großer Mengen.
Und wenn er den Lohner mit Flotte morgen um 10 Uhr will, kommt er bei dem auch um 10 Uhr und nicht um 11 Uhr.
Noch dazu eine Biogasanlage die nur mit der Gülle seiner 1000 Kühe läuft. Also teurer Strom mit hofeigenem Abfall. Ob er auch noch Häuser mit der Abwärme beheizt weiss ich garnicht.
Sind wir mal ehrlich und legen die rosarote Brille ab : Da könnt ihr mit euren 60 oder 90 Kühen im Familienbetrieb einpacken.
Mir persönlich hat er zumindest gesagt, dass er mit derzeit 30 Cent Milchpreis Grundpreis, mit seinem Betrieb bestens zurecht kommt.
Estomil hat geschrieben:marius hat geschrieben:
Alleine die bei dieser Größe nötige zusätzliche Tierseuchen Versicherung kostet den Betrieb locker 20-30000€. Da steigen die Prämien mit der Größe extrem schnell an.
Bei 3mio Schulden zu 1,5% sind zudem schon 135000€ an Zinsen die jedes Jahr fällig werden. Bei der Größe sinds vielleicht aber auch schon 2,5%. Das Risiko steigt schliesslich für die bank...
wastl90 hat geschrieben:Sorry aber wie kommst du auf 135.000€ Zinsen? Bei 3.mio komme ich gerade einmal auf 45.000€ und das dann auch nur im 1. Jahr bzw. solange nichts getilgt wurde.
agrarflächendesigner hat geschrieben:Find ja intressant was aus der grundsätzlichen Fragestellung geworden ist.
Grundsätzlich gibt es bei einer gewissen größe immer eine Kostenersparniss, diese effekte lassen sich aber nichts ins unendliche Rechnen. Irgendwo ist immer das maximum erreicht, danach wird es aber nicht mehr sonderlich besser. Wenn ich bsp. einen Zug Kraftfutter abnehme sind zwei nicht mehr soviel Billiger bzw. auch die Verkaufspreise steigen nicht weiter an. Gleichzeitig kommt aber durch die menge an Fremd-AKs auch ein massiver Organisationsaufwand hinzu bis hin zur Vorarbeitern und Bürokräften. Der 1000-Kuh Betrieb wird nicht unter 20 Fremd-AKs durchkommen. Dann ist der Großbetrieb auf einmal in der Rentabilität schlechter als ein kleiner.
Gleichzeitig bin ich der Meinung das die Produktivitätssteigerung/AK in der LW am ende ist. Wenn man sich auf der Agritechnica oder Eurotier umsieht gibt es momentan nicht die Bahnbrechenden errungenschaften die die Produktivität vervielfachen wie vom Junior zum Lexion, es geht in kleinen schritten, und gleichzeitig wird die neue Technik (Precision Farming, Schlagkartei, Herdenplaner,..) auch für kleine erschwinglich. Gleichzeitig ist die Zeit vorbei wo man in der LW hauptsächlich hilfsarbeiter hatte - es sind für den einsatz der komplexen technik Fachkräfte notwendig - und die kosten auch Geld.
Der einzige denkbare schritt der mir einfällt ist eine höhere Automatisierung der Außenwirtschaft bzw. des Pflanzenbaus mit Robotern. Das sind dann aber eher kleine Maschinen und die bieten dann für großbetriebe wiederum keine Vorteile gegenüber einem Kleinbetrieb.
Nichtsdestotrotz muss man aber in der LW sehen dass wir hier in Deutschland ein Industrieland sind. Die Landwirtschaft wird bei einer Vollbeschäftigung nie einen Stellenwert genießen, einfach weil wir die Devisen haben uns auf dem Weltmarkt mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das wird sich auch bei einer Weltweiten Nahrungsmittelverknappung nich bedeutend ändern sondern nur wenn der Motor Wirtschaft nicht mehr brummt - dann stottern auch Handwerk und Dienstleistungsgewerbe, dann sieht die Welt wieder anders aus.
So hinkt da auch jeder vergleich mit anderen Ländern, die eine relativ kleine Wirtschaft haben und eben traditionell schon immer auf Landwirtschaftlichen Export angewiesen sind.
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